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SSRQ ZH NF II/11 54-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, von Ariane Huber Hernández und Michael Nadig

Zitation: SSRQ ZH NF II/11 54-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Offnung der Gemeinde Wollishofen

1531 März 2.

Die Gemeinde Wollishofen mit Erdbrust und Honrain erlässt zum Schutz der Allmende und bestehender Rechtsgewohnheiten sowie zur Vermeidung von Konflikten eine Offnung in Anwesenheit von Jakob Baur, amtierendem Obervogt von Wollishofen und Umgebung. Die zahlreichen Artikel beschränken sich auf genossenschaftliche Bestimmungen (1-24) sowie Regelungen mit den angrenzenden Ortschaften Leimbach, Bendlikon und Adliswil (25-32) und einzelnen Anstössern (33-35), die auf teilweise datierte Urteile von Nutzungskonflikten zurückgehen. Geregelt werden folgende Punkte: Berechtigung an der Allmende (1), Austeilen des Allmendholzes (2, 5, 8), Verbot der Weitergabe der Allmendnutzungsberechtigung an Auswärtige (4), Regelungen und Bussen bei ungebührlichem Holzhau (6, 7), Weiderecht (3, 9, 10, 14) und Bussen bei Verstössen (13, 15-18), Einzäunung (11, 12) und Bussen bei Verstössen (19-24), Einzugsgebühr (36), Teilnahme an der Gemeindeversammlung und dem Gemeinwerk und Bussen bei Nichterscheinen (37, 38), Übernahme der Gerichtskosten bei Konflikten betreffend die Artikel der Offnung (39), Gelöbnis der Gemeinde, sich an die Bestimmungen der Offnung zu halten (40), Eidesleistung von neuen Geschworenen gegenüber dem Obervogt auf die Offnung bei deren Einsetzung (41). Anschliessend folgt ein Verzeichnis der Güter, die der Gemeinde gehören.

Diese Offnung ist nur als Abschrift in einem 1730 angelegten Kopialbuch der Gemeinde WollishofenOrt: Organisation: überliefert (StArZH VI.WO.C.4.). Der Text weist einige kleine Lücken auf, was möglicherweise darauf hindeutet, dass der Schreiber einzelne Wörter der Vorlage nicht entziffern konnte.

Die Wegnutzung war auch später noch Gegenstand von Konflikten: Am 19. August 1534 entschied der RatOrganisation: einen Streit zwischen WollishofenOrganisation: , OberleimbachOrganisation: und UnterleimbachOrganisation: betreffend einen Winterweg über die BrunauOrt: (StArZH VI.WO.C.4., S. 19). 1541 bestätigte der RatOrganisation: , dass die Leute von OberleimbachOrt: und UnterleimbachOrt: auf ihr Wegrecht über die Güter von WollishofenOrt: Verzicht geleistet haben (StArZH VI.WO.C.4., S. 61-63). Am 18. Juni 1543 entschied der ZürcherOrt: RatOrganisation: in einem Konflikt zwischen WollishofenOrganisation: und den Zieglermeistern um Wegrecht über die Brunau zugunsten der Ziegler, auch weil ihnen der Dorfrodel von WollishofenOrganisation: dieses Recht ausdrücklich einräume (StAZH B V 6, fol. 457r). Im vorliegenden Stück findet sich diese Bestimmung jedoch nicht.

1573 wurde auf Bitte der Gemeinde von den Obervögten und weiteren Ratsabgeordneten eine neue Holz- und Weidordnung für WollishofenOrt: erlassen und vom RatOrganisation: bestätigt (SSRQ ZH NF II/11 88-1).

Editionstext

Offnung einer ehrsammen gemeind WollißhofenOrt: Organisation:

Auß gunst, verwilligung und nachlaßen der strängen, frommen, vesten, fürsichtigen, ehrsammen und weysen burgermeisters und räthen der statt ZürichOrt: Organisation: , unßeren gnädigen lieben herren, habend wir, ein gantze gemeind von WollißhofenOrt: , ErdbrustOrt: und HonreynOrt: Organisation: , von wegen unßers gemeinwercks-güeteren, gerechtigkeiten und altem harkommen, so wir vermeinen zehaben, mehreren zangk, ohneinigkeit, kosten und schaden sich unter uns geben möchte, zuvorkommen, umb gemeinlich nachfolgender articklen vereinbahrt, in gegenwertigkeit und beyweßen deß ehrsammen und wysen meister Jacob PurenPerson: , deß raths ZürichOrt: Organisation: , diser zeit genampter unßer gnädigen lieben herren obervogt allda zu WollißhofenOrt: und daselbstum, uns dero jetzt und hernach zegebrauch bey nachfolgenden bußen.

[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] Vertheilung des holzes

[1] Deß ersten, daß gemeinwerck und gerechtigkeit der höltzeren, alßo so mann daß holtz außtheilt, daß dann einem jeden zu herbstZeitspanne: Herbst nach altem brauch nüt weyter geben noch werden solle, dann nach dem [S. 2]Seitenumbruch unter vil gerechtigkeit hat.

[2] Und so mann daß holtz außtheilt, so soll ein jeder den gschwohrnen den einigung loben bei verliehung deß holtzes deßelbigen jahres, alles nach altem brauch.

[Marginalie am linken Rand von späterer Hand:] Weidgang in die waldung

[3] Wellicher auch ein gertel holtzFlächenmass: 1 Gertel Holz innhat, der daruff soll und mag zwoMenge: 2 kühe und einMenge: 1 jährigesAlter: 1 Jahr kalb außlaßen.

[Marginalie am linken Rand von späterer Hand:] Keine gerechtigkeit soll außer die gemeinde verliehen werden.

[4] Es soll auch niemand kein gerechtigkeit verliehen außerthalb der gmeind, sonderen ein nachbahr dem anderen abempfahen.

[Marginalie am linken Rand von späterer Hand:] Das holtz soll bis 1. maiDatum: 1. Mai (Termin/Frist) weggeführt werden.

[5] Item und so daß holtz außgetheilt wird, daß alßo dann ein jeder daß syn auff den ersten tag meyenDatum: 1. Mai (Termin/Frist) da dannen than haben solle; dann waß demmnach ergriffen wird, daß solle einer gemeind zugehören, es seye ligends ald standts.

[Marginalie am linken Rand von späterer Hand:] Holtzfrevel

[6] Sehe auch einer den anderen holtz tragen, daß ihn gefahrlich bedüchte, der soll ihn darumb fraagen, und ob er ihm nit antwort gebea, die ihn gebührlich beduncken wöllte, soll er daßelbig den geschwohrnen anzeigen.

[Marginalie am linken Rand von späterer Hand:] Bußen für holzdiebstal

[7] Wellicher auch jetz ald hernach, über kurtz oder lang, einicherley holtzes in unßeren, obgenannten von Wol[S. 3]SeitenumbruchlißhofenOrt: , höltzeren abhauwt und hinführt ohne unßeren gunst, wüßen und willen und der geleidet wird, der soll zu bueß geben von einer eychen zwölff batzenWährung: 12 Batzen , von einer tannen ein pfundt hallerWährung: 1 Pfund , von einer reiffstangen, aspen und anderem gemeinem holtz von jedem stumpen fünff schilling hallerWährung: 5 Schillinge lauth eines versigleten schirmb-brieffs, von unßeren gnädigen herren außgangen.1

[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] Anzahl der gertel

[8] Es gibt auch ein gemeind jährlichenWiederholte Zeitspanne: 1 Jahr von ihren nachbeschribnen höltzeren an holtz auß viertzig acht gertelFlächenmass: 48 Gertel Holz und einen vierlingFlächenmass: 1 Vierling Holz.

[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] Weder rinder noch roß sollen auf die braach

[9] Item, es soll auch gantz niemandts weder rinder noch roß auff der braach haben, auch keinen geheyleten stier, so über jährigAlter: 1 Jahr ist, sondern die an den orthen und enden haben, alß hernach gelütheret und geschriben staht.

[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] Zugvieh

[10] Wellicher auch ziehend viehe haben will, der mag daß weiden an orthen und enden in neßlen, wo mann mit der sichlen und segeßen sollichs nit nutzen mag und er ohne schaden dar und dannen kommen mag.

[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] BraunauOrt:

[11] Es soll auch keiner außwendig der gmeind karren oder bauwen, er finde es dann nit in der gemeind oder er soll nit auff dem gmeindwerck noch auff den essen weiden lauth eines vertrags gemacht, dem [S. 4]Seitenumbruch alßo ist, daß gut, so da heißt die Ort: und BrunauwOrt: , daß die, so ziend väch habind, sollichs sollent einzühnen ohne einer gemeind costen und schaden und allda ihr väch haben, untz daß die zellgen außgahnd, und so es beschicht, daß es zu der braach an nodt, soll solliches auch zu der braach außgahn.

[Marginalie am linken Rand von späterer Hand:] Einzeunen der weid für zug oder mastvieh

[12] Auch sollend alle die, so ziend väch haben, auff st. JohannsPerson: tagDatum: 24. Juni (Termin/Frist) daß maaß einzeünen oder sagen, ob sie solliches einzeünen wöllten, so mag ein gemeind sölliches zu ihren handen einzeünen. Ob aber die, so das ziend väch habent, alßo zünend, mögent sie auff sanct VerenaPerson: abendDatum: 31. August (Termin/Frist) darinn fahren und solliches vierzehen tagDatum: 14. September (Termin/Frist) nutzen, ob daß der hirt mit gemeinem väch darinn fahrt, wenn ouch etlicher, der rindfleyß feyß machen welt und daß darinn schaden wurd, der soll helffen zühnen.

[Marginalie am linken Rand von späterer Hand:] Entschädigung

[13] Item, wo ouch einer sein väch innert den fridhagen einanderen laßt zu schaden gahn, der soll von jedem haupt zu bueß geben iij schilling ₰Währung: 3 Schillinge .

[Marginalie am linken Rand von späterer Hand:] Hirt + stall

[14] Es soll auch ein jeder seinem väch tagsZeitspanne: tags seinen hirten haben und zu nachtZeitspanne: nachts seinen stall.

[Marginalie am linken Rand von späterer Hand:] Busse

[15] Ergriffe auch ein gemeind ungehüt väch in kornzelgen, haberzelgen oder in anderen ...Lücke in der Vorlage (1 Wort)b, wo [S. 5]Seitenumbruchsollichs innert den fridhägen beschäch oder erfunden wird, da sollent die gschwohrnen von jedem haupt iij Währung: 3 Schillinge zu buß einzeühen, außgenommen die wucher-stier, die selbigen sollend frey seyn.

[16] Wo auch ungehüt väch über diß ergriffen wird, wo und an wellichen enden daß beschicht, daßelbig solle den geschwohrnen angeben werden und demmnach jeder gestraafft werden, nachdemm jeder dem anderen schaden zugefüegt hat, alles nach erkantnuß der geschwohrnen, und dann dem, so schaden beschen ist, von den geschwohrnen erkennt wird, soll der seiner widerparthey abtragen und zahlen, ohne allen costen und schaden.

[17] Und wo auch hagbrüchig väch wäre, daß die geschwohrnen gebiethen dannen zethuen, so dick und so viel daß darüber außgelaßen wird, soll ein jeder, so solches außlaßt, zu bueß verfallen seyn v Währung: 5 Schillinge .

[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] EntlispergOrt:

[18] Item, wo auch ein gemeind fürohin ein haupt väch im AntlispergOrt: finden wird, deß, so daß wäre, wollent sie von jedem haupt v Währung: 5 Schillinge zu bueß nemmen lauth und innhallt eines schirm-brieffs, so sie von unßeren gädigen herren, burgermeister und rath der statt ZürichOrt: Organisation: , unter ihrem ehrenynsigel empfangen haben.2

[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] Ehefaden zeunen

[19] So auch die geschwohrnen zu außtagen wyl nothwendig beduncked, den ehefaden zu zünen, wellichem daß gebotten [S. 6]Seitenumbruchwird und daß übersicht, derßelb soll zu bueß geben iij  ₰Währung: 3 Schillinge .

[Marginalie am linken Rand von späterer Hand:] Bußen

[20] Und so die geschwohrnen alßo die ehefaden gepiethen zu zühnen dem, so an der dry schillingWährung: 3 Schillinge gebotten wird und daß übersicht, dem soll darnach an vj Währung: 6 Schillinge und von vj Währung: 6 Schillinge an viiij Währung: 9 Schillinge , darnach an unßer herren bueß gebotten worden und die buß von ihnen eingezogen werden.

[21] Es sollen auch die geschwohrnen zu herbstZeitspanne: Herbst-zeit, vor und nach die ynfäng und kornzellgen gebieten yn zulegen und zu beschließen. Wellicher daß nit thette, der soll gebüeßt um iij  ₰Währung: 3 Schillinge .

[22] Und so die ehefaden beschloßen werden, solle niemand mehr durch daß maaß daryn noch darauß fahren, untz mann anfacht hören bey der bueß v  pfenningWährung: 5 Schillinge .

[23] Wyter so soll ouch niemand keinerley yn zeünen, daß von alter har nit eingezeünt ist, es seye gmeindwerck oder eigne güeter.

[Marginalie am linken Rand von späterer Hand:] Marchen

[24] Ob auch einer begehrte, zwüschent ihm und dem anderen zemarchen, sollen beid partheyen die geschwohrnen darumb bitten, und daß von altem har der brauch geweßen ist. Und so aber die geschwohrnen beduncken, daß deweder parthey auß ußfünden arglist solliches den anderen verhinderen und sich daß erfunde, soll der, so dißen verhinderet hette, umb den costen abtragen.

[S. 7]Seitenumbruch
[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] WollishofenOrt: + LeimbachOrt: - EntlispergOrt:

[25] Item alß dann span geweßen zwüschent einer gemeind zu WollißhofenOrt: Organisation: und einer gemeind zu LeimbachOrt: Organisation: betreffendt, da sollend ein gemeind von WollißhofenOrt: Organisation: von dem AntlispergOrt: biß an die ...Lücke in der Vorlage (1 Wort)c güter verzühnen und den LeimbachnernOrganisation: frid geben, alßo daß ihnen von keinem väch daselbst schaden beschächen möge. Harwiderumb sollen die LeimbacherOrganisation: die OuwOrt: gantz und von der OuwOrt: hinab biß an den stäg und dem stäg die SihlOrt: ab biß an den Sihl-AckerOrt: und den SihlackerOrt: , auch gantz und gar alles gut und wohl verzeühnen und den WollißhofferenOrt: gut fried machen, alßo daß ihnen kein schad von keinem beschehe, alles lauth und innhallt zweyer besiegleter spruch-brieffen, der meister Heinrich RublisPerson: , deß raths ZürichOrt: Organisation: , der zeit ober vogt zu WollißhofenOrt: , eignem ynsiegel auffgericht und dero jeder parthey einer gegeben worden.3

[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] WollishofenOrt: + LeimbachOrt: , weg

[26] Weyter haben sich spann gehept zwüschent einer gemeind zu WollißhoffenOrt: Organisation: und einer gemeind zu LeimbachOrt: Organisation: von eins wegs wegen, deßhalbs sie mit einanderen vor unßeren gnädigen herren burgermeister und rath der statt ZürichOrt: Organisation: in rechtfertigung gestanden, habend sich dießelben, unßer gnädig herren, erkennt zu recht, daß die von LeimbachOrt: den unter weg von sanct MartinsPerson: tagDatum: 11. November (Termin/Frist) hin untz zu mitem mertzenDatum: 16. März (Termin/Frist) wie von alter har fahren und brauchen und aber darzwüschent die ...Lücke in der Vorlage (1 Wort)d bescheidenlich auffbrechent nach gefahrlich darinn seyn sollind, dardurch deß[S. 8]Seitenumbruchhalb von ihnen kein klägt komme. Und diewyl umb den sommerZeitspanne: Sommerweg kein spann syge, laßen sie den bleiben, wie derßelbig an seinem und außgemarchet luth eines urthel-brieffs mit unßer gnädigen herren statt secret-ynsigel besieglet, geben uff mittwuchen vor der auffahrt Christi anno jm vc xvijDatum: 20.5.1517.e4

[Marginalie am linken Rand von späterer Hand:] WollishofenOrt: + LeimbachOrt: , winterZeitspanne: Winterweg

[27] Demmnach haben sich spann und irrung gehept zwüschent einer gemeind zu WollißhofenOrt: Organisation: und einer gemeind von Ober-Ort: und NiderleimbachOrt: Organisation: von wegen deß winterZeitspanne: Winter wegs. Da sollend ein gmeind von WollißhofenOrt: Organisation: dennen von Ober-Ort: und Nider-LeimbachOrt: einen außgemarcheten weg, vierzehen schuheLängenmass: 14 Schuhe weit, geben, sollicher gestallt, daß sie den auff sanct MartinsPerson: tagDatum: 11. November (Termin/Frist) anheben zebruchen untz zu mittem mertzenDatum: 16. März (Termin/Frist), daß auch die von Ober-Ort: und Nider-LeimbachOrt: in ihren eignen kosten haben und halten sollen, ohne dero von WollißhoffenOrt: entgeltnuß. Und so die gemelten von LeimbachOrt: sollichen weg nit mehr brauchen und nutzen wöllend, so ist grund und boden mit aller zugehördt wider dero von WollißhofenOrt: , wie der vor auch ihro geweßen ist luth eins versiegleten spruch-brieffs, deß datum weyßt xvc xxvij jahreDatum: 1527.f5

[Marginalie auf der nächsten Seite von späterer Hand:] WinterZeitspanne: WinterZeitspanne: Winterweg über die BraunauOrt: , sommerZeitspanne: Sommerweg über den ButzenOrt:

[28] Und umb minder zangks und spanns willen, so sich zwüschent dennen von WollißhoffenOrt: und Ober-Ort: und Nider[S. 9]SeitenumbruchLeimbacherenOrt: Organisation: erheben möchte betreffend den sommerZeitspanne: Sommer- und winterZeitspanne: Winterweg, solle der winterZeitspanne: Winterweg durch die BrunouwOrt: nider nach luth deß vertrag-brieffs vierzehen schuheLängenmass: 14 Schuhe weit gemacht werden, wie er dann außgemarchet ist, und wie der sommerZeitspanne: Sommerweg über den ButzenOrt: außgemarchet ist, laßend die von WollißhoffenOrt: sollichen auch bleiben lauth deß urtheilbrieffs, darumb von unßeren gnädigen herren außgangen.

[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] Buße

[29] Es hat sich auch ein gemeind von WollißhofenOrt: Organisation: vereinbahrt alßo, wo die genempten von Ober-Ort: und Nider LeimbachOrt: , wellicher der wäre, wider gemeldte urtheil und vertrag-brieff thetten, so dick daß beschicht, daß der jeder gebüeßt werden solle umb x Währung: 10 Schillinge .g

[30] Wellicher obgemelter bueß halb die von Ober-Ort: und Nider-LeimbachOrt: mit einer gemeind von WollißhofenOrt: Organisation: für unßer gnädig herren, einen burgermeister und rath der statt ZürichOrt: Organisation: , in rechtfertigung kommen, haben sich dießelbigen unßer gnädig herren erkennt, daß sollich buß der zehen schillingWährung: 10 Schillinge ab seyn und sollen die von OberOrt: - und Nider-LeimbachOrt: den sommerZeitspanne: Sommer- und winterZeitspanne: Winterweg brauchen und fahren, wie die außgemarcht und die vertrags-brieff außwysend sygend, mit der bescheidenheit, daß der oder die, so dem vertrag nüt statt thüen und den übergahn wur[S. 10]Seitenumbruchdent, von meinen herren gestraafft sollind werden, je zu zeiten, nach gestallt und gelegenheit der sachen. Actum anno xvc xxxjDatum: 1531.h

[Marginalie am linken Rand von späterer Hand:] WollishofenOrt: -BendlikonOrt: , weidgang

[31] So dann auch spänn und stöß geweßen zwüschent beiden gemeinden WollißhofenOrt: Organisation: und BändtlickonOrt: von wegen deß weidgangs, da wollend die von WollißhofenOrt: ihren weidgang haben wie von altem har. Ob aber die von BendtlickonOrt: darwider welten, daß sie alßdann mögend den hag machen und anheben an mines herren von RappelsmattenOrt: und zwüschent Hanßen GlatzenPerson: und herren von RüttisOrt: untz hinter sich an Heini BagenPerson: lätten mögend zühnen, und ob sie daß nit thättend, daß die von WollißhofenOrt: ihr väch mögend gahn laßen wie von altem har, und ob sie wöllen, mögend sie zwüschent beiden lätten einen garten machen. Und wann sie alßo zühnen wöllend, sollend von jeder parthey zwenMenge: 2 geschwohrne darzu verordnet werden, den zuhn zubesichtigen, ob der frid syg oder nitt. Und ist der frid und die von WollißhofenOrt: dennen von BändlickenOrt: darüber schaden thuend, sonnd sie den ihnen abtragen. Wo aber sie sollichen frid nit machtind, sonnd sie ihnen nüt schuldig seyn. Und ob auch dero von BändlickenOrt: väch in dero von WollißhoffenOrt: feld ergriffen wurde, so dick daß bescheche, mögend sie die straaffen nach altem brauch und ihrs dorffs WollißhofenOrt: buß, alles nach dem ver[S. 11]Seitenumbruchtrag beider partheyen obervögten und anderen unpartheyischen leuthen, so dann hierbey geweßen sind. Auch sollend sie, von BändlickenOrt: , hinfornen am KilchwegOrt: auch ein gatter machen.

[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] WollishofenOrt: -AdlischweilOrt: , weidgang

[32] Item alßdann die von WollißhofenOrt: gegen dennen von AdtlischweylOrt: weidgängig sind, da sie, die von WollißhoffenOrt: , vermeinend, bey ihrem weidgang zebleiben auff dem ihren wie bißhar, auch der spännen und irrung zwüschent ihnen, von WollißhofenOrt: , und AdtlischweylOrt: die zeünung betreffend, da solle jeder theil dem anderen zu mitem mertzenDatum: 16. März (Termin/Frist) friden geben haben. Es sollen auch die WollißhoferOrganisation: den hag zwüschent den riedteren durchhin zeünen.

[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] Riederen einzeunung

[33] Wie dann ouch die RiedterOrganisation: , Lienhardt AsperPerson: und Jörg HagerPerson: einer gemeind zu WollißhofenOrt: Organisation: anstößer sind, da sollend die von Wollißhofen die zwey jahrZeitspanne: 2 Jahre, so daß feld in eß ligt, die ehefaden zeühnen und am dritten jahr gennd die RiederOrganisation: , AsperPerson: und HagerPerson: den dritten theil.

[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] Idem
[Marginalie auf der nächsten Seite von späterer Hand:] Zeünung gegen die SihlOrt:

[34] Und alß sich dann spann und stoß zutragen zwüschent einer gemeinde zu WollißhofenOrt: Organisation: , den RiedernOrganisation: , AsperPerson: und HagenPerson: betreffend die ehefaden zezeühnen, so daß feld in eß ligt, welliches ihres spanns sie vor unßer gnädig herren, einem burgermeister und rathOrganisation: der statt, in rechtfertigung gestanden. Auff solches die gemeldten unßer gnädig herren meister Jacoben [S. 12]Seitenumbruch PurenPerson: und meister Heinrichen PeyernPerson: , beid deß raths, alt und neüw obervögt zu WollißhoffenOrt: ,6 sie ihrs spanns in der güetigkeit zuvertragen, verordnet. Weliche sie beiderseiths vertragen haben, alß hiernach geschriben staht und nammlichen, daß nun fürohin ein gemeind von WollißhoffenOrt: Organisation: die zühne unten herauff untz zu der tannen für sich selbst zeühnen und die RiedtOrganisation: , AsperPerson: und HagerPerson: von der thannen hin ob sich auff daßelbig fürohin auch für sich selbst zühnen, und so mann zeühnt, daß allwegen der ein theil die stecken und der ander daß gerdt geben und alßo gewechßlet werden. Und waß außerthalb der züny gegen der SihlOrt: ist, soll einer gemeind zu WollißhoffenOrt: Organisation: zugehören, wie vorhar beschehen auff den eilfften tag deß monats mertzen jm vc xxxvjDatum: 11.3.1536.i7

[Marginalie am linken Rand von späterer Hand:] Weidgang der ansäßen

[35] Nachdemm und auch spann geweßen zwüschent mit einer gemeind zu WollißhofenOrt: Organisation: und meister Jacoben HoltzhalbenPerson: betreffendt den weidgang, ist erkennt, daß der gemeldt meister HoltzhalbPerson: mit dennen von WollißhofenOrt: weidtgnößig seyn solle und die weyd mit ihnen brauchen, doch nit anderst alß nach anzahl deß holtzes, so er an dem end hat, wie ein anderer daselbs geseßen, der auch so viel holtzes hat lauth eins urtheil-brieffs mit unßer gnädigen herren von ZürichOrt: statt-secret-ynsiegel besiglet. Geben uff BonifaciPerson: anno jm vc und v jahreDatum: 5.6.1505.j8

[S. 13]Seitenumbruch
[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] Einzuggeld der ansäßen

[36] Item und wellicher unter einer gemeind sich fürohin haußhablich setzen wöllte, derßelbig soll zu innzug geben x Währung: 10 Schillinge , ob er einzeücht.k

[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] Buße für ausbleiben an den gemeinden

[37] Und so einem an ein gmeind gebotten wurde und der nit kommt, der soll einer gmeind zu buß geben j  ₰Währung: 1 Schilling .

[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] Buße für ausbleiben bei gemeindwerk

[38] So mann auch einer gemeind werck haben will und einem daran gebotten wird und nit kommt, der soll von einem gertelFlächenmass: 1 Gertel Holz v Währung: 5 Schillinge zu buß geben.l

[Marginalie am rechten Rand von späterer Hand:] Schluß

[39] Füegte sich auch, daß ein gemeind eine persohn oder mehr ein gemeind über diß obgeschriben articul mit einanderen in spann und rechtfertigung kommen, wedere parthey dann die haupt-sach in rechten behept, solle die andere parthey dero den costen und schaden abtragen.

[40] Es ist auch ein gemeind gäntzlich übereinkommen und sich vereinbahrt, dieße obgeschribnen artickel alßo unter einanderen zehalten und zugebrauchen, auch die weder zeminderen nach zemehren, ohne unßer gnädigen herren, eines burgermeisters und räthen der statt ZürichOrt: Organisation: , gunst, wüßen und verwilligung.

[41] Und so dick auch ein neüwer geschwohrner wirAuffällige Schreibung genommen, der solle einem obervogt schweren und ihm [S. 14]Seitenumbruch ein obervogt den eidt geben, bey dießen punckten und articklen zebleiben.

Diß sind die höltzer und wißen, so einer gantzen gemeind hören

Item deß ersten ein wald, genannt der EntlispergOrt: , stoßt oben an der von AdtlischweylOrt: riedt und an der NigglinenOrganisation: güeter, nidsich ab für LeimbacherOrt: stäg nider, und ist ein außgemarcheter weg von EntlispergOrt: untz hinab auff den ButzenOrt: , stoßt einerseiths ans WollißhoferOrt: riedt und feld.

Aber ein holtz, genannt daß Ober ZylOrt: , stoßt einerseiths an Hänßli KlotersPerson: acher, zur anderen an deß HaußherenPerson: matten und unten an Peter BagenPerson: matten.

Mehr ein holtz, genannt daß Unter ZylOrt: , stoßt oben an Heini GimpersPerson: holtz, nebent an Hanßen WyßenPerson: matten und an Hartmann GimpersPerson: matten und durchnider ins WollißhoferOrt: riedt, hat einen außgemarcheten weg, stoßt an ÖetenbacherOrganisation: acker und an Felixen GimpersPerson: holtz, zum anderen an Hart[S. 15]Seitenumbruchmann PetersPerson: güeter und aber an ÖetenbacherOrganisation: acker.

Item ein holtz ägertli auff BreitenlonOrt: , stoßt oben an ÖetenbacherOrganisation: güter, anderwert an Hanßen NegeliPerson: , so zur wydem gehört, zum dritten an Hanß KöchlisPerson: güter.

Aber ein holtz-ägerten nebent dem KilchwegOrt: , stoßt einerseiths an Burckhardten GimpersPerson: güeter, anderwerths an Thomman BleüwlersPerson: güeter, unten an Hanßen HonnreinsPerson: güeter, oben an ÖetenbacherOrganisation: , Hanßen KöchlisPerson: und Hanßen PetersPerson: güter.

Mehr ein holtzägerten in LochenOrt: , stoßt einerseiths an Felix GimpersPerson: holtz, anderwerts an Hanßen HimmbelsUnsichere LesungmPerson: acker.

Item ein holtz genannt der ButzenOrt: , stoßt an herr burgermeister RöystenPerson: holtz ägerten, zum anderen an Hanßen NägelisPerson: acker, so zur wydem gehört, zum dritten an Rudolffen KlotersPerson: holtzägerten, zum vierten an Jacob PetersPerson: holtz-ägerten und zum fünfften an Andres RottenPerson: acker. Da ist ein außgemarcheter weg, gaht ab dem ButzenOrt: zwüschent dem WyßenPerson: und Hanß JörgenPerson: güeter untz an daß MißlisUnsichere Lesungn EggOrt: .

[S. 16]Seitenumbruch

Aber ein holtzägerten auff der leimbgrueben, stoßt zu zweyen seithen an Thomann BleüwlersPerson: ägerten, unten an herren burgermeister RöystenPerson: holtz ägerten.

Mehr ein holtzägerten ob der ehefad am MüßlyOrt: , stoßt an ÖetenbacherOrganisation: matten, so nebent der efad hinab ligt, und an Hanßen PetersPerson: matten, an Hanßen KöchlisPerson: holtzägerten und an Großhanßen PetersPerson: holtzägerten.

Aber ein holtzägerten am Hochen ReynOrt: , stoßt oben an ÖetenbacherOrganisation: gut, anderwert an die efad an den matten im MüßliOrt: .

Item ein gutt in der Ort: , stoßt an die wydem, so mann nennt der SihlbodenOrt: , anderwert an SihlackerOrt: , so dero von LeimbachOrt: ist.

Aber ein gutt genannt BrunnowOrt: , stoßt unten har an die acker, so mann nempt die alten ...Lücke in der Vorlage (1 Wort)o ächer, anderwerts an Gylgen LeimbachersPerson: güter, drittens an ein ägerten, gehört zu der wydem, und zum vierten an Hanßen NägelisPerson: acker, ist der mehrtheil außgemarchet.

pItem ein holtzägerten hinderen hagen, stoßt unten an Hanßen PetersPerson: gut, anderwert an Hanßen HornersPerson: güter, zum dritten an Hanß KlottersPerson: güeter, [S. 17]Seitenumbruch und zum vierten an Hartmann GimppersPerson: acker.

Aber ein holtzägertli hinten am MuggenbüelOrt: , stoßt zu zweyen seithen an meister HoltzhalbenPerson: güter, zum dritten an byfang.

Mehr ein holtzägerten genannt die WolffsgruebOrt: , stoßt unten an ÖetenbacherOrganisation: ägerten, oben an Hanßen KöchlisPerson: ägerten, und vornen an Hanß LeemannPerson: .

Item ein wißplätz, ligt unten im MaaßOrt: , stoßt einerseiths an Hanßen PetersPerson: gut, anderwerts an MoßbachOrt: , und zum dritten an Felix GimperPerson: .

Aber ein wißplätz bym ErlyOrt: auff der zellg, stoßt einerseith an Rudi NägelisPerson: gutt von LeimbachOrt: , anderwerth an Rudolff KlottersPerson: acker und zum dritten an die efad.

Mehr ein wißplätz in LochenOrt: , stoßt an die efad und oben an Peter BagenPerson: .

Item zwey wißplätzli in Grabeten WißenOrt: , stossend an Hanßen HaußheerenPerson: matten.

Aber ein stückli genannt der Gmeind-wegOrt: , stoßt zu zweyen seithen an Hanß NägelinsPerson: gut, zum dritten an Hanßen PetersPerson: gut und zum viertens an Hanßen HonnreynsPerson: gut.

[S. 18]Seitenumbruch

Und sind diß obbegriffen artickel, puncten und rechtungen, nach dem erstlich durch Burckhardten GimpperPerson: , Thomann BleüwlerPerson: und Hanßen PeterPerson: vonwegen und alß vollmächtig gewalthaber einer gantzen gemeind zu WollißhofenOrt: Organisation: meister Jacoben PurenPerson: , ihrem obervogt der zeyt, angeben, und nachfolgends einem ehrsammen rath der statt ZürichOrt: Organisation: fürgebracht worden, in kräfften zubleiben erkennt, alßo daß dem allem, so vor und nach harinn verschriben und gelütheret stadt, getreüwlich, ehrbahrlich und styff gelebt und nachgangen werden soll.
Beschehen auff donstag vor sontaKorrektur überschrieben, ersetzt: grg reminiscere nach Christi, unsers lieben herren, gebuhrt gezahlt fünffzehen hundert dreyßig und ein jahreOriginaldatierung: 2.3.1531.

Anmerkungen

  1. Streichung durch Schwärzen: n.
  2. Lücke in der Vorlage (1 Wort).
  3. Lücke in der Vorlage (1 Wort).
  4. Lücke in der Vorlage (1 Wort).
  5. Hinzufügung am linken Rand von Hand des 18. Jh.: 1517Datum: 1517.
  6. Hinzufügung am linken Rand von Hand des 18. Jh.: Anno 1527Datum: 1527.
  7. Hinzufügung am rechten Rand von Hand des 18. Jh.: 10 Währung: 10 Schillinge .
  8. Hinzufügung am linken Rand von Hand des 18. Jh.: Anno 1531Datum: 1531.
  9. Hinzufügung am linken Rand von Hand des 18. Jh.: 1536Datum: 1536.
  10. Hinzufügung am linken Rand von Hand des 18. Jh.: 1505Datum: 1505.
  11. Hinzufügung am rechten Rand von Hand des 18. Jh.: 10 Währung: 10 Schillinge .
  12. Hinzufügung am rechten Rand von Hand des 18. Jh.: 5 Währung: 5 Schillinge .
  13. Unsichere Lesung.
  14. Unsichere Lesung.
  15. Lücke in der Vorlage (1 Wort).
  16. Hinzufügung am linken Rand von Hand des 18. Jh.: Ertauschet von gmeind umb EesUnsichere Lesungq.
  17. Korrektur überschrieben, ersetzt: g.
  1. Diese Urkunde ist als Entwurf (StAZH B V 10, fol. 168v-169r) sowie als Abschrift weiter hinten im Kopialbuch von WollishofenOrt: überliefert (StArZH VI.WO.C.4., S. 59-60).
  2. Diese Urkunde konnte nicht gefunden werden.
  3. Diese Urkunde konnte nicht gefunden werden.
  4. Dieser datierte Nachtrag gibt in Kürze das Ratsurteil wieder (StAZH C I, Nr. 3088), dem eine Kundschaft vorausgegangen war (StAZH A 120, Nr. 2).
  5. Vgl. StAZH C IV 1.9 Wollishofen. Die Präzisierung der Nutzungszeit auf zwischen Martinstag und Mitte März fehlt dort allerdings.
  6. Jakob BaurPerson: war in den Jahren 1529Datum: 1529 und 1531Datum: 1531 Obervogt von WollishofenOrt: , Heinrich PeyerPerson: im Jahr 1530Datum: 1530 (StAZH B VI 251, fol. 110v, 156v, 206v). Der Ratsbeschluss muss unkorrekt datiert sein; nur im Jahr 1530Datum: 1530 waren BaurPerson: der ehemalige und PeyerPerson: der amtierende Obervogt.
  7. Diese Urkunde konnte nicht gefunden werden.
  8. Diese Urkunde konnte nicht gefunden werden.