Wir,
landtaman, räthOrganisation: unnd
gemeine landtleüth deß landts
GlarußOrganisation: ,
evangelischer religionBegriff: ,
thund khundt und bekennend offenbar hiemit, daß auff heütigen tag
seines datums, alls wir zu
SchwandenOrt: bey einandern versampt geweßen, vor unß
kommen und erschinen sind die fromen, ersamen
landtshauptmanBegriff:
Ullrich TischhußerPerson: ,
landtsfendrichBegriff:
Johann TischhußerPerson: unnd
Anderes TischhußerPerson: , von unßer lieben und
gethreüwen von
WerdenbergOrt: , unnd
habend unß inn namen gmeiner, unßerer underthonnen daselbst inn
underthenigkeit mit bezimender bescheidenheit fürbringen und zu
erkennen geben laßen, wie daß die beiden
empterBegriff: ,
landtschriberBegriff: und
landtweibelBegriff: , noch bey mans gedenckhen von
personnen zu
WerdenbergOrt: versechen
worden. Do aber da habend wir von hier, uß unßerm landt, leüth zu
sollchen diensten verordnet. Mehr seigend sollches bekandtermaßen
empterBegriff: , die nit großen
inn komensBegriff: und daß wellcher nit andere
mitel habe, keiner sich darbey mit seiner haußhaltung uß
bringen möge. Unnd wil
mynUnsichere Lesunga sy auch mit hin leüth
hettend, die lust hettend, sollche
dienstBegriff: zu
verweßenBegriff: , die dann von den
gnaden gottes mit hüpschem zeitlichen vermögen verfasst seigend, ja,
wann sy die gnad und vätterlichen gunst erhalten möchten, daß sollche
bevelch wir durch personnen zu
WerdenbergOrt: verrichten ließind, sey die
jugetBegriff: desto besser und mehr
schuollenBegriff:
wurden.
Die wil und aber eintzig und allein uff dißmahlen durch göttliches
hinscheiden landtschriber Hannß
BüöllersPerson: daß landtschriber
amptBegriff: ledig worden, alls were inn nammen gmeiner underthonnen
da selbsten ihr instendig, gantz underthenig, fleißig und
fründtliches ersuechen und pitten an unß, wir woltend sollches landtschriber amptBegriff: durch ein
person uß ihnnen verwalten [fol. 1v]Seitenumbruch
laßen, jedoch mit sollcher bscheidenheit, daß allwegen alle und
eines jeden jars besonders, wellcher sollchen dienst begert, vor unß an
offner landtsgmeindBegriff:
darumb bitten, und wir alls dann einer darzu erwellenBegriff: sollen und mögen nach unßerm beliben.
Und wann sich der ein oder ander, wellchem dißer dienst gegeben
wurde, ohnnthreüw, ohnngflißen, ohnnghorsam und ohnn bescheidenlich
halten tett, wir jederzeit nach unßerm wilen einen sollchen entsetzenBegriff: und einen andern ernennen mögen, der unß dafür tugenlicher und besser bedunkhte.
Dann daß landtweibel amptBegriff: belangende, begehrend sey selbiges auff diß mahlen nit, sittenmahlen
der landtweibelBegriff:
Melchior TschudiPerson: noch inn leben
bey gueter gsundheit seige und selbigen wohl abwarte.
Whorauff wir unnß erkent, die wil bricht inn gelangt, daß nach ihrem
fürgeben sollche bevelch durch
personnenBeschädigung durch Rissb uß ihnnen, den underthonnen, vor vil jahren
verBeschädigung durch Risscwaltet worden, daß daß
landtschriber amptBegriff: widerumb durch einen
ehrlichen man zu
WerdenbergOrt:
für baßBegriff: mit beschribner bescheidenheit
unnd nach volgendem vorbhalt solle versechen werden.
Namlichen, daß wellcher solches
dienstsBegriff:
begere, der solle, wie in gfüert,
alle jarr Wiederholte Zeitspanne: 1 Jahr
jerlichWiederholte Zeitspanne: 1 Jahr
vor unnß darumb bitten und anhalten und fahls deß ein ald andern
jars mehr alls einer von ihnnen betten dette, soll unß befry stohn,
einer darauß nach unßerm beliben zu
erwellenBegriff: . Und fahls einer inn solchem
amptBegriff: ohnntreüw, ohnngflißen und ohnn ghorsam
were, unß fry stohn soll, einen sollchen
abzusetzenBegriff: und einem andern dißen bevelch zu geben.
Hierauff mehrgemelter Anders [fol. 2r]Seitenumbruch
TischhußerPerson: , alls der seit absterben landtschreiberBegriff:
BüöllersPerson:
seeligIn der Vorlage: see
dißern dienst verwesen, mit deme unßer landtvogt daselbsten zu
friden und nit allein vermögens tregt, sondern ihnne rüempt und unß
recomendiertBegriff: hatt, umb dißern dienst
unß ersuecht und gebetten, mit an hangendem erbietten, sich für baßBegriff: gflißen, erbar, threüw, ghorsam und
redlich innzu stellen, alls habend wir ihnnen inn ansechen
seines wohl verhaltens, uff beschribne vorbhelt, zu einem künfftigen
landtschriber für die graffschafft WerdenbergOrt:
erweltBegriff: unnd angenommen, inn hoffnnung, er
seinem anerbietten nach sich betragen werde, whorzu dann
wir ihme gottes gnad und segen wünschend.
Und deß alles zu wahrem unnd vestem urkhundt, habend wir unßers
landts seccret innsigel truckhen laßen inn dißen brieff, der geben,
sontags, den 25.ten apprilis, im jarr, alls
man zalt sechszechen hundert und zwey unnd viertzigeOriginaldatierung: 25.4.1642.
Regest
Vor Landammann, Räte und Landleute des evangelischen Standes Glarus beklagen sich Landeshauptmann Ulrich Tischhauser, Landesfähnrich Johann Tischhauser und Andreas Tischhauser aus Werdenberg, dass die Ämter eines Landschreibers und Landweibels bisher von Werdenbergern, nun aber von Glarner Landsleuten besetzt werden und bitten, dass die Nachfolge des verstorbenen Landschreibers Hans Bühler ein Werdenberger antreten könne. Da der Landweibel Melchior Tschudi noch bei guter Gesundheit ist, wollen die Werdenberger Gesandten das Landweibelamt nicht neu besetzen. Der Bitte wird unter der Voraussetzung, dass der Landschreiber der Landsgemeinde alljährlich vorgestellt werden müsse, entsprochen. Unter dieser Voraussetzung kann Andreas Tischhauser das Landschreiberamt übernehmen