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SSRQ ZH NF I/2/1 244-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer

Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 244-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Siechenhausordnung der Stadt Winterthur

1528 Juni 5.

Schultheiss und Rat von Winterthur erlassen eine Ordnung für das Sondersiechenhaus. Sie legen fest, welche Leistungen den Pfründnern bezüglich Beleuchtung, Heizung, Verpflegung, Körperpflege und Betreuung zustehen (1.1-1.9) und welche Leistungen Gäste in Anspruch nehmen können bezüglich Übernachtung, Verpflegung, Krankenpflege und Betreuung (2.1-2.2). Sie definieren die Pflichten der Pfründner respektive der Gäste bezüglich Vereidigung (3), Geldspiel (3.1), Zuwendungen und Spenden (3.2, 3.17-3.19), Austragung von Konflikten mit dem Pfleger und untereinander (3.3, 3.15, 3.16), Eheschliessung (3.4), aussereheliche Kontakte (3.5-3.7), Sozialverhalten (3.8-3.9, 3.15-3.16), Waffentragen (3.10), Einhaltung der Nachtruhe (3.11-3.12), Tischgebet (3.13), Handhabung von offenem Feuer und Wasserzubern (3.14, 3.27), Betteln (3.20-3.21), Besuch der Stadt (3.22), gemeinschaftliches Trinken und Essen (3.23-3.24), Beherbergung von gesunden Bettlern und Landstreichern (3.25).

  • Signatur: STAW AC 27/10
  • Originaldatierung: 1528 Juni 5
  • Überlieferung: Aufzeichnung, Heft (6 Blätter)
  • Erhaltungszustand: Feuchtigkeitsschäden (mit Textverlust)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 22.0 × 32.5
  • Sprache: Deutsch
  • Schreiber: Gebhard Hegner
  • Edition

Die erste erhaltene Satzung für das WinterthurerOrt: SiechenhausOrganisation: stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts (SSRQ ZH NF I/2/1 95-1). Die Bestimmungen der erneuerten und erweiterten Siechenhausordnung orientieren sich teilweise wörtlich an der in WinterthurOrt: überlieferten Satzung für das Siechenhaus St. Jakob in ZürichOrt: Organisation: vom 14. Juli 1518 (STAW AC 27/7), namentlich die Artikel 3.4-7 (Verbot sexueller Kontakte), 3.9-10 (Verbot der Anwendung von körperlicher Gewalt und des Tragens von Waffen), 3.11 (Nachtruhe), 3.14 (Gebot, sich vom Herd und Wasserzuber fernzuhalten), 3.23 (Verbot des gemeinsamen Speisens zwischen Gesunden und Leprosen), 3.25 (Verpflichtung der Gäste zur Einhaltung der Hausordnung). 1587 wurde die Satzung des SiechenhausesOrganisation: einer Revision unterzogen (STAW AC 27/21).

Editionstext

Ordnung und satzung der armen sondersiechen und kinden am veldOrganisation: a

[S. 2]Seitenumbruch
[S. 3]Seitenumbruch

Dis sind die satzung und ordungenKorrigiert aus: ordnungenb, wie die armen kind am feldOrganisation: , es siginn froͤmd oder heimsch, soͤllen gehaltenn werden und hinwiderumb was sy zethuͦn schuldig sin soͤllen. Habent mine heren schultheis und rǎtt zuͦ WinterthurOrt: Organisation: bestaͤtt uff frittag vor unsers hergots tag, anno xxviijoOriginaldatierung: 5.6.1528.

[1] Zem ersten, was man den verpfru̍enden kinden in gedachten hus zethuͦn schuldig sig

[1.1] Item des ersten soll man inen gen für und liecht zuͦ rechter notturfftt.

[1.2] Item am anderen soll man jetlichem alle wochenWiederholte Zeitspanne: 1 Woche gaͤben iij ℔ fleischGewicht: 3 Pfunde Fleisch.

[1.3] Item zweyMenge: 2 gmu̍es, wen nitt fleischtag sind, und inen drüg mall eins tagsWiederholte Zeitspanne: 1 Tag gaͤben.

[1.4] Item man soll jetlichem alle wochenWiederholte Zeitspanne: 1 Woche c–3Menge: 3 brottKorrektur von späterer Hand am linken Rand, ersetzt: iiijMenge: 4–c brott gaͤbe[n]Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänztd.1

[1.5] Item man soll inen alwagen in dryen wochenWiederholte Zeitspanne: 3 Wochen ein[...]Beschädigung durch Wasserfleck (1 cm)e badstuben heitzen, doch soͤllen sy den bader in irem cos[ten]Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänztf one des huß schaden halten.

[1.6] Item me soll man inen on iren costen ein junckfruͦw[en]Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänztg halten und haben.

[1.7] Item ouch soll einem eltlichenKorrigiert aus: jetlichenh alle tagWiederholte Zeitspanne: 1 Tag gaͤben werden einn halb maß winnVolumenmass: 0.5 Mass Wein.

[1.8] Item me soll man einem jetlichen zuͦ osterenDatum: beweglicher Feiertag als Termin/Frist für sine ostereyer geben v  hallerWährung: 5 Schillinge .2

[1.9] Item so soll man inen an der mitwuchenWiederholte Zeitspanne: 4 Wochen pachen schnitenn machen und am fritagWiederholte Zeitspanne: 6 Wochen einem zuͦ nachtZeitspanne: abends einMenge: 1 paches und am sambstagWiederholte Zeitspanne: 7 Wochen zuͦ nachtZeitspanne: abends einem zweyMenge: 2 paches gaͤben, oͤb man inen nit darfür visch gibtt. Doch wen man paches macht oder sunst ku̍echlett, soͤllen sy die eiger darzuͦ gaͤben.

[S. 4]Seitenumbruch

[2] Was man den froͤmden kinden geben und wie man sy halten soͤlle3

[2.1] Item so ein froͤmd kind in das huß kompt, so soll man das darin zuͦ der wochenZeitspanne: 1 Woche einest uber nachtZeitspanne: nachts halten und im am abenttZeitspanne: abends zuͦ dem nachtmall gaͤben einMenge: 1 stuck gesoten fleisch und zweyMenge: 2 gmu̍es, des glichen mornadis zuͦ imbis ouch einMenge: 1 stuck gesoten fleisch und zweyMenge: 2 gmu̍es, und ob es aber alls dan nitt ein fleischtag wer, zuͦ den selben zweyenMenge: 2 mallen jedem insonder einMenge: 1 gebaches mitt zweyenMenge: 2 gmu̍esen on allen abgang gaͤben. Aber in der fastenDatum: beweglicher Feiertag als Termin/Frist soll in der wochennZeitspanne: 1 Woche dem selben gast nitt mer den ein mall mitt einemMenge: 1 hering und zweyenMenge: 2 gmu̍esen gaͤben waͤrden. Waͤr aber sach, das unzimlich ragen waͤter oder schne in fielle, soͤllent die froͤmden armen kind ungevarlich witer den nun einMenge: 1 nachtZeitspanne: nachts behalten waͤrden, sunder sy früntlich und tugenlich beherbergen, bitz sy vor waͤter wider wandlen moͤgin.4

[2.2] Item wer ouch sach, das ein arms kind, eins oder i–mer, in dasBeschädigung durch Wasserfleck, Hinzufügung überschrieben von anderer Hand–i gennantt huse zuͦ gast kaͤm, zuͦ woͤlicher zit das j–were, undBeschädigung durch Wasserfleck, Hinzufügung überschrieben von anderer Hand–j mitt kranckheitt beladen würde soͤlicher mǎß, das daßBeschädigung durch Wasserfleck, Hinzufügung überschrieben von anderer Handksaͤlb siech nitt mer riten, gan oder wandlen moͤchte, s[o]Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänztl soll der pflaͤger desselben krancken kinds barschafft zuͦ s[inen]Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänztm handen naͤmen. Und so im die zweyMenge: 2 mall, wie vorgemaͤl[t]Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänztn, zuͦ nachtmall und imbis gereicht waͤrden, soll danenthin der pflaͤger dasselbig arm, kranck kind uß der bennaͤmpten siner barschafft spisen und versaͤchen, so lang die waͤrt. Und so die verthan, mitt im verbrucht und nitt mer darvͦn verhanden ist, alls dan soll man soͤlich kranck siechen in dem gemaͤlten huse mitt herberg und esenn versaͤchen, darzuͦ all tagWiederholte Zeitspanne: 1 Tag ouch ein halb maß winVolumenmass: 0.5 Mass Wein gaͤben5 und mitt aller notturfftiger pflaͤg versaͤchen, alls lang bitz er widerumb zuͦ gesontheitt komen ist, namlich so vermu̍genlich, das er riten, gan oder wandlen mag. Deßhalb soll ouch den froͤmden kinden, gsonden und siechen, die zuͦ versaͤchen und zepflaͤgen, on iren costen ein eigne junckfruͦ gehalten werden.

[S. 5]Seitenumbruch

[3] Dis sind die verpfru̍endentt kind und froͤmde zethuͦn schuldig

Mine heren schultheis und raͤtt zuͦ WinterthurOrt: Organisation: habentt angesaͤchen, das ein jedes verpfru̍end kind soͤlle schweren einen eide liblich zuͦ gott dem almaͤtigen, des huß nutz und er zefurden und sinen schaden zuͦ waͤnden, ouch ditz nach geschriben stuck und artickell zuͦ haltenHinzufügung am linken Rand mit Einfügungszeicheno oder die straffen, so umb jetlichen artickell anzelegen sind, zuͦ tulden.

[3.1] Item zem ersten soͤllen dheine kind, es sigin fremd oder heimisch, weder umb haller, pfaͤnnig noch hallers waͤrt nitt karten oder spillen.

[3.2] Item ein jetlicher, der verpfru̍endt ist, der soll dem huß lausen werden alles, so im umb gotzwillen wirt, es sig kleins oder groß, und das nitt verthuͦn anders dan zuͦ sins libs notturfftt und narung, by miner heren straff.

[3.3] Item die kind soͤllen ouch keinen pflaͤger verklagen dan vor einem schultheisen oder statthalter, wer p–dis ye zuͦBeschädigung durch Wasserfleck, Hinzufügung überschrieben von anderer Hand–p WinterthurOrt: sind, by straff eines pflagers.

[3.4] Item es soll sich im huß noch ußwaͤndig niemand end[ern]Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänztq zuͦ den eren by verlieren siner pfruͦnd uff gnad mine[r]Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänztr heren.

[3.5] Es soll sich ouch ir keines vereinigen zuͦ den uneren, dan von wem das beschach und offenbar wurde, die saͤlben sollen ouch verloren haben ire pfru̍enden uff gnad miner heren.

[3.6] Wen ouch ein mans und fruͦwenbild sich uff die gutschenn zuͦ samen legen, soͤllent sy ein gantze wuchenZeitspanne: 1 Woche win manglen. Und wer under inen soͤlichs sichtt und nitt leidett, der soll oͧch ein gantze wuchenZeitspanne: 1 Woche win manglenn.

[3.7] Item zweyMenge: 2 menschen, die mit einandern sindt verlu̍mbdett, soͤllenn nitt allein mitt einanderen in die kameren oder [S. 6]Seitenumbruch stubenn wandlen by verlierung einer gantzen wuchennZeitspanne: 1 Woche irer pfru̍enden.

[3.8] Es soll ouch keins dhein unfuͦr triben mitt schweren, üpigenKorrektur oberhalb der Zeile, ersetzt: ufugs worten oder der glichen, sonder ouch dheins, es sig geistlich oder waͤltlich, das ander heisen lügen und dem anderen an sin er reden. Und wer das nitt hieltt, kuntlich uff in wurd, den saͤlbigen soll ein pflager straffen je nach sinem verdiennen. Und weliches kind soͤlichs von eim horty und das dem pflager nitt anzoigte, dasselbig soll ein gantze wochenZeitspanne: 1 Woche gstrafftt werden von dem win und brott, das man im von der pfruͦnd gibtt.

[3.9] Item es soll ouch dheins das ander schlahen mit d[en]Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänztt funsten oder geweren, und oͤb das beschaͤch, darumb s[ollen]Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänztu mine heren die buͦß schoͤpfen.

[3.10] Keinn mans bild soll dheinen tagen an sim lib od[er in]Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänztv den haͤnden tragen, weder im huß noch in der stuben[n]Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänztw, sonder soͤllen sy ir taͤgen in iren kameren lausen, sy woͤlind dan uber feld, und allein mit brott maͤseren zum tisch gan.

[3.11] Sumers zitenZeitspanne: Sommer nach den aͤchtenNicht nach: 20:00 und winters zitenZeitspanne: Winter nach den nünenNicht nach: 21:00 soll niemants mer weder esen noch trinckenn, sonder alls dan jederman an sinem bett ligen, ruͦw haben und ruͦw lausen by verlu̍ren ein gantze wuchenZeitspanne: 1 Woche eins jeden pfruͦnds, der das uberfu̍ere, ußgennomen kranck lu̍tt oder lu̍tt, die by den krancken sigenn und die so ir früntschafft by inen haben. Doch soͤllen die saͤlben still und zimlich byeinander sitzen und niemantt weder mitt worten, wercken noch sunst in keinen waͤg bekümeren.

[3.12] Item wen ein kind schlaffen will gan, so soll es heimlich [S. 7]Seitenumbruch sin mitt worten und mitt gan und den anderen ruͦw lon by der buͦß eins pflaͤgers.

[3.13] Item es soll ouch ein jetlichs kind, so man esen will, ein Pater Noster uber tisch, und so man gaͤsen hatt, ein Vater Unser ab tisch baten, gott dem heren zuͦ lob und er, ouch danck sagung. x

[3.14] Item es soll kein kind uff die herdstatt gan oder kochen by dem für, wen die haͤffen by dem für sind, by j Währung: 1 Schilling buͦß. Es soll kein kind uber die wasser gelten gan by j  hallerWährung: 1 Schilling buͦß.

[3.15] Item oͤb unfrid, nid und haß ufferstu̍end under etlichen kinden und das min heren oder ein pflaͤger zuͦ frid braͤchtin und ein spruch daru̍ber gaͤbin, den soll man halten. Wer das nitt taͤtt und ein witter verklagty, der selb soll miner heren [und]Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänzty eins pflagers straff darumb erwarten.

[3.16] Die kind soͤllen ouch gegen einander und gegen den junckfruͦwen züchtiger worten und werchen sin und besonder an unluterkeitt, und wer das nitt hiellt, der soll eins pflagers straff erwarten.

[3.17] Item wen almuͦsen wirt gaͤben in das huß den armen kindenOrganisation: , die verpfru̍endt sind, wer das empfachtt, der soll das in dieBeschädigung durch Wasserfleck, Hinzufügung überschrieben von anderer Handz büchs stosen, das es gmeinen kindenOrganisation: waͤrd. Und wer daran su̍mig waͤr, der soll eins pflaͤgers straff warten.

[3.18] aa– Item was inen an dem nu̍wen jarstagDatum: 1. Januar (Termin/Frist) wirt, ab den stuben alder sunst uß der statt, das soͤllen gemeine kindOrganisation: , so uff den selben tag des guͦten jars wartend, mit einanderen und mit den junckfruͦwen oder diensten teillen und niessen.Streichung durch gekreuzte Linien von späterer Hand–aa

[3.19] Item wen die zwenMenge: 2 ZurtzichOrt: maͤrckt sind, wer vor dem huß [S. 8]Seitenumbruch uff dem gseß sitzt, die soͤnd das gaͤllt teillen mit denen, die da bett siech sind.

[3.20] ab–Item wen ein froͤmd kind in der statt betlen will, so soll es vor und ee zuͦ einem pflaͤger umb erlu̍bnuß gan. Und danenthin soll das selbig arm kind einen monnatZeitspanne: 1 Monat lang nitt mer in der statt baͤtlen by der straff eines pflaͤgers. Streichung durch gekreuzte Linien von späterer Hand–ab6

[3.21] ac–Item woͤliches froͤmd kind in der statt baͤtlate, ee es uff das huß kompt, das sond gmein huß kindOrganisation: straffen. Wo sy das nitt thuͦnd, so soll ein pflaͤger sy straffen.Streichung durch gekreuzte Linien von späterer Hand–ac

[3.22] Item es soll dhein kind on erlu̍pnus eins pflaͤgers in die statt gan by v  hallerWährung: 5 Schillinge buͦß.

[3.23] Item es soll dhein kind, froͤmd oder heimsch, nitt ad–zuͦ trinckenBeschädigung durch Wasserfleck, Hinzufügung überschrieben von anderer Hand–ad oder eins dem anderen bringen by j  hallerWährung: 1 Pfund buͦßBeschädigung durch Wasserfleck, Hinzufügung überschrieben von anderer Handae.

[3.24] Mine heren haben sich ouch erkaͤntt, wer fürhin, [der gesond]Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänztaf7 ist, mitt den krancken isett und trinckt, der soll, so offtt das beschicht, minen heren zuͦ buͦß verfalen sin zaͤche[n]Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänztag schiling hallerWährung: 10 Schillinge [on]Beschädigung durch Loch, sinngemäss ergänztah gnad.

[3.25] Deß glichen soͤllen die kind oder dienst dheinen gesondBeschädigung durch Wasserfleck, Hinzufügung überschrieben von anderer Handaien baͤtler oder landstricher nitt beherbergen by der buͦß eins pflaͤgers.

[3.26] Es soͤllennd die froͤmden armen lütt, so lang sy im huß sind, all obgeschriben artikell halten by angezoͤigten buͦssenn wie die huß kindOrganisation: . Sy soͤllenn ouch umb nünyZeit: 21:00 am bett ligen by v  hallerWährung: 5 Schillinge buͦß. Und woͤlicher froͤmd maͤnsch sich der buͦßen, so er vorfiell, welte speren, so soll man im das huß verbieten so lang, untz er sin verschult buͦssenn hatt bezallt.

[S. 9]Seitenumbruch

[3.27] Item es soll ouch dhein gast oder froͤmd kind ein liechtt in den stall oder in sin schlaff kamer mitt im tragen by straff eins pflaͤgers.

[S. 10]Seitenumbruch [S. 11]Seitenumbruch [S. 12]Seitenumbruch
[Vermerk auf dem Umschlag von Hand des 16. Jh.:] Ordnung der kindenOrganisation:
[Vermerk auf dem Umschlag von Hand des 16. Jh.:] Der armen kindenOrganisation: ordnung und zuͦ laͤsenUnsichere Lesungaj
[Vermerk auf dem Umschlag von Hand des 18. Jh.:] Ordnung der sonder siechen am feldOrganisation:
[Vermerk auf dem Umschlag von Hand des 19. Jh.:] 1528

Anmerkungen

  1. Hinzufügung unterhalb der Zeile von Hand des 18. Jh.: Anno 1528Datum: 1528.
  2. Korrigiert aus: ordnungen.
  3. Korrektur von späterer Hand am linken Rand, ersetzt: iiijMenge: 4.
  4. Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänzt.
  5. Beschädigung durch Wasserfleck (1 cm).
  6. Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänzt.
  7. Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänzt.
  8. Korrigiert aus: jetlichen.
  9. Beschädigung durch Wasserfleck, Hinzufügung überschrieben von anderer Hand.
  10. Beschädigung durch Wasserfleck, Hinzufügung überschrieben von anderer Hand.
  11. Beschädigung durch Wasserfleck, Hinzufügung überschrieben von anderer Hand.
  12. Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänzt.
  13. Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänzt.
  14. Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänzt.
  15. Hinzufügung am linken Rand mit Einfügungszeichen.
  16. Beschädigung durch Wasserfleck, Hinzufügung überschrieben von anderer Hand.
  17. Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänzt.
  18. Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänzt.
  19. Korrektur oberhalb der Zeile, ersetzt: ufug.
  20. Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänzt.
  21. Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänzt.
  22. Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänzt.
  23. Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänzt.
  24. Streichung: Des glichen, so man das Ave Maria lütt, soll ein jetlichs drügMenge: 3 Ave Maria baͤten.
  25. Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänzt.
  26. Beschädigung durch Wasserfleck, Hinzufügung überschrieben von anderer Hand.
  27. Streichung durch gekreuzte Linien von späterer Hand.
  28. Streichung durch gekreuzte Linien von späterer Hand.
  29. Streichung durch gekreuzte Linien von späterer Hand.
  30. Beschädigung durch Wasserfleck, Hinzufügung überschrieben von anderer Hand.
  31. Beschädigung durch Wasserfleck, Hinzufügung überschrieben von anderer Hand.
  32. Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänzt.
  33. Beschädigung durch Wasserfleck, sinngemäss ergänzt.
  34. Beschädigung durch Loch, sinngemäss ergänzt.
  35. Beschädigung durch Wasserfleck, Hinzufügung überschrieben von anderer Hand.
  36. Unsichere Lesung.
  1. Die Brotration wurde anlässlich der Revision der Satzung am 6. Februar 1587 von vier auf drei Laibe reduziert, da manche Insassen offenbar Brot verkauft hatten (STAW AC 27/21).
  2. An Feiertagen gab es extra Rationen an Fleisch, Milchprodukten, Eiern, Früchten und Wein oder auch Geld, wie aus einer undatierten Aufstellung des Siechenpflegers hervorgeht (STAW AC 27/3; Edition: Hauser 1901, Beilage 4, S. 63-64).
  3. Dieser Artikel ist auch auf die Rückseite einer Abschrift des Vertrags zwischen dem Schultheissen und Rat der Stadt WinterthurOrt: Organisation: und dem Bleichmeister vom 30. Juli 1526 notiert worden (STAW AH 98/1/2 Bl, S. 4).
  4. Anlässlich der Revision der Satzung vom 6. Februar 1587 ordneten Schultheiss und Rat von WinterthurOrt: Organisation: an, dass Gäste, die über Nacht blieben, das SiechenhausOrganisation: erst nach einem Monat wieder aufsuchen durften (STAW AC 27/21).
  5. In seinem Testament vom 20. Februar 1514 vermachte der kinderlose Erhard von HunzikonPerson: die eine Hälfte seines Vermögens der städtischen Pfarrkirche und die andere Hälfte dem WinterthurerOrt: SiechenhausOrganisation: . Eine Bestimmung seiner vier Jahre zuvor erfolgten Stiftung (STAW URK 1937; Regest: Hauser 1901, S. 28-30) aufgreifend, setzte er sich dafür ein, dass kranke Gäste, die nicht mehr reisen konnten, versorgt wurden (SSRQ ZH NF I/2/1 213-1).
  6. Vermutlich wurde dieser Artikel im Rahmen der Revision der Satzung des SiechenhausesOrganisation: am 6. Februar 1587 gestrichen, da nun der Aufenthalt der Gäste im Haus auf eine Übernachtung pro Monat beschränkt werden sollte und auswärtigen Leprosen verboten wurde, überhaupt in die Stadt zu kommen (STAW AC 27/21).
  7. Diese Lesung schlägt auch Hauser 1901, S. 62, in Anlehnung an die ZürcherOrt: Siechenhausordnung von 1518 (STAW AC 27/7) vor.