Allen, die disen brief sehent oder hoͤrent lesen, ku̍nde ich, Cuͦnrat von SalaPerson: , burger ze WinterthurOrt: , daz ich ze WinterthurOrt: offenlich ze gerichte sass an Heinrich
GeveͣtterlisPerson: statt, schultheis ze WinterthurOrt: , und kamen da fu̍rgerichte die erbern lu̍te Ruͦdolf Hu̍niconPerson: , burger ze WinterthurOrt: , an sin selbs statt ze
einem teile, Heinrich Hu̍niconPerson: , burger ze WinterthurOrt: , an sin selbs statt ze dem andern teile und Johans Hu̍niconPerson: , burger ze WinterthurOrt: , ir beider bruͦder, ze
dem dritten teile.
Und offenten da die vorgenanten gebruͦdere, die
Hu̍nikomenOrganisation: , alle mit fu̍rsprechen, daz si vormals vor etzwavil ziten nach ir vatter
und ir muͦter tode liepplich und guͦtlich u̍ber ein komen sint eins rechten teiles u̍ber alles daz guͦt, ligendes und varndes, so inen
a–ir vatter und ir
vatterKorrigiert aus: ir vatter–a und ir muͦter gelazzen hant oder si do hatten. Und sprach der egenante
Johans Hu̍niconPerson: mit fu̍rsprechen, daz im von ir aller guͦte, als vorbescheiden ist, ze teile worden were ein dritte teil des huses und hoves, vorder und hinder, gelegen ze
WinterthurOrt: an dem markte zwischent
hern
Wilhelm IlloͧwersPerson: und
BenzenPerson: seligen kinden hu̍sern, du̍ gebreite vor dem walde, der wol
sechs juchertFlächenmass: 6 Jucharten sint, ze sinem teile, der grosse wingarte uff
dem
BruͤleOrt: halbe, die
zwelfte halb viertel kernen geltsVolumenmass: 12.5 Viertel Dinkel, die in den selben wingarten ze zinse gehoͤrent und
jerlichsWiederholte Zeitspanne: 1 Jahr gant, oͧch halbe, ein dritteteil der trotten,
so zuͦ dem selben wingarten mit ir zuͦgehoͤrde gehoͤret,
zwey viertel kernenVolumenmass: 2 Viertel Dinkel gelts uff
IsseliconsPerson: wingarten, darzuͦ von husgeschirre und husgetreͣgde
vierMenge: 4 bettu̍,
sechsMenge: 6 ku̍ssu̍,
zwenMenge: 2 phulwen,
zweiMenge: 2 teklachen, den grossosten erin haven, ein kleinen erin haven und daz grossoste kupherin kessi, so si hatten, der
erin morser und win vass ze
fu̍nfzig soͧmenVolumenmass: 50 Saum Wein und von anderm ir varndem guͦte
vierzig phunt Zu̍richer phenningWährung: 40 Zürcher Pfund , da fu̍r im
Ruͦdolf Hu̍niconPerson: , sin bruͦder,
von sinem teil gab den hof, gelegen ze
Wu̍lflingenOrt: , den er gekoͧffet hatte von dem
von GoldenbergPerson: , halben. Und des selben teils, als vorbescheiden ist,
wurden oͧch die vorgenanten
RuͦdolfPerson: und
Heinrich, die Hu̍niconPerson: , dem vorgenanten
JohansPerson: , ir bruͦder, gichtig und verzigen sich der selben guͦter an sin
hand mit gelerten worten, als gerichte und urteil gab. Und do daz beschach, do sprach der selb
Johans Hu̍niconPerson: mit sinem fu̍rsprechen, daz in
des teils und des guͦtes, als vorbescheiden ist, billich und wol benuͤgen woͤlte. Und sprach oͧch, daz er sich des guͦtes, so dien egenanten sinen bruͦdern von ir aller vatter und ir muͦter erbe ze teile worden were, und alles des guͦtes, so si hettin, es were ligendes oder varndes, benemtes und unbenemtes, oͧch verzihen woͤlte an ir hand, und batt im erfarn an einer urteil, wie er den teil, als vorbescheiden ist, verjazen soͤlti, steͣte ze habenne,
und wie er sich der guͤter, so dien egenanten sinen bruͦdern jetwederm ze sinem teil ze teile worden were, verzihen soͤlte, daz es alles nu und her
nach kraft hette.
Da fragte ich urteil umbe. Da wart erteillet mit gesamnoter urteil, were er unvogtber, daz er es denne mit gelerten
worten an ir hand wol verjazen und verzihen moͤhti, were er aber vogtber, daz in denne der egenante Ruͦdolf Hu̍niconPerson: , sin bruͦder, won er der
elteste sin bruͦder und vatter mag were, bevogten soͤlti u̍ber dis sach mit einem andern vogte. Und sit er so vil bescheidenheit und wizze
hette, daz er sich wol verstuͤnde umb u̍bel und umb guͦt, umb sinen nutz und umb sinen schaden, und im nuwent an den jaren bi kleinem
teile abgienge, daz er noch nit unvogtber were, daz in denne der selb sin erkorner vogte usser dem gerichte fuͤren soͤlte und in heimlich
dristunt fragen soͤlte, ob er den teil gern steͣte han woͤlte ald ob er sich des guͦtes, so ir jetwederm ze teile worden ist oder ir twedere hat,
willeklich und unbetwungenlich verzihen woͤlti. Und seitti der denne uf sin eit, daz er in also gefraget hetti und daz er im oͧch als dikke
geseit hetti, daz er es gern und unbetwungenlich tuͦn woͤlti, wo er es denne volfuͦrti mit sins erkornen vogtes hand mit gelerten worten
an ir hand, daz es denne billich nu und hernach kraft hetti. Und also nach rechter urteil do erkos Johans Hu̍niconPerson: u̍ber die sach ze vogte
Ruͦdolf LochlinPerson: , burger ze WinterthurOrt: , und gab im oͧch Ruͦdolf Hu̍niconPerson: , sin bruͦder, den selben Ruͦdolf LochlinPerson: dar u̍ber ze einem erkornen vogte,
als im mit gesamnoter urteil erteillet wart.
Und do daz beschach, do fuͦrte
Ruͦdolf LochliPerson: den selben
Johans den Hu̍niconPerson: usser dem gerichte,
als im erteillet wart, und kam mit im wider in daz gerichte und sprach uff sinen eit, daz er in heimlich dristunt gefragt hetti, ob er
es willeklich und gern tuͦn woͤlti, und daz er im oͧch als dikke geseit hetti, daz er es gern und unbetwungenlich tuͦn wolti. Und also stuͦnt
der vorgenante
Johans Hu̍niconPerson: dar fu̍rgerichte an den stab mit dem egenanten
Ruͦdolf LochlinPerson: , sinem erkornen vogte, und verjazote und
lopte willeklich und gern den teil, so im von sins vatters und siner muͦter guͦt von sinen bruͦdern ze teile worden ist, als vorgeschriben stat,
steͣte ze habenne und da wider niemer ze tuͦnne. Und verzech sich oͧch mit sines erkornen vogtes willen und gunst der guͤtter und
der teilen, so jetwederm der vorgenanten siner bruͦderre ze teil worden were, an ir jetweders hand, und darzuͦ alles des guͦtes, so ir jetwedere
hat oder si von ir elichen wiben an komen oder noch an gevallen moͤchti, es sije ligendes oder varndes guͦt, wie es genant ist, daz er noch sin erben su̍ noch ir enweders erben dar an fu̍rbas von teils noch von gemeinde wegen noch mit enheinen sachen niemer beku̍mberen noch besweͣren sol. Und tett
daz mit gelerten worten an ir jetweders hand, als gerichte und urteil gab, mit sinem vogte und mit allen den worten und werken, gehu̍gten und geteͣtten und ehafti, so nach rechte oder von gewonheit zuͦ soͤlichen sachen hoͤret und man tuͦn sol, so verre daz da vor gerichte mit gesamnoter urteil erteillet
wart, daz es mit aller gewarsami so volkomenlich beschehen were, als recht ist, daz es billich nu und hernach kraft und hantvesti haben sol. Won sol oͧch wizzen, daz der egenante
Johans Hu̍niconPerson: mit sins egenanten erkornen vogtes willen und gunst vor gerichte den obgenanten
Ruͦdolf Hu̍niconPerson: , sinen bruͦder, und sin
erben ledig und los liess aller der nu̍tze, so von sinem teile der vorgenanten guͤtter, du̍ im ze teile wurden, gevallen waren oder der selb
Ruͦdolf Hu̍niconPerson: davon in genomen hatte,
b–won in oͧch Ruͦdolf Hu̍niconPerson: untz uff disen hu̍ttigen tag, als dirre brief geben wart, won oͧch Ruͦdolf Hu̍niconPerson: Korrigiert aus: won in oͧch Ruͦdolf Hu̍niconPerson: untz uff disen hu̍ttigen tag, als dirre brief geben wart,–b fu̍r in und von sinen
wegen daz selb guͦte ane sinen schaden verstu̍ret und ander dienste da von gerichtet hat und in oͧch in siner koste ane sinen schaden mit allen
dingen verkostet und gehebt hat.
Und des ze einem waren urku̍nde han ich, als mir vorgerichte erteillet wart, des egenanten schultheizzen
insigel gehenket an disen brief. Darzuͦ su̍ oͧch ze einer meren sicherheit gebeͣtten hant den rat ze WinterthurOrt: Organisation: , ir insigel henken an disen
brief. Und vergehen oͧch wir, Hartman der HopplerPerson: , Cuͦnrat von SalaPerson: , Otto ZollerPerson: , Heinrich der HirtePerson: , Cuͦnrat MoͤrgelliPerson: , Walther am OrtePerson: und Cuͦnrat
MuchzerPerson: , der rat ze WinterthurOrt: Organisation: , won wir wars wissen, daz allu̍ du̍ vorgeschribnen ding so recht und so redlich beschehen sint, daz wir
dar umb durch beider teͣil beͣtte wilen u̍nsers ratsOrganisation: insigel ze WinterthurOrt: gehenket haben an disen brief. Ich, der vorgenante Ruͦdolf LochliPerson: ,
vergihe oͧch einer ganzen warheit, daz der vorgenante Johans der Hu̍nikonPerson: allu̍ du̍ vorgeschribnen ding mit miner gunst und guͦtem willen,
recht und redlich, frilich und unbetwungenlich getan hat. Und des ze urku̍nde han ich in vogtes wise min insigel gehenket an disen
brief, der geben wart ze WinterthurAusstellungsort: , an dem neͣhsten fritag vor sant ValentinesPerson: tag, do man zalte von gottes gebu̍rte dru̍zehenhundert
jar und darnach in dem sechtzigosten jareOriginaldatierung: 7.2.1360.
Regest