SSRQ ZH NF I/2/1 31-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer
Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 31-1
Lizenz: CC BY-NC-SA
Erläuterung betreffend die Verpfändung der Herrschaft Kyburg samt Gerichtsrechten in Winterthur durch Herzog Leopold von Österreich
1384 November 19. Brugg
Stückbeschreibung
- Signatur: StAZH C I, Nr. 3147
- Originaldatierung: 1384 November 19 Überlieferung: Original
- Beschreibstoff: Pergament
- Format B × H (cm): 29.0 × 13.5 (Plica: 4.0 cm)
- 1 Siegel:
- Herzog Leopold von ÖsterreichPerson: , nur Siegelschlitz vorhanden, fehlt
- Sprache: Deutsch
-
Edition
- ChSG, Bd. 10, Nr. 6046
Regest
- URStAZH, Bd. 2, Nr. 3003
Weitere Überlieferungen
- Signatur: StAZH C I, Nr. 365, S. 9-10 (Insert G)
- Originaldatierung: 1442 Januar 15 Überlieferung: Abschrift (Insert), Heft (6 Doppelblätter)
- Beschreibstoff: Pergament
- Format B × H (cm): 21.0 × 29.5
- 1 Siegel:
- Bischof Heinrich von KonstanzPerson: , Wachs, spitzoval, angehängt an einer Kordel, gut erhalten
- Sprache: Deutsch
- Signatur: StAZH B III 65, fol. 331r
- Originaldatierung: ca. 1545 – 1550 (Die Entstehungszeit ergibt sich aufgrund der Abschriften im Grundtext des Kopialbands, als Johannes Escher vom Luchs Stadtschreiber von Zürich war; mit Nachträgen des 16. und 17. Jahrhunderts.) Überlieferung: Abschrift
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 23.5 × 32.5
- Sprache: Deutsch
- Signatur: StAZH B III 90, S. 49-50
- Originaldatierung: 1677 Überlieferung: Abschrift
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 18.0 × 21.0
- Sprache: Deutsch
Kommentar
Die Ausübung der Blutsgerichtsbarkeit in der Herrschaft KyburgOrt: , und somit auch in WinterthurOrt: , stand ursprünglich den Inhabern der Landgrafschaft ThurgauOrt: zu, vgl. Blumer 1908, S. 40-43. Derartige Rechte waren mit Einkünften verbunden und dienten daher oft als Pfandobjekt. Zur habsburgischen Pfandpolitik vgl. Sablonier 2000, S. 162-163; Speck 1994, Bd. 1, S. 45-49; Marchal 1986, S. 59-64, 75-78.
Mit der Aberkennung der Herrschaftsrechte Herzog Friedrichs von ÖsterreichPerson: durch König SigmundPerson: im Jahr 1415 wurde WinterthurOrt: reichsunmittelbar. Der König verlieh daraufhin dem Schultheissen und RatOrganisation: die Gerichtsrechte und den Blutbann in der Stadt (SSRQ ZH NF I/2/1 51-1).
Editionstext
Wir, Leupolt, von gots gnaden herczog ze OͤsterOͤsterreichOrt: , ze SteyrOrt: , ze KerndenOrt: und ze KrainOrt: ,
graf ze TyrolOrt: , marggraf ze TervisOrt: Person: etcAbkürzung, tuͦn kunt: Als wir den edeln, unsern lieben oheimen,
graf DonatenPerson: und graf Dyethelmen von ToggenburgPerson: , gebruͤdern, versaczt haben den sacz
ze KyburgOrt: mit aller zugehoͤrung nach irs phands brief sag, den sy von uns daruͤber habent,1
also mainen wir ernstlich, daz unser stat ze WinterthurOrt: den egenegenanten von ToggenburgOrganisation: mit dem
grozzen gericht über den tod und auch mit andern dingen gehorsam sein, als sy weilent
dem BonstetterPerson: , der auch denselben satz von uns innhatt,2 getan habent, ane alle geverde. Mit
urchuͤnd ditz briefs, geben zu PrukkAusstellungsort: in ErgoͤwOrt: , an sand ElspetenPerson: tag, nach Christs gebuͤrt dreutzehenhundert jar, darnach in dem vyer und achtzigistem jareOriginaldatierung: 19.11.1384.
Anmerkungen
- Die Pfandurkunde über den «satz ze KyburgOrt: », den die Grafen von ToggenburgOrganisation: von den Erben des Hans von BonstettenPerson: ausgelöst hatten, samt der Burg und allem Zubehör, namentlich der Gerichtsbarkeit, datiert ebenfalls vom 19. November 1384 (StAZH C I, Nr. 1846; Edition: ChSG, Bd. 10, Nr. 6045).↩
- Vgl. Habsburgisches Urbar, Bd. 2/I, Nr. 214, S. 693.↩
- Zum Kammermeister Hans von EllerbachPerson: vgl. Lackner 2002, S. 98-99.↩
- Zu Werner Schenk von BremgartenPerson: vgl. HBLS, Bd. 6, S. 159.↩
Regest