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SSRQ ZH NF II/11 42-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, von Ariane Huber Hernández und Michael Nadig

Zitation: SSRQ ZH NF II/11 42-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Erkenntnis von Bürgermeister und beiden Räten von Zürich betreffend die Bewilligung von Amtsröcken für die Untervögte der Vier Wachten

1494 Dezember 30.

Bürgermeister Röist und beide Räte von Zürich beratschlagen über die vorgebrachte Bitte, den Untervögten von Fluntern, Hottingen, Oberstrass und Unterstrass und künftig auch von anderen Orten einen Rock zu bewilligen. Man ist sich in der Sache uneins: Da bereits den Untervögten am Zürichsee Röcke gewährt worden seien, solle dies auch für die Untervögte in nächster Nähe zur Stadt geschehen. Als Gegenargument wird vorgebracht, dass es zu viele Kosten verursache, da die Bitte um Röcke dann auch von anderen Untervögten käme. Deshalb solle den Untervögten der Vier Wachten für dieses Mal eine abschlägige Antwort erteilt werden. Nichtsdestotrotz sollen die Untervögte bei der nächsten Vergabe von Röcken mit der Bitte vorstellig werden, damit der Rat erneut darüber befinde.

  • Signatur: StAZH B II 26, S. 3
  • Originaldatierung: 1494 Dezember 30
  • Überlieferung: Eintrag
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 12.5 × 31.5
  • Sprache: Deutsch

Die Amtskleidung für Untervögte im ZürcherOrt: Herrschaftsgebiet wurde bis zum Ende des Ancien Régimes beibehalten. Seit 1674Datum: 1674 sind «Mantelbücher» überliefert, welche die dafür bestimmten Stoffe und ausgeteilten Gelder aufführen (StAZH F I 103; StAZH F I 105; Bickel 2006, S. 214-217). Eine farbige Darstellung der schräggeteilten blau-weissen Untervogtskleidung aus einem WinterthurerOrt: Wappenbuch des frühen 16. Jahrhundert findet sich bei Zangger 1995, S. 418. Beschrieben wird die Amtstracht in Ganz 1897, S. 158-159.

Zum Amt des Untervogts vgl. SSRQ ZH NF II/11 111-1 und SSRQ ZH NF II/11 92-1.

Editionstext


Uff zinstag nǎch der kindlin tagOriginaldatierung: 30.12.1494 (),
pntpresentibus herr RöistPerson: , burgermeister,
und beyd raͤtt
Organisation:

[...]Editorisch irrelevant
An min herren ist brǎcht, das die
unndervoͤgt zuͦ FluͦnternOrt: , HottingenOrt: ,
Ober-Ort: und UnnderstrǎßOrt: und villicht
demnǎch, ob denen gelingt, annder
ouch, min herren umb roͤck bitten
wellen. Und ist dǎruff ein frǎg
gehebt, ob man sy hoͤren welle
oder nit.
Uff das hǎt einer erkerkent, diewyl min
herren annderrnn von der voͤgten
am Zu̍richseeOrt: ouch roͤck geben haben,
das vornǎcher nit beschechen sye,
so beduncke inn, das man die obgenannten vier ouch bitten lǎß, so sy
doch unnser statt aller nechst gesessen, und was sich begebe, dienstbar syen.
a–
So hǎt der annder erkerkent, wo man
denen unndervoͤgten yetz roͤck geben,
so werden die anndern all ouch
kommen, und erwachse dǎruß ein
grosser kost uff gemeine statt.
Und woͤlte wol, das die am Zu̍richseeOrt: abgewysd weren, aber wie
dem so welleb er die obgemelten
vier yetz abwisen und inen lǎß
sagen, min herren wellen uff diß
mal sich benuͤgen, das sy den voͤgten
am seeOrt: geben haben. Aber wenn
min herren hernǎch roͤck geben,
so mogen sy dann kommen und versǔchen, ob min herren ir bitt hǒren
wellen, was dann min herren
beduncke, das gescheche.–a1

Anmerkungen

  1. Streichung durch gekreuzte Linien von späterer Hand.
  2. Streichung durch einfache Durchstreichung: n.
  1. Bereits am 7. Februar 1495Datum: 7.2.1495 bewilligten Bürgermeister RöistPerson: und beide Räte von ZürichOrt: Organisation: die Herausgabe von Röcken an die Untervögte zahlreicher anderer Orte (StAZH B II 26, S. 14). Da bei dieser Gelegenheit die Vier WachtenOrt: ungenannt bleiben und diese zweite Stellungnahme gestrichen wurde, ist anzunehmen, dass die Räte dem Wunsch der Bittsteller schliesslich entsprochen hatten.