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SSRQ SG III/4 25-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, von Sibylle Malamud

Zitation: SSRQ SG III/4 25-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Ulrich Stäheli und seine Ehefrau, beide wohnhaft in Grabs, verkaufen Johann (Henni) Schaffer von «Sigaevis» (Göfis) verschiedene Güter um 21 Pfund

1400 Dezember 8.

Ulrich Stäheli und seine Ehefrau Kathrin, Tochter des verstorbenen Ulrich Gamser, beide wohnhaft in Grabs, verkaufen Johann Schaffer von Göfis die Scherhufenwis, gelegen auf der Buchser Wiese, eine Mannmad in Antagon, eine weitere Mannmad Wiese in Antagon und drei Mannmad Feuchtgebiet (Rietwachs), genannt «Stähilis Winkel» (wohl Stähelisgräbli), auf dem Witiriet um 21 Pfund Konstanzer Währung.

Für die Aussteller siegelt Burkhard Plattner, der Jüngere, Vogt von Werdenberg.

  • Signatur: LAGL AG III.2405:001
  • Frühere Signatur: LAGL 46N
  • Originaldatierung: 1400 Dezember 8
  • Überlieferung: Original
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H (cm): 25.0 × 15.0
  • 1 Siegel:
    1. Burkhard PlattnerPerson: , angehängt an Pergamentstreifen, fehlt
  • Sprache: Deutsch

Es handelt sich hier um den ersten erhaltenen Kaufbrief von Gütern zwischen Privaten in der Region WerdenbergOrt: .

Editionstext


Ich, Uͤli StaͤhiliPerson: , sesshafft ze GrapsOrt: , und ich, KathrinPerson: , Uͤlis GampserPerson: s saͤligen tochter, sin elichi wirtinBegriff: , kundent und verichint allermaͤnklichem mit disem offen brieff fu̍r uns und all unser erben, das wir mit guͦter zitlicher vorbetrachtung ze den zitenn
und tagen, do wir es kreffteklichen mit dem rechten fur uns und all unser erben und nachkomen wol getuͦn mochtent, recht,
redlich und eigenlich ains schlehten, bestaͤten, ungevarlichen, ewigan koffs ze koffen gebint und geben hant dem fromen,
erbern knechtBegriff: Hennin SchafferPerson: von SigaͤvisOrt: 1 und sinen erben disu nachgeschribnen stukk und guͤter, die o̍ch vormals unser
aigen gewesen sint:
Des ersten die wisen, die man nempt die Scherhuffend WisOrt: , gelegen uff Buxer WisenOrt: , die och mit
SpaͤnlinOrganisation: getailt ist, und stosset och an der Herren OwOrt: .
Item ain mannsmad wisenFlächenmass: 1 Mannmad Wiese gelegen an AntagonOrt: , gat ze wechsel
mit zwain mannsmadenFlächenmass: 2 Mannmad Wiese, ist ains Elsinen ClausPerson: inen, das andere Eberlis HartmanPerson: s.
Item aber ain mannsmad wisenFlächenmass: 1 Mannmad Wiese gelegen an
AntagonOrt: und stosset an den GrabenOrt: und hinus an BokflaischsOrganisation: und an SelbairOrganisation: s wisen und tailt sich mit unser herrschaft
von WdenbgWerdenbergOrt: und herr HeinrichPerson: s von GrapsOrt: wisen.
Item dru mannsmad rietwachsFlächenmass: 3 Mannmad Ried gelegen uff dem Witen RietOrt: , die man
nempt Staͤhilis WinkelOrt: , und stosset ainhalb an Joͤslis guͦtOrt: und andrent an der GlaͤttinerOrganisation: guͦt.
Disi stukk und guͤter
aͤlli mit grund, mit grat, mit holtz, mit veld, mit steg, mit weg, mit wun, mit waid und schlechteklich mit allen den
rechten, nutzen und zuͦgehoͤrden, so von alter oder von recht zuͦ den obgeschribnen stukk und guͤter zugehoͤrrt oder zuͦgehoͤrren
mag, und fu̍r ledig, aigen guͦt und unanspraͤchig von allermaͤnklichem umb ains und zwaͤnzig pfunt pfenning
Costentzer muns
Währung: 21 Konstanzer Pfund
, die er uns och gar und gaͤntzlich gewert und bezalt hat und och in unsern redlichen nutz komen
und bewent sint und enzihent uns och gaͤntzlich aller der rechtung und ansprach, so wir vormals zuͦ den obgeschribnen
stukk und guͤter gehebt hant und sont wir und unser erben des obgedahten Hennis SchaferPerson: s und siner erben guͤt,
getrwKorrigiert: getrewa werenBegriff: sin, wa oder gegen wem si sin jemer notdurfftig an gaistlichen oder an weltlichen gerichten mit guͦten
truwen an all gevaͤrd nach reht.
Und des ze ainem offen urkund und staͤten, vesten sicherhait, so han ich, obgenanter Uͤli StaͤhiliPerson: , und ich, KathrinPerson: , sin elichi wirtin, ernstlich gebetten den fromen, wisen und wolbeschaidnenn
Burkartenn PlattnerPerson: , der jungern, ze disen ziten vogt ze WerdenbergOrt: , das er sin insigel offenlich fu̍r uns und unser erben
an disen brieff gehenkt hat. Ich, jetzgedahter Burkart PlattnerPerson: , ze disen ziten vogt ze WdenbgWerdenberg, vergich, das ich
von ernstlicher bett wegen, so der obgeschriben Uͤli StaͤhiliPerson: und KathrinPerson: , sin husfrow, zuͦ mir getan hant, min
insigel offenlich an disen brieff gehenkt han, doch mir und minen erben unschaͤdlich. Der geben wart, do man
zalt von CristiPerson: geburt vierzehen hundert jar an der naͤchsten mittwochen nach sant NicolausPerson: tag.Originaldatierung: 8.12.1400
|Seitenumbruch
[Vermerk auf der Rückseite:]
b–21 [...]Unlesbar (3 Zeilen)c die die wisen herren und d–der richterUnsichere Lesung–d [...]Unlesbar (3 Wörter)e XVIIIIBeschädigung durch verblasste Tinte, unsichere Lesung–b
[Vermerk auf der Rückseite von späterer Hand:] SchärhuͦffenOrt: 1400
[Registraturvermerk auf der Rückseite:] No. 46

Anmerkungen

  1. Korrigiert: getrew.
  2. Beschädigung durch verblasste Tinte, unsichere Lesung.
  3. Unlesbar (3 Zeilen).
  4. Unsichere Lesung.
  5. Unlesbar (3 Wörter).
  1. Göfis. Für den Hinweis danke ich Heinz Gabathuler.