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SSRQ SG III/4 123-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Grafschaft Werdenberg, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Gams, von Sibylle Malamud

Zitation: SSRQ SG III/4 123-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Vertrag zwischen Landammann und Rat von Glarus und Ulrich Philipp von Sax-Hohensax wegen der Rechte am Fährbetrieb bei Bendern

1546.

Landammann und Rat von Glarus und Freiherr Ulrich Philipp von Sax-Hohensax, Herr von Forstegg und Bürglen, klären ihre Ansprüche auf Frevel und Bussen an der Fähre bei Bendern. Glarus, als Lehensherr, verzichtet solange auf die Gerichtsrechte über die Fähre, wie der umliegende Grund und Boden nicht zur Herrschaft Werdenberg gehört. Der Freiherr, als Gerichtsherr, verzichtet auf alle Lehenrechte an der Fähre und verspricht, den Fährbetrieb zu schützen.

Die Aussteller siegeln.

  • Signatur: StASG AA 3 U 13
  • Originaldatierung: 1546 (Ohne Monat und Tag.)
    • Überlieferung: Original
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H (cm): 57.5 × 26.0 (Plica: 5.0 cm)
  • 2 Siegel:
    1. Landammann und Rat von GlarusOrganisation: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, gut erhalten
    2. Freiherr Ulrich Philipp von Sax-HohensaxPerson: , angehängt an Pergamentstreifen, fehlt
  • Sprache: Deutsch
  • URLs

  • Signatur: StASG AA 2 A 11-1-8
  • Frühere Signatur: StASG AA 2 A 11-1
  • Originaldatierung: 18. Jh.
    • Überlieferung: Abschrift, Heft (3 Doppelblätter)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: StAZH B I 273, fol. 881r–884v
  • Originaldatierung: 1702
    • Überlieferung: Abschrift
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: StASG AA 3 B 02, S. 95–97
  • Originaldatierung: 1754 April 28
    • Überlieferung: Buch (940 Seiten) mit kartoniertem Einband mit Stoffüberzug
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 25.5 × 40.0
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: LAGL AG III.2401:044, S. 95–97
  • Originaldatierung: 1754 April 25
    • Überlieferung: Buch (938 Seiten, bis Seite 697 beschrieben, 900 bis 936 Formulare und Register) mit Ledereinband
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 25.0 × 36.0
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: GA Schaan U142
  • Originaldatierung: 18. Jh. (ca.)
    • Überlieferung: Abschrift (Einzelblatt)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 22.0 × 36.0
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: StAZH C I, Nr. 3203
  • Originaldatierung: 1546 (Nur 1546, am Schluss des Textes Platz für Tag und Monat leer gelassen.)
    • Überlieferung: Original
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H (cm): 56.5 × 28.5 (Plica: 7.0 cm)
  • 2 Siegel:
    1. Landammann und Rat von GlarusOrganisation: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, bestossen
    2. Freiherr Ulrich Philipp von Sax-HohensaxPerson: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, gut erhalten
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: StASG AA 2 A 11-1-7
  • Frühere Signatur: StASG AA 2 A 11-1
  • Originaldatierung: 17. Jh.
    • Überlieferung: Abschrift, Heft (3 Doppelblätter) mit Umschlag
  • Beschreibstoff: Papier
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: StASG AA 2 A 1-6-14
  • Frühere Signatur: StASG AA 2 A 1-6
  • Originaldatierung: 17. Jh.
    • Überlieferung: Abschrift (Doppelblatt)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: LAGL AG III.2433:052a
  • Frühere Signatur: LAGL 96
  • Originaldatierung: 17. Jh.
    • Überlieferung: Abschrift (Doppelblatt, 3 Seiten beschrieben)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 20.5 × 35.5
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: LAGL AG III.2433:052b
  • Originaldatierung: 17. Jh.
    • Überlieferung: Abschrift (Doppelblatt, 3 Seiten beschrieben)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 20.0 × 29.0
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: StASG AA 2 B 001a, fol. 63r–64v
  • Originaldatierung: 17. Jh.
    • Überlieferung: Abschrift, Buch (bis 168 foliert, danach 21 Folii leer) mit Ledereinband
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 22.0 × 32.0
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: StAZH F II a 383 b, fol. 69r–71r
  • Originaldatierung: 1618
    • Überlieferung: Abschrift, Buch (4 Blätter Inhaltsverzeichnis, 174 Folii) mit Ledereinband
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H (cm): 20.0 × 31.0
  • Sprache: Deutsch

  1. Landammann und Rat von GlarusOrganisation: und Ulrich Philipp von Sax-HohensaxPerson: schliessen hinsichtlich der von ihnen beiden beanspruchten Rechte am FährbetriebBegriff: bei BendernOrt: einen VertragBegriff: . Das LehensrechtBegriff: an der FähreBegriff: zwischen HaagOrt: und Bendern gehört Glarus als Herr der Landvogtei WerdenbergOrt: , während die territoriale und gerichtliche Hoheit bei dem Herrn von Sax-ForsteggOrt: liegt. Diese Rechtslage führt später vereinzelt zu KompetenzstreitigkeitenBegriff: zwischen den Obrigkeiten beider Herrschaften (StAZH A 346.4, Nr. 159; StAZH A 346.4, Nr. 208; StASG AA 2 A 11-1-3).

  2. Zu den FischereirechtenBegriff: von Glarus als Herr von Werdenberg im RheinOrt: von BendernOrt: bis BalzersOrt: vgl. SSRQ SG III/4 75-1; SSRQ SG III/4 134-1; SSRQ SG III/4 143-1, Art. 4.

  3. Zum FährlehenBegriff: der FähreBegriff: bei BendernOrt: vgl. SSRQ SG III/4 143-1, Art. 9; SSRQ SG III/4 229-1, S. 94; SSRQ SG III/4 152-1.

Editionstext


Wir, der landtamman und gantzer gsessner rath des lands zuͦ GlarusOrt: Organisation: , an einem, und ich, Uͦlrych Philips, fryher von der Hochen Sax, herr zuͦ VorstegOrt: und BurglonOrt: Person: , am anderen, bekennend all gmeinlich und jedertheil besunders
fur uns und unser ewig nachkommen und thuͦnd kund mencklichem mitt disem brieff, nach dem sich under uns beidersyt irrung und mißverstand gehalten als von wegen der fräfflen und buͦssenBegriff: , ouch
den feerenBegriff: des farsBegriff: zuͦ und bi BenderenOrt: am RhynOrt: . Also das wir, gemelt von GlarusOrganisation: , bißhar vermeint und vorhabens gwesen, wyl und gemelt faarBegriff: unser lechenBegriff: vor, nachher und von alt herhar am Tenschen GrabenOrt: uff unser herschafft WerdenbergOrt: gruͦnd und bodenBegriff: glegen. Demnach aber von komlicheyt wegen den hin und wider wandlenden in der selbigen gegne und zirckBegriff: zuͦ gemach und guͦtten, ouch mitt guͦnst,
wussen und willen der selbigen unser graffschafft domalen rechten besitzerenBegriff: und herren an gemelt end und flecken zuͦ und bi BenderenOrt: angsechen und gleyt worden. Das uß sölchen fug und ursachen
die fräffel und buͦssenBegriff: , so zuͦ jeder zyt an disem faarBegriff: durch den ferenBegriff: und ander in und ussert dem schiffBegriff: verwurcktBegriff: und verfallenBegriff: , uns als des fars rechten lechenherrenBegriff: nachvolgen, zuͦgehören und innemlich
wären und sin sölten, nütt minder dan vor am Tenschen GrabenOrt: beschechen, welcher unser vermuͦttung aber wolgemelter fryher, unser guͦtter lieber her und fründ, uns nitt zuͦlassen noch gestenndig
sin wellen, sunder er des vorhabens so vil und gedacht far jetz uff und in sinen hochBegriff: und nideren gerichtenBegriff: der herschafft VorstegOrt: grund und bodenBegriff: gelegen, das ime davon all und jede fräffel und buͦssen,
hoch und nider, an disem faar, es sy vom veren oder anderen, in und ussert dem schiff, verfallen, volgen, zuͦgehören und innemlich sin söllen.1 Dargegent ich, obbemelter Uͦlrych PhilipsPerson: , fryfryherr, bißhar ouch
vermeint und vorhabens gsin, das ich uß krafft derselbigen miner gerichten und herlicheyt, darin jetz sölichs far glegen, ich ein jeden feren alda umb all fälBegriff: und mißhandlungBegriff: mines gefallens in und ussert
sinen farpflichtBegriff: zestraaffen, zerechtfertigen, zesetzen und entsetzen hab und haben sölte. Das aber wolgedachte min lieb herren und guͦtt fründ von GlarusOrganisation: nütt gestendig noch zuͦlassen wellen, sunders vermeynen und sind des entlichen vorhabens, das sy uß krafft irs lechensBegriff: den selbigen und ein jeden heren diß farsBegriff: zu jeder zyt irs gfallens umb fäl und mißhandlung die far pflicht berürend zestraffen,
zerechtfertigen, zesetzen und entsetzen habind und haben söllen. Und domitt aber und uns zuͦ beider syt sölch unser irrung und mißverstand durch erzeigung früntlich und nachpürlichs gmütz
fürohin wie ouch bißhar on einigen gezanck, rechtens hingnommen, einen jeden das göttlich und billich blibe und erfolgt werd, hierumb so haben wir, von GlarusOrganisation: , uns der zyt gruntlich erwegen, nachdem wir uß unseren brieffen und gwarsamen, so wir umb diß farBegriff: und lechenBegriff: haben, nütt befinden mögen, wyl das weder uff unserem grund noch boden, gricht noch gebietten mer glegen (wie vormals),
das uns noch unseren nachkommen alda thein fräfel noch buͦssenBegriff: , hoch noch nider, in noch ussert dem schiffBegriff: , vom ferenBegriff: oder anderen verfallen weder sträfflich zugehörig noch innenlich sind noch sin söllen, sunders wir das alles hiemitt und in krafft diß brieffs den selbigen obberkeyten, in dero gricht und herlicheyten sölch faarBegriff: jetz glegen, damitt nach iren willen zeschaffen, unverhindert unser, heim
und zuͦ geben wellen und söllen. Doch alles mitt der bescheidenheyt und heyter vorbehalt, wan diß, unser lechen und faar zuͦ mittler zyt, wan das wär, durch uns oder unser nachkommen widerumb uff unser herschafft WerdenbergOrt: grund und bodenBegriff: angsechen und glegt wurd, das uns als dan diß ubersagungBegriff: gegent wolgemelten fryherren und sinen nachkommen, ouch gegent wen das wär,
nütt mer binden, sunder uns solch fräfel und buͦssen widerumb und wie von altherhar nachfolgen zuͦ gehören söllen. Desglych ich, Uͦlrich Philips,Person: fryfryherr, glicher erwegung nach befunden hab, das
ich noch min nachkommen gegent disem und einem jeden ferenBegriff: indert der rechtsame der faar pflichtBegriff: und umb fälBegriff: und mißhandlungBegriff: siner lechenpflichtBegriff: nützit zesprechen, zerechtfertigen weder zesetzenn
noch entsetzen hab noch haben söllen. Derhalb wir das alles denen, so diß fars lechen herrenBegriff: sind und sin wurden, unverhindert unßer hein und zuͦgeben wellen und söllen ouch in krafft diß gegenwurtigen brieffs. Wyl und von gedachter miner gerichten und herlicheitt wegen mir sölch fräffel und buͦssenBegriff: (wie vor anzeigt) sträfflich zuͦgehörig und innenlich sind und sin söllen, darumb so sol
und wil ich, mine nachkommen, furbaß so lang und vil sölch far in minen gerichten und gebietten gelegen, ein jeden feren des selbigen fars zuͦ jeder zyt vor gwalt und unbill mencklichs helffen
schirmenBegriff: . Uff das gereden wir, dick gemelt beid parthyen, by unseren eeren und zuͦ guͦtten trüwen disen fruntlichen und güttlichen unseren vertragBegriff: und was an disem brieff stadt, war
und stät ze halten, darwider nütt zesin noch zethuͦn oder durch niemant verschaffen gethon werden, theinerley wyß noch weg, alles erbarlich und on all gfärd. Und zuͦ warem, offen
urkund haben wir, von GlarusOrganisation: , fur uns und unser nachkommen unsers lands insigel, und ich, Uͦlrich PhilipsPerson: , fryfryherr, für mich, mine erben und nachkommen min angeboren insigel an disen
brieff, dero zwen glich lutend gmacht2 und jedentheill einer geben worden, angehenckt, bschechen uff ...Lücke in der Vorlage (7 cm)a im jar nach ChriChristi, unsers heilands, geburt zelt tusent
funffhundert viertzig und sechs jareOriginaldatierung: 1.1.1546 – 31.12.1546.
|Seitenumbruch
[Vermerk auf der Rückseite von Hand des 16. Jh.:]
Güttlich bekommnüß zwüschent
denen von GlarusOrganisation: und dem fryherren von SaxPerson: belangend buͦßsen und dieBeschädigung durch Tintenklecks, unsichere Lesungb feren am far zuͦ
BenderenOrt:
[Registraturvermerk auf der Rückseite:]
Werd No 13; N c; d; 1546

Anmerkungen

  1. Lücke in der Vorlage (7 cm).↩
  2. Beschädigung durch Tintenklecks, unsichere Lesung.↩
  3. Streichung: 188.↩
  4. Streichung: N 96.↩
  1. Bei der online Edition des Vertrags im e-archiv.li handelt es sich um eine Abschrift aus dem GA Schaan U142, die hier abbricht.↩
  2. Duplikat: StAZH C I, Nr. 3203.↩