SSRQ ZH NF I/2/1 189-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer
Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 189-1
Lizenz: CC BY-NC-SA
Eid der Feuerschauer in der Stadt Winterthur
1500.
Stückbeschreibung
- Signatur: STAW B 2/2, fol. 60v (Eintrag 1)
- Originaldatierung: 1500 (Undatiert, der Eintrag vor den Eidformeln datiert von 1501 (STAW B 2/2, fol. 56v).) Überlieferung: Eintrag
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 24.0 × 32.0
- Sprache: Deutsch
Weitere Überlieferungen
- Signatur: winbib Ms. Fol. 241, fol. 6r (Eintrag 1)
- Originaldatierung: 1625 Überlieferung: Eintrag
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 22.0 × 34.0
- Sprache: Deutsch
- Signatur: STAW B 3a/10, S. 14
- Originaldatierung: 1700 Überlieferung: Eintrag
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 21.0 × 34.0
- Sprache: Deutsch
Kommentar
Brandschutzmassnahmen waren angesichts vieler offener Feuerstellen und der baulichen Situation in den Städten immer wieder Gegenstand obrigkeitlicher Verordnungen, so auch in WinterthurOrt: . Bereits die erste erhaltene Ämterliste aus dem Jahr 1405 führt sogenannte Feuerschauer auf, die folgenden Bezirken zugeordnet waren: «vor dem Nidern TorOrt: », «an dem markt», «hie disent am markt», «vor dem Obern TorOrt: », «in der Nu̍wen StattOrt: », «am GrabenOrt: », «an der ObrengassenOrt: », «an der Hindren GassenOrt: », «hie disent an derselben gassen» und «an der Nidren GassenOrt: » (STAW B 2/1, fol. 5v). Darüber hinaus befassten sich vier Mitglieder beider RäteOrganisation: mit der Inspektion von Küchen. Ohne ihre Erlaubnis durfte in Privathäusern keine Wäsche im heissen Laugenbad gewaschen werden («sechten») (STAW B 2/3, S. 174, zu 1472). Ferner wurde die Verwendung von Ziegeln statt Holzschindeln beim Dachdecken gefördert (SSRQ ZH NF I/2/1 211-1).
Brach Feuer aus, war rasches Eingreifen entscheidend. Die Turmwächter mussten nachts Ausschau nach Bränden innerhalb der Stadt und in der Umgebung halten (SSRQ ZH NF I/2/1 223-1; SSRQ ZH NF I/2/1 268-1). Kam in der Nacht Wind auf, hatten die Wächter die «geordneten» zu wecken, damit diese auf den Gassen patrouillierten, bis die Gefahr vorüber war (STAW B 2/6, S. 9). Wer einen Brand in seinem Haus nicht sofort meldete, wurde mit einem Bussgeld belegt (ZGA Elgg IV A 3a, fol. 115r). Später regelte die Feuerordnung detailliert das Vorgehen in einem Brandfall von der Sicherung der Tore und dem Ausrücken einer Einsatzgruppe bis zur Sicherstellung der Wasserzufuhr (SSRQ ZH NF I/2/1 300-1).
Editionstext
Fu̍rschoͤwer eide
Item die fu̍rschoͤwer soͤllend schwēren, a–ob xiiij tagenZeitspanne: 14 Tage
unnd under drigen woͤchenZeitspanne: 3 WochenTextvariante in winbib Ms. Fol. 241, fol. 6r: allwëgen in monats frischt. Textvariante in winbib Ms. Fol. 241, fol. 6r (Nachtrag); STAW B 3a/10, S. 14: allwegen zue allen fronfastenDatum: Termin/Frist–a in alle hu̍sere
ze gand, das fu̍r unnd alle fu̍rstett Textvariante in STAW B 3a/10, S. 14: sovill müglichb ordenlich
zuͦ besaͤhen, es sige an oͤffen, herdstatten unnd
keminen, Textvariante in STAW B 3a/10, S. 14 (Nachtrag): innglychen tollen und badstüblinenc unnd was sy sorgklichs darinne
erfinden, dasselbig verschaffen ze versaͤhen
unnd dar inne niemands schōnen.
Anmerkungen
- Textvariante in winbib Ms. Fol. 241, fol. 6r: allwëgen in monats frischt. Textvariante in winbib Ms. Fol. 241, fol. 6r (Nachtrag); STAW B 3a/10, S. 14: allwegen zue allen fronfastenDatum: Termin/Frist.↩
- Textvariante in STAW B 3a/10, S. 14: sovill müglich.↩
- Textvariante in STAW B 3a/10, S. 14 (Nachtrag): innglychen tollen und badstüblinen.↩
Regest