SSRQ ZH NF I/1/3 64-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die
Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Erste Reihe: Stadt und Territorialstaat Zürich.
Band 3: Stadt und Territorialstaat Zürich II (1460 bis Reformation), by Michael Schaffner
Citation: SSRQ ZH NF I/1/3 64-1
License: CC BY-NC-SA
Übereinkunft betreffend den Warentransport auf dem Wasserweg zwischen Zürich und Walenstadt
1498 June 8 – 9.
Metadata
- Shelfmark: StAZH W I 4.16
- Date of origin: 1498 June 8 – 9 (Die Übereinkunft datiert vom 8. Juni (fritag in der pfingst wochen), der Nachtrag vom darauf folgenden Tag (morndis sambstag) 1498.) Transmission: Original
- Substrate: Pergament
- Format h × w (cm): 27.0 × 35.5
- Language: German
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Edition
- QZWG, Bd. 2, Nr. 1619
Regest
- QZZG, Bd. 1, Nr. 178
Nachweis
- EA, Bd. 3/1, S. 568, Nr. 604
Comments
Der Verkehrsweg via OberseePlace: , LinthPlace: und WalenseePlace: zu den Pässen GraubündensPlace: und letztlich nach ItalienPlace: besass für die spätmittelalterliche Handelspolitik ZürichsPlace: eine hervorragende Bedeutung, wobei seit der Niederlage im Alten Zürichkrieg der militärische Einfluss der Stadt auf dieser Route zurückgedrängt war. Umso wichtiger wurden deshalb vertragliche Einigungen mit SchwyzPlace: und GlarusPlace: , welche die Herrschaft über die Schiffleute von WalenstadtPlace: und WeesenPlace: ausübten, die ihrerseits den WalenseePlace: kontrollierten. Das vorliegende Dokument stellt die erste ausführliche Einigung zwischen allen involvierten Partien dar. Bei Vertragsabschluss wurde den Parteien zugesagt, nachträglich noch Vorbehalte anzubringen, wovon der in den Text aufgenommene Einwand der ZürcherPlace: Schiffleute zeugt (Artikel 7). In SchwyzPlace: hat sich eine weitere Ausfertigung erhalten (Edition: Vollenweider 1912, Beilage 4, S. 548).
Zur Bedeutung des Vertrags vgl. Vollenweider 1912, S. 472-474; zu einem weiteren Abschied vgl. SSRQ SG II/2/1, Nr. 123; zu den Schifffahrtsrechten vgl. Huber 1958; zur handelspolitischen Bedeutung der BündnerPlace: Pässe vgl. Lendenmann 1996, S. 138.
Edition Text
Abscheid eins vertrags ZürichPlace of origin: gemacht zwüschend den schyflüten von ZürichPlace: Organisation: unnd den
OberlendischenPlace: 1 schifflütennOrganisation: , der meynunng:
Waß man koufmanns guͦt von ZürichPlace: den SePlace: hinuff vertigen wyl, daß soͤllend unnd
moͤgend die schifflüt vonn ZürichPlace: Organisation: fuͤren vonn ZürichPlace: byß gen WalastattPlace: , on intrag unnd verhindrung
der obern schifflüttenOrganisation: . Unnd soͤllenn die selben schifflüt vom koufmann vonn eim soͧmVolume: 1 saum der finenn war, dem
costlichen guͦt, nit me zelon nemmen dann xj ZüricherPlace: werschafftCurrency: 11 shillings of Zurich unnd von der selben soͧmenn yedem
soͤllent dann die schifflüt vonn ZürichPlace: Organisation: den obernOrganisation: geben zuͦ fürleity ij haller ZürichPlace: werschafftCurrency: 2 shillings of Zurich.
Unnd waß denn soͤlichs costlichen koufmanns guͦt, der fynen war, herab wert von WalastatPlace: gen ZürichPlace:
welte, das soͤllent unnd moͤgent die obern schiflütOrganisation: fuͤren byß gen ZürichPlace: , ouch umb den obgenannten lon, und
denn da den nydern schifflütenOrganisation: von yedem soͧm, so vil sy dero ouch ye fuͤren, j haller ZüricherPlace: werschaftCurrency: 1 shilling of Zurich fürleity ze
gebenn.
Was aber schlaͤchts koufmanns guͦt ist, der groben war, als laͤder, unnschlit unnd der glich, da soͤllen die schiflüt von ZürichPlace: Organisation: oder die obern schifflütOrganisation: , welich dann das je füren, vom koufemann von eim soͧmVolume: 1 saum zu fuͦrlon nemmen
vij ZüricherPlace: werschaftCurrency: 7 shillings of Zurich. Unnd was denn soͤlicher groben war die schifflüt von ZürichPlace: Organisation: hinuff fuͤren, da soͤllen
sy den obernOrganisation: vonn einemm soͧmVolume: 1 saum ze fürleiti geben j krützerCurrency: 1 kreutzer , deß glich, wz soͤlicher groben war von den obern herab
gfuͤrt wirt, da soͤllen die obern den schifflüten von ZürichPlace: Organisation: geben ouch j krützerCurrency: 1 kreutzer ze fürleity.
Begebe sich ouch, dz die nydern schifflütOrganisation: da oben werenn unnd koufmanns guͦt herab welt, daß moͤgen sy
wol fuͤren mit willen unnd gunst der obernOrganisation: , deßglich moͤgen die obernOrganisation: hie niden ouch thuͦn.
Unnd als die schifflüt von WesenPlace: Organisation: nit hieby gewesen sind, ist herrn amann von GlarußPlace: befolhen,
dz an zuͦ bringen, ob soͤlicher vertrag an innen ouch erlangt moͤg werden, unnd demnaͧch minnen
herren von ZürichPlace: antwurt geben.
Actum fritag in der pfingst wochen anno etcAbbreviation a lxxxxviijoDate of origin: 8.6.1498,
hye by waͧren von ZürichPlace: herr Hartmann RordorffPerson: , ritter, Felix KaͤllerPerson: , Jacob AͧberlinPerson: ; von SchwytzPlace:
Hanns SigristPerson: unnd von GlarußPlace: amann KuͤchlyPerson: .
Meister WolffPerson: ist morndis samtstagDate: 9.6.1498 kommen und hat geredt, sin meister lasen den artickel nit nach,
dz der koufman sin guͦt hie den obern verdingen moͤg, hin uff zuͦ fuͤren.
Unnd als von alter har, so mann sechs soͧmVolume: 6 saum hett, mann farenn muͤst, sol mann aber
faren.
Unnd so man guͦt hinuff fuͤrt, sosoll man j hhallerCurrency: 1 shilling me von eim soumVolume: 1 saum der groben war
genn, sid mal man das nemmen muͦß.
1498Date of origin: 1.1.1498 – 31.12.1498
Vertrag [...]Damage through faded ink (3 lines)b
Notes
- Seit dem 15. Jahrhundert wurde das SarganserlandPlace: OberlandPlace: genannt (SSRQ SG III/2, S. 1348).↩
Regest