check_box_outline_blank zoom_in zoom_out
SSRQ ZH NF I/2/1 203-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer

Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 203-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Urfehde des Hensli Walter wegen gewinnorientierten Kleinhandels in der Stadt Winterthur

1506 April 18.

Hensli Walter ist in Haft gekommen, weil er unter Missachtung des Verbots des Schultheissen und Rats von Winterthur auf dem Markt Hanfsamen zum Weiterverkauf erworben hat. Vor einigen Jahren hatte man ihn aus denselben Gründen verhaftet und auf Bitte des Herdegen von Hinwil und anderer seiner Verwandten gegen Urfehde freigelassen. Hensli hat sich freiwillig einer Bestrafung durch den Rat unterworfen und auf ein Rechtsverfahren verzichtet. Schultheiss und Rat haben ihn auf Bitte seiner Verwandten abermals gegen Urfehde aus der Haft entlassen. Er hat sich verpflichtet, alle Anordnungen des Rats betreffend die Märkte einzuhalten. Ihm wird eine Busse von 20 Gulden auferlegt. Als Zeugen der Urfehde fungieren Klaus Hofmann, Heini Sinner, Hensli Mongwiler und drei seiner Brüder.

  • Signatur: STAW B 2/6, S. 235 (Eintrag 1)
  • Originaldatierung: 1506 April 18
  • Überlieferung: Eintrag
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 24.0 × 33.0
  • Sprache: Deutsch
  • Schreiber: Konrad Landenberg

Zur Praxis, delinquente Personen gegen Urfehde aus der Haft zu entlassen statt ein Gerichtsverfahren gegen sie zu eröffnen, vgl. den Kommentar zu SSRQ ZH NF I/2/1 73-1.

Editionstext

Actum samstag vor JeoryPerson: , anno etcAbkürzung vjtoOriginaldatierung: 18.4.1506

Item als Hennsli WaltherPerson: in miner herren vangknuß kommen ist von des wēgen,
das er wider miner herren verbott unnd angesaͤhen ordnung uff offen marcktage
ettlich hanfsamen uff pfragnery koufft, desglichen vor ettlichen jāren ouch
also wider unnser statt satzung und ordnung uff pfargneryKorrigiert: pfragnerya koufft,1 darumb er
ouch in vangknuß komen und uff bitt des Herdegens von Hu̍nwilPerson: unnd
ander siner fru̍nden bitt ōn entgeltnuß ledig gelaussen ist uff ein urfecht,
dar in er geschwōren haͧt under anderm, wider mine herren unnd gmeine
statt mit worten und wercken nitmer ze handlen etcAbkürzung, unnd als sich gemelter
HensliPerson: umb soͤlch u̍bersaͤhen in eins rautzOrganisation: strauff guͤtlich begeben unnd nit rechtz
begert haut, uff das haben mine herren in wider usser der vangknuß
uff treffenlich siner fru̍ndschaft bitt ledig gelaussen uff ein urfecht,
die er ze halten friglich geschworn haut, solch vangknuß gegen einem
rautOrganisation: und gmeiner statt unnd allen unnsern burgern und die, so unns ze
versprechen stond, mit worten noch wercken nitmer ze anden noch ze u̍blen
noch ze rechen in dhein wise, sonder ouch in disen eid genommen alle
bott und verbott, wie die von einem rautOrganisation: ir maͤrckten halb offenlich
angeHinzufügung oberhalb der Zeilebsaͤhen werdenHinzufügung oberhalb der Zeilec, getru̍wlich ze halten. Unnd umb soͤlch u̍bersaͤhen ist er umb
xx Währung: 20 Gulden gestrauft.
Unnd by diser urfecht sind gewaͤsen Claus HofmanPerson: ,
Haini SinnerPerson: , Hensli MongwilerPerson: unnd drigMenge: 3 sine bruͤder.

Anmerkungen

  1. Korrigiert: pfragnery.
  2. Hinzufügung oberhalb der Zeile.
  3. Hinzufügung oberhalb der Zeile.
  1. Der gewerbsmässige Weiterverkauf von Waren unterlag gewissen Einschränkungen, vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 117-1.