SSRQ ZH NF II/11 153-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, von Ariane Huber Hernández und Michael Nadig
Zitation: SSRQ ZH NF II/11 153-1
Lizenz: CC BY-NC-SA
Verbot des Fleischverkaufs ausser Haus durch den Sternenwirt in Enge aufgrund der fehlenden Metzgerkonzession
1732 Februar 9.
Stückbeschreibung
- Signatur: StArZH VI.EN.LB.A.3.:20
- Originaldatierung: 1732 Februar 9 Überlieferung: Original
- Beschreibstoff: Pergament
- Format B × H (cm): 47.5 × 29.0
- 1 Siegel:
- Stadt ZürichPerson: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, gut erhalten
- Sprache: Deutsch
Weitere Überlieferungen
- Signatur: ZBZ Ms V 79, S. 9-10
- Originaldatierung: 1787 Überlieferung: Abschrift
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 23.0 × 35.0
- Sprache: Deutsch
Kommentar
Tavernen verfügten über das Privileg, Fremde zu beherbergen und warme Speisen aufzutragen. Die Gemeinde EngeOrt: Organisation: konnte als Gemeinde- und Gesellenhaus 1632 das Wirtshaus zum SternenOrt: erwerben, das über eine solche Tavernengerechtigkeit verfügte (StArZH VI.EN.LB.C.4., fol. 29v-31v). Anders als in UnterstrassOrt: (SSRQ ZH NF II/11 156-1) oder WiedikonOrt: (SSRQ ZH NF II/11 165-1) gab es daher in EngeOrt: keine Konflikte um die Beherbergung Fremder oder das Servieren warmer Speisen mit den Wirten aus der Stadt. Auch die Spannungen, die zuvor zwischen dem Sternenwirt und dem seit 1624 bestehenden alten Gesellenhaus von EngeOrt: herrschten, konnten so gelöst werden (StAZH B II 367, S. 57-58). Auch Tavernen boten jedoch Konfliktpotenzial. Als die Gemeinde WollishofenOrt: Organisation: sich 1697 ebenfalls eine Taverne verschaffen wollte, indem sie dem Wirt der Taverne in AdliswilOrt: dessen Tavernengerechtigkeit abkaufte, schritten die Obervögte ein und hoben den Verkauf auf, da Tavernenrechte innerhalb der Gemeinde verbleiben mussten (StArZH VI.EN.LB.A.4.:49).
Johann LandoltPerson: hatte das Gemeindewirtshaus 1718 von der Gemeinde EngeOrt: Organisation: verliehen bekommen; 1720 und 1723 erfolgten jeweils Erneuerungen des Lehens (StArZH VI.EN.LB.D.7.:1:1). 1726 verlieh die Gemeinde den SternenOrt: wiederum an LandoltPerson: , obwohl Heinrich GüntertPerson: mehr geboten hatte, worauf die Obervögte urteilten, LandoltPerson: möge sein Gebot an jenes von GüntertPerson: anpassen oder ihm das Lehen überlassen (StArZH VI.EN.LB.D.7.:1:2). Der vorliegende Streitfall um die Metzgergerechtigkeit war von den zuständigen Obervögten am 10. November 1731 an den ZürcherOrt: RatOrganisation: überwiesen worden (StAZH A 120, Nr. 69). Der Ratsentscheid, auf dem die vorliegende Urkunde basiert, findet sich in StAZH B II 796, S. 34-35; eine Abschrift des hier vorliegenden Urteils befindet sich in einem Kopialbuch der Zunft zum WidderOrganisation: (ZBZ Ms V 79, S. 9-10).
Zum Gesellenhaus zum SternenOrt: in EngeOrt: vgl. Guyer 1980, S. 68-72; Biäsch, Beder-Chronik, S. 22-23; zu Tavernen vgl. Billeter 1928; Peyer 1987.
Editionstext
Textvariante in ZBZ Ms V 79, S. 9-10: Raths-erkanntnuß betreffende den sternenwirth in EngiOrt: , laut deren er keines von seinem mezgenden fleisch außert das haus verkaufen darf, wohl aber auf alle gemeindszusammenkunften, hochzeiten, neu-jahrs-, may- und martinstag schwer- und schmalvich mezgen und brauchen könnea
Anmerkungen
- Textvariante in ZBZ Ms V 79, S. 9-10: Raths-erkanntnuß betreffende den sternenwirth in EngiOrt: , laut deren er keines von seinem mezgenden fleisch außert das haus verkaufen darf, wohl aber auf alle gemeindszusammenkunften, hochzeiten, neu-jahrs-, may- und martinstag schwer- und schmalvich mezgen und brauchen könne.↩
- Textvariante in ZBZ Ms V 79, S. 9-10: 1732.↩
- Vgl. StAZH A 120, Nr. 69.↩
Regest