SSRQ ZH NF I/2/1 234-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer
Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 234-1
Lizenz: CC BY-NC-SA
Verordnung über den Getreidehandel in Winterthur
1524 September 9.
Stückbeschreibung
- Signatur: STAW B 2/7, S. 390
- Originaldatierung: 1524 September 9 Überlieferung: Eintrag
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 23.0 × 31.0
- Sprache: Deutsch
Weitere Überlieferungen
- Signatur: winbib Ms. Fol. 27, S. 437
- Originaldatierung: Mitte 18. Jh. Überlieferung: Abschrift
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 24.0 × 35.5
- Sprache: Deutsch
Kommentar
Der Getreidehandel fand in der als Kaufhaus genutzten unteren Etage des WinterthurerOrt: RathausesOrt: unter Aufsicht des Kornmessers statt, vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 106-1. Diese und weitere Verkaufsbeschränkungen wie das Verbot des Zwischenhandels und der Preisspekulation sowie der städtische Ankauf von Überschüssen sollten einer Verknappung des Angebots entgegenwirken. Der vorliegende Ratsbeschluss wurde unter der Überschrift «Gebott des markts wegen und sollichs an das rathauß zehalten schrifftlich uffgeschlagen» in das von Stadtschreiber Gebhard HegnerPerson: angelegte und nur mehr abschriftlich überlieferte Kopial- und Satzungsbuch eingetragen (winbib Ms. Fol. 27, S. 437).
Wie der Aufzeichnung der Ausgaben HegnersPerson: von «v umb ein bermentin verpott an das rathuß des kernen kuͦffs halb» zu entnehmen ist, wurden derartige Verordnungen öffentlich ausgehängt (STAW AA 7/2).
Editionstext
Actum fritag vor cruceAuffällige Schreibung,
anno xxiiijoOriginaldatierung: 9.9.1524
Mine heren schultheis, kleinOrganisation: und groͤs raͤteOrganisation: haben von des gemeinen
nutz wegen angesechen und hiemit abgestelt, das fru̍rohinKorrigiert: fu̍rohina niemantz
mer soͤlle, es sige in mu̍llinen, huseren der geistlichen oder waͤltlichen,
kein kerenKorrigiert: kernenb oder haber mer verkouffen anders dan im kouffhus. Doch
oͤb sonder burger oder pfister in der wochenZeitspanne: 1 Woche bedoͤrfftin, es were ein viertellVolumenmass: 1 Viertel ,
zweyVolumenmass: 2 Viertel oder einem pfister ein mu̍tVolumenmass: 1 Mütt , und keiner im kouffhuß veill ist, so mag
der selbig zuͦ einem mu̍ller oder c anderen, eß sige geistlich oder weltlich,
der do feill guͦt hat, gan und dem selbigen abkuͦffen, doch nit anders dan
alwegen uß erluͦptnuͦß eins schultheissen. Und so allso einer in der wochenZeitspanne: 1 Woche
koufft, so soll der koͤiffer vom donstagWiederholte Zeitspanne: 5 Wochen bitz an sontagWiederholte Zeitspanne: 1 Woche den nit thu̍rer zebezallen schuldig sin, dan wie er am donstagZeitspanne: Donnerstag darvͦr uff dem marckt gangen
ist. Und so er in koufft nach dem sontagZeitspanne: Sonntag, so soll er in zallen wie er demnach uff den naͤchsten donstagZeitspanne: Donnerstag uff dem marckt gat.
Zem andererenKorrigiert: anderend vergunen mine heren iren burgeren ouch den frigen
kouff wie den froͤmden, doch nit anders, dan das der den erkuͦfften
kernen e–oder haberHinzufügung am linken Rand mit Einfügungszeichen–e erHinzufügung oberhalb der Zeilefkofft, bitz zem naͤchsten donstagZeitspanne: Donnerstag wie ein froͤmder hin weg
fu̍ren soll und gar nit uff gewu̍n in schu̍ten.
Zem driten ist angesechen, das mine heren einen soͤllin verordnen,
ob kernen uiber blib, so jederman koufft hat, das der selbig von
gemeiner stat wegen und zuͦ gemeiner stat handen den uiber beliben kouffen solhUnsichere Lesungg. Und so hernach mangell an kerenKorrigiert: kerneni im kouffhuß
den burgeren, es sig uff maͤrckt oder in der wochen, bresten wurd, so
soll er den widerum dar stellen.
Zem vierden soͤlen alle die abgestelt werden, so denn froͤmden
kouffennd, sonder ein jeder sol selber kouffen.
Regest