SSRQ ZH NF II/3 25-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, von Rainer Hugener
Zitation: SSRQ ZH NF II/3 25-1
Lizenz: CC BY-NC-SA
Eid der Herrschaft Greifensee
ca. 1437 – 1442.
Stückbeschreibung
- Signatur: StAZH C I, Nr. 2505 a
- Originaldatierung: ca. 1437 – 1442 Überlieferung: Aufzeichnung (Einzelblatt)
- Erhaltungszustand: Löcher in Faltung, teilweise geklebt
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 22.5 × 31.0
- Sprache: Deutsch
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Regest
- URStAZH, Bd. 6, Nr. 8193
Kommentar
Ein fast identischer Eid wurde um 1437Originaldatierung: 1.1.1437 – 31.12.1437 für die Grafschaft KyburgOrt: aufgesetzt (StAZH B II 4, Teil II, fol. 15r; Edition: Zürcher Stadtbücher, Bd. 3/2, S. 171-172, Nr. 74). Auf dieser Grundlage dürfte die vorliegende Version für die Herrschaft GreifenseeOrt: erstellt worden sein. An anderer Stelle wird jedenfalls ausdrücklich bestimmt, dass die Vögte von GrüningenOrt: , RegensbergOrt: und GreifenseeOrt: den gleichen Eid schwören sollen wie der Vogt von KyburgOrt: , dessen Eid sich im Stadtbuch eingetragen findet (StAZH B II 4, Teil II, fol. 9v; Edition: Zürcher Stadtbücher, Bd. 3/2, S. 153-154, Nr. 44). Der vorliegende Eid von Greifensee wird demnach ebenfalls um oder nach 1437 verfasst worden sein, jedenfalls zur Amtszeit des hier namentlich genannten Vogts Hans HagnauerPerson: (im Amt zwischen 1431 und 1442 beziehungsweise um 1439, vgl. Dütsch 1994, S. 216, 314). Auch inhaltlich deutet vieles auf die Zeit des Alten Zürichkriegs, insbesondere die Aufforderung zur Meldung von Bedrohungen und zur Verteidigung der Burg.
Editionstext
Es soͤllend alle die, so in dem ampt GriffensewOrt: sitzend und zuͦ der vesty GriffensewOrt: und dem hus gehoͤrend, swerren gelert eid zuͦ den heiligen, einem burgermeister, raͧtt und den zwey hunderten zuͦ Zu̍richOrt: Organisation: , gehorsam ze sind in allen sachen Hannsen HagnowerPerson: dem ju̍ngsten, irem vogt, und sinen botten an ir statt und zuͦ iren handen.
Were oͧch, das ir deheiner u̍tzit verneme, das dem burgermeister, raͤten und der statt Zu̍richOrt: Organisation: , dem land und dem ampt GriffensewOrt: schaden oder gebresten bringen moͤcht, das sond sy alle und ir jeglicher warnen und wenden, als verr sy mugend, und das einem vogt oder u̍ns fu̍rbringen an geverd.
Sy soͤllent oͧch swerren, der herrschaft und dem ampt GriffensewOrt: ir fryheit, rechtungen, ehaffty und alt guͦt gewonheit helffen ze behabend, als verr sy mugend und das wissend, und das oͧch einem vogt fu̍r ze bringen, wo sy vernemend, dz man der herlichkeit u̍tzit abbrechen woͤlt.
Sy sond oͧch alle und ir jeglicher besunder, ob es deheinest notdurfftig sin wurd, dz hus helffen schirmen, retten und getru̍wlich behuͤtten, alles ungefarlich.
Were oͧch, das ir deheiner dehein zerwurffnu̍st sehe oder horte, die sol jeglicher stellen untz an ein recht.
Sehe oͧch jeman den andern umbziecBeschädigung durch verblasste Tinte, unsichere Lesungahen oder gefarlich fuͤren, die sol man alle hefften und hanthaben untz an ein recht.
Es sol oͧch ir deheiner in deheinen krieg loͧffen an eines burgermeisters und ratzOrganisation: willen und wissen.
Es sol oͧch jederman den andern einem vogt oder undervogt umb alle freffinen leiden by sinem eid.
Were oͧch, das jeman dehein vich sturbe, der sol das fu̍rderlich und ze stund in das ertrich vergraben in der tieffe, das dehein gesmak noch gebrest davon kome, und sol das in dehein wasser werffen. Tett es aber jemanBeschädigung durch verblasste Tinte, unsichere Lesungb daru̍ber, der sol ein halb march silbersWährung: 0.5 Mark ze buͦss geben und gefallen sin an gnad, und sol oͧch jederman den andern herumbBeschädigung durch verblasste Tinte, unsichere Lesungc leiden by sinem eid.
Die weibel sond oͧch den obgeschribnen eid swerren und so vil mer, das sy alle freffinen, buͦssen, vaͤll und gelaͤss, so verr sy das sechend, hoͤrend oder wissend ald vernemend, dem vogt leidint und fu̍rbringind an alles verziechen und glich gemein richter zuͦ sind dem armen als dem richen, dem richen als dem armen, nieman ze lieb noch ze leid und darumb kein miet ze nemen.
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