Sibylle Malamud
Heinrich Gabler, Vogt von Werdenberg, urteilt bei der Stadt Werdenberg im Tanzbongert im Namen von Graf Heinrich VI. von Montfort-Tettnang im Streit um die Nutzung der Buchser Wiesen zwischen den Kirchgenossen von Buchs einerseits sowie den Nachbarn von Werdenberg und Grabs und den Kirchgenossen von Grabs andererseits. Rudolf Krämmel vom Eschnerberg als Fürsprecher derer von Buchs klagt gegen die Werdenberger und Grabser, welche die Klage durch ihren Fürsprecher Kröpfli erwidern. Heinrich Gabler delegiert die Entscheidung an Graf Heinrich VI. von Montfort-Tettnang, dessen Urteil rechtskräftig sein soll. Bis zur Urteilsfindung bleibt die Kaution von 100 Gulden bestehen und beide Parteien können die Wiesen nutzen.
Der Aussteller siegelt.
Ich,
brieve, das ich von gnaden und
gewalts wegen des edeln, wolgebornen herren, gräve
ztuͦ Tettnang
dozemal fu̍r mich und fu̍r offenn, verbannen
gericht die
ainem
und die von
tayle als von waid der
wisen genant
iren erlopten fu̍rsprechen
von
die
und antwu̍rt, red und widerred, die denn dozemâl
beschahend, also nit notdürfftig sind hye ze schriben,
von des wegen,
wa̍n die sach uff mynen obgenanten gneͣdigen herren ertailt und komen, als
denn hyena̍ch
in der
rechten, fragt ich, obgenanter
Do ward nach myner frag ertailt mit
rechter umbgender, gemainer, unzerworffenlicher urtail, die sach soͤlli
billich stan uff mynen gneͣdigen herren, da obgedacht gräve
schaiden, wan sinen gnaden baid obgenant tayle
ztuͦgehortind und ze versprechen stuͤndint, und mag o̍ch
myns herren
gnâd die
Und wye sin gnad es denn ussprichet,
da bi sol es beliben nü und hienâch. Es sol ouch bi der
tayl uff den obgenanten wysen wayden hinfu̍r als bisher
jedermans rechtikaiten unschaͤdlich, ouch uff
mynes herren ussprechen
und entschaiden.
ze
erfaren, ob man inen icht billich brieffe und urku̍nde geben soͤlt, des so
sich also vor gericht verloffen hett. Wa̍n
si des ernstlich begertind
und ouch nôtduͤrfftig waͤrindt, das ward inen do ouch also ertailt
ainhelliklich ze
geben under mynem insigel, wa̍n ich der sach richter
waͤr.
urku̍nd, so han ich,
obgenanter richter und vogt,
von des
rechten wegen offennlich gehenkt an disen brieff, doch mir und mynen erben
âne schaden. Geben
am
jar und
darnach in dem zway und viertzigosten jären
Das Urteil gibt Einblick in das gerichtliche
Zur