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SSRQ ZH NF II/3 89-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, von Rainer Hugener

Zitation: SSRQ ZH NF II/3 89-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Befreiung der Leute aus Maur, Ebmatingen, Binz und Aesch von Zoll und Immi in der Stadt Zürich

1601 August 5.

Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich bestätigen den Leuten aus Maur, Ebmatingen, Binz und Aesch in der Herrschaft Greifensee, die zum Gericht des Meieramts von Maur gehören und Hofjünger genannt werden, dass sie von Zoll und Immi auf alles, was sie in der Stadt kaufen oder verkaufen, befreit sind. Dieses althergebrachte Freiheitsrecht wird dahingehend präzisiert, dass es nur für Personen gilt, die in einer der genannten Gemeinden ein Haus sowie Land von mindestens neun Schuh Länge besitzen. Ausgenommen sind ausserdem Güter, die auf Fürkauf erworben werden. Vom Vieh, das auf Märkten ausserhalb von Zürich gekauft und durch die Stadt getrieben wird, muss der übliche Durchzoll entrichtet werden. Die Aussteller siegeln mit dem Sekretsiegel.

  • Signatur: StAZH C III 8, Nr. 7
  • Originaldatierung: 1601 August 5
  • Überlieferung: Entwurf (Doppelblatt)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 22.0 × 34.0
  • Sprache: Deutsch

Auf die hier bestätigte Zollbefreiung hatten sich die Leute von MaurOrt: schon in ihrer Offnung berufen (SSRQ ZH NF II/3, Nr. 63, Art. 24). Die Leute von FällandenOrt: vertraten 1581 ebenfalls die Ansicht, von Zoll und Immi befreit zu sein; der Zürcher RatOrganisation: verweigerte ihnen dies jedoch mit der Begründung, dass ihre Offnung lediglich Immi und Ungeld betreffe, nicht jedoch den Zoll (SSRQ ZH NF II/3, Nr. 87).

Editionstext

Wir, burgermeister und rath der statt ZürichOrt: Organisation: , bekhennend und thuͦnd khundt offentlich mit dißerm brieff, als die unßern zuͦ MurOrt: am GrieffenseeOrt: samt denen zuͦ EbmatingenOrt: , BintzOrt: und EschOrt: in unßer herrschafft GryffenseeOrt: , welliche all an das gricht deß meyer amts zuͦ MurOrt: gehörend undt hofjünger genant werdent, von alter und bißhar luͦt irer offnung die fryheit in der statt ZürichOrt: gehept, was sy da kauͦffend oder verkauͦffend, daß sy darvon den zoll noch das immi zegeben nit schuͦldig sind, und aber sich deßhalber zwüschennt unßern zollern und ihnen die zyt har etwann spenn zuͦgetragen, habent wir uns daruͦf der alten brüchen, herkhommens und gstalt samme der sachen erkhundiget, und demnach die bemelten zuͦ MurOrt: , EbmatingenOrt: , BintzOrt: und EschOrt: uff ir bitt, so sy durch Heinrichen HottingerPerson: und Felixen FennerPerson: , beid unsere weibel zuͦ MurOrt: und EschOrt: , an unnß gethaan habent, by irer fryheit deß zolls und immis halber belyben laßen, dergstallt und mit dißer erlüterung:
Was einer, der zuͦ MurOrt: , EbmatingenOrt: , BintzOrt: oder EschOrt: huͦßhablich wohnhaft ist undt daselbst nün schuͦLängenmass: 9 Schuhe breit eigens erdterich hatt, inn unser statt ZürichOrt: kauͦfft oder verkauͦfft, das derselb davon weder zoll nach immi geben soll.
Wann aber einer uff pfragney und [S. 2]Seitenumbruch fürkauͦff etwas kauͦffte oder verkauͦffte, es weren frücht oder anders, von demselben solle ein jeder den gwonlichen zoll und immi zegeben schuldig syn.
Was vechs auͦch je zun zyten die von MurOrt: und die andern vorgenempten ihre mitthafften ußerthalb unnßerer statt uff merkten oder sontsta kauͦfften und durch unnser statt ZürichOrt: tribend, darvon söllendt sy auͦch wie andere die unseren den gewonlichen durchzoll ohnweigerlich abrichten, und inn sölchem allem kein gfahr bruchen.
Deß haben wir ihnen uf ir begeren disern brieff mit unser statt ZürichOrt: Organisation: anhangendem secret insigel verwahrt zuͦgestellt, den fünften tag auͦgstmonats von der geburt Christi unsers lieben herren gezalt ein thuͦßendt sechs hundert und ein jareOriginaldatierung: 5.8.1601 ().

[S. 3]Seitenumbruch [S. 4]Seitenumbruch
[Vermerk auf der Rückseite von Hand des 17. Jh.:] Zohls-befreyung deren zu MaurOrt: , EbmattingenOrt: , BintzOrt: uͦnd EschOrt: , datumIn der Vorlage: dat den b–15. augustIn der Vorlage: aug 1601Originaldatierung: 15.8.1601Korrektur von späterer Hand unterhalb der Zeile: 5. augustIn der Vorlage: aug 1601Originaldatierung: 5.8.1601 ()–b

Anmerkungen

  1. Streichung: en.
  2. Korrektur von späterer Hand unterhalb der Zeile: 5. augustIn der Vorlage: aug 1601Originaldatierung: 5.8.1601 ().