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SSRQ ZH NF II/3 37-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, von Rainer Hugener

Zitation: SSRQ ZH NF II/3 37-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Pflichten der Leute von Maur und Fällanden gegenüber dem Vogt von Greifensee

1484 November 8.

Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich bestimmen, dass die Leute aus den Kirchspielen Maur und Fällanden den Vögten von Greifensee beim Hin- und Wegführen ihres Hausrats sowie beim Transport von Lebensmitteln behilflich sein müssen. Bei seinem Abzug sollen sie aber nicht verpflichtet sein, ihm auch Heu, Wein und Laden zu transportieren. Die Aussteller siegeln mit dem Sekretsiegel.

  • Signatur: StAZH A 123.1, Nr. 6
  • Originaldatierung: 1484 November 8
  • Überlieferung: Entwurf (Einzelblatt)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 21.0 × 31.5
  • Sprache: Deutsch

Bereits am 28. Juni 1484Originaldatierung: 28.6.1485 wurde im Ratsmanuale festgehalten, dass man mit den beiden Kirchspielen übereingekommen sei, «das sy einem vogt sin gewonlichen husraͧt und des er zuͦ sinem husshablichen wesen notdurrfftig ist, dahin vertigen und desglichen soͤlichß ouch wider har furen soͤllen» (StAZH B II 6, S. 53).

Wie schon zu einem früheren Zeitpunkt bestimmt worden war, musste für den Auf- und Abzug der Vögte jeweils auch eigens die Fähre des Hofs im RohrOrt: bei FällandenOrt: zur Verfügung stehen (SSRQ ZH NF II/3 29-1).

Editionstext

Wie MurOrt: und FellandenOrt: einen vogt zu GryfennseeOrt: uf und ab füren sollen und was sy witer schuldig sygen.

Wir, der burgermeister und rath der statt ZürichOrt: Organisation: , thuͦnd kundt offennlich mit disem brieff, das für unns kommen sind die unnsern uß den zweyen kilchspeln zuͦ MureOrt: und VellandenOrt: in unnser herrschafft GriffenseeOrt: und haben an uns lassen langen, nachdem sy unnsern vögten und amptlüthen daselbs zuͦ GriffenseeOrt: , welich wir dann je zuͦ zitten dahin setzen, etwas fuͦrung dahin unnd, so sy abziechen, wider da dannenn zetuͦn pflichtig syen, werden sy zu sölichem etwann zuͦ ziten von unnsern vögten wyter beladen unnd ersuͦcht, dann aber von altem herkommen sye, darumb sy an uns begert haben, inen unnser lüterunng und bescheid in versigelten schin zuͦ geben, damit sy wüssen mögen, was sy unnsern vögten zuͦ GriffenseeOrt: in solichem schuldig sin söllten und sy ouch nit fürer, dann sy von recht pflichtig syen, beschwerdt werden.
Also in ansechen ir zimlichen bitt, besunders nachdem wir uns gestalt der dingenn und wie sollichs byßhar in bruch und übunng geweßen ist, erkunnet, so haben wir daruff erlüttert und gesetzt, setzen und ordnen ouch hiemit, das die unnsern obgenant uß den beruͤrten zweyen kilchspellemKorrigiert aus: kilchspellena MureOrt: undHinzufügung oberhalb der Zeileb VellanndenOrt: nun fürwathin einem vogt zu GriffenseeOrt: , wellichen wir je zuͦ zitten dahin geben und setzen, so er uffzu̍cht, sinen gewonlichen hußrat und wes er zuͦ sinem hußhablichen wesen notturfftig ist und dartzuͦ brucht, dahin verttigen unnd ouch, diewyl er da ist, sin wyn, kern oder ander sin nottdurfft jaͤrlich hinuß füren. Und deßglich, so er abzücht, sollen sy im söllichs wider dadannen verttigen und harinc anntwurten. Aber so er dannen zücht, soͤllen sy nit gebunden sin, im höw, wyn, laden oder anders, so er da uss samlete, dann allein sin hußrat und hußgeschirr, so er zuͦ sinem gemeinen bruch ungefarlich gehept hat, harind zuͦ füren, geverd und arglist gantz ußgeslossen.
Und des zuͦ [fol. v]Seitenumbruch erkanntnis, so haben wir unnser statt secret insigel offennlich thuͦn hencken an disen brieff, der geben ist uff mentag vor sannt MartißPerson: tag nach Cristi unnsers lieben herren gepurt viertzechenhundert achtzig und vier jareOriginaldatierung: 8.11.1484.

Anmerkungen

  1. Korrigiert aus: kilchspellen.
  2. Hinzufügung oberhalb der Zeile.
  3. Streichung: n.
  4. Streichung: n.