SSRQ ZH NF II/11 62-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, von Ariane Huber Hernández und Michael Nadig
Zitation: SSRQ ZH NF II/11 62-1
Lizenz: CC BY-NC-SA
Stiftsoffnung von Höngg
1539 Mai 1.
Stückbeschreibung
- Signatur: StAZH G I 2, Nr. 2, S. 1-23
- Originaldatierung: 1539 Mai 1 Überlieferung: Original
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 16.5 × 22.0
- Sprache: Deutsch
-
Edition
- Stutz, Rechtsquellen, Nr. 8 (Offnung)
Weitere Überlieferungen
- Signatur: StAZH G I 2, Nr. 1
- Originaldatierung: 1539 Mai 1 Überlieferung: Entwurf, Heft (4 Blätter, später in ein Heft eingebunden)
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 21.5 × 32.5
- Sprache: Deutsch
- Signatur: StAZH G I 2, Nr. 3
- Originaldatierung: 16. Jh. Überlieferung: Abschrift, Heft (10 Blätter, später in ein Heft eingebunden)
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 22.0 × 32.5
- Sprache: Deutsch
- Signatur: StAZH G I 5, Nr. 35, fol. 2r-9v
- Originaldatierung: 1581 Überlieferung: Abschrift
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 15.5 × 20.5
- Sprache: Deutsch
- Signatur: StAZH G I 2, Nr. 4
- Originaldatierung: 1600 Überlieferung: Abschrift, Heft (12 Blätter, später in ein Heft eingebunden)
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 19.0 × 31.0
- Sprache: Deutsch
- Signatur: StAZH G I 2, Nr. 5, S. 3-13
- Originaldatierung: ca. 1601 – 1646 (Abschrift diente als Entwurf für die Offnung von 1646) Überlieferung: Abschrift und Entwurf
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 21.5 × 32.5
- Sprache: Deutsch
Kommentar
Eine ältere, lateinische Stiftsoffnung von HönggOrt: stammt von 1338 (ZBZ Ms C 10a, fol. 131r-133v). Eine deutsche Übersetzung dieser Fassung mit einigen Zusätzen findet sich in den Bänden mit den gesammelten Offnungen des GrossmünsterstiftsOrganisation: (StAZH G I 102, fol. 16v-22v; StAZH G I 103, fol. 11v-17v; Edition der lateinischen und der deutschen Version: Stutz, Rechtsquellen, Nr. 1, S. 4-22). Die vorliegende Erneuerung der Stiftsoffnung stammt aus der Hand von Propst Felix FryPerson: . Ebenfalls von FryPerson: stammt der Entwurf (StAZH G I 2, Nr. 1). Die massgeblichen Abweichungen werden hier angegeben. Insbesondere zeigt sich, dass wohl Unklarheit herrschte darüber, welche Aufgaben zukünftig dem Propst zufielen und welche den Stiftspflegern sowie welche Aufgaben auch von Stellvertretern ausgeübt werden konnten (zur Abschaffung des Propsttitels nach FrysPerson: Tod vgl. Weisz 1939-1940, S. 172-180). Eine spätere Version der Offnung stammt vom 23. Mai 1646 (StAZH G I 6, Nr. 152, S. 3-14; Edition: Stutz, Rechtsquellen, Nr. 23, S. 68-77).
Die Korrekturen von späterer Hand stammen wohl eher von Stiftsverwalter Johann Jakob UlrichPerson: (im Amt 1623-1638) als von Wolfgang HallerPerson: (im Amt 1555-1601), wie Stutz meint (Stutz, Rechtsquellen, S. 28). Neben einer Nummerierung der Paragraphen, die Ulrich vorgenommen hat und die von der hier verwendeten abweicht, hat er vor allem Wörter, die ihm schlecht verständlich oder schlecht lesbar erschienen, korrigiert und zum Teil an den Rändern wiederholt. Hinten im Heft wurden zwei Zettel eingeklebt. Auf dem ersten finden sich auf der Vorderseite Notizen zu den Rechten des Kloster WettingensOrganisation: in HönggOrt: beziehungsweise zu deren Übergang an die Stadt ZürichOrt: . Auf der Rückseite befindet sich ein nicht näher bezeichneter Eid, der möglicherweise einen Entwurf zum Eid des Hofmeiers von HönggOrt: darstellt. Auf dem zweiten Zettel befindet sich auf der Vorderseite der Eid des Hofmeiers (SSRQ ZH NF II/11, Nr. 63) und auf der Rückseite der Eid der vier Richter von HönggOrt: (SSRQ ZH NF II/11, Nr. 64).
Editionstext
a–Ernüwerung HoͤnggerOrt: gedingrodels, beschechen anno domini 1539Datum: 1539Auslassung in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 1–a
[S. 2]Seitenumbruch [S. 3]SeitenumbruchIn gottes namen amen. In dem jar, da man zalt von ChristiTextvariante in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 1: gottesb geburt tusent fünfhundert drissig und nün jare, ze angendem meyenOriginaldatierung: Mai 1539, als man zuͦ HoͤngkOrt: meien taͤding hat der hoͤfen und rechten der kilchen zur propsty ZürichOrt: Organisation: , da wurden erfunden und ernüweret die recht, zuͦgehörungen, burdinen und tregnus der höfen und lüten zuͦ HoͤngkOrt: , von anbringen wegenAuslassung in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 1c der chorherren, gstiftz pflegern und der dorfflüten, die da ze mal ze HoͤngkOrt: warend und also ufgeschriben uß befelch hernAuslassung in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 1d Felix FryenPerson: , propsts, genanter kilchen pflegern, jungkherr Ludwic DietschisPerson: , unser herren von ZürichOrt: vogt, und gemeiner gpursame zuͦ HoͤngkOrt: .1
Yetz mine herren burgermeisterIn der Vorlage: b und radt ZürichOrt: Organisation: , die handUnsichere Lesungay deß gotz huß WettingenOrt: Organisation: grechtikeit, wie nach statHinzufügung unterhalb der Zeileaz
Das ein ba–gotzhuß WettingenOrt: Unterstrichen von späterer Hand–baOrganisation: und ire voͤgt ze HoͤngOrt: unser gotzhuß lüt und guͦter in der vogtye ze HoͤngkOrt: mit guͦten trüwen schutzenUnsichere Lesungbb und schirmen soͤllent by allen rechten und guͦten gwonheiten, als sy ander voͤgt byßhar geschirment hant und ir vogtlüt von recht schirmen soͤllent ane geverd, wann desselb gotzhuß WettingenOrt: Organisation: die selb vogtye mit der bescheidenheit kaufft hatt von der herrschaft OͤsterichOrganisation: , darum ist ein brieff in der sacrasty geben anno dominiIn der Vorlage: dni mccclxvDatum: 1365.17
Demnach
Anno dominiIn der Vorlage: dni 1384 x septembrisDatum: 10.9.1384 versetzt der stat ZürichOrt: apt und convent zuͦ WettingenOrganisation: bc die hohengricht wie die an sy kommen warent von hrAbkürzung Hansen von SeonPerson: 18 umb m rinsch Währung: 1000 Rheinischer Gulden mit vorbehaltung der widerloͤsung.19
[S. 23b]SeitenumbruchIch sol schweren miner herren propsteß und capitelß deß gotzhuß zuͦ der propsty ZürichOrt: grichten ze HoͤngkOrt: gehorsammUnterstrichen gewertig ze sin und inen die ze behalten und beheben wie dz von altem harkommen ist. Ouch der bd–genannt herren undHinzufügung oberhalb der Zeile–bd gebursamme deß dorffß ze HoͤngkOrt: nuttz und eere, iren frommen ze fürderen und iren schaden nach minem vermügen ze wenden. Ouch deß hoffß guͤter nit wuͤsten noch kein anspruch daran han, dann dz ich von einem propst und capitel haben mag. Besunder sol ich ze meyen teding genanten minen herren den dienst wider uff geben, damit sy mit dem hoff und dienst verschaffen moͤgint, waß inen fuͦgklich ist, one min und aller miner fründen, erben und mengklichs iren oder intragen, doch hierinn allem geverd und argelist vermitten, be dem will ich trüwlich nach gan und on alle geverd, dz mir gott also helff.20
[S. 24]Seitenumbruch [S. 24a]SeitenumbruchEins hoffmeyerß eid zuͦ HoͤngkOrt:
[...]Vgl. SSRQ ZH NF II/11, Nr. 63bf
[S. 24b]SeitenumbruchDer fieren eid von HoͤngkOrt:
[...]Vgl. SSRQ ZH NF II/11, Nr. 64bg
Anmerkungen
- Auslassung in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 1.↩
- Textvariante in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 1: gottes.↩
- Auslassung in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 1.↩
- Auslassung in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 1.↩
- Textvariante in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 1: hatt.↩
- Textvariante in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 1: twingtnuß aller.↩
- Hinzufügung am linken Rand von späterer Hand mit Einfügungszeichen: raub.↩
- Hinzufügung oberhalb der Zeile von späterer Hand: die frefel und was malefitzisch ist.↩
- Hinzufügung oberhalb der Zeile von späterer Hand: ober.↩
- Streichung von späterer Hand.↩
- Hinzufügung auf Zeilenhöhe von späterer Hand: s.↩
- Hinzufügung am linken Rand von späterer Hand mit Einfügungszeichen: zuͦ HöngOrt: .↩
- Streichung mit Unterstreichen von späterer Hand.↩
- Hinzufügung oberhalb der Zeile.↩
- Textvariante in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 1: pfleger.↩
- Auslassung in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 1.↩
- Auslassung in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 1.↩
- Textvariante in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 1: anwalter.↩
- Auslassung in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 1.↩
- Textvariante in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 2: dem genanten.↩
- Textvariante in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 2: tuͦt er daß nit, sol er beiten untz an den ersten tag deß herpstßtaͤding.↩
- Textvariante in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 2: er.↩
- Streichung von späterer Hand.↩
- Streichung von späterer Hand.↩
- Streichung, unsichere Lesung: in.↩
- Korrektur von späterer Hand am linken Rand: saat.↩
- Hinzufügung oberhalb der Zeile von späterer Hand: da.↩
- Hinzufügung am rechten Rand.↩
- Hinzufügung am linken Rand von späterer Hand: genoß.↩
- Hinzufügung oberhalb der Zeile von späterer Hand: wo.↩
- Hinzufügung oberhalb der Zeile von späterer Hand: t.↩
- Textvariante in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 4: umb.↩
- Hinzufügung oberhalb der Zeile.↩
- Auslassung in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 4.↩
- Hinzufügung oberhalb der Zeile.↩
- Korrektur am linken Rand, ersetzt: umb.↩
- Auslassung in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 4.↩
- Hinzufügung am linken Rand von späterer Hand: siechta-.↩
- Hinzufügung auf Zeilenhöhe von späterer Hand: s.↩
- Hinzufügung auf Zeilenhöhe von späterer Hand: ch.↩
- Hinzufügung am linken Rand von späterer Hand: mehrer theyl.↩
- Hinzufügung am linken Rand mit Einfügungszeichen.↩
- Unterstrichen von späterer Hand.↩
- Hinzufügung oberhalb der Zeile.↩
- Hinzufügung am linken Rand von späterer Hand: geert.↩
- Hinzufügung oberhalb der Zeile von späterer Hand: er.↩
- Textvariante in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 6: ir kuͦyen.↩
- Textvariante in StAZH G I 2, Nr. 1, S. 6: crütz.↩
- Streichung durch einfache Durchstreichung von späterer Hand.↩
- Hinzufügung unterhalb der Zeile von späterer Hand: z.↩
- Unsichere Lesung.↩
- Hinzufügung unterhalb der Zeile.↩
- Unterstrichen von späterer Hand.↩
- Unsichere Lesung.↩
- Streichung: dz.↩
- Hinzufügung oberhalb der Zeile.↩
- Streichung: daß mir gott also helff.↩
- Vgl. SSRQ ZH NF II/11, Nr. 63.↩
- Vgl. SSRQ ZH NF II/11, Nr. 64.↩
- Dieser Abschnitt steht im Entwurf (StAZH G I 2, Nr. 1) als Hinzufügung oben auf der Seite.↩
- Der Schreiber benutzt teilweise «cch» für «ch».↩
- Zur Übergabe der Rechte des Stifts an die Stadt vgl. SSRQ ZH NF II/11 53-1.↩
- Im Entwurf (StAZH G I 2, Nr. 1) wurde die Bestimmung, dass der Vogt keine weiteren Leistungen fordern soll, als eigener Satz am rechten Rand hinzugefügt: «Es ist ouch ze zewüssen, dz die dorfflüt ze HoͤngkOrt: iren vogt mit der vorgenannt stür gar und gentzlich gnuͤg tuͦnt, also daß er enkeinen dienst nach enkein stür me von inen nemmen noch vordern sol.».↩
- Im Entwurf stand zunächst «und», was dann oberhalb mit einem «oder» ersetzt wurde.↩
- Im Entwurf (StAZH G I 2, Nr. 1) fehlt «verwalter», dafür steht nach «verwaͤser» «anwalter». Bei den Pflegern stand wieder zunächst «und», bevor das gestrichen und oberhalb mit einem «oder» ersetzt wurde.↩
- Diese Bestimmungen zur Behausung und Belohnung des Hofmeiers mit zehn Pfund Hallern stehen im Entwurf (StAZH G I 2, Nr. 1) als Hinzufügung am linken Rand.↩
- Im Entwurf (StAZH G I 2, Nr. 1) stand zunächst «unsre herren von ZürichOrt: vogt mit sinem gwalt mit iij libWährung: 3 Pfund besseren ingewünnen und unseren herren von ZürichOrt: überantworten lassen». Dies wurde dann wieder gestrichen und am rechten Rand durch die in diesem Stück folgende Passage ersetzt.↩
- Der Schreiber hat «da» am Rand hinzugefügt. Eine spätere Hand hat zusätzlich «da» über der Zeile hinzugefügt.↩
- Im Entwurf (StAZH G I 2, Nr. 1) stand hier und in den folgenden beiden Abschnitten ursprünglich «yetz pflegern». In einem zweiten Schritt wurde «yetz» durch Punkte unter dem Wort gestrichen und oberhalb mit einem «oder» ersetzt. Das Ganze steht zusätzlich in Klammern.↩
- Im Entwurf (StAZH G I 2, Nr. 1) ersetzt «vogt» als Korrektur oberhalb der Zeile «propst».↩
- Im Entwurf stand an dieser Stelle ursprünglich «oder pfleger», was in einem zweiten Schritt wieder gestrichen wurde.↩
- Dieser ganze Abschnitt steht im Entwurf (StAZH G I 2, Nr. 1) als Hinzufügung am unteren Rand auf Seite 5.↩
- Dieser Abschnitt steht bis hier im Entwurf, wie der Abschnitt oben, als Hinzufügung am unteren Rand auf Seite 5. Der zweite Teil des Abschnitts steht im Entwurf als Hinzufügung am unteren Rand auf Seite 6.↩
- Diese Hinzufügungen im Entwurf am unteren Rand auf den Seiten 5 und 6 ersetzen folgende Zeilen auf Seite 5: «Ouch sol der meyer kein holtz howen ane der huͦern wüssen und willen ouch dero die dar zuͦ gehoͤrent. Es soͤllent ouch die huͦber und die dar zuͦ gehoͤrent kein holtz howen an deß meierß wüssen und willen.» Diese Zeilen sind im vorliegenden Stück am Ende des zweiten Abschnitts enthalten.↩
- Im Entwurf stand an dieser Stelle ursprünglich «noch daß closter von EinsidlenOrt: », was in einem zweiten Schritt wieder gestrichen wurde.↩
- Es handelt sich vermutlich um StAZH C II 1, Nr. 348.↩
- Johann I. von SeenPerson: . Die aus der Nähe von WinterthurOrt: kommenden von SeenOrganisation: scheinen mit der Familie von SeonOrganisation: , die aus dem AargauOrt: stammte und in den ZürcherOrt: Stadtadel einheiratete, nichts zu tun zu haben. (Vgl. HLS, Seon, von; HBLS, Bd. 6, S. 324 (Seen), 347 (Seon)).↩
- Vgl. SSRQ ZH NF II/11 11-1. Die beiden obenstehenden Abschnitte befinden sich auf der Vorderseite eines auf Seite 23 in das Heft geklebten Zettels.↩
- Dieser Abschnitt befindet sich auf der Rückseite des auf Seite 23 eingeklebten Zettels.↩
Regest