check_box_outline_blank zoom_in zoom_out
SSRQ ZH NF II/11 46-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, von Ariane Huber Hernández und Michael Nadig

Zitation: SSRQ ZH NF II/11 46-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Holz- und Flurordnung von Seebach

1497 Mai 1.

Geregelt werden Bussen bei Holzfreveln (1), die Einzäunung und Wegrecht von benachbarten Gütern (2), das Verbot, die Zelgen vor der Ernte als Weide zu benutzen (3) sowie die Lage der Wege und Zugänge in den einzelnen Zelgen (4, 5, 6).

  • Signatur: StArZH III.B.37., fol. 11v-13r
  • Originaldatierung: 1497 Mai 1 (Datierung aufgrund des vorangehenden Eintrags)
  • Überlieferung: Aufzeichnung
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H (cm): 20.0 × 30.0
  • Sprache: Deutsch

Diese Bestimmungen stehen in der Abschrift von StArZH III.B.37. direkt nach dem Beschluss zum Schweinehirten (SSRQ ZH NF II/11 45-1). Es ist jedoch nicht klar, ob sie zum selben Zeitpunkt erlassen wurden oder ob es sich um zwei separate Nachträge zur Offnung handelt. In die Abschrift von StArZH III.B.38. wurden diese Bestimmungen in dieser Form nicht aufgenommen; stattdessen finden sie sich dort in der überarbeiteten Version von 1556 (StArZH III.B.38., fol. 30r-35v). Wie die Marginalie und das Verweiszeichen anzeigen, wurde der erste Artikel zu den Holzbussen nämlich am 7. März 1556 erneuert und um weitere Bestimmungen zur Holz- und Flurordnung erweitert (StArZH III.B.37., fol. 21r-22r; Edition: Winkler 1925, Beilage Nr. 3, Artikel 1-9, nach der Abschrift in StArZH III.B.6., S. 63-65). Die Holzbussen wurden erhöht und entsprachen nun den Bussen, die auch in den Wäldern auf dem ZürichbergOrt: zur Anwendung kamen (SSRQ ZH NF II/11 69-1, Art. 7). Dieser Artikel über den ZürichbergOrt: diente offenbar auch als Vorbild, wie der einleitende Artikel des Ratsbeschlusses deutlich macht (StArZH III.B.37., fol. 21r); dieser wurde aber in späteren Abschriften weggelassen und fehlt dementsprechend auch in der Edition von Winkler. Die übrigen Artikel der vorliegenden Ordnung blieben unverändert bestehen (StArZH III.B.38., fol. 32v-35v). Am 13. Dezember 1570 wurden sie jedoch um einen Ratsbeschluss zur Anzeigepflicht aller Bewohner von SeebachOrt: ergänzt (SSRQ ZH NF II/11 86-1).

Editionstext

[Marginalie am linken Rand:]
Suͦch disers artigkels
halb hernach neüe
lüthrung by disem
zeichenn Verweiszeichen1

Aber hand sy sich erkenndt und ein buͤs über ire
hoͤltzer gesetzt, alß welicher ein eichen hoͧwet,
der sol von einem jegklichen stumpen ein pfund
Züricher pfening
Währung: 1 Zürcher Pfund
zuͤ buͤs geben, von einer tanen
oder voren, er howe oder stucky sy, zechen schillingWährung: 10 Schillinge ,
und von annderm holtz von einem jeden stumpen
iij Währung: 3 Schillinge . Welicher einen ergrifft, den sol er pfenden
und sol ein jeder den andern leiden by sinem eide
und sol das holtz, so einer gehoͧwen haͧt, des sin, so in
ergriffen und gepfenndet hat. Doch so haben sy,
von SebachOrt: , inen selbs zuͤ gelaͧsen, das sy tanen
stücken, och stecken und gert hoͧwen und bruchen
moͧgen zuͤ irem guͤten nutz und notdurfft.

Aber hand sy sich erkenndt, das ein jegkliche wis,
so an ein andern ligendt, der andern frid geben sol
von usgendem mertzen untz uff sant MichelsPerson: tagDatum: 31. März – 29. September
by der buͤs x Währung: 10 Schillinge . Es mag ouch ein jeder sin wisen
inzünen und infriden, wie er wil, und die nutzen,
inhaben und niessen, so lang er wil, und sol der
SebachOrt: kein frid sin.

Aber hand sy sich erkenndt und gesetzt, das niemand
in kein zelg in die helm, vor und e soͤlich zelg
gantz abgeschniten oder gemaͤt wirt, mit sinem
vich zuͤ weid faren sol, und wer das darüber taͤte,
der sol von einem zug ze buͤs gen x Währung: 10 Schillinge und sust
von jedem hoͧpt iij Währung: 3 Schillinge .

Item es soͤllend inn die zelg, genant die LenngiOrt: , fünffMenge: 5
brach weg gaͧn mit namen über des SwendenPerson: acker
by dem SebachOrt: , so jetz Felix GilmanPerson: in haͧt, einer,
und wer den acker inhat, der sol ein hurd da haben,
so man haber und korn usher fuͤrt.
[fol. 12r]Seitenumbruch

Item by der linden über des SchadenPerson: acker sol ein brachweg gan und daͧselbs von dem, der den acker innhaͧt,
ein hurd gehept werden, wenn man haber als
korn uss der zelg fuͤrt.

Item by dem Winckel AckerOrt: über des SchadenPerson: acker
sol ein brachweg gan in Riedholtz GassenOrt: und sol
der, so den acker innhat, ouch ein hurd haben.

Item hinden an den Studen AckerOrt: sol oͧch ein brach weͤg
gaͧn in die Riedholtz GassenOrt: und sol och ein hurd haben.

Item am Furt AckerOrt: , so der BrogliPerson: inhaͧt, sol ein braͧch
weg gaͧn in Riedholtz GassenOrt: und sol ein hurd han.

Die zelg hinderm RiedholtzOrt:


Item der kelnhof sol ein braͧchweg über den AsKorrektur überschrieben, ersetzt: caper
Acker
Ort:
und ein hurd haben in das RiedholtzOrt: .

Item in der TuckenmanrütiOrt: unden by dem RiedholtzOrt:
sol ein braͧchweg sin.

Item oben in der TuckenmanrütiOrt: sol ein brachweg
und ein hurd dasin.

Item über des BroglisPerson: acker in die Schwanden GassenOrt:
sol ein brachweg sin.

Item über des BintzmüllersPerson: acker zeniderst an der
hoͤw sol ein brach weg gaͧn und ein hurd haben.

Item und hinden an desselben BintzmüllersPerson: acker
sol oͧch ein brach weg gan.

Item unden in Schwannden ZelgOrt: sol ein braͧchweg
über des BroglisPerson: acker gaͧn und ein hurd dasin.
[fol. 12v]Seitenumbruch

Item über des BroglisPerson: zwiger acker sol oͧch ein
brachweg in Schwanden ZelgOrt: gan und da ein
hurd sin.

Item hinden an Wittenwegen Acker Ort: sol ein brach
weg gan und ein hurd da sin.

Item Cappeller AckerOrt: am OberloͧOrt: , so der MeyerPerson: in
haͧt, sol ein brachweg und ein hurd haben.

Item der Widem AckerOrt: am Jungholtz BachOrt: sol
och ein brachweg sin in Hürsten ZelgOrt: .

Item der Widem AckerOrt: , so der MeyerPerson: inhat, sol
ein brachweg und ein hurd haben in die zelg
under WinckelOrt: .

Item über des KellersPerson: breiti gegen dem Klotter
Furt
Ort:
sol ein brachweg sin.

Item am KlotterfurtOrt: über des GilmansPerson: acker
uff dem SperwartOrt: sol ein brachweg sin.

Item über den RoͤtelackerOrt:
und Eschen AckerOrt: sol ein braͧchweg gaͧn
und soͤllend beid ein hurd
haben.

Item über Felix GilmansPerson: acker underheͤg, so
zuͤ des SchwandenPerson: guͤter gehoͤrt, sol ein braͧch
weg gan und ein hurd haben.


In der zelg enthalb
dem bach


Item über MeyersPerson: hof acker sol ein brach weg
gaͧn und ein hurd haben.
[fol. 13r]Seitenumbruch

Item über des kelnhoffers hof acker gegen der Lachen
Bünten
Ort:
in die gassen sol ein brach weg gan.

Item unden an der halden under der kilchen
über des BroglisPerson: acker sol ein brach weg sin und
ein hurd haben.

Item über des BroglisPerson: sannd acker sol ein brachweg
gan uff den wasen gegen Klotters FurttOrt: .

Anmerkungen

  1. Korrektur überschrieben, ersetzt: c.
  1. Das Verweiszeichen verweist auf die Abschrift der Erneuerung der Holzordnung von 1556 weiter hinten in diesem Band (StArZH III.B.37., fol. 21r-22r). Edition dieser Holzordnung bei Winkler 1925, Beilage Nr. 3, Artikel 1-9 (auf Grundlage der Abschrift in StArZH III.B.6., S. 63).