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SSRQ ZH NF I/1/3 84-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Erste Reihe: Stadt und Territorialstaat Zürich. Band 3: Stadt und Territorialstaat Zürich II (1460 bis Reformation), von Michael Schaffner

Zitation: SSRQ ZH NF I/1/3 84-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Ordnung der Stadt Zürich betreffend die Sitzungen des Kleinen Rats am Mittwoch

ca. 1516 – 1518.

Künftig sollen im Kleinen Rat am Mittwoch ausschliesslich innere Angelegenheiten der Stadt Zürich verhandelt werden. Der Bürgermeister hat an diesem Tag nur diejenigen vorzulassen, die sich damit befassen. Insbesondere sollen die Säckelmeister, Baumeister und andere Amtleute der Stadt ihre Geschäfte an diesem Tag dem Kleinen Rat vortragen. Ausgenommen von dieser Regelung ist der Fall des Eintreffens bedeutender Gesandtschaften oder Nachrichten, mit denen sich der Kleine Rat unverzüglich zu befassen hat.

  • Signatur: StAZH B III 2, S. 340, Eintrag 2
  • Originaldatierung: 1515 (Datierung aufgrund der Schreiberhand)
  • Überlieferung: Eintrag
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 24.0 × 33.0
  • Sprache: Deutsch
  • Schreiber: Joachim vom Grüth, Unterschreiber der Stadt Zürich
  • Signatur: StAZH B III 4, fol. 31v
  • Originaldatierung: ca. 1539 – 1541
  • Überlieferung: Eintrag (mit Verweis auf fol. 133 mit der Erneuerung von 1627)
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H (cm): 20.0 × 29.5
  • Sprache: Deutsch

Die vorliegende Aufzeichnung ist Teil der Geschäftsordnung des Kleinen RatsOrganisation: , die an dieser Stelle erstmals verschriftlicht wurde (für weitere Bestandteile der Geschäftsordnung vgl. SSRQ ZH NF I/1/3 83-1; SSRQ ZH NF I/1/3 85-1; SSRQ ZH NF I/1/3 86-1).

Erste Hinweise für die Festlegung des Mittwochs als Verhandlungstag für innere Angelegenheiten der Stadt lassen sich auf das Jahr 1417 zurückverfolgen (Zürcher Stadtbücher, Bd. 2/2, S. 280-281, Nr. 71). Die damalige Ordnung war jedoch lediglich auf ein Jahr befristet und für die Zwischenzeit fehlen Angaben betreffend deren weitere Einhaltung. In der Ratsordnung des Jahres 1542 wird jedoch festgehalten, dass am Dienstag der Kleine RatOrganisation: nicht zusammentreten sollte, wobei diejenigen Ratsmitglieder, denen zusätzliche Ämter und Aufgaben übertragen worden waren, diese vorzugsweise am Dienstag verrichten sollen (SSRQ ZH NF I/1/3 182-1). Am Mittwoch sollten die Amtsträger dann wiederum, wie in der vorliegenden Aufzeichnung beschrieben, ihre Geschäfte dem RatOrganisation: vortragen.

Detailliertere Bestimmungen für die Verteilung der Geschäfte des Kleinen RatesOrganisation: auf einzelne Wochentage sind erst aus dem 17. Jahrhundert überliefert (StAZH B III 4, fol. 133r; StAZH B III 5, fol. 104r; StAZH B III 5, fol. 104r-150r).

Für die Verhandlungen im Kleinen RatOrganisation: vgl. Weibel 1996, S. 19; Hauswirth 1973, S. 132-148; Ruoff 1941, S. 42-49; allgemein zu den Geschäftsordnungen des RatsOrganisation: vgl. Sigg 1971, S. 121-123.

Editionstext


Wie man an der mitwochenZeitspanne: Mittwoch der statt sachen
ußrichten, ouchTextvariante in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v: und alßdanna die amptlut erschinen Textvariante in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v: soͤllentb und solchs
anbringen


Wir habent unns ouch erkennt unnd wellent, das hinfu̍r all
wuchen
Wiederholte Zeitspanne: 1 Woche
an der mitwuchZeitspanne: Mittwoch allein gmeiner statt sachen sllintKorrigiert: soͤllintc
gehandelt unnd ußgericht werden d–unnd das ein burgermeisterAuslassung in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v–d uff die mitwuchZeitspanne: Mittwoch niemas solleTextvariante in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v: werdee tag geben, f–annders dannTextvariante in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v: dann allein–f
denen, so mit der statt sachen mu̍ssintAuslassung in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31vg umbgon, unnd die
wollent einem ratOrganisation: anbringen, es wer dann sach, das groß,
not wendig botschaften oder brief komint, die sol man alßdann
ouch ußrichten. Unnd sollen ouch alweg uff den h–selben tagTextvariante in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v: mitwuch–h [fol. 24r]Seitenumbruch1
insonderheit erschynen unnd zuͦgegen sin der statt seckler, buwmeister unnd annder amptlu̍t i–der stattAuslassung in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v–i, unnd irTextvariante in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v: soͤlich der stattj sachen anbringen,
ouch ein yedes des ratsOrganisation: , Textvariante in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v: der mag anbringenk was inn bedunnkt nott sin. Textvariante in StAZH B III 4, fol. 31v: Unnd damit die genannten segkel- und buwmeyster der statt sachen dest
kommenlicher anbringen, fergen unnd fürderen mögint, söllent sy dess cleinen ratsOrganisation: sin und nit von
den burgerenOrganisation: genommen werden.
l

Anmerkungen

  1. Textvariante in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v: und alßdann.
  2. Textvariante in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v: soͤllent.
  3. Korrigiert: soͤllint.
  4. Auslassung in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v.
  5. Textvariante in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v: werde.
  6. Textvariante in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v: dann allein.
  7. Auslassung in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v.
  8. Textvariante in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v: mitwuch.
  9. Auslassung in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v.
  10. Textvariante in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v: soͤlich der statt.
  11. Textvariante in StAZH B III 2, S. 340; StAZH B III 4, fol. 31v: der mag anbringen.
  12. Textvariante in StAZH B III 4, fol. 31v: Unnd damit die genannten segkel- und buwmeyster der statt sachen dest
    kommenlicher anbringen, fergen unnd fürderen mögint, söllent sy dess cleinen ratsOrganisation: sin und nit von
    den burgerenOrganisation: genommen werden.
  1. Die Foliierung überspringt hier eine Zahl.