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SSRQ SG III/4 239-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, von Sibylle Malamud

Zitation: SSRQ SG III/4 239-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Vertrag zwischen dem Pfarrer der Pfründe Sax und der Gemeinde Frümsen um den Zehnten

1764 Dezember 7.

Landvogt Johann Jakob Escher hat Johann Martin Weiss, Pfarrer der Pfründe Sax, das Zehntrecht während seiner Regierungszeit gegen Bezahlung von vier Gulden überlassen. Danach vereinbart der Pfarrer mit der Gemeinde Frümsen folgendes:

1. Mit Ausnahme des Wein- und Kälberzehnts soll der Zehnt von Frümsen zu Lebzeiten des jetzigen Pfarrers den Frümsern gegen einen jährlichen Betrag von 130 Gulden überlassen werden.

2. Dieser Betrag soll von zwei ehrlichen Männern, die ihm von der Gemeinde vorgeschlagen werden, eingezogen und auf den Nikolaustag in das Pfarrhaus gebracht werden.

3. Werden zu viele Wiesen in Äcker umgewandelt und dadurch der Kälberzehnt beeinträchtigt, muss die Gemeinde sich mit dem Pfarrer vergleichen.

  • Signatur: OGA Sax 07.12.1764
  • Originaldatierung: 1764 Dezember 7
  • Überlieferung: Aufzeichnung (Doppelblatt)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 23.0 × 36.0
  • Sprache: Deutsch
  • Schreiber: Johann Martin WeissPerson: , Pfarrer

  1. Der ZehntBegriff: von FrümsenOrt: wird 1609Datum: 1609 um 280 Gulden verkauft (StASG AA 2a U 25; zum Zehnt in Frümsen [und Sax] vgl. auch SSRQ SG III/4 40-1; SSRQ SG III/4 42-1; OGA Sax, 11.11.1638–10.10.1707 [zwei Büchlein zum Zehnt der Pfründe Sax]; StASG AA 2 B 006, S. 51–55; zum Zehnt von SaxOrt: vgl. auch SSRQ SG III/4 16-1).

    Die Kirchgenossenschaft SennwaldOrganisation: kauft 1531Datum: 1531 den GrosszehntBegriff: vom Kloster St. LuziOrganisation: für 250 Pfund (StASG AA 2 U 25a) und 1639Datum: 1639 den KleinzehntBegriff: von ZürichOrganisation: (StASG AA 2a U 36; zum ZehntBegriff: von SennwaldOrt: vgl. auch PfABe 27/6a-b; EKGA Sennwald 960.02, 1666–1893 und 1763–1876; StASG AA 2 A 3-13-5; AA 2 A 12-3-21; AA 2 A 12-3-26; OGA Sennwald Mappe Sennwalder Pfründe, 1792).

    Die Kirchgenosssenschaft SalezOrganisation: kauft 1529Datum: 1529 den GrosszehntBegriff: vom Kloster St. LuziOrganisation: für 120 Pfund (StASG AA 2 U 24a) und 1624Datum: 1624 den KleinzehntBegriff: um 500 Gulden (EKGA Salez 32.01.25, Rechnungswesen, 11.11.1624; zum ZehntBegriff: in SalezOrt: vgl. auch PfABe 27/6a-b; EKGA Salez 32.01.25, Rechnungswesen, 16.02.1593; 22.09.1710; StASG AA 2 A 1-6-17). 1551Datum: 1551 kauft Ulrich Philipp von Sax-HohensaxPerson: nach einem ZehntstreitBegriff: mit dem Kloster St. LuziOrganisation: den ZehntBegriff: von HaagOrt: für 180 Pfund (StAZH C I, Nr. 3204; zum Zehnt in HaagOrt: siehe auch SSRQ SG III/4 207-1, Art. 17; PfABe U 24; StAZH A 346.2.3, Nr. 44; EKGA Salez 32.01.25, Rechnungswesen, 01.10.1630; OGA Haag, 1666; StASG AA 2 B 006, S. 12–15 sowie das Teildossier StASG AA 2 A 12-7). 1641Datum: 1641 erlässt ZürichOrganisation: der Gemeinde HaagOrganisation: den KleinzehntBegriff: (SSRQ SG III/4 146-1, Kommentar 3).

    Literatur zum Zehnt der Kirchgenossenschaften in Sax-ForsteggOrt: vgl. Büchel 1923, S. 11–12, 30, 45–49; Kreis 1923, S. 43–45.

  2. Zum ZehntBegriff: von GamsOrt: siehe u. a. SSRQ SG III/4 59-1; SSRQ SG III/4 94-1, Art. 2; StAZH A 346.1.3, Nr. 44; StASZ HA.II.1175; OGA Gams Nr. 68; Nr. 98; BAC 861.07-01.

  3. Zum ZehntBegriff: in der Grafschaft bzw. Landvogtei WerdenbergOrt: siehe u. a. SSRQ SG III/4 29-1, Art. 1; SSRQ SG III/4 56-1, Kommentar; SSRQ SG III/4 75-1; SSRQ SG III/4 143-1, Art. 16; SSRQ SG III/4 197-1, Kommentar 2; SSRQ SG III/4 229-1, Art. 2.13; KAE Urkunde Nr. 4; StASG AA 3 U 06; OGA Grabs Gruppe I./3; StASG AA 3a U 20; AA 3 A 12a-1; Winteler 1923, S. 141–144; zum ZehntenBegriff: von Wartau-GretschinsOrganisation: vgl. SSRQ SG III/2, Nr. 290; Graber 2003, S. 99–101.

Editionstext


Nachdeme die ehrsamme gemeind FrümsenOrganisation: an mich gelangen laßen, daß ich
ihro und zwaren einem jeden gemeindsangehörigenBegriff: den der pfrundBegriff: SaxOrt: dahero
zuständigen zehendenBegriff: überlaßen möchte, habe ich zuerst mit tit mnmtituliertem, meinem hochgeachten und wohlweisen herren landvogt Johann Jacob EscherPerson: des zehenden rechtBegriff:
halben mich verabreden müßen, als welcher mirKorrektur überschrieben, ersetzt: ta daßelbe während der zeit seiner
regierung gegen bezahlung 4 Währung: 4 Gulden alljährlichWiederholte Zeitspanne: 1 Jahr überlaßen. Auf welches dann die gemeind
FrümsenOrganisation: nebst denen beamtetenBegriff: daselbst ausschüßen an mich abgeordnet, namlich
hrherr landammanBegriff: Jacob HanselmanPerson: , richterBegriff: Heinrich FuchsPerson: , richterBegriff: Johannes TinnerPerson: ,
Andreas RüedisüeliPerson: , alt sekelmstralt sekelmeisterBegriff: , Andreas RüedisüeliPerson: , sekelmstrsekelmeisterBegriff: , ehegaumerBegriff: Hans
Fuchs
Person:
, Jacob FuchsPerson: in GöferOrt: und Thomas WalserPerson: , welche mit mir des zehendensBegriff:
halber nachfolgenden verglichBegriff: eingegangen:

Des ersteren, daß von nun an aller und jeder zehendenBegriff: , ausgenohmen der
weinBegriff: und kalber zehendenBegriff: , denen gemeindsgenoßenBegriff: zu FrümsenOrt: bis auf die
zeit, so lange der liebe gott mich bey der llieben gemeind im leben erhaltet, solle
überlaßen seyn gegen jährlicherWiederholte Zeitspanne: 1 Jahr bezahlung 130 Währung: 130 Gulden , sage, einhundert dreysig
gulden, guter und gangbahrer müntz und währung, ohne einige ausnahm.

Demnach solle dise gesezte summa von 130 Währung: 130 Gulden ohne meine, des pfarrersBegriff: , beschwerd
von zweyen ehrlichen männeren, welche die im nammen der gemeind abgeordnete
mir vorgeschlagen, an welche ich auch kommen bin, namlich Jacob OstermeyerPerson: und
schützenmeisterBegriff: Johannes TinnerPerson: , eingezogen, alljährlichWiederholte Zeitspanne: 1 Jahr auf NicolaiPerson: tagDatum: 6. Dezember (Termin/Frist) in das
pfarrhaußBegriff: gebracht werden und falt hiemit die erste lifferung dieser summa auf
NicolaiPerson: 1765Datum: 6.12.1765 (Termin/Frist).

Wann aber dritens ein allzugroßer aufbruchBegriff: in heüwgüterenBegriff: oder mäderenBegriff:
solte vorgenohmen werden, wordurch dem kalber zehendenBegriff: zu vil abgebrochen wurde
(ob wenigem wird mann sich nicht aufhalten), wird sich die gemeindBegriff: mit dem pfarrerBegriff:
deßwegen vergleichen.

Und endlich wird dieser verglich von denen partheyen unterzeichnet.

Gott, von deßen gedeyen alles unser thun abhanget, wolle auch dises nach seiner
gnad mit glük und segen begleiten.

Bescheint,
Johann Martin WeyßPerson: ,
pfarrerBegriff: ,
beschehen,
in dem pfarrhauß SaxAusstellungsort: ,
den 7. xbris 1764Originaldatierung: 7.12.1764.
[Vermerk auf der Rückseite von Hand des 18. Jh.:]
Zehenden vertrag

Anmerkungen

  1. Korrektur überschrieben, ersetzt: t.