a–Dis ist des hofs recht ze RiedenOrt: Textvariante in StAZH G I 195, S. 278: RiederOrt: offnung. Textvariante in StAZH G I 103, fol. 25v: RiedenOrt: –a1
[1] Des ersten, das ein meyer und sin naͧchgeburen ze RiedenOrt:
sullent ußgaͧn von dem gericht und sich bedenken, wie si des hofs recht geoffnin.
[2] Dar naͧch sol
einTextvariante in StAZH G I 195, S. 278: derb meiger ze
RiedenOrt: des hofes recht offnen oder einen an siner statt dar stellen, der es offni.
[3] Dar naͧch sol der meyer den hoff uffgeben sinen rechten unschaͤdlich.
[4]
DarTextvariante in StAZH G I 103, fol. 25v: Demc naͧch fraͧget ein vogt die
bursamiTextvariante in StAZH G I 103, fol. 25v: gebursame. Textvariante in StAZH G I 195, S. 278: gebursammid uff den eyd, ob der meyger dem hoff nu̍tz sig und
dunketTextvariante in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 278: bedunkete die gebursami oder den merteil under inen, das er dem hoff nu̍tze sige, so sol er im den hoff widerumb lichen und darumb sol im der meyer
ein kopff sines winesVolumenmass: 1 Kopf Wein schenken. Ist aber, das der meiger nit wines haͧt, so sol er im
ein koppffVolumenmass: 1 Kopf Wein des besten lantwins, so man
Zu̍richOrt: schenkt, schenken. Und den selben kopff sol der vogt mit der gebursami
anTextvariante in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 278: ufff der hofstat verzeren.
[5] Es sol ouch ein jeglicher, der in dem bann des dorffes ze
RiedenOrt:
siben schuͦchLängenmass: 7 Schuhe wit und breit haͧt, ze
herbstZeitspanne: Herbst
tegdingTextvariante in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 279: taͤdingg und ze
meyenDatum: Mai
tegdingTextvariante in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 279: taͤdingh da sin und die gebursami sol da sin, so man des hofes recht an fachet offnen und die ussern su̍llent da sin, e man des hofs recht geoffni. Wer aber das u̍bersaͤsse, der ist dem vogt
iij Währung: 3 Schillinge verfallen.
[6] Es sind ouch allu̍ gericht, so verr
undAuslassung in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 279i
RiederOrt: holtz und veld langet, mines herren, des probstes von
Zu̍richOrt: .
[7] Es sol oͧch ein probst
Textvariante in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 279: vonj
Zu̍richOrt: die gebursami ze
RiedenOrt:
vor allen gerichten untz an sin gericht schirmen, dar umb git man im von
RiedenOrt:
viij stukUngefähres Mass/Gewicht: 8 Stuck und von
AltstettenOrt:
ij stukUngefähres Mass/Gewicht: 2 Stuck . Und wenn ein probst den selben kernen wil in nemen, so sol er es der gebursami
acht tagenZeitspanne: 8 Tage vor hin verku̍nden. Und sol man denn den kernen in dem
MeyerhoffOrt: weren und da sol ein meyer eins probstz knecht behulffen sin, mit standen und mit viertlen den kernen ze
enphaͧchenTextvariante in StAZH G I 103, fol. 25v; StAZH G I 195, S. 279: empfachintk.
[8] Wer oͧch ze
RiedenOrt: hushablich ist, der sol minem herren, dem probst,
jaͤrlichWiederholte Zeitspanne: 1 Jahr zuͦ der
vasnachtDatum: beweglicher Feiertag ein huͦn geben. Und wenn einem probst der vorgeschriben kern und die huͤnr gewert werdent, so ist im nieman nu̍tz me
gebundenTextvariante in StAZH G I 103, fol. 26r; StAZH G I 195, S. 280: verbundenl, es woͤlt denn jeman von fryem muͦt willen dienen.
[fol. 31r]Seitenumbruch
[9] Es sol ouch nieman ze
RiedenOrt: hushablich sitzen, won der an die gotzhu̍ser gen
Zu̍richOrt:
oderAuslassung in StAZH G I 103, fol. 26rStAZH G I 195, S. 280m gen
EinsidelnOrt:
oderAuslassung in StAZH G I 103, fol. 26rStAZH G I 195, S. 280n gen
Sant GallenOrt:
oder in die
RichenoͧwOrt: gehoͤrt.
[10] Waͤr oͧch, das ein schaͤdlich man gefangen wurd ze
RiedenOrt: , das sol man einem probst verku̍nden und der sol in ze
RiedenOrt:
aͧn der gebursami schaden reichen und sol man in im
o–also den alsTextvariante in StAZH G I 103, fol. 26r: denn also. Textvariante in StAZH G I 195, S. 280: denn also–o gevaͤder
2 antwurten.
[11] Waͤr ouch, das
p–de keinerTextvariante in StAZH G I 103, fol. 26r: einer. Textvariante in StAZH G I 195, S. 280: einer–p von
RiedenOrt: mines herren, des probstes, hulde verluri, den mag er vaͧchen, ob er nit trostu̍g haͧt, mag aber er vertroͤsten, so sol er in nit faͧchen und sol enkein
RiederOrt: den andern helffen vaͧchen. Es waͤr denn also, das er als
q–lich an sim selber werTextvariante in StAZH G I 103, fol. 26r: licht were. Textvariante in StAZH G I 195, S. 280: lijcht wëre–q, dz man an im nit sicher waͤr.
[12] Waͤr ouch, das dekeiner von RiedenOrt: den andern frevelti, mit worten, mit streichen oder mit stichen, mag das verricht werden des selben tages vor den vieren. So haͧt ein probst naͧch der fraͤveli nit ze fraͧgen.
[13] Es sol ouch min herr, der probst, von jegklicher kuͦ, die ze
RiedenOrt:
vor pfingstenDatum: beweglicher Feiertag als Termin/Frist ein kalb hatt,
iiijMenge: 4 eiger an den
pfingstaͧbendDatum: beweglicher Feiertag haͧn, sol der geben, der si haͧt, und ein mansikuͦ sol ij eiger geben. Waͤr aber, dz ein kuͦ kalberti an den
phyingstaͧbentDatum: beweglicher Feiertag oder dar naͧch
Textvariante in StAZH G I 195, S. 281: kalberter, da von sol min herr nu̍tz haben.
[14] Es gend oͧch
jaͤrlichWiederholte Zeitspanne: 1 Jahr die von
RiedenOrt: minem herren, dem probst, und andren minen herren, den es zuͦ gehoͤrt,
viij fuͦder holtzesUngefähres Mass/Gewicht: 8 Fuder Holz, der gaͧnd
vjMenge: 6 uß den berg und zwei uß den hofen. Und
welTextvariante in StAZH G I 103, fol. 26v: welhe. Textvariante in StAZH G I 195, S. 281: welhes das holtz fuͤrent, den sol man geben ze enbissen oder aber einem
jeglichenTextvariante in StAZH G I 195, S. 281: etlichent rad ein broͧt. Und wo man das nit taͤti, so mag der das holtz fuͤret, sin holtz ab legen und sol so vil holtzes uff dem wagen behaben,
u–so vil das in dunktTextvariante in StAZH G I 103, fol. 26v: das inn bedunke. Textvariante in StAZH G I 195, S. 282: das inn beduncke–u, das im ein wirt ein maͧl darumb geben mu̍g.
[15] Es sol uͧch ein forster ze
RiedenOrt:
v–die wisen, genant FronwisOrt: ,Textvariante in StAZH G I 195, S. 282: die FronwisenOrt: –v
ze rechten ziten ab maͤyen und su̍llent alle, die ze
RiedenOrt:
w–sitzent inrent ethersTextvariante in StAZH G I 103, fol. 26v: innrent äthers sitzent. Textvariante in StAZH G I 195, S. 282: innert ätters sitzent–w, den kosten haben, das das hoͤw ge hoͤwet werd. Wer aber dar an su̍mig waͤr, der sol das ablegen naͧch dem, als sich die vier darumb erkennent, und dar naͧch fu̍rsich su̍llent es die, den es zuͦgehoͤrt, von iren guͤtern wegen ze fuͤren gen
Zu̍richOrt: einem probst und einem
kellerTextvariante in StAZH G I 195, S. 282: kellnerx antwuren, taͤtin si aber des nit, was schaden
y–das hoͤw denn gewu̍nnTextvariante in StAZH G I 195, S. 282: denn dz hoüw gewunne–y, das soͤllent die ablegen, die es von recht fuͤren su̍llent, und den sol man ouch ein guͦt maͧl geben.
[fol. 31v]Seitenumbruch
[16] Es sol oͧch miner herren, des probstes, und des cappittels keller den meyern von RiedenOrt:
an dem heiligen aͧbent ze wihennaͤchtenDatum: 24. Dezember geben vier simlen, die also groͧss sigen, das der meiger die simlen uff sin rist setzet und ab der selben simlen ob sinem knu̍ sinem knecht ein morgenbroͧt ab schnidet und xx ₰Währung: 20 Pfennige fu̍r fleisch und ij koͤpf rotz winesVolumenmass: 2 Köpfe Wein.
[17] Die ehofftetten ze RiedenOrt: vaͧchent an an dem Su̍rlerOrt:
und langent nidsich an den SuklerOrt: und da zwu̍schent sol nieman dem andren weren bi dem bach uff und nider hu̍ser ze buwen. Wer da husen wil und der da buwen wil, der sol an die vier holtz vordren ze einer uffrichti unnd die selben vier su̍llent im ouch denn das selb holtz geben und uszeichnen naͧch noͧtdurft und wonheit der hoffstett. Und sol oͧch denn der selb der gebursami vertroͤsten, das hus indrent jaͧrs fristZeitspanne: 1 Jahr uff ze richtent und ze tekken.
[18] Waͤr aber, das de keiner sin hus verkoͧffti ab siner hoffstatt, der sol alles sines rechten in dem berg beroͧbet sin und manglen, untz das er ein ander hus uff die hoffstatt aͧn der gebursami
schadenTextvariante in StAZH G I 195, S. 283: costenz machet.
[19] Waͤr ouch,
aa–das de keinerTextvariante in StAZH G I 103, fol. 27r: ob yeman. Textvariante in StAZH G I 195, S. 283: ob jeman–aa von
RiedenOrt: sin hus woͤlti bessren, dem su̍llent oͧch die vier naͧch siner noͧtdurft dar zuͦ holtz geben. Ließ aber dekeiner da sin hus zergaͧn, der sol es ouch ablegen, naͧch dem also sich die vier darumb erkennent.
[20] Es sol oͧch die bursami ze
RiedenOrt:
an des in genden jaͧrs aͧbendDatum: 31. Dezember vier erwellen und einen forster und waͤr, das si dar inne stoͤssig wurden, das su̍llent si morndes fu̍r minen herren, den probst, bringen und wel vier er dar git, die su̍llent
ab–ouch dennTextvariante in StAZH G I 195, S. 284: dann ouch–ab des gotzhus und des dorffes ze
RiedenOrt: nutz und ere schwerren.
[21] Es su̍llent ouch die vorgeschriben vier umb alle stoͤss und umb staͤg und weg undergeng tuͦn und ußrichten naͧch ir wu̍ssendi und ir gebursami und ander erbern lu̍ten raͧt, wenn si von beiden teilen, die die stoͤß angaͧnd, dar zuͦ gebetten werdent.
[22] Was oͧch einingen valt von efaden, die sind allein einem vogt gevallen, was aber die vier und die gebursami ze
RiedenOrt:
ac–under inTextvariante in StAZH G I 195, S. 284: under inen–ac selber eining machent, was da
Textvariante in StAZH G I 195, S. 284: fürad eining gefallent, die gehoͤrent der gebursami zuͦ und die sol ein vogt in gewu̍nnen, ob si dar zuͦ ze krank waͤrin, und sol da von den dritten phennig haben.
[fol. 32r]Seitenumbruch
[23] Was oͧch jeman, der ussernthalb den
echernTextvariante in StAZH G I 195, S. 285: ätterenae gesessen ist, in dem bann ze
RiedenOrt: haͧt, das sol er dannen ziechen mit der sichel und mit der segens und sol naͧch dem maͧl nu̍tz ze
RiedenOrt: ze schaffen haͧn.
[24] Wer oͧch eigen oder erb haͧt ze
RiedenOrt: und das wil verkoͧffen, der sol ze dem ersten sinem geteilit feil bieten und dar naͧch minen herren,
demAuslassung in StAZH G I 103, fol. 27vStAZH G I 195, S. 285af probst, und
demAuslassung in StAZH G I 103, fol. 27vStAZH G I 195, S. 285ag cappittel
ah–feil bietenAuslassung in StAZH G I 103, fol. 27vStAZH G I 195, S. 285–ah
und wil da deweder teil koͧffen, so mag er dar naͧch das sin ze koͧffen geben, wer aller meist darumb git und sin genoͧss ist.
[25] Es gaͧt ouch ein weg uff EmmuͦtOrt: . Wer den weg uffhin faren wil mit sinem phluͦg, wenn er komet zuͦ des SeilersPerson:
reben, so sol er dannenthin aͧn pfluͦg triben uffhin faren.
[26] Wer ouch die guͤter uff KeriOrt: und in Riflis Ru̍tyOrt: buwet, was der schedlichs viches der inn findet, das sol er in tuͦn oder aber in den meyerhoff stellen und sol das denen verku̍nden, der das fich ist. Und wenn er ouch das sin dannen gezu̍chet und dar naͧch da weiden wil, wer denn von RiedenOrt: zuͦ im fert mit sinem vich, dem sol er nit weren, da ze weiden.
[27] Waͤr ouch, das jeman den andern ze RiedenOrt: pfanti, der sol die pfender in den meyerhoff antwurten und da laͧssen acht tagZeitspanne: 8 Tage bliben. Und sind es essendi pfender, so sol man dem meyer sinen schaden vor allen dingen ablegen.
[28] Wer oͧch, das jeman ze
RiedenOrt:
ai–in dem holtzTextvariante in StAZH G I 103, fol. 27vStAZH G I 195, S. 286, unsichere Lesung: in dem holtz yenan–ai holtz hu̍wi, der sol den eining geben naͧch dem, als der eining
dennAuslassung in StAZH G I 103, fol. 27vStAZH G I 195, S. 286aj
staͧt, da er es gahoͧwen hatt.
[29] Es sol ouch nieman in
RiedenOrt: holtz kein holtz hoͧwen aͧn der vierer wu̍ssen und willen, denn ein pfluͦgs hoͧpt und ein hu̍rtboͧm
3 und zwo pfluͦg triben.
[30] Es git oͧch die bursami ze
RiedenOrt: minem herren, dem probst, und dem cappittel
dru̍ malter habernVolumenmass: 3 Malter Hafer und
vj phennigWährung: 6 Schillinge
ze zinse von der
Wilden HuͦbeOrt: und der zins sol niemer gemeret werden. Wer aber die selben huͦbe inne haͧt, findet er
keinTextvariante in StAZH G I 103, fol. 28r: yenen. Textvariante in StAZH G I 195, S. 287: jenenak schedlich vich dar inne, der sol es in tuͦn oder aber in den meyerhoff tuͦn und denn dem verku̍nden, des das vich ist.
[31] Wer oͧch, das jeman in holtz oder in veld, das gen RiedenOrt:
gehoͤret, u̍t wildes fienge, darumb sol in nieman straͧffen.
[fol. 32v]Seitenumbruch
[32] Wenn ouch die mu̍li ze RiedenOrt: nid dem dorff, in der eß gelegen, huses bedarff, so sol man ir holtz geben ze einer ufricht als einer ander ehoffstatt. Und sol der mu̍ller uff der hoffstatt enkein fich haben, wan ein hanen und ein katzen, und sol man im ouch holtz geben, kenel und schuflen ze zwein redern.
[33] Wer ouch ze
RiedenOrt: mit einem gantzen zug buwet, der sol dem sigristen ze dem
Groͧssen Mu̍nster Zu̍richOrt: geben
ein dinklin garbVolumenmass: 1 Garbe Dinkel; der aber mit einem halben zug buwet, der sol im
ein haͤbrin garbVolumenmass: 1 Garbe Hafer geben; der aber buwet minder denn mit einem halben zug, der sol im
ein halb viertel haberVolumenmass: 0.5 Viertel Hafer geben oder
iiij dnAbkürzungWährung: 4 Pfennige . Der selb sigrist sol oͧch jeglichem der ze
RiedenOrt: sesshaft ist, wenn er einen wagen machet
j phuntGewicht: 1 Pfund Unschlitt unschlitz geben und wenn er einen karren machet, so sol er im
ein halb phuntGewicht: 0.5 Pfund unslitz geben und welher von
RiedenOrt: ein kind bringet ze toͧffern, dem sol ein sigrist geben alles, des so er
al–zuͦ dem toͧff noͧtdurfftig istTextvariante in StAZH G I 103, fol. 28r: notdurfftig ist zuͦ dem toͧff. Textvariante in StAZH G I 195, S. 288: notdurfftig ist zuͦ dem touff–al.
[34] Wer ouch uff der tafernhofstatt ze
RiedenOrt: sesshaft ist, der sol haben broͧt und win feil uff der hoffstatt und sol an jeglichem kopff wines nit me gwinnes haben denn
ein Zu̍richer pfennigWährung: 1 Zürcher Pfennig . Und wenn er nit broͧtes haͧt, so ist er ze buͦß verfallen
iij dnAbkürzungWährung: 3 Schillinge . Es sig denn, das er broͧt in dem ofen hab oder aber einen botten underwegen
habAuslassung in StAZH G I 103, fol. 28vStAZH G I 195, S. 288am umb broͧt. Und aller hand pfender sol er nemen aͧn allein kilchenschatz, nassi tuͤcher, ungewannet korn und bluͦtigi pfender. Und sol allen den, so ze
RiedenOrt:
sesshaft sind, borgen und dinges geben, untz das das vaß, so er schenkt, uß komet und wenn das vass ußkunt, so sol man im unverzogenlich in gewu̍nnen mit dem rechten alles, das im ussestaͧt. Es sol ouch ze
RiedenOrt:
nieman ander win schenken, er sig im denn gewachsen und der selb sol oͧch nieman ze essen geben.
Regest