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SSRQ SG III/4 60-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, von Sibylle Malamud

Zitation: SSRQ SG III/4 60-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Abt Nikolaus und der Konvent des Klosters Petershausen verkaufen für 60 Pfund die Käse- und Geldzinsen in Gams, Grabs und Sax an die Zinsleute

1470 März 19. Petershausen

Nikolaus, Abt des Klosters Petershausen, und der Konvent urkunden, dass sie die Käse- und Geldzinsen in Gams, Grabs und Sax, im Churer Bistum gelegen, für 60 Pfund an die Zinsleuten verkauft haben.

Die Aussteller siegeln.

  • Signatur: OGA Gams Nr. 4
  • Originaldatierung: 1470 März 19
  • Überlieferung: Original
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H (cm): 36.5 × 27.0 (Plica: 4.0 cm)
  • 2 Siegel:
    1. Abt Nikolaus von RorschachPerson: , Wachs, spitzoval, angehängt an Pergamentstreifen, gut erhalten
    2. Konvent des Klosters St. PetershausenOrganisation: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, gut erhalten
  • Sprache: Deutsch

Laut der Chronik des Klosters PetershausenOrt: , die um 1150Datum: 1150 entstanden ist, wurde ein Landgut bei GamsOrt: , EschenOrt: und GrabsOrt: durch Abt WalterPerson: im zweiten Jahr der Regierung des Königs Heinrich II.Person: (Heinrich II. wurde 1002Datum: 1002 deutscher König) durch einen TauschBegriff: erworben (Feger, Chronik, S. 93). Walter ist um 1003Datum: 1003/1004Datum: 1004 als Abt des Klosters Petershausen belegt (Spahr 1983, S. 39). Von diesem Tausch stammen wohl die Käse- und Pfennigzinsen in Gams, Grabs und SaxOrt: , die hier von den ZinsleutenBegriff: gekauft werden.

Editionstext


Wir, NicolausPerson: , von verhengnu̇ß gottes abbtte, priorBegriff: und convente gemainlich des gotzhusBegriff: PetershusenOrt: ,Organisation: usserthalb
CostentzOrt: an dem RinOrt: gelegen, Sant BenedictPerson: en orden, bekennen und tuͤgen kunt offembar fu̇r uns, unser gotzhus und
nachkomen mit dem brieff von wegen soͤlicher kaͤßBegriff: und pfeninng gu̇lteBegriff: und gerechtikait, so dann wir und unser gotzhuß
zuͤ GampsOrt: , zuͤ GrabsOrt: und zuͤ SagxOrt: , Curer bystumsOrt: , und an den enden, da umb gehabt von allen den, wie dann die sunder und
sament genamet und gehayssen syen, die uns und unserm gotzhus bißher kaͤß und pfeninng jaͤrlichWiederholte Zeitspanne: 1 Jahr zinset und gegeben
haben.
Das wir dieselben kaͤß und pfeninng gu̇lte und unser gerechtikait sunder und sament mit wolbedanchtem sinn
und muͤte und zyttiger vorbetrachtung und rate, so wir daru̍ber in unserm zuͤsamenberuͤfften cappitelOrganisation: gehabt haben, recht
und redlich verkofft und ains staͤten, ewygen, onwyderruͤffenlichen koffBegriff: s dēnselben unsern und unsers gotzhus zinslu̇tBegriff: en
allen sunder und sament alle unser gerechtikait der zinßBegriff: , kaͤß und pfeninng gu̇lt zuͤ koffend a–gegeben haben und gegeben habenKorrigiert: gegeben haben–a und geben och mit dem brieff zuͤ kouffend umb sechtzig pfund pfeninng ir landes werungWährung: 60 Pfund , dero wir gar und gentzlich
von inen in unsers gotzhus bessern nutz gewert und bezalt syen.
Und soͤllen also nun fu̇rohin dieselben unser zinßlu̇te, so dann uns und unserm gotzhus bißher kaͤß und pfeninng gelt jaͤrlichWiederholte Zeitspanne: 1 Jahr zinst haben, wie dann die gehayssen und wer
die syen, und ir erben soͤlich kaͤß und pfeninng gu̇lte und alle unser gerechtikait der kaͤßBegriff: und pfeninng gu̇ltBegriff: e halb nun fu̇rohin ewenclich und allezyt geruͤienclich innehaben, nutzen, nyessen, besetzen, entsetzen, fu̇ro nit richten, sunder damit schaffen, tȯn und laussen als mit irem recht aigenlichen guͤt ungesumbt und ungeirrt von uns, unserm gotzhus und nachkomen und von mengklichem.
Wir verzihen uns och daruff der genanten kaͤß und pfeninng gu̇lte und aller unser
gerechtikait gegen den genanten unsern zinslu̇tBegriff: en und iren erben, fu̇r uns, unser gotzhuß und nachkomen gentzlich, luterlich und ewenclich, in crafft diß brieffs. Also das wir, unser gotzhus und nachkomen noch niemant von unser wegen,
nun fu̇rohin dehain recht, wydervordrung, gerechtikait noch ansprach darzuͤ noch daran sament oder sunder nu̇mer
mer gehaben, gewinnen, erlangen noch u̇berkomen soͤllen, enmoͤgen noch woͤllen, weder mit recht, gaistlichem oder weltlichem, noch one recht, mit dehainen sachen, listigen uffsȧtzen, fu̇rzu̇gen noch fu̇nden in allweg.
Waͤr och sach, das nun
hinfu̍ro von uns, unserm gotzhus und nachkomen ichtes brieffBegriff: oder rodelBegriff: u̇ber kurtz oder u̇ber lang der kaͤß und pfēninggu̇lt, och unser gerechtikait halb, funden und usgezogen wurden, die soͤllen alle sunder und sament gar und gentzlich
tod, ab, vernicht und crafftloß sin und haysen und inen dehainen schaden, mangel, komber oder gebrechen zu̇ fuͤgen,
bringen noch geberen, in dehainen weg noch wyse, ungevaͤrde.
Und diß alles zuͤ warem urchu̇nde und ewyger
bestaͤttigung, so haben wir, obgenanten abbtte, prior und conventeOrganisation: , unser abbtigeBegriff: aygen und unsers conventOrganisation: s gemain insigel offenlich tuͤn laussen an den brieff henken, der geben ist am mentag naͤchst vor sant BenedictPerson: en tag, als man von
der gepurt CristiPerson: zalt tusend vierhundert und su̇bentzig jǎre
Originaldatierung: 19.3.1470
.
|Seitenumbruch
[Vermerk auf der Rückseite von Hand des 15. Jh.:]
LraLittera zinsathUnsichere Lesungb GampßOrt: , GrapßOrt:
und SaxOrt: aAbkürzung PeterhusennOrt:
[Registraturvermerk auf der Rückseite:] A 1470; Nro: 4

Anmerkungen

  1. Korrigiert: gegeben haben.
  2. Unsichere Lesung.