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SSRQ ZH NF II/11 106-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, von Ariane Huber Hernández und Michael Nadig

Zitation: SSRQ ZH NF II/11 106-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Bewilligung zuhanden der Gemeinde Wiedikon, im von ihr gekauften Haus Gericht und Schule zu halten

1620 Dezember 18.

Bürgermeister Hans Heinrich Holzhalb, Rat und Bürger von Zürich erlauben der Gemeinde Wiedikon gemäss ihrer durch den Obervogt Peter Füssli vorgebrachten Bitte, im Haus, das sie Heinrich Keller abgekauft hat, Schule, Gericht und Gemeindeversammlungen zu halten. Dem Begehren, dort auch Essen und Trinken auszugeben, wird unter der Auflage entsprochen, dass der einzustellende Stubenknecht nur an Gerichtstagen und bei Gemeindeversammlungen wirten darf. Bei Verstössen werden der Stubenknecht und seine Gäste von den Obervögten gebüsst.

Die Gemeinden um die Stadt ZürichOrt: verfügten unterschiedlich früh über ein Gemeindehaus. So hatte HottingenOrt: bereits im Jahr 1598Datum: 1598 ein Gemeindehaus erworben (StArZH VI.HO.A.7.:220), dagegen wurde in WipkingenOrt: die Gemeindeversammlung zum Leidwesen des Inhabers des Kelnhofs noch 1745Datum: 1745 in der dortigen Stube abgehalten (StArZH VI.WP.A.8.:79). Zur Gemeindeversammlung in WiedikonOrt: vgl. auch SSRQ ZH NF II/11 158-1.

Editionstext

Mentags, den 18. decembrisOriginaldatierung: 18.12.1620 (), presentibusIn der Vorlage: prnt herr HoltzhalbPerson: und beide rethOrganisation:

[...]Editorisch irrelevant

a–iiMenge: 2 briefkopienIn der Vorlage: bkHinzufügung am linken Rand–a

Als ein gmeind WiedickenOrt: Organisation: zuo irer gmeind handen Heinrichen KellersPerson: daselbst behaußung erckouft, vorhabens, sölliche zuͦ haltung irer grichten und der jugent angestelten schuͦl zebruchen. Item wann sy von grichts ald der gmeind sachen wëgen by ein anderen syn muͤßend, das sy inn söllicher behußung den begehrenden umb bezalung ouch essen unnd trincken gëben mögind.
Unnd hiemit sölliches durch mAbkürzung Petern FuͤßliPerson: , iren obervogt, für rathOrganisation: gebracht worden mit bit, man inen harinn willfharen welte.
Ward [fol. 31r]Seitenumbrucherckendt, das beide obervögt zuͦ WiedickenOrt: zum vordristen von derselben gmeind umb ir gmein guͦt rëchnung innemmen söllind. Und so es inn größe beschaffen, wie fürgegëben wirt, so wellend unßer gnedig herren bewilliget und zuͦgelaßen haben, das die gedachten zuͦ WiedickenOrt: inn diserm, des KellersPerson: erckouften huß gricht unnd schuͦl halten, darinn ein stubenknëcht haben, denselben mit wyn verleggen unnd an grichtßtagen wie ouch inn der gmeind sachen alda wirten mögind.
Wann aber by inen dheine grichtlichen handlungen sind oder der gmeind gescheften halber nüt zuͦverrichten ist, söllend sy die, von WiedickenOrt: , unnd ire stubenknëcht zewirten nit gwalt haben, by der buͦß, so den überfahrenden, das ist so wol dem stubenknëcht als ouch dem, der alda geäßen und getruncken hete, durch der bemelten von WiedickenOrt: obervögt abgenommen werden sölle.

Anmerkungen

  1. Hinzufügung am linken Rand.