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SSRQ FR I/2/8 120.8-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, IX. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Freiburg, Erster Teil: Stadtrechte, Zweite Reihe: Das Recht der Stadt Freiburg, Band 8: Freiburger Hexenprozesse 15.–18. Jahrhundert, von Rita Binz-Wohlhauser und Lionel Dorthe

Zitation: SSRQ FR I/2/8 120.8-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Margreth Hayoz-Fruyo – Verhör

1645 Juli 11.

  • Signatur: StAFR, Thurnrodel 14, S. 153–154
  • Originaldatierung: 1645 Juli 11
  • Beschreibstoff: Papier
  • Sprache: Deutsch

Editionstext

ThurnOrt: , 11ten juliiSprachwechsel: Latein 1645UnterstrichenOriginaldatierung: 11.7.1645, judiceSprachwechsel: Latein hAbkürzung großgroßweibel1
HrAbkürzung ProginPerson:

HauptHauptman PythonPerson:

ExtraordinariiSprachwechsel: Latein hrAbkürzung PiccandPerson: 2, HaberkhornPerson: 3

WWeibel

ßSolvitSprachwechsel: Latein.Hinzufügung am linken Randa

Margreth FryoudtPerson: von FawernachenOrt: ist an der zwehelenBegriff: , daran
sie ohngefahrlich dry stundtZeitspanne: 3 Stunden gehanget, by ihrem vorigen hartnäckigen läugnenBegriff: verharret unnd gesagt, wan man sie schon verbrennen solte,
[S. 154]Seitenumbruchwurde sie doch nit alß ein hexBegriff: hingrichtet werden. Pittet, man
wölle sie diser martherBegriff: , dardurch sie ihren selbs unrecht zu thun
gezwungen wirdt, ledigenBegriff: . Dan sie möge unnd könne dieselbe nit
lenger lyden. Wo nit, sie wölle alles, obschon es nit wahr ist,
anzeigen, damit sie disen unglaublichen schmertzen abkähme. Es
trybe sie die noth unnd nit die wahrheit darzu.
Hieruff
hat sie bekhendtBegriff: , daß sie nit allein dem diener zu BerlensOrt:
die kranckheit angethan, unnd dieKorrektur überschrieben, ersetzt: enb übrige hußgnossenBegriff: in der churBegriff:
daselbsten maleficiertBegriff: , sonders alles, darumb sie pynlichBegriff: erfragt,
gethan unnd verbracht habe. Welches sie uff der stäth verneinet
unnd geläugnetBegriff: hatt, mit vermeldenBegriff: , sie müsse unnd habe ihren
selbst mittlest diser pynigungBegriff: , die sie nit länger ußsthän mag,
faltschlich unrecht gethan. Dan es sye nit wahr, das sieHinzufügung oberhalb der Zeilec ein hexBegriff: sye
unnd jemandt beleidiget habe.
Alß sie erfragt, durch welche
künsten sie, mit respect, ab einer oder 2 khüenBegriff: so vihl milchBegriff:
bekäme, hatt geandtwortet, sie habe zwar ihnen offt gutten
grüne unnd frische krütter alß römischen kömichBegriff: unnd gundelreben,
so zum theil in ihrem garten wachsend, damit sie an der milchBegriff:
guthen währendt, zu ätzenBegriff: unnd zu leckhen geben. Sye aber
darumb nit wahr, das sie so vihl, wie etliche verbünstigeBegriff: gesagt,
gemolchen habe. Dan sie niehmahlen derglychen unzulaßlichen
künsten gewust unnd gebrucht hatt. Es geschehe ihren faltschlich unrecht. Unnd e–wan sieKorrektur auf Zeilenhöhe, ersetzt: sie–e jemandt verbürgen wurde, das sie ihrem
schöpffer unnd erleser in anzeigung der unwahrheit nit
beleidigen thäte, wurde sie alsobaldt, damit sie diser martherBegriff:
abkhäme, alles, wan es schon nit währe, bekhennenBegriff: .
Hatt
endtlich in allen ihren fürgehaltnen hexerysBegriff: Hinzufügung oberhalb der Zeile mit Einfügungszeichenf punckhenAuffällige Schreibung unschuldig syn wöllen.
Bittet umb verzüchungBegriff: .

Anmerkungen

  1. Hinzufügung am linken Rand.
  2. Korrektur überschrieben, ersetzt: en.
  3. Hinzufügung oberhalb der Zeile.
  4. Streichung: dt.
  5. Korrektur auf Zeilenhöhe, ersetzt: sie.
  6. Hinzufügung oberhalb der Zeile mit Einfügungszeichen.
  1. Gemeint ist Hans Jakob MändlyPerson: .
  2. Gemeint ist vermutlich Ratsherr Jacques PiccandPerson: .
  3. Gemeint ist entweder Ludwig HaberkornPerson: oder Franz HaberkornPerson: .