SSRQ ZH NF I/1/3 35-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Erste Reihe: Stadt und Territorialstaat Zürich. Band 3: Stadt und
Territorialstaat Zürich II (1460 bis Reformation), par Michael Schaffner
Citation : SSRQ ZH NF I/1/3 35-1
Licence : CC BY-NC-SA
Eid der neuen Mitglieder des Grossen Rats der Stadt Zürich
1489 mai 25.
Description de la source
- Cote : StAZH B III 2, S. 316-317
- Date : 1498 Tradition : Eintrag
- Support d’écriture : Papier
- Dimensions l × h (cm) : 24.0 × 33.0
- Langue : allemand
Présentation de la situation de tradition
- Cote : StAZH A 43.1.2, Nr. 2, S. 15-17
- Date : 1489 mai 25 (Datierung aufgrund des vorangehenden Eintrags) Tradition : Eintrag
- Support d’écriture : Papier
- Dimensions l × h (cm) : 22.0 × 32.0
- Langue : allemand
- Cote : StAZH B III 6, fol. 18v-19v
- Date : ca. 1516 – 1518 Tradition : Eintrag
- Support d’écriture : Papier
- Dimensions l × h (cm) : 24.0 × 32.0
- Langue : allemand
- Cote : StAZH B III 4, fol. 10r-11r
- Date : ca. 1539 – 1541 Tradition : Eintrag
- Support d’écriture : Pergament
- Dimensions l × h (cm) : 20.0 × 29.5
- Langue : allemand
- Cote : StAZH B III 5, fol. 24r-25r
- Date : 1604 Tradition : Eintrag
- Support d’écriture : Papier
- Dimensions l × h (cm) : 21.5 × 32.5
- Langue : allemand
Commentaires
Der vorliegende Eid, der zugleich eine Aufstellung der mit dem Amt verbundenen Pflichten und Verbote enthält, wurde erstmals im Anhang zum Vierten Geschworenen Brief verschriftlicht (StAZH A 43.1.2, Nr. 2, S. 15-17). Die edierte Fassung findet sich im Anhang zum Fünften Geschworenen Brief des Jahres 1498 und ist von derselben Hand wie dieser, woraus sich die Datierung ergibt. Vermutlich während der 1520er Jahre strich ein Schreiber in der vorliegenden Aufzeichnung die Formulierung betreffend Wahrung der Ehre der Klöster und ersetzte sie durch eine der reformatorischen Lehre entsprechende Wortwahl. In dieser Form wurde der Eid in alle späteren Satzungsbücher bis ins 17. Jahrhundert unverändert übertragen, wobei auch die zentrale Nennung des ReichsOrganisation : innerhalb des Eids beibehalten wurde. Hier, wie in anderen Fällen auch, war somit die Fassung des Eides im Anhang des Fünften Geschworenen Briefes massgeblich für die spätere Überlieferung.
Zu Besetzung und Kompetenzen des Grossen RatsOrganisation : vgl. die beiden Geschworenen Briefe (SSRQ ZH NF I/1/3 27-1; SSRQ ZH NF I/1/3 58-1).
Texte édité
Dis nachgeschribenn stuck soͤllent alle die schweren,
die man under die burgerOrganisation : empfacht, und so eyner
diß einost schwert, bedarff er darnach dis, diewil er der burgernOrganisation : ist, nit mer schweeren
zweihundert der statt Zu̍richLieu : Organisation : , bekennen offenlich hiemit, das wir in lob des allmechtigen, ouch zuͦ nutz und eren unser und unnser ewigen nachkommen und gemeiner unser
statt geordnot und gesetzt haben, ewenclich, staͤt zuͦhalten, das wir hinnenthin
niemer mer enkeinerley sachen, die fu̍r unns komend, sy syent klein oder gross, fu̍r ein
gemeind Zu̍richLieu : Organisation : , es syen ConstaͧfelOrganisation : oder zu̍nfftOrganisation : , bringen soͤllen, in dehein wyse, es were
dann, das unns sachen ankemen, die das heilig RoͤmischLieu : richOrganisation : antreffen, soͤlich
sachen moͤgen wir wol fu̍r ein gemeind Zu̍richLieu : Organisation : bringen, ob wir uns des gemeinlich oder der merteyl under unns erkennen.
sach erkennend, richtend, ordnent oder setzend, das sol waͧr und staͤt beliben. Und
sol ouch umb jegclich sach der mynder teil dem merenteil folgen und daby
bliben, oͧn alle widerred. Und were, das unnser dheiner dhein sach, darumb
wir reden wurden oder redten, hinuss uss unsern raͧtOrganisation : , oͧn urlob, brechte und
das kundtlich wurde, von dem und denen soͤllen wir by unnsern eyden richten,
als wir unns naͧch gelegenheit der sach uff unnser eyd erkennen.
brieff und wider dis, unnser erkanntnuss, dhein gsellschafft, gluͤpt oder samnung1
machoti oder machen welt, heimlich oder offennlich, oder wider dhein stuck, so [p. 317]Saut de page
an unnserm geschwornen brieff oder in diser, unser erkanntnuss, vor oder naͧch geschriben staͧt, taͤte oder schuͤffe getaͧn werden, mit worten oder mit wercken, von
dem oder von den soͤllen wir unverzogenlich zuͦ irem lib und guͦt, bi unnsern
eyden, richten, nach unsers geschwornen briefs wisung. Were ouch, das sich jeman
an soͤlichen sachen verschulte, die sol jedermann einem burgermeister und raͧt, och den
zweyhundertenOrganisation : by sinem eyd leiden und fu̍rbringen. Verschwige aber jeman soͤlich
sachen und das kuntlich wurde, der sol in den schulden sin, als der oder die, so die sachen
geton hannd.
von den ConstafelnOrganisation : oder den zunfftenOrganisation : , die soͤllent ouch schweren, dis erkanntnuss
und alle stuck und artickel, so darin geschriben stoͧnd, waͧr und staͤt zuͦhalten, och
des heiligen richsOrganisation : ere, der statt nutz und ere, der gotzhusernCorrection d’une main plus récente dans la marge de gauche : heiligen cristenlichen kilchenb ere, des lannds ere
und zuͦ richten, was fu̍r sy kompt, dem armmen als dem richen und dem richen als dem
armmen, nieman zuͦ lieb noch zuͦ leid, und darumb kein miet zuͦnemmen, ouch zuͦverschwigen, davon schad oder gebrest kommen mag, es werde verpotten oder nit, on alle
geverd.
Annotations
- Ajout au-dessus de la ligne.↩
- Correction d’une main plus récente dans la marge de gauche : heiligen cristenlichen kilchen.↩
- Eine solche Schwurgemeinschaft war beispielsweise die Gesellschaft zum FuchsOrganisation : , die im Jahr 1386 verboten wurde (Sieber 2001, S. 23; Largiadèr 1961).↩
Résumé