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SSRQ ZH NF I/2/1 156-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer

Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 156-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Verordnung über die Verleihung vakanter Pfründen an der Pfarrkirche in Winterthur

1490 März 3.

Schultheiss und Rat von Winterthur ordnen an, dass vakante Pfründen, die ihrer Kollatur unterstehen, künftig nur examinierten und zur Seelsorge befähigten Priestern verliehen werden sollen.

  • Signatur: STAW B 2/2, fol. 41v
  • Originaldatierung: 1490 März 3
  • Überlieferung: Eintrag
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 24.0 × 32.0
  • Sprache: Deutsch
  • Schreiber: Konrad Landenberg
  • Teiledition

Mit Ausnahme der Pfarr- und der Marienpfründe, welche durch die Stadtherrschaft verliehen wurden, besassen Schultheiss und Rat von WinterthurOrt: Organisation: , in der Regel vertreten durch die drei Ratsältesten, die Kollatur für die Altarpfründen an der Pfarrkirche, vgl. Illi 1993, S. 127-130. Vermutlich im Jahr 1468 hatten sie beschlossen, dass Pfründen künftig nur bei Vakanz und auch nur an einen Priester verliehen werden sollten (STAW B 2/2, fol. 7v). Ihre Aufsichtsfunktion schlägt sich auch im Pflichtenheft für die Kapläne nieder (SSRQ ZH NF I/2/1, Nr. 192). Vgl. hierzu Niederhäuser 2020, S. 28-31.

Die Ansprüche, welche die Obrigkeit an ihre Seelsorger stellte, entsprachen den Anforderungen von kirchlicher Seite bezüglich der Befähigung zum Priesteramt. Die Ausbildung angehender Pfarrer war nicht geregelt, ein Theologiestudium war nicht erforderlich. Die Kandidaten wurden durch den bischöflichen Offizial examiniert und approbiert, danach wurde ihnen die Weihe erteilt, vgl. Arend 2003, S. 175-177, 183-186.

Editionstext


Actum mitwochen vor
reminiscere, anno etcAbkürzung lxxxxo
Originaldatierung: 3.3.1490

Anno domini millesimo quadringentesimo nonagesimoOriginaldatierung: 1.1.1490 – 31.12.1490
haben mine herren schulthais und raͤteOrganisation: zuͦ meer
fu̍rdrung goͤtlicher dieHinzufügung oberhalb der Zeileansten, ouch zuͦ meer Unsichere Lesungbffnung
der geschicklichait priesterlicher wirdikait unnser
pfruͦnden und pfarrkilchen mit den selben geschickten
priestern fu̍rohin zuͦ versaͤhen, angesaͤhen und
beschlossen also:
Wann und zuͦ woͤlcher zite ein pfruͦnd,
eine oder mer, ledig und minen herren zuͦ verlihen
gepu̍ren wurde, das alsdann soͤlche pfruͦnd dheinem
priester, er sige burgers kind oder nit, nicht gelihen
werden sol, der da nit so gelert, das er zuͦ der selsorg
in siner wihung gelaussen sige, sonder allein
dem, so aller geschicktest und zuͦ soͤlcher selsorg
ordenlich in sinem examen gelaussen ist.

Anmerkungen

  1. Hinzufügung oberhalb der Zeile.
  2. Unsichere Lesung.