SSRQ ZH NF II/11 52-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, von Ariane Huber Hernández und Michael Nadig
Zitation: SSRQ ZH NF II/11 52-1
Lizenz: CC BY-NC-SA
Entscheid des Zürcher Rats im Konflikt um das Kollaturrecht in Höngg zwischen den dortigen Kirchgenossen und dem Abt und Kloster Wettingen
1523 Dezember 15.
Stückbeschreibung
- Signatur: StAZH B V 3, fol. 340v-341r
- Originaldatierung: 1523 Dezember 15 Überlieferung: Entwurf
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 23.5 × 33.5
- Sprache: Deutsch
Weitere Überlieferungen
- Signatur: StAAG U.38/1314
- Originaldatierung: 1523 Dezember 15 Überlieferung: Original
- Beschreibstoff: Pergament
- Format B × H (cm): 38.5 × 23.0
- 1 Siegel:
- Stadt ZürichPerson: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, gut erhalten
- Sprache: Deutsch
- Signatur: StAZH F II a 458, fol. 145r-v
- Originaldatierung: 1573 Überlieferung: Abschrift
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 21.0 × 33.0
- Sprache: Deutsch
Kommentar
Von 1520 bis 1523 war Simon StumpfPerson: Pfarrer in HönggOrt: . StumpfPerson: , ein Anhänger ZwinglisPerson: und der Reformation, predigte gegen den Zehnten, welchen «unnütze» Mönche den Bauern abnehmen würden, weshalb das Kloster WettingenOrt: Organisation: sich bei der TagsatzungOrganisation: und dem Bischof von KonstanzOrt: beschwerte. Da unter StumpfPerson: zudem ein Bildersturm in HönggOrt: stattfand und er sich den Positionen der Täuferbewegung annäherte, wurde er vom RatOrganisation: im November 1523 aufgefordert, HönggOrt: zu verlassen. Als das Begehren der Leute von HönggOrt: , ihren Pfarrer behalten zu dürfen, vom Rat am 14. November abgewiesen wurde (StAZH B VI 249, fol. 72r), forderten sie, die Rechte des Klosters WettingenOrt: Organisation: einsehen zu dürfen, ob die HönggerOrganisation: nicht selbst ihren Pfarrer wählen dürften. Bürgermeister und Rat von ZürichOrt: Organisation: bestätigten dem Abt von WettingenOrt: jedoch den Besitz des Kirchensatzes und stellten ihm die vorliegende Urkunde aus. Zumindest formal blieben daher das Recht zur Besetzung der Pfarrstelle in HönggOrt: sowie die zugehörigen Zehntrechte auch über die Reformation hinaus und bis ins 19. Jahrhundert beim Kloster WettingenOrt: Organisation: (Sibler 1998, S. 163, 167, 262-269). Zu Simon StumpfPerson: vgl. Bugmann 1949, S. 10-15; Kottmann/Hämmerle 1996, S. 101-102; Sibler 1998, S. 183-184.
Editionstext
a–Her abts von WettingenOrt: urtel briefIn der Vorlage: br gegen den kilchgenoßenIn der Vorlage: kilchgnen z HönggOrt: Textvariante in StAZH F II a 458, fol. 145r-v: Wie die kilchgnoßen zuͦ HönggOrt: understanden, die brief von deß kilchensatzes wegen zehören und was darüber erckent–a1
Anmerkungen
- Textvariante in StAZH F II a 458, fol. 145r-v: Wie die kilchgnoßen zuͦ HönggOrt: understanden, die brief von deß kilchensatzes wegen zehören und was darüber erckent.↩
- Streichung: in d so er.↩
- Auslassung in StAAG U.38/1314; StAZH F II a 458, fol. 145r-v.↩
- Streichung: und den.↩
- Hinzufügung am linken Rand mit Einfügungszeichen.↩
- Textvariante in StAZH F II a 458, fol. 145r-v: versiglen.↩
- Korrektur oberhalb der Zeile, ersetzt: geben.↩
- Die Ausfertigung der Urkunde (StAAG U.38/1314) hat keinen Titel. Dafür findet sich ein Dorsualvermerk von späterer Hand, der lautet: «Die HönggischeOrt: kilchgenossen sprechen den kirchensaz ahn, vorderen vom gottshaus sigel und brieff, dises recht ihnen zubescheinen, wird aber ihnen abgeschlagen, dieweil ihnen als klegern das zu thun oblige; die herren von ZürichOrt: Organisation: sprechen, das ein gottshaus bey seinen rechten verbleiben, die pauren das maul halten sollen.».↩
Regest