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SSRQ SG III/4 116-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, von Sibylle Malamud

Zitation: SSRQ SG III/4 116-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Vidimus von Jakob Feldmann, Landvogt von Werdenberg, des Libells der Bürger von Werdenberg aus dem Jahre 1538

1538 Januar 1.

Der Werdenberger Landvogt Jakob Feldmann stellt auf Bitten von Bürgermeister David Hilty, alt Bürgermeister Ulrich Forrer von Werdenberg, Richter Heinrich Montaschiner und Hans Forrer, alle Bürger von Werdenberg, einen Vidimus des im Jahre 1538 von Landvogt Hans Leuzinger ausgestellten Buchs aus.

1. Die Bürger sind sowohl in der Stadt als auf dem Land vom Fall befreit. Das Bürgerrecht kann nicht mehr durch Heirat erworben werden.

2. Die Bürger, ausgenommen diejenigen von Buchs, sind vom Kälberzehnt befreit.

3. Die Bürger sind vom Weihnachtsholz befreit.

4. Die Bürger geben keine Fasnachtshenne.

5. Wenn ein Bürger oder Einwohner mehr Holz als zugelassen in die Stadt führt, bezahlt er 15 Schilling Busse.

6. Die Bürger sind nicht befugt, ohne Erlaubnis eine Versammlung einzuberufen.

7. Die Bürger verfügen über die Metzgerei vor der Stadt.

8. Den Bürgern steht das Bürgerholz zu. Die Müller sollen den Bürgern das Holz entsprechend bezahlen.

9. Die Bürger dürfen die Masse eichen. Frevler werden durch den Landvogt bestraft.

10. Den Bürgern gehört ein «Halde» unter dem Rathaus.

11. Den Bürgern gehört der Abzug von allen Bürgern.

12. Auf Martini (11. November) haben die Bürger eine Steuer von 38 Pfund zu entrichten.

13. Aufgrund eines alten Pfandbriefes von Graf Wilhelm von Montfort-Tettnang muss Glarus den Bürgern einen jährlichen Zins von acht Schilling entrichten. Der Zins ist mit der einmaligen Zahlung von acht Gulden ablösbar.

14. Die Erben von Hans und Markus Gantner (genannt Spitzen) zinsen jährlich den Bürgern 1 Gulden und 8.5 Pfennig.

15. Die Landleute, die in der Stadt wohnen, müssen den Bürgern jährlich zwei Brote geben für das Öffnen und Schliessen der Stadttore.

16. Die Bürger dürfen alle drei Jahre an Martini (11. November) einen Bürgermeister und 4 Steurer wählen.

17. Ebenso dürfen sie einen Stadtknecht wählen.

18. Ein Bürger darf vom Land in die Stadt ziehen. Wenn er sich aber wieder auf dem Land niederlässt, verliert er sein Bürgerrecht.

19. Wenn ein Bürger mit unehelichen Kindern aus der Stadt zieht, verlieren sie das Bürgerrecht. Wenn ein lediger Bürger auf das Land zieht und dort heiratet, verliert er das Bürgerrecht nicht. Er darf aber weder in der Stadt heiraten noch dort einen eigenständigen Haushalt geführt haben.

Der Aussteller siegelt.

  • Signatur: Burgerarchiv Grabs, U 1640-1
  • Originaldatierung: 1538 Januar 1 (Ohne Monat und Tag.)
  • Überlieferung: Original, Heft (52 Seiten) mit Umschlag
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H (cm): 32.5 × 24.5
  • 1 Siegel:
    1. Jakob FeldmannPerson: , aufgedrückt, fehlt
  • Sprache: Deutsch

  • Signatur: Burgerarchiv Grabs, U 0012
  • Originaldatierung: 17. Jh. (?)
  • Überlieferung: Abschrift (Einzelblatt)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: LAGL AG III.2424:002
  • Originaldatierung: ca. 1640 – 1700 (nach 1640)
  • Überlieferung: Abschrift, Heft (4 Doppelblätter, 8 Seiten beschrieben) mit Umschlag
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 22.5 × 34.0
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: LAGL AG III.2424:014
  • Frühere Signatur: LAGL XI.
  • Originaldatierung: ca. 1640 – 1700 (nach 1640)
  • Überlieferung: Abschrift, Heft (3 Doppelblätter, 10 Seiten beschrieben)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 23.0 × 33.5
  • Sprache: Deutsch
  • Schreiber: Marti, Landschreiber
  • Signatur: StASG AA 3 B 2, S. 295–299
  • Originaldatierung: 1754 April 28
  • Überlieferung: Abschrift, Buch (940 Seiten) mit kartoniertem Einband mit Stoffüberzug
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 25.5 × 40.0
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: LAGL AG III.2401:044, S. 295–299
  • Originaldatierung: 1754 April 28
  • Überlieferung: Abschrift, Buch (938 Seiten, bis Seite 697 beschrieben, 900 bis 936 Formulare und Register) mit Ledereinband
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 25.0 × 36.0
  • Sprache: Deutsch

  1. Das LibellBegriff: oder Steuerbuch enthält neben den hier aufgeführten RechteBegriff: n der BürgerBegriff: ein Verzeichnis der in der StadtBegriff: wohnhaften Bürger und der Ausbürger. Auf weiteren 40 Seiten sind die SchuldnerBegriff: der SteuergenossenschaftBegriff: mit den Gütern als Sicherheit und den jährlichWiederholte Zeitspanne: 1 Jahr geschuldeten Zinsen von 1640 bis etwa 1758Datum: 1460 – 1758 aufgeführt. Die späteren Kopien des Vidimus enthalten nur die hier aufgeführten Rechte der Bürger ohne die Einträge des Steuerbuchs.

  2. Im Vergleich zu den Aufzeichnungen über die Bürgerrechte aus dem 15. Jh.Datum: 1.1.1401 – 31.12.1500 sind die Rechte deutlich eingeschränkt (vgl. dazu SSRQ SG III/4 48-1; SSRQ SG III/4 49-1). Die Einschränkungen betreffen besonders die GerichtskompetenzenBegriff: , die FreiheitenBegriff: der AusbürgerBegriff: sowie das BürgerrechtBegriff: (zur Stadt Werdenberg und den Bürgerrechten vgl. auch Hilty 1898; Winteler 1923, S. 56–59).

Editionstext

UrbarBegriff: oder libellBegriff: Beschädigung durch verblasste Tinte, unsichere Lesunga der burgern zue WerdenbergOrganisation: , vidimiert unnd renoviert anno salutis 1640Originaldatierung: 1.1.1640 – 31.12.1640

[S. 1]Seitenumbruch

Ich, Jacob FelldtmannPerson: , der junger, der zeith der hochgeachten, woledlen, gestrengen, frommen, erennottvessten, fürsichtigen, furnemen, weyßen, meiner gnedigen herren, herren landtamens, der räth und gmeiner landtleüthen zuͦe GlaruͦßOrganisation: , regierender landvogt der graffschafft WerdenbergOrt: unnd herschafft WarthauwOrt: etc.Abkürzung, bekehnen unndt thuͦen kundt offenbar in crafft dises libellsBegriff: und urbarbuechsBegriff: , wie daß für mich komen und erschinen die achtbaren, ersamen und gethrüwen b–Davidt HiltyPerson: , der zeit, und Ueli ForerPerson: ,Textvariante in StASG AA 3 B 2,S. 295: der zeit Ueli Fohrer–b1 alt buͦrgermeisterBegriff: , auch Heinrich MontenschynerPerson: , deß grichts, und Hanß ForerPerson: , alle buͦrger zuͦe WerdenbergOrt: , und liessendt in nammen und uß bevelch gmeiner buͦrgerschafftOrganisation: , auch fur sich selbsten in aller underthenigkeit für mich bringen, wie daß sy, auch ire vordren, durch meinen amptsvorfahrernBegriff: , wylandt Hanß LützigerPerson: sälligen, in anno 1538Datum: 1538 uf ir anhalten und piten mit einem ordenlichen urbarsteurbuech seigendt in namen obwolgedacht unserer gnedigen herren und oberen seigendt versechen worden, sitemahlen aber selbiger, alß auͦgenschynlich ze sechen, nun mehr duͦnckel und doch der posstenBegriff: halb dismals nichts ohnrichtiges, zue dem kein raum und platzBegriff: mehr übrig, vorfallende sachen in selbigen zuͦe verzeichnen. Alß were wegen höchstgedacht unser gnedigen herren und oberen an mich ir undertheniges pitten, inen ire sachen, rechtsamme und pfandtsetzBegriff: , wie sy solche biß anhero durch beschirmung irer gnedigisten herschafft ruewig beseßen, ordenlich hierin zu verschriben, damit diß und waß mit rechter ordenlicher formb hierin jetz und inskönfftig vor allen geisst- und welltlichen leüthen und grichten nach urbars recht sowol crafft, macht und glauben habe, alß wan umb einen jeden puncten, umb welchen es ze thuen were, sonderbare brieff unnd sigell verhanden werendt, mit erpietung solches alles recht ze brauchen und mit undertheniger gehorsamme, pflichtwillig gegen iren gnedigen herren und oberen ze erkenen etcAbkürzung.
Wan dan ich ir pit in ansechen alt furgewissnen urbars und ir anerpieten undertheniger gehorsamme angesechen und betrachtet, so hab ich yr billich befunden, daß sy, gmeine buͦrgerOrganisation: , so wol als andere gmeinden mit urbaren, deren sy sich inskönfftig so wol alß bißharo beschechen, getrösstenn konendt versechen sollendt und volgendts darbey geschirmbt werden, gestalten dann in nammen und von wegen obwolbesagt meiner gnedigen herren und oberen ich inen in ihrem begeren, alß billich beschechen sollen, gewillfahrt, sollendt auch jetz und in daß könfftig darbey gehandhabet werden in crafft diß urbars.
Und deß zue wahrem urkundt, hab ich mein anerboren secret insigell (doch meinen gnedigen herren an iren hochheit, rechtsame und gwonheit, auch mir und meinen erben, ohne schaden), offentlich getruckt in diseren urbar, so gefertiget und vidimiert worden anno salutis 1640Originaldatierung: 1.1.1640 – 31.12.1640.
c–HiervorgAbkürzungUnsichere Lesungd daß ufgetrückte insigell miht beiseitß hafften deellenenUnsichere Lesunge, so hab ich, obgemelter landvogt, hierumb mein secret angehenkt (doch in alweg meinen gnädigenIn der Vorlage: gn hern und mir ohne schadenKorrigiert aus: )f, den 27.ten mertz anno 1652Originaldatierung: 27.3.1652, Jacob FeldtmannPerson: , manu propriaIn der Vorlage: mpria.Hinzufügung unterhalb der Zeile–c2 [S. 2]Seitenumbruch
[1] Erstlich sind die burgerOrganisation: weder in der stattBegriff: noch auf dem landBegriff: meinen gnadigen herren laut gewonheit und der obrigkeit urbarenBegriff: dhein fahlBegriff: schuldig, doch soll nach lasst sich daß buͦrgerrechtBegriff: nicht mehr erweibenBegriff: laut obrigkeitlichen brief und siglen, so sy deswegen von handt gegeben.
[2] Zum andern seindt die burgerOrganisation: in statt und landt untz anhero laut der herren urbaren kalberzehentBegriff: frey ohne die z’BuchßOrt: , so gegen dem pfarhernBegriff: hierum verlürsstig worden.
[3] Dritens gebendt die burgerOrganisation: in der statt [und land]Ergänzt nach Burgerarchiv Grabs U 0012g3 kein wienachtholtzBegriff: , verbleibt imHinzufügung oberhalb der Zeileh ubrigen bey meiner herren alten urbaren, wiewol bißhar etlich vil jar die ußbuͦrgerBegriff: auͦch keinß gegeben habendt.
[4] Viertenß habendt untz anhero die burgerOrganisation: in der statt und uf dem landt keini fassnechthennenBegriff: geben, sindt auch solche zgeben befreiget.
[5] Fünfftens, ob sich füegen solte, daß ein burger old inwohner in der statt wider der burgern alte freyheit, rechtsamme und gewonheit mehr holtzBegriff: , als er haben solte, uf ein mal in die stat füehrt old treite, habendt inen die buͦrgerOrganisation: gwalt, umb fünffzechen schillingWährung: 15 Schillinge ze straffenBegriff: . Und sole nichts desstominder der hochen obrigkeit fürbaß wie bißhar bevorstohn, ohngehorsamme personen auch hierumb nach gestaltsamme der sachen ze büessen. j–Und uf gliche weiß erstreckt sich auch der buͦrgern gebot und verbotBegriff: wegen der ußfürlichenUnsichere Lesungk baderhöffenBegriff: und dergleichen geringe ding, jedoch der hochen obrigkeit gentzlich ohneschedlich.Hinzufügung auf Zeilenhöhe mit anderer Tinte–j
[6] Sechstenß ist daß rathhaußBegriff: in der statt der burgerOrganisation: en, doch seindt sy nicht befüegt, für sich selbst ohnerlaubt rathBegriff: noch gmeinBegriff: ze haben laut aidtzedelßBegriff: .
[7] Sibendeß ist die metzgBegriff: vor der statt auch der burgerOrganisation: en und waß sy für recht darbei, seindt sy von hocher obrigkeit mit sonderen brieff und siglen versechen.4
[8] Achtenß gehört den burgernOrganisation: in zill und marchenBegriff: daß burgerholtzBegriff: , in maßen sy solches untz anhero rüewig inhandt gehabt. Und wiewol die bsitzer der müllinenBegriff: bißweilen ohnerlauͦbt hierin ghauwen habendt, doch die burger solches nicht gestaten wellen, sonderen recht angepoten, so den besitzern der müllenen angezeigt und ein rechtstag gsetzt worden, von welchem sy sich verzichen und vom rechten abgstanden. Daruff die burger inen auch zur notwendigen erhaltung irer müllinen zue nagelBegriff: und bißenBegriff: holtz uß guetwilligkeit ze hauwen erlaubt, doch solendts die burger inen zeigen und die mülimeissterBegriff: inen waß gebürlich bezalen, wie tractiert worden 3 wochenZeitspanne: 21 Tage, nach deme so die müllimeisster uß dem rechtpot gstanden, den 22. novembris anno 1638Originaldatierung: 22.11.1638.5
[9] Nüntenß geburt den burgerOrganisation: n zue pfechtenBegriff: laut inhandts gegebne briefs uf alte schrifften gerichtet, doch die fäler gehörendt sich einem landvogt anzegeben, der sy abstraffen solle und hocher obrigkeit zue eignen.
[S. 3]Seitenumbruch
[10] Zechendes gehört den burgerOrganisation: en ein haldenBegriff: underem rathhaußBegriff: , stosst ußwerth an die landtstraßBegriff: , hinwert an die algmeinBegriff: , obsich an daß rathhauß, fürwerth an Jacob PüschPerson: en halden.l–Den 20. jenner 1736Originaldatierung: 20.1.1736 ist daß m–Drey ZoldolyUnsichere Lesung–m verkaufft vor  30Währung: 30 Gulden .Hinzufügung auf Zeilenhöhe–l
[11] Ailfftens gebürt den burgerOrganisation: en der abzugBegriff: von allen burgerlichen kinderenBegriff: , untz so lang sy burger seindt old sy von einem burger old burgerinen guet ze gewarten und ze ererben hete. Mögendt auch den abzug nehmen, alß gewonheit billich und recht, ja daß gegenrechtBegriff: ist laut gmeinem landt- und inen burgern sonderbar von hocher obrigkeit in handts gegebner brieff und siglen. n
[12] Zwöllfftens seindt gmeine burgerOrganisation: meinen gnedigen herren jerlichWiederholte Zeitspanne: 1 Jahr steührBegriff: uf sanct MartiPerson: s tagDatum: 11. November (Termin/Frist) ze erlegen schuldig acht und dreisig pfundt pfenigWährung: 38 Pfund laut der obrigkeit urbar.
[13] Dreizechendes sollendt mein gnedig herren den burgerOrganisation: en acht schilling pfenigWährung: 8 Schillinge jerlichWiederholte Zeitspanne: 1 Jahren zinsesBegriff: , so her graff Wilhelm von MontfortPerson: 6 sellig uß der burgeren steühr von Burget Platner7 laut alter urbaren entpfangen und zu zinsen versprochen, doch aber auch vorbhalten hat, daß solche acht schilligWährung: 8 Schillinge zinß mit acht pfundt pfenigenWährung: 8 Pfund möge abgelösst werden.
o–14. HannßPerson: und Marx GantnerPerson: s seeligIn der Vorlage: seel (genant Spytzen) erben zinsendt jerlichWiederholte Zeitspanne: 1 Jahren den burgerOrganisation: en ein guldiWährung: 1 Gulden und achtenthalben pfenigWährung: 8.5 Pfennige laut eines briefß.Hinzufügung unterhalb der Zeile–o8
[15] p–Ittem so seindt die inwohnenden landtleuth in der statt den burgerOrganisation: en alle jar Wiederholte Zeitspanne: 1 Jahrund jedes jarß besonderß, alß daß von altem harkomen ist, jeder zwey erbare haußbrottBegriff: schuldig wegen eröffnungBegriff: und bschließungBegriff: der thorenBegriff: , so gewonlich ein stattknechtBegriff: verricht. Old da es ein stattknecht nicht verrichte, mag ein burgermeissterBegriff: solches einem anderen übergeben, welchen inen hierzue fleissig sein bedünckt und gibt jeder solche zwey Begriff: brot, daß eine uf wyenechtenDatum: 25. Dezember (Termin/Frist), daß ander uf den heligenIn der Vorlage: hel. pfingstabendBegriff: .Hinzufügung unterhalb der Zeile–p9
q–r–Michael SehnPerson: zuo ReffisOrt: sol den gmeinen burgern achzig und sechs guldyWährung: 86 Gulden , darumb er pfandBegriff: , ein rieth glegen im Gretzy Mooß10, dannent daß Stein HeüwOrt: als riethBegriff: samt allen dar zuo ghörther rechtsamme, so in zil und marchen bgriffen ist, stosst erst seithen sonnen halb an Fabian Forrers und deils an den bachBegriff: 11 und obsich aber den bach, heiwerts an die SpannenOrt: , nitzsich an der ferbe und setzt er je ein mithmmelFlächenmass: 1 Mitmal guoth in Forres bömg12, stosst erst seithen sonen halb an Lenhart BüschenPerson: , obsich an Elsa BüschiPerson: , hein werth an den Huob GrabenOrt: , nitzsich an landesIn der Vorlage: l fendrich Schwenners13 guoth, vormals ledig ist, gsetz uff JörgDatum: 25. April14 8 Währung: 8 Gulden , hat zwo ab Bessung, uff JörgPerson: 1700Originaldatierung: 25.4.1700 jar herr Othmar SchmidtPerson: so genutzet bis jetz.Streichung von späterer Hand–rHinzufügung unterhalb der Zeile–q15
[S. 41]Seitenumbruch
[16] Dissere vorernembte burgerOrganisation: und ire nachkomen habendt fueg und gwalt zue dreyen jarenWiederholte Zeitspanne: 3 Jahre umb, wie es dan untz dahin also gebraucht worden, alwegen uf sanct MartisPerson: tagDatum: 11. November (Termin/Frist) mit gohnsst der obrigkeit under und durch sich selbst, einen erlichen burgermeissterBegriff: , der zue iren sachen ein obacht, und vier steürerBegriff: ze erwellenBegriff: , die ime, buͦrgermeisster, zuevor verschribnen sachen in namen gmeiner burgern behilfflich seigendt.
[17] Deßgleichen mögendt sy auch einen erlichen man, der der obrigkeit nicht entgegen (und diensstlich seige, zue volgenden gschefften), zue einem stattknechtBegriff: erwellen, welcher vorab der obrigkeit gewertig sein, den burgren umb gebürenden taxBegriff: und blönigBegriff: ire burgerliche sachen verrichten solle. Alß welcher auch nebent einem landtweibelBegriff: alß erst in anno 1638Datum: 1638 durch unsere gn hrAbkürzung erkent worden, die obrigkeitlichen fählBegriff: und andere schatzungenBegriff: in der graffschafft waß billich thuen und volziechen solle.
[18] Abschliesslich ze vermelten ein burger ab dem landt in die statt wurd ziechenBegriff: , hat im solches niemandt zwehren und verwürckt auch sein burgerrechtBegriff: nicht. Ob aber er old die seinigen harnach widerumb, nach dem sy inert den rinckhmaurenBegriff: (auch nur ein nacht) haußheblich gereüchtBegriff: hete, widerumb hinauß zugendt, verwürckt er und seine nachkomen, so von seinen lendenBegriff: entsprungen, ja aber mit ime in old ußzugendt, daß burgerrecht und sindt landtleüthBegriff: .
[19] Dergleichen wan ein burger in der statt geseßen und noch kinder usert der eheBegriff: hete, mit welchen er uß der stat züge, sy seigendt gwachsen old nicht, so verzeüchendt sy samtlich daß burgerrecht. Wan aber ein sohn, wyl er in der stat ledig wohnet, sich uf dem landt verhüratete, auch noch selbst nit haussete und er willens were, beserer glegenheit halb uff daß landt ze ziechen, ist ime solchs untz anhero ohnschedlich an seinem burgerrechten, ja so ver er in der stat nit hochzeitBegriff: halt noch haußheblich reücht, sonder sein haußhaltungBegriff: vorhar der hochzeit usert der statt anstelt, dan da er deren enkeins überseche, verwürckt er sein burgerrecht, deß sich jeder zrichten wüsse.
[...]Editorisch irrelevant16

[Registraturvermerk auf der Rückseite von Hand des 19. Jh.:] No 1

Anmerkungen

  1. Beschädigung durch verblasste Tinte, unsichere Lesung.
  2. Textvariante in StASG AA 3 B 2,S. 295: der zeit Ueli Fohrer.
  3. Hinzufügung unterhalb der Zeile.
  4. Unsichere Lesung.
  5. Unsichere Lesung.
  6. Korrigiert aus: ).
  7. Ergänzt nach Burgerarchiv Grabs U 0012.
  8. Hinzufügung oberhalb der Zeile.
  9. Streichung: kalb.
  10. Hinzufügung auf Zeilenhöhe mit anderer Tinte.
  11. Unsichere Lesung.
  12. Hinzufügung auf Zeilenhöhe.
  13. Unsichere Lesung.
  14. Hinzufügung auf Zeilenhöhe von Hand des 18. Jh.: NBAbkürzung Eß volgt hienach noch ein articul wegen der abzügen gegen den landtleüten verhandlet.
  15. Hinzufügung unterhalb der Zeile.
  16. Hinzufügung unterhalb der Zeile.
  17. Hinzufügung unterhalb der Zeile.
  18. Streichung von späterer Hand.
  1. Der Name David Hilty fehlt in der Abschrift im Urbar von 1754.
  2. Links des Nachtrags sind Spuren von vier Lacksiegeln erhalten, die später auf die Stelle des verlorenen Siegels von Feldmann gedrückt wurden.
  3. Die Ergänzung ist deshalb interessant, da über die Frage, ob die Ausbürger Weihnachtsholz abliefern müssen oder nicht, im 17. und im 18. Jh. wiederholt gestritten wird (SSRQ SG III/4 151-1).
  4. Siehe dazu SSRQ SG III/4 87-1.
  5. Dieser Vertrag ist nicht mehr erhalten.
  6. Eine Quelle zu diesem Zins aus der Bürgersteuer ist nicht auffindbar, weshalb eine Zuordnung zu Wilhelm V.Person: oder Wilhelm VIII.Person: nicht möglich ist. Auch der in diesem Zusammenhang erwähnte Burkhard Plattner ist nicht eindeutig zuzuordnen, da es sowohl unter Wilhelm V. als auch Wilhelm VIII. einen Person: Burkhard PlattnerPerson: gibt; der Ältere stirbt vor 1430, der andere ist 1462 als Vogt erwähnt.
  7. Siehe Fussnote 6.
  8. Dieser Artikel fehlt in der Abschrift des Urbars von 1754 (StASG AA 3 B 2, S. 298).
  9. Dieser Artikel fehlt in der Abschrift des Urbars von 1754 (StASG AA 3 B 2, S. 298).
  10. Möglicherweise ChrüzimoosOrt: in der Gemeinde Sevelen.
  11. Wohl WalchenbachOrt: , da das Ried u. a. an Spanna stösst, das oberhalb des Walchenbachs liegt.
  12. Wahrscheinlich Forrers BaumgartenBegriff: .
  13. Wohl Verschreiber für Schwendener. Möglicherweise Hans Jakob SchwendenerPerson: , der 1695 als Landesfähnrich belegt ist (PGA Buchs U 11 A-1).
  14. Zur Datierung des Georgtages im Bistum ChurOrt: vgl. die Fussnote in SSRQ SG III/4 250-1.
  15. Der Nachtrag enthält zahlreiche unsichere Lesungen, weil er flüchtig geschrieben und die Schrift teilweise abgerieben ist.
  16. Artikel 18 und 19 wurden wörtlich in die RemedurBegriff: von 1725Datum: 1725 aufgenommen SSRQ SG III/4 216-1, Art. 13.