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SSRQ ZH NF I/2/1 58-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer

Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 58-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Verkauf des kleinen Zehnten von Hettlingen durch Georg von Randenburg an Hans und Heini Sulzer

1427 Mai 16.

Schultheiss und Rat von Winterthur beurkunden, dass Georg von Randenburg für sich und seine Eltern den Zehnten von Hettlingen, genannt der kleine Goldenberger Zehnt, mit allem Zubehör, Lehen der Herzöge von Österreich, um 425 Gulden an die Brüder Hans und Heini Sulzer von Hettlingen, Bürger von Winterthur, verkauft und das Lehen dem Ratsmitglied Hans von Sal zu Handen der Herrschaft oder ihres Statthalters mit der Bitte aufgegeben hat, es den Käufern zu verleihen. Es siegeln Schultheiss Rudolf Bruchli mit seinem Gerichtssiegel, Heinrich Hunzikon, Hans von Sal, Heinrich Rüdger der Jüngere, Hans Gans, Konrad Karrer, Heinrich Benz und Ulrich Buchberg, der Rat, mit dem Ratssiegel der Stadt Winterthur sowie Georg von Randenburg, sein Vater Egli von Randenburg und seine Mutter Elisabeth, geborene von Goldenberg.

  • Signatur: StAZH C II 16, Nr. 292
  • Originaldatierung: 1427 Mai 16
  • Überlieferung: Original
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H (cm): 34.5 × 22.5 (Plica: 3.5 cm)
  • 5 Siegel:
    1. Schultheiss Rudolf BruchliPerson: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, gut erhalten
    2. Rat der Stadt WinterthurOrganisation: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, beschädigt
    3. Georg von RandenburgPerson: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, abgeschliffen
    4. Egli von RandenburgPerson: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, abgeschliffen
    5. Elisabeth von RandenburgPerson: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, gut erhalten
  • Sprache: Deutsch
  • Regest

Gemäss den Angaben im Lehensverzeichnis Herzog Rudolfs von ÖsterreichPerson: aus dem Jahr 1361 war die Familie von GoldenbergOrganisation: unter anderem mit dem Zehnten des Dorfs HettlingenOrt: belehnt (Habsburgisches Urbar, Bd. 2/1, S. 483-484). Die Lehensauftragung eines Nachfahren, Georgs von RandenburgPerson: , vor dem Schultheissen und Rat von WinterthurOrt: Organisation: gegenüber dem Ratsmitglied und habsburgischenOrganisation: Vasallen Hans von SalPerson: dokumentiert die Stellung führender Kreise der Stadt am vorländischenOrt: Hof während der reichsstädtischen Phase (1415-1442). Zu den Karrieren der Angehörigen des WinterthurerOrt: Stadtadels am Fürstenhof vgl. Niederhäuser 2014, S. 110-113. Auch nach der Verpfändung WinterthursOrt: an ZürichOrt: brachen diese Verbindungen nicht ab, vgl. Niederhäuser 2005, S. 96-99; Niederhäuser 1996a.

Zum Zehnten von HettlingenOrt: , der später vorübergehend in den Besitz des WinterthurerOrt: SpitalsOrganisation: gelangte (SSRQ ZH NF I/2/1 149-1) und im 19. Jahrhundert abgelöst wurde, vgl. Kläui 1985, S. 114-117; Häberle 1985, S. 215-218; Sigg 1985, S. 347-348.

Editionstext


Wir, der schultheis und raͧt ze WintterthurOrt: Organisation: , vergechent offenlich und tuͦnt kunt allermenglichem mit disem brief, daz fu̍r u̍ns komen ist in u̍nsern offnen raͧtOrganisation: der from, vest
Geory von RandenburgPerson: , offnott da mit sinem fu̍rsprechen, daz er an barem gold ingenommen und enpfangen habe vier hundertt guldin, zweintzig und fu̍nff guldin guͦter RinscherWährung: 425 Rheinischer Gulden etcAbkürzung
von den erbern lu̍ten HansenPerson: und Heinin den SultzernPerson: von HettlingenOrt: , burger ze WintterthurOrt: , und habe darumb von sins selbs, oͧch von enpfelhens wegen des frommen, vesten
Eglis von RandenburgPerson: , sins lieben vatters, und frow Elsbethen von Randenburg, geborn von GodenbergKorrigiert: GoldenbergaPerson: , siner lieben muͦter, fu̍r sich und alle ir erben denselben HansenPerson:
und Heinin SultzerPerson: und allen iren erben eins rechten, redlichen, ungevarlichen ewigen koͧffs ze koͧffen geben den zechenden ze HettlingenOrt: , genant der kleyner der von GoldenbergOrganisation: zechend, mit allen rechten, nu̍tzen, gewonheiten, zuͦfallen, ehafften und zuͦgehoͤrden, es sye benempt ald unbenempt, alz sy den inne gehebt und herbraͧcht
habint, der selb zechend recht lechen sye von der durchlu̍chtigen, hochgebornen fu̍rsten, u̍nser gnedigen herschaft von OͤsterrichOrganisation: . Und welli oͧch denselben HansenPerson: und
Heinin SultzerPerson: den selben zechenden mit allen vorgedachten rechten an statt sin selbs, sins vatters und siner muͦter und fu̍r alle ir erben verttigen, uff geben und naͧch
dem rechten zuͦ iren und irerenAuffällige Schreibung erbern handen bringen.
Und naͧch der offnung und vergicht do verttigott und gab oͧch do ze stett der obgnobgenant Joͤrg von RandenburgPerson: fu̍r
sich, fu̍r sin vatter und muͦter, fu̍r die er oͧch verspraͧch, und fu̍r alle ir erben denselben zechenden mit allen rechten, nu̍tzen und zuͦgehoͤrden ledklich und fridlich uff
an den stab fu̍r recht lechen, alz recht was, hin zuͦ des egenegenanten Heini SultzersPerson: handen, der da zegegen stuͦnd und uff nam an statt sin selbs und des vorgnvorgenanten Hansen
Sultzers
Person:
, sin bruͦders, und aller ir erben handen und gewalt. Namlich do sandt er denselben zechenden also uff by Hansen von SalPerson: , u̍nsern raͧtgesellen, der da von
der obgnobgenanten u̍nser herschaft belechent ist, und sendt daz jetz by im uff an der selben u̍nser gnaͤdigen herschaft von OͤsterrichOrganisation: ald an ir statthalters handen. Und
enpfalch da demselben Hansen von SalPerson: ze bitten und bitt oͧch er jetzo mit disem brief die selben u̍nser gnaͤdig herschaft von OͤsterrichOrganisation: , iren fu̍rweser ald statthalter, den selben zechenden uff ze nement und den obgnobgenanten HansenPerson: und Heinin SultzerPerson: und iren erben ze lichen und naͧch lechensrecht gnaͤdeklich zuͦ besorgen.
Und verzech sich dar an der selb Joͤrg von RandenburgPerson: an statt sin selbs, sins vatters, siner muͦter, fu̍r sich und fu̍r ir aller erben gegen denselben HansenPerson:
und Heinin SultzerPerson: und gen iren erben aller eigenschaft, aller lechenschaft, aller gewer, kuntschaft, zu̍gnu̍st, lu̍t und brief und gantz alles rechten, vordrung und anspraͧch, so sy zuͦ demselben zechenden gantzlich ald an deheinem teil je gehebt hant ald jemer mer gehaben ald gewynnen moͤchtin also,
daz der selb HansPerson: und Heiny die SultzerPerson: und all ir erben und naͧchkomen den selben zechenden mit allen nu̍tzen und zuͦgehoͤrden und mit allen vorgedachten
rechten nu hin fu̍r inne haben, nutzen, niessen, besetzen und entsetzen und da mit tuͦn und laͧssen sont und mugent, was sy wellen alz mit andern iren guͤtern,
aͧn des obgnobgenanten Geory von RandenburgPerson: , sins vatter, aͧn siner muͦter, aͧn ir aller erben und aͧn menglichs von ir aller wegen sumen, jerren und anspraͧch. Namlich
do lopt und verspraͧch oͧch vor u̍ns der selb Geory von RandenburgPerson: fu̍r sich, fu̍r EglinPerson: , sin vatter, fu̍r frow ElsbethenPerson: , sin muͦter, und fu̍r alle ir erben
den vorgenvorgenanten HansenPerson: und Heinin SultzerPerson: und iren erben dis koͧffs in aller vorgeschribner wiß und gegen menglichem allenthalben, wie dik sy des notturfftig sint ald dar umb mit dem rechten von jemant gesumpt ald angesprochen wurdint, recht wer ze sint naͧch lechens- und landsrecht und sy
von der anspraͧch ze entrichen, aͧn iren schaden, luter, ane alle gevaͤrd.
Des alles ze warem, offem urku̍nd so haben ich, Ruͦdolff BruchliPerson: , schultheis, min
insigel, so ich bruch von des gerichtz wegen, und wir, Heinrich HuntzikonPerson: , Hans von SalPerson: , Heinrich RuͤdgerPerson: der ju̍nger, Hans GansPerson: , Cuͦnratt KarrerPerson: ,
Heinrich BentzPerson: und Uͦlrich BuͦchbergPerson: , der raͧt ze WintterthurOrt: Organisation: , u̍nsers raͧtzOrganisation: insigel offenlich gehenkt an disen brief. An den selben disen brief ich,
Geory von RandenburgPerson: , hie obgnobgenant, oͧch min eigen insigel offenlich gehenkt hab. Dar naͧch so vergechent wir, Egli von RandenburgPerson: und ElsbethtAuffällige SchreibungPerson: , sin
elich wib, mit dem selben minem elichen man und vogt einer warheit aller vorgeschribnen dingen und daz der obgnobgenant Geory von RandenburgPerson: , u̍nser lieber
sun, dise sach und dis verkoͧffen von u̍nsers geheisses und enpfelhens wegen also getaͧn und mit u̍nserm guͦten wissen und willen also foolfuͤrt haͧt, wan wir
mit den obgnobgenanten vier hundert guldin, zweintzig guldin und fu̍nff guldinWährung: 425 Gulden bessern, fromen und nutz geschaft und bekertt haben zuͦ u̍nser notturfft. Her umb
so verzichent wir u̍ns luter fu̍r u̍ns und aller u̍nser erben an demselben guͦt mit aller zuͦgehoͤrt, eigenschaft, lechenschaft und alles rechten. Und wie JoͤrgPerson: ,
u̍nser sun, die verttigung und dis sach volfuͤrt haͧt naͧch sag dis briefs, daby soͤllen und wellen wir luter beliben. Und des zuͦ noch merer zu̍gnu̍st so
haben wir oͧch beide u̍nsry insigel offenlich gehenkt an disen brief, der geben ist uff fritag naͧch sant PancracyenPerson: tag, naͧch Cristz gebu̍rtt viertzechenhundertt jaͧr, zweintzig jaͧr, dar naͧch in dem sibenden jaͧrOriginaldatierung: 16.5.1427.
[fol. v]Seitenumbruch
[Vermerk auf der Rückseite von Hand des 16. Jh.:]
HetlingenOrt: , der klein zenden,
1427Datum: 1427
[Vermerk auf der Rückseite von Hand des 16. Jh.:]
Der SultzenOrganisation: kof brieKorrigiert: briefb von den von RandenburgOrganisation:
[Vermerk auf der Rückseite von Hand des 18. Jh.:] Ingrossiert

Anmerkungen

  1. Korrigiert: Goldenberg.
  2. Korrigiert: brief.