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SSRQ ZH NF I/2/1 72-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer

Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 72-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Bestätigung der Zugehörigkeit des Dorfs Hettlingen zur Stadt Winterthur durch König Friedrich III.

1442 Mai 19. Nürnberg

König Friedrich III., Herzog von Österreich etc., erklärt, dass das bei seiner Stadt Winterthur gelegene Dorf Hettlingen, das nach Darlegung der Bürger von Winterthur in den Besitz der Stadt gelangt war, auch künftig zu ihr gehören und niemand dort Kriegssteuern erheben soll. Der Aussteller siegelt.

  • Signatur: STAW URK 813
  • Originaldatierung: 1442 Mai 19
  • Überlieferung: Original
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H (cm): 32.0 × 14.5 (Plica: 5.0 cm)
  • 1 Siegel:
    1. König Friedrich III.Person: , Wachs in Schüssel, rund, angehängt an Pergamentstreifen, gut erhalten
  • Sprache: Deutsch
  • Regest

  • Signatur: winbib Ms. Fol. 49, S. 50-51
  • Originaldatierung: 1629
  • Überlieferung: Abschrift
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 21.0 × 32.5
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: StAZH A 155.1, Nr. 21
  • Originaldatierung: 1667 (Am 13. September 1667 übergab Winterthur der Stadt Zürich Abschriften seiner Freiheitsbriefe (vgl. StAZH B III 90, S. 337).)
  • Überlieferung: Abschrift (Doppelblatt)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 20.5 × 33.0
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: winbib Ms. Fol. 27, S. 66
  • Originaldatierung: Mitte 18. Jh.
  • Überlieferung: Abschrift
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 24.0 × 35.5
  • Sprache: Deutsch

Seit 1434 war das Dorf HettlingenOrt: nachweislich im Besitz der Stadt WinterthurOrt: . Der genaue Zeitpunkt und die Umstände des Erwerbs lassen sich nicht mehr klären, vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 68-1. HettlingenOrt: gehörte zur habsburgischenOrganisation: Herrschaft KyburgOrt: , die damals an die Stadt ZürichOrt: verpfändet war. Im Mai 1442 verhandelten die ZürcherOrganisation: mit König Friedrich III.Person: über ein Bündnis und die Rückgabe KyburgsOrt: (StAZH C I, Nr. 1635; Regest: URStAZH, Bd. 6, Nr. 8786; StAZH C I, Nr. 1636; Regest: URStAZH, Bd. 6, Nr. 8793). Die Anerkennung der Besitzrechte WinterthursOrt: über HettlingenOrt: von habsburgischerOrganisation: Seite dürfte ein Zugeständnis im Vorfeld der Huldigung im Herbst 1442 gewesen sein, als sich die Stadt wieder der Herrschaft der Herzöge von ÖsterreichOrganisation: unterstellte (SSRQ ZH NF I/2/1 74-1). Zu den Hintergründen vgl. Niederhäuser 2006a, S. 140-142.

HettlingenOrt: blieb weiterhin in die Herrschaft KyburgOrt: integriert. Zwischen WinterthurOrt: und ZürichOrt: , das 1452 wieder in den Besitz KyburgsOrt: gelangte, erfolgten Kompetenzabgrenzungen im Bereich der Besteuerung (STAW URK 1118), des Kriegsdienstes (StAZH B II 4, Teil II, fol. 35r; Edition: Zürcher Stadtbücher, Bd. 3/2, S. 224, Nr. 143; StAZH C IV 1.5 a, Nr. 9) und der Gerichtsbarkeit (SSRQ ZH NF I/2/1 161-1; SSRQ ZH NF I/2/1 274-1).

Editionstext


Wir, FridreichPerson: , von gotes gnaden RǒmischerOrt: kunig, zuallenczeiten merer des reichsOrganisation: , hertzog zu ǑsterreichOrt: , zu SteirOrt: , zu KěrndenOrt: und zu
KrainOrt: , grafe zu TirolOrt: etcAbkürzung, bekennen und tuͦn kund offenlich mit dem brieve:
Umb das dorff HettlingenOrt: , bey unsrer stat WynntertawrOrt: gelegen,
das unczher derselben unsrer stat zuͦgefuͤgt und darczuͦ gehalten worden ist, als uns unser getrewn, lieben, unser burger daselbs zu WynntertaurOrt: , habent fuͤrbringen lassen, also maynen wir, daz dasselb dorff mit seiner zuͦgehǒrung bey derselben unsrer stat als ir zuͦgehǒrung fuͤrbazzer beleiben und darczuͦ gehalten werden suͤll, daz auch nyemand dhain raysgelt darauf slahen noch davon nemen
sol. Und wir gebieten vesticlichen den, so das beruͤret, daz sy dieselben unser burgere nicht davon dringen noch sy dawider beswern. Daran tuͦnt sy unsern willen.
Mit urkund des briefs, versigelt mit unserm ku̍niglichem anhangnndem insigel,
geben zu NuͤrembergAusstellungsort: , nach Krists geburd vierczehenhundert und darnach in dem zwayundviertzigistem jare, an dem
heiligen phingstabent, unsers reichs im dritten jare
Originaldatierung: 19.5.1442
.
[Kanzleivermerk auf der rechten Seite der Plica:]
Commissio domini regis
per dominum episcopum ChyemChyemensem1
[fol. v]Seitenumbruch
[Kanzleivermerk auf der Rückseite:]
RtaRegistrata, Jacobus WiderlPerson: 2
[Vermerk auf der Rückseite von Hand des 18. Jh.:]
König FriedrichsPerson: freyheitsbrieff, daß das dorf HettlingenOrt:
weiters wie bißhar zu WinterthurOrt:
gehören und niemand demselben
kein reißgelt auflegen solle,
a anno 1442Datum: 1442

Anmerkungen

  1. Hinzufügung auf Zeilenhöhe von Hand des 19. Jh.: 19. MaiDatum: 19.5.1442.
  1. Silvester PfliegerPerson: , Bischof von ChiemseeOrt: (NDB, Silvester Pflieger).
  2. Zu Jakob WiderlPerson: , Schreiber in der königlichen Kanzlei, vgl. Heinig 1997, Bd. 1, S. 737.