SSRQ SG III/4 50-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der
Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, von Sibylle Malamud
Zitation: SSRQ SG III/4 50-1
Lizenz: CC BY-NC-SA
Ulrich VII. von Sax-Hohensax und seine Ehefrau Agnes von Windegg verkaufen für 400 Rheinische Gulden die Burg Frischenberg mit Torkel, Mühle und Stampfe in Sax, der Roslenalp sowie einigen Leibeignen an Albrecht I. von Sax-Hohensax
1454 Februar 24.
Stückbeschreibung
- Signatur: StAZH C IV 7.3, Nr. 1
- Originaldatierung: 1454 Februar 24 Überlieferung: Original
- Beschreibstoff: Pergament
- Format B × H (cm): 44.5 × 35.5
- 3 Siegel:
- Ulrich VII. von Sax-HohensaxPerson: , angehängt an Pergamentstreifen, fehlt
- Heinrich von WindeggPerson: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, bestossen
- Wilhelm II. von Sax-HohensaxPerson: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, bestossen
- Sprache: Deutsch
-
Regest
- URStAZH, Bd. 7, Nr. 9932
Weitere Überlieferungen
- Signatur: StASG AA 2 B 002, S. 88–93
- Frühere Signatur: StASG AA 2 B 2
- Originaldatierung: 1590 Überlieferung: Abschrift, Buch (142 Seiten) mit kartoniertem Einband
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 22.5 × 34.5
- Sprache: Deutsch
Kommentar
Am 10. Juni 1440Datum: 10.6.1440 erwirbt Ulrich VII. von Sax-HohensaxPerson: , Sohn des verstorbenen Wilhelm I. von Sax-HohensaxPerson: , die Burg FrischenbergOrt: von den Erben seines Onkels, der Familie von SchönsteinOrganisation: , um 290 Pfund KonstanzOrt: er Währung (StASG AA 2 U 03). Kurze Zeit später, am 19. April 1442Datum: 19.4.1442, kauft Ulrich VII. auch den Anteil seines Bruders Wilhelms II.Person: an FrischenbergOrt: . Die Herrschaft wird 1446Datum: 1446 durch die AppenzellerOrganisation: erobert. Ulrich VII. flieht nach FeldkirchOrt: (UB Appenzell, Nr. 1077; Deplazes-Haefliger 1976, S. 124). Die Appenzeller sind nun eigentliche Machthaber in Frischenberg. Deshalb und wegen seiner finanziellen Schwierigkeiten verkauft Ulrich VII. seinen Besitz in der hier aufgeführten Urkunde an seinen Vetter Albrecht I. von Sax-HohensaxPerson: , Inhaber von ForsteggOrt: mit SennwaldOrt: (Deplazes-Haefliger 1976, S. 124–125).
Albrecht I. von Sax-Hohensax kann sich gegen die Appenzeller nicht durchsetzen, weshalb Frischenberg in den Händen von Appenzell verbleibt. Um 1465Datum: 1465, nach dem Tod von Albrecht I. († 1463Datum: 1463), verpfänden seine verschuldeten Erben Frischenberg zusammen mit Forstegg an Lütfried MötteliPerson: , Bürger von St. Gallen (Deplazes-Haefliger 1976, S. 124; Inhelder 1992, S. 121). Nach langwierigen Streitigkeiten werden in einem Spruch der EidgenossenOrganisation: von 1473Datum: 1473 Lütfried Mötteli gewisse Rechte an Frischenberg gegen die Appenzeller zugesprochen (SSRQ SG III/4 64-1; Kuster 1991, S. 44).
Editionstext
Regest
Ulrich VII. von Sax-Hohensax und seine Ehefrau Agnes von Windegg verkaufen mit ihrem Vetter und Rechtsbeistand Heinrich von Windegg, Vogt von Werdenberg, ihrem Vetter Albrecht I. von Sax-Hohensax, Freiherr von Bürglen, für 400 Rheinische Gulden die Burg Frischenberg mit all ihren Rechten, den Weingarten und die Ebni in Frischenberg, die an das Burgsäss, den Hubersagger, das Eselsfeld und den Berneggersberg grenzen, den Torkel (Weinpresse) mit allem Zubehör, die Mühle und die Stampfe in Sax, die Alp Tafrus (Roslenalp) sowie die Leibeigenen Hans Schönhans und seinen Sohn Hans, Elisabeth Huber und ihre Töchter Brigitta (Brida) und Ursula sowie Margaretha, Tochter von Jörg Amberg und Ehefrau von Hans Forrer. Hans Tumb (von Neuburg) und seiner Ehefrau Kunigunde von Altstätten bleiben der 15. Teil des Weingartens, der Mühle und der Stampfe sowie ein Fünftel der Alp vorbehalten.
Der Aussteller siegelt. Für Agnes von Windegg siegelt Heinrich von Windegg und für beide Aussteller siegelt zudem Wilhelm II. von Sax-Hohensax, der Bruder von Ulrich VII.