SSRQ ZH NF II/11 71-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, von Ariane Huber Hernández und Michael Nadig
Zitation: SSRQ ZH NF II/11 71-1
Lizenz: CC BY-NC-SA
Gütlicher Entscheid im Konflikt um Fischereifache in der Limmat im Hard
1546 September 9.
Stückbeschreibung
- Signatur: StAZH C I, Nr. 852
- Originaldatierung: 1546 September 9 Überlieferung: Original (Chirograph)
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 40.5 × 27.5
- Sprache: Deutsch
Kommentar
Die hier festgehaltenen Bestimmungen flossen auszugsweise in die verschiedenen Exemplare des sogenannten «Hardbüchleins» ein (StAZH H I 64, Teil 1, fol. 13r; StArZH III.E.2., fol. 22r; StArZH III.E.3., Teil 2, S. 14; StArZH III.E.4., Teil 1, S. 21-22; StArZH III.E.5., S. 18-19). Die dortigen Ordnungen und Eide betreffend die städtische Allmend im unteren HardOrt: wurden um mehrere, hauptsächlich Weiderechte betreffende Urteile ergänzt. Durch diese auf die Datierung und den Entscheid reduzierten Aufzeichnungen erlangten die in einem spezifischen Kontext entstandenen Urteile generelle Gültigkeit (vgl. auch SSRQ ZH NF II/11 126-1).
Editionstext
Die naachbenemptenn Bartlome KöchliPerson: und Felix BertschinerPerson: , bed der räthen, von unnseren gnedigen herren burgermeyster und rat der statt ZürichOrt: Organisation:
zu nachvolgendem span geschiben, bekhännent unnd thund khundt mënngclichem hiemit, alß sich stös unnd spän erhaben und zugethragen habent entzwüschen den
frommen, ersamen unnd wysen meyster Rudolff StollenPerson: unnd meyster Hanns LindinerPerson: , bed der räthen unnd hardmeyster, von gedachten unnsern gnedigen herren
hiertzu ver[o]Beschädigung durch Loch, sinngemäss ergänztardnett, denne Rudolffen VögeliPerson: , hardmeyeren an einem, unnd dem vesten, ersamenHinzufügung oberhalb der Zeileb jungkher Cristoffel MurerPerson: , all burgere gemëllter statt ZürichOrt: , an dem
anndren theyl von wëgen eines fachs1, so gedachter junckher ChristoffelPerson: in der LindmagtOrt: inn siner weid im HardOrt: uff der syten gëgen WipchingenOrt: gemacht,
welichs gedachter hardmeyer sampt beden herren, den hardmeysteren, vermeint, zewyt hinus gestreckt, unnd aber vermëlter junckher StoffelPerson: vermeint,
dardurch niemans kein schad alld nachtheil zugewarten sin. Welchs spanns erstermellter hardmeyer unnd benempter junckher Stoffel MurerPerson: fur obgedachte, unser gnedig herren, zu rächt khomen, die unnß uff den stoß zekeren unnd (ob müglich) gütlich zemitlen bevolchen. Unnd so wir dann nach
sollichem bevelch den stoß besehen, sy in iren clagen unnd anntwurten widerumb verhört, ouch an beden theilen sovil vermögen, das sy unns mit mund und hand,
solichen span gütlich hinzeleggen verwilligt, haben wir unns deß selben gütlichen spruchs söllicher maß enntschloßen, das berürter junckher StoffelPerson: am ersten fach,
darumb der gspan ist, das ußer oug2 sampt der kripfen3 dannen thun unnd keins mer dar machen, ouch das er das ober fach gar dannen schlysen solle. Dargegen unnd hinwiderumb aber habent wir im gegundt unnd zugelaßen, das er an der änneren syten gegen HardOrt: dru fächli uffs aller unschedlichest, allß er mag,
machen möge, so fer keins lennger sye dann eines ougs lanng, das er in jedes ein rüschen setzen möge, doch mitt dem geding unnd vorbhallt, ob man mittler
zit gespüren unnd sëhen, das etwas schadens darvon komen wurde, so sölle er sich nit wideren, die selben widerumb dannen zethun. Unnd hiemit söllent sy beder
syts dises ires gägenwirtigen spans halb gericht unnd vertragen sin, dem gethru̍wlich geläben unnd nachkomen, wie sy das zethun gelopt unnd versprochen
habent. In urkund dis zedels, deren zwen glichs luts gemacht, uß ein annder geschnitten unnd yedem theyl einen geben sind uff donnstag, des nündten tags
herpstmonats nach Cristi gepurt getzalt tusent fünffhundert viertzig unnd sechs jarOriginaldatierung: 9.9.1546, allso wann der ein verloren, verleit ald verhallten wurde,
solle dem anndren in allweg glouben geben werden.
Niclaus KöchliPerson: sßtscripsit.
Spruch von wegen jjunker Stoffell MurersPerson:
vachen im HardOrt: inn der LinmagtOrt:
1546
Anmerkungen
- Zum Umgang mit diesen Vorrichtungen zum Fischfang in der Form eines Geheges (Idiotikon, Bd. 1, Sp. 638) vgl. SSRQ ZH NF II/11 37-1. Zur Fischerei und den verschiedenen Fischfanggeräten vgl. Amacher 1996; Dalcher 1957.↩
- Beim Auge handelt es sich um einen Teil eines Fischfanggeräts (Dalcher 1957, S. 24).↩
- Flusswehr (Idiotikon, Bd. 3, Sp. 845).↩
Regest