Sibylle Malamud
Vor Georg Stöckli (Jörg Stöcklin), Stadtammann in Feldkirch, erscheint Heinrich Gocham in Vertretung von Graf Wilhelm VIII. von Montfort-Tettnang wegen eines Rechtsstreits mit denen von Griffensee. Dazu wird von Ulrich Plattner, ehemals Vogt von Werdenberg, eine Zeugenaussage benötigt. Dieser antwortet durch seinen Fürsprech Arnold Meier, dass sein Vater vor fünfzig Jahren, dann dessen Schwager Heinrich Gocham, dann Jakob Gossolt und dann nochmals Heinrich Gocham, dann Klaus Vittler, Ammann ebendort, und dann Ulrich Plattner Vögte in Werdenberg gewesen seien. Während seiner Amtszeit gehörten sämtliche Bewohner, Leibeigene und Hintersassen, von Sevelen dem Werdenberger Gericht. Auch die Hintersassen mussten Abgaben und Frondienste in der Grafschaft Werdenberg leisten. Alle, auch die Hintersassen, leisteten die Dienste, ausgenommen die Rüttner, die Eigenleute derer von Griffensee sind. Sie wurden deshalb mit Pfändung und anderem dazu angehalten, gehorsam zu sein.
Als der Graf von Toggenburg die Herrschaft Sargans innehatte, fochten die Bewohner von Wartau und Sevelen miteinander einen Grenzstreit aus. Man zog den Streit vor Junker Hans von Ems als Schiedsrichter, der die Parteien einigte.
Einst schlug Riegel Ägidius Allrich tot, weshalb Ulrich Plattner, als Vogt von Werdenberg, zur Rechtsprechung angesucht wurde, was er aber auf Intervention des Grafen Heinrich II. von Werdenberg-Sargans unterliess. Danach wollten der Graf von Werdenberg-Sargans und der Graf von Montfort-Tettnang sich wegen der Gerichtszuständigkeit mit Peter von Griffensee vor einem Schiedsgericht einigen. Die drei Herren starben aber vor Austragung der Sache. Schlussendlich hat Ulrich Plattner den Totschlag gerichtet.
Der Aussteller siegelt.
Ich,
dǎte, da ich zuͦ
statt und
in namen des wolgebornen herren, hern
erlaupten fursprechen
und herrlichayt zuͦ
ze wissen, hierumb und diewyl denn der genant min gnaͤdiger herr, grǎf
durfftig. So begerte er von siner gnaden wegen, den genant
wisselich weͣr und im dann des glauplich
urkund ze geben.
frǎgt
ich des rechten uff den ayd und ward zuͦ recht erkennt und gesprochen:
hett und nun kundschafft der warhayt, der
gereͣchtikayt ze lieb, dem begeͣrenden nit versagt werden, so solte auch der
genant
der sach halb billich sagen, so vil er davon wisste und auch also, das
er dieselben sin sag, ob des begert wurde, mit sinem
das stuͦnd dar der genant
nach
wurde desselben sins vaters saͤligen schwǎger,
darnach wurde
vogt zuͦ
saͤssen
denberg
wurden auch allwegen mit
als von wonn und waid wegen, derselben irrung verainten sich
min herre
graf
Do auch er,
gnaden amptlu̍t von der von
notdurfft furbraͤchten, also darnach uff
ainen tag wurden si solicher spenne mit ainannder gericht und inen
annders wisse, noch da stannden.
Alrig
und damit nit
volfüre. Darnach begaͤbe sich, das der genant min herre grǎf
sich der sach halb ains rechten
inen baiden herren versigelt wurd.
Aber ee die sachen zuͦ ustrag komen, syen die genanten herren all dry mit
tod abgangen. Und aber darnach hab
er,
Das alles sagt er auch so hoch und tu̍r, als im ain warhayt ze sagen
gepu̍rt. Und uff des egenanten
genant
sag und gerichtes begert der genant
im ze geben erkennt ist under minem insigel. Hierumb gib ich sinen
gnaden disen brief mit denselben minem angehenckten insigel, doch
mir
und minen erben ôn schaden, besigelt uff
zig und in dem fünfften
jaren
Graf
Die
Zu Griffensees Leuten vgl. SSRQ SG III/4 61-1;
SSRQ SG III/4 100-1;