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SSRQ ZH NF II/11 99-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, von Ariane Huber Hernández und Michael Nadig

Zitation: SSRQ ZH NF II/11 99-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Aufhebung des Gerichts in Wipkingen

1586 Oktober 31.

Nach einem Entscheid im Schuldkonflikt zwischen Klaus Kuhn, dem Keller von Wipkingen, und Hermann Ochsner heben Bürgermeister Kambli und beide Räte der Stadt Zürich das Gericht auf, das bisher auf dem Wipkinger Kelnhof gehalten worden ist, mit der Begründung, es werde zu viel für die Gerichtsmähler ausgegeben. Die Bewohner von Wipkingen haben sich künftig an das Stadtgericht zu wenden.

  • Signatur: StAZH B II 217, S. 37
  • Originaldatierung: 1586 Oktober 31
  • Überlieferung: Eintrag
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 12.0 × 33.5
  • Sprache: Deutsch

Früher unterstand Wipkingen der Niedergerichtsbarkeit des Fraumünsters (SSRQ ZH NF II/11 36-1), als diese mit der Reformation an die Stadt gelangte und fortan einem Obervogt unterstand, blieb das Dorfgericht zunächst erhalten (StAZH G I 1, Nr. 108, S. 6; Edition: Egli, Actensammlung, Nr. 922, S. 437; Bauhofer 1943a, S. 78-79, 140; Largiadèr 1922, S. 76-77). Dort richtete der Fraumünsteramtmann oder der Keller als sein Vertreter fortan nicht mehr auf Geheiss der Äbtissin (SSRQ ZH NF II/11 36-1, Art. 13), sondern im Auftrag des amtierenden Obervogts (vgl. etwa SSRQ ZH NF II/11 58-1; StAZH A 149.1, Nr. 39).

Aufgrund der geringen Grösse WipkingensOrt: und zu hoher Kosten sollte die Stadt die Verwaltung Wipkingens als eigene Vogtei bald zugunsten einer Eingliederung in die Obervogtei Vier WachtenOrt: aufgeben (SSRQ ZH NF II/11 112-1).

Editionstext

Mentags, den letsten octobrisIn der Vorlage: octobOriginaldatierung: 31.10.1586 (), presentibusIn der Vorlage: pnts herr KambliPerson: und beid rethOrganisation:

Sidtmalen der hürig winterholtz houw zum kelnhof zuͦ WipchingenOrt: unnd deßhalb Clauß KuͦnenPerson: , dem nüwen kelnhofer, zuͦgehört, so soll das verbott, so Herrman OchßnersPerson: 1 schuldfordere an söllichen houw angelegt, ufgehept syn unnd der houw dem KuͦnenPerson: verlangen. Unnd was KuͦnPerson: umb strouw und anndere varende hab dem OchßnerPerson: schuldig ist, das soll er hinder recht leggen.

HienebemKorrigiert aus: Hienebena das gricht, so bißhar uff disem kelnhof gehallten worden unnd aber wenig nützt, hiemit aberkhendt syn, da die jhennigen, so mitt einannderen zerëchten, dasselbig vor dem statt gricht alhie verrichten, unnd die WipchingerOrganisation: by diser thüren zyth sich der unnötigen mäleren und zächeten abthuͦn.

Anmerkungen

  1. Korrigiert aus: Hieneben.
  1. Ein Hermann OchsnerPerson: lässt sich 1579 als Richter am Gericht in WipkingenOrt: nachweisen; er wird Klaus KuhnPerson: als Inhaber des Kelnhofs vorangegangen sein (StAZH A 149.1, Nr. 43).