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SSRQ ZH NF I/1/3 183-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Erste Reihe: Stadt und Territorialstaat Zürich. Band 3: Stadt und Territorialstaat Zürich II (1460 bis Reformation), von Michael Schaffner

Zitation: SSRQ ZH NF I/1/3 183-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Eid und Ordnung des Baumeisters der Stadt Zürich

1543.

Der Baumeister soll schwören, Türme, Mauern, Brücken, Brunnen und weitere Bauwerke der Stadt zu kontrollieren und wenn nötig auszubessern, und darin den Nutzen der Stadt zu fördern und Schaden abzuwenden. Wenn er Knechte hat, soll er diese beaufsichtigen. Die ihm übergebenen Bussen hat er in nützlicher Weise für den Bau der Stadt zu verwenden. Allfällige Überschüsse muss er den Säckelmeistern aushändigen und jährlich über seine Tätigkeit Rechnung ablegen. Er hat sicherzustellen, dass Werkmeister und von der Stadt angestellte Handwerker nicht mit der Arbeit beginnen, bevor sie ihren Eid abgelegt haben. Er soll zudem die Einhaltung der für das Baumeisteramt erlassenen Ordnungen beschwören.

Die Aufzeichnung ist die erweiterte Fassung eines um die Mitte des 15. Jahrhunderts entstandenen Eids (StAZH B II 4, Teil II, fol. 19v; Edition: Zürcher Stadtbücher, Bd. 3/2, S. 189, Nr. 90). Gegenüber der älteren Version ist der vorliegende Eid um den Hinweis auf die Vereidigung der durch die Stadt angestellten Handwerker sowie die Pflicht des Baumeisters, die für sein Amt erlassenen Ordnungen zu beschwören, ergänzt. Der Eintrag steht am Anfang des im Jahr 1543 angelegten Baumeisterbuchs, in dem zahlreiche für das ZürcherOrt: Bauwesen relevante Bestimmungen kompiliert wurden.

Zu Inhalt und Überlieferung des vorliegenden Eids vgl. Guex 1986, S. 7-14; Hüssy 1946, S. 19.

Editionstext


Anfang diß buͦchs u̍ber der
statt ZürichOrt: buwmeister
ambt etcAbkürzung

a–Deß buwmeisters eydt, so er zum
inganng des ambts schweren soll
Textvariante in StAZH B III 6, fol. 97r; StAZH B III 5, fol. 300r: Der statt buwmeister eydt
–a


Unser statt buwmeister sol schweͣren, zuͦ unseren gemeynen
statt thuͤrnen, muren, bruggen, brunnen und annderem,
das dann nottu̍rfftig ist, zeseͣchenn, und was daran nottu̍rftig ist, das zebesseren unnd darinn unnser gemeynen statt
nutz zefürderen unnd schaden zeweͣnden. Ouch, weͣnn er kneͣcht
hat, zuͦ denen zuͦgand unnd zebesorgen, das unnser statt
werch gefürderet werd, und innsonderheit die buͦssen nach
dem aller nottu̍rfftigisten an unnserer statt zeverbuwen,
ouch die buͦssen, die man verweͣrchen sol, das die an unser
statt büw zum nu̍tzlichisten werdend verwerchet.
Unnd ob
im darinn dhein guͦt fürschu̍sse, das unnsern statt seͣcklern
zegeͣben und jerlichWiederholte Zeitspanne: 1 Jahr umb sin inneͣmen und ußgeͣben reͣchnung geben. Ouch werchmeister, Textvariante in StAZH B III 6, fol. 97v; StAZH B III 5, fol. 300r: schmidb sager Textvariante in StAZH B III 6, fol. 97v; StAZH B III 5, fol. 300r: wagnerc und anndere der
statt hanndtweͣrch amptlu̍t nit lassen der statt zeweͣrchen,
so sy werdent genommen, sy habint darumb zuͦvor geschworen. d–Unnd das unnser buwmeister e die ordnungen, f so wir
sins ampts halb gemacht, ouch schweͣren soͤlle zuͦ haltenn,
Auslassung in StAZH B III 6, fol. 97v
–d
alles getrüwlich und ungefarlich.

Anmerkungen

  1. Textvariante in StAZH B III 6, fol. 97r; StAZH B III 5, fol. 300r: Der statt buwmeister eydt.
  2. Textvariante in StAZH B III 6, fol. 97v; StAZH B III 5, fol. 300r: schmid.
  3. Textvariante in StAZH B III 6, fol. 97v; StAZH B III 5, fol. 300r: wagner.
  4. Auslassung in StAZH B III 6, fol. 97v.
  5. Hinzufügung am unteren Rand von späterer Hand mit Einfügungszeichen:
    von jemandem einiche geschenck ald verehrungen deßwegen nemmen ald empfachen, sich genzlich muͤssigen, deßglichen auch.
  6. Hinzufügung am rechten Rand von späterer Hand mit Einfügungszeichen: und reformationen.