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SSRQ ZH NF I/2/1 131-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer

Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 131-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Massnahme gegen Verknappung des Brotangebots in Winterthur

1483 November 17.

Schultheiss und Rat von Winterthur beschliessen, Bäcker mit einem Bussgeld von 10 Schilling zu belegen, die für eine Verknappung des Brotangebots verantwortlich sind.

  • Signatur: STAW B 2/5, S. 47 (Eintrag 2)
  • Originaldatierung: 1483 November 17
  • Überlieferung: Eintrag
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 23.0 × 34.0
  • Sprache: Deutsch
  • Schreiber: Konrad Landenberg

Die Obrigkeit hatte die Versorgung des städtischen Markts mit Grundnahrungsmitteln wie Brot und Fleisch (STAW B 2/3, S. 434; STAW B 2/5, S. 181) sicherzustellen, vgl. allgemein Isenmann 2012, S. 978-982. Bereits im Jahr 1448 ordneten Schultheiss und Rat von WinterthurOrt: Organisation: die Bestrafung von Bäckern an, die eine Verknappung des Angebots verantworteten (STAW B 2/1, fol. 108r). 1479 setzte man hierfür ein Bussgeld von 10 Schilling fest. Bäckern, die nicht zahlen wollten, drohte ein zehnjähriges Berufsverbot (STAW B 2/3, S. 399). 1487 wurde das Bussgeld auf 1 Pfund erhöht (STAW B 2/5, S. 255).

Die Bäcker pachteten ihre Verkaufsstände, die sogenannten Bänke, von der Stadt (STAW B 2/1, fol. 108r). Wer die Pachtgebühr nicht fristgemäss bezahlte, wurde mit einem zweijährigen Berufsverbot belegt (STAW B 2/3, S. 345, zu 1477). Darüber hinaus mussten die Bäcker wie die Metzger und Wirte eine jährliche Abgabe an die Stadtherrschaft bezahlen (SSRQ ZH NF I/2/1 4-1; SSRQ ZH NF I/2/1 13-1), die oftmals Gegenstand von Pfandgeschäften war, vgl. Habsburgisches Urbar, Bd. 2/1, S. 684; StAZH W I 1, Nr. 600; Regest: URStAZH, Bd. 2, Nr. 2128. Gemäss Urteil des Bürgermeisters und Rats von ZürichOrt: Organisation: im Streit um die Bezahlung der Abgabe vom 24. April 1526 hatte jeder Bäcker einen Beitrag von 10 Schilling zu leisten (StAZH C I, Nr. 1967 b; STAW URK 2154).

Editionstext

Actum uff mentag nach OthmariPerson: Originaldatierung: 17.11.1483
[...]Editorisch irrelevant1
[Marginalie am linken Rand:]
BrotbeckenOrganisation:

Item mine herren haben sich geeint der pfisterhalb, wann die nit brot
habend, zuͦ woͤlcher zit das ist, a oder brot zuͦ bachen nit angesetzt,
das dann sy all und yͤder umb x Währung: 10 Schillinge gestraufft werden soͤlle.

Anmerkungen

  1. Streichung: das.
  1. Es folgt ein Eintrag über einen Urteilsspruch.