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SSRQ ZH NF I/2/1 92-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer

Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 92-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Bestätigung der Rechte und Rechtsgewohnheiten der Stadt Winterthur durch die Stadt Zürich

1467 September 4.

Bürgermeister, Räte und Bürger der Stadt Zürich bestätigen die von Königen und Kaisern sowie vom Haus Österreich verliehenen Rechte und Rechtsgewohnheiten der Stadt Winterthur, die ihnen Herzog Sigmund von Österreich um 10000 Gulden verpfändet hat. Die Aussteller siegeln mit dem Stadtsiegel.

  • Signatur: STAW URK 1159
  • Originaldatierung: 1467 September 4
  • Überlieferung: Original
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H (cm): 34.0 × 19.0 (Plica: 8.0 cm)
  • 1 Siegel:
    1. Stadt ZürichOrganisation: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, gut erhalten
  • Sprache: Deutsch
  • Edition

  • Signatur: StAZH A 155.1, Nr. 31
  • Originaldatierung: 1667 (Am 13. September 1667 übergab Winterthur der Stadt Zürich Abschriften seiner Freiheitsbriefe (vgl. StAZH B III 90, S. 337).)
  • Überlieferung: Abschrift (Doppelblatt)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 20.5 × 32.5
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: StAZH A 155.1, Nr. 32
  • Originaldatierung: ca. 1716 – 1726 (Die Abschrift wurde im Zusammenhang mit dem Streit zwischen den Zürcher Fabrikanten und der Stadt Winterthur um die Seidenfabrikation angefertigt (vgl. StAZH KAT 29, S. 981a-987).)
  • Überlieferung: Abschrift (Doppelblatt)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 21.0 × 32.0
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: winbib Ms. Fol. 27, S. 81
  • Originaldatierung: Mitte 18. Jh.
  • Überlieferung: Abschrift
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 24.0 × 35.5
  • Sprache: Deutsch

Nach Antritt der Herrschaft bestätigte der Stadtherr üblicherweise den Bürgern die von seinen Vorgängern verliehenen Rechte, nicht zuletzt um gegenseitige Anerkennung und auf Konsens beruhende Beziehungen zum Ausdruck zubringen. Für WinterthurOrt: liegen entsprechende Bestätigungen von habsburgischerOrganisation: Seite durch Leopold I.Person: im Jahr 1309 (STAW URK 30; Edition: UBZH, Bd. 8, Nr. 2956), Albrecht II.Person: im Jahr 1333 (STAW URK 69; Edition: UBZH, Bd. 11, Nr. 4508), Leopold III.Person: im Jahr 1369 (STAW URK 202), Leopold IV.Person: im Jahr 1397 (STAW URK 317) sowie Friedrich IV.Person: im Jahr 1406 (STAW URK 408) vor. Nach dessen Entmachtung 1415 stellte König SigmundPerson: das Privileg aus (SSRQ ZH NF I/2/1 47-1), darauf folgten die HabsburgerOrganisation: König Friedrich III.Person: 1442 (STAW URK 817; Regest: URStAZH, Bd. 6, Nr. 8844) und 1460 (STAW URK 1019; Regest: URStAZH, Bd. 7, Nr. 10450), Herzog Albrecht VI.Person: 1444 (STAW URK 840; Regest: URStAZH, Bd. 6, Nr. 9078), Eleonore von SchottlandPerson: 1458 (STAW URK 998) und ihr Mann, Herzog SigmundPerson: , 1463 (STAW URK 1080).

Mit der Verpfändung der Stadt an Bürgermeister und Rat von ZürichOrt: Organisation: im Jahr 1467 traten diese in die stadtherrlichen Rechte ein (SSRQ ZH NF I/2/1 90-1) und bestätigten ihrerseits die Rechte der Bürger von WinterthurOrt: . Dass man dort die Beeinträchtigung dieser Rechte durch Interventionen seitens der ZürcherOrganisation: befürchtete, geht aus der 1485 erfolgten Rechtsmitteilung an die Stadt MellingenOrt: hervor. Denmach wurden Bürger, die zum Nachteil der städtischen Freiheiten, Rechte und Gewohnheiten mit den Oberherren oder deren Vögten verhandelten, nach altem Herkommen durch den RatOrganisation: bestraft (SSRQ AG I/6, Teil II, Nr. 49, Artikel 5).

Editionstext


Wir, der burgermeister, die raͤte und burgere gemeinlich der statt Zu̍richOrt: Organisation: , tuͦnd kunt aller mengklichem und verjehent
offennlich mit disem brieff:
Als der durchlu̍chtig, hochgeporn fu̍rste und herre, hertzog Sigmund, hertzog zuͦ OͤsterrichOrt: Person: etcAbkürzung,
unser gnaͤdiger herre, uns die statt WinterthurOrt: umb zechen tusent Rinischer guldinWährung: 10000 Rheinischer Gulden versetzt und verpfendt hat,
nach wisung und sage des pfandbrieffs von sinen gnaden u̍ns geben, das wir und u̍nser nachkomen die erbern, wisen
schultheißen, raͤteOrganisation: , burgere und gemeinde gemeinlich der statt WinterthurOrt: Organisation: und alle ir nachkomen und alle, die so
zuͦ inen gehoͤrent, u̍nser guͦten fru̍nde und lieben getru̍wen, by allen iren rechten, fryheiten und gnaden, so sy von u̍nsern
aller gnaͤdigisten herren, RoͤmischenOrt: keysern und ku̍ngen, dem huse OͤsterrichOrganisation: und dem obgenanten, u̍nserm gnedigen
herren hertzog SigmundenPerson: , habent, und by irem alten, loblichen herkomen getru̍wlich beliben lassen und sy dawider
nicht dringen, sunder sy daby vor andern, die da wider taͤtten oder tuͦn woͤltent, hanthaben, schu̍tzen und schirmen
soͤllent und wellent nach u̍serm vermugen.
Und wir bestaͤtigend inen ouch soͤlich obgeruͤrt ir recht, fryheiten
und alt herkomen mit disem briefe, daran wir zuͦ warem urku̍nde u̍nser gemeinen statt insigel offenlich
hencken lassen habent, der geben ist uff frytag nach sannt VerenenPerson: tag, als man zalt nach der gepurt
Cristi tusent vierhundert sechtzig und syben jare
Originaldatierung: 4.9.1467
.
[fol. v]Seitenumbruch
[Vermerk auf der Rückseite von Hand des 18. Jh.:]
Zusagungs brieff
von burgermeister, raht und burger zu ZürichOrt: Organisation: ,
eine statt WinterthurOrt: bey allen ihren rechten,
freyheiten und harkommen zu schützen und
zu schirmen, anno 1467Datum: 1467
[Vermerk auf der Rückseite von Hand des 19. Jh.:]
4 September 1467Datum: 4.9.1467