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SSRQ ZH NF II/3 91-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, von Rainer Hugener

Zitation: SSRQ ZH NF II/3 91-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Rechte der Gerichtsherrschaft Maur

1604 April 10 – September 17.

Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich sowie der Gerichtsherr Hans Aeppli aus Maur schliessen ein Übereinkommen über die Kompetenzen der niederen Gerichte in Maur, nachdem der dortige Gerichtsherr mit den Vögten von Greifensee verschiedentlich in Konflikt geraten war. Die Gerichtsherrschaft, seit alters her Meieramt genannt, gehört der Familie Aeppli, die sie laut alten Kaufbriefen von Ulrich von Lommis und seiner Ehefrau gekauft hat. Zu diesem Gericht, das man auch Hofgericht nennt, gehören Twing und Bann im Dorf Maur, drei Häuser in Ebmatingen, ein Haus in Aesch sowie ein Haus in Guldenen (1). Der Gerichtsherr darf mit seinen Richtern über Erb und Eigen richten. Weisungen und Appellationen gehen an den Zürcher Rat (2). Gerichtliche Vorladungen sind zuerst auf 3 Schilling, dann auf 6 Schilling und beim dritten Mal auf 9 Schilling anzusetzen (3). Die Strafbefugnis des Gerichtsherrn erstreckt sich auf leichte Verstösse wie Feld- oder Holzfrevel sowie auf den Unterhalt von Zäunen und Strassen (4). Nächtliche Frevel und grobe Verstösse sollen stattdessen gemäss der Offnung durch den Vogt von Greifensee bestraft werden (5). Beim Einzug von Schulden kann der Gerichtsherr dreimal mit einer Frist von je acht Tagen aufbieten. Wer alle drei Aufgebote missachtet, muss dem Gerichtsherrn 9 Schilling Busse bezahlen und wird sodann an den Vogt von Greifensee überwiesen (6). Ganten werden gemäss Hofrecht durch den Weibel des Gerichtsherrn vorgenommen. Nach einer Frist von drei Tagen und sechs Wochen meldet es der Gerichtsherr zusammen mit dem Weibel und einem Richter dem Vogt von Greifensee, der sodann den Gantbrief aufsetzt (7). Bei Pfändungen soll der Weibel des Gerichtsherrn bei Einheimischen keine Gebühr erheben; bei Fremden stehen ihm vier Haller zu (8). Sobald Ganten und Pfändungen vor den Vogt kommen, hat sich der Gerichtsherr nicht mehr einzumischen (9). Schulden aus Gült- und Schuldbriefen werden durch die städtischen Eingewinner oder den Ratschreiber und nicht durch den Gerichtsherrn eingetrieben (10). Wie 1552 festgelegt und im Urbar der Herrschaft Greifensee dokumentiert, darf der Gerichtsherr lediglich Appellationen, Fertigungs- und Schuldbriefe besiegeln; alle weiteren Urkunden und Mannrechtsbriefe werden durch den Vogt von Greifensee ausgestellt (11). Der Weibel oder Untervogt soll allen Gerichtsverhandlungen in Maur beiwohnen, damit er alle Fälle, die in die Zuständigkeit der Obrigkeit fallen, dorthin weist (12). Nachtrag von anderer Hand: Am gleichen Datum bestätigen Bürgermeister und Rat diese Rechte der Gerichtsherrschaft Maur sowie den Auskauf des Holzgeldes in Greifensee.

  • Signatur: StAZH A 123.4, Nr. 18
  • Originaldatierung: 1604 April 10 – September 17 (Ausgestellt in Greifensee am 10. April 1604 und bestätigt durch den Zürcher Rat am 17. September 1604)
  • Überlieferung: Entwurf, Heft (4 Blätter)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 21.0 × 32.0
  • Sprache: Deutsch
  • Edition
    • Schmid 1963, S. 312-315 (nach der Abschrift in StAZH F II b 125)

  • Signatur: StAZH F II a 176, S. 187-191
  • Originaldatierung: 1604 September 17
  • Überlieferung: Zeitgenössische Abschrift (Nachtrag)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 21.0 × 31.5
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: StAZH F II b 125, S. 1-6
  • Originaldatierung: 1755
  • Überlieferung: Aufzeichnung (Grundtext)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 22.0 × 35.5
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: StAZH A 123.4, Nr. 20
  • Originaldatierung: 18. Jh.
  • Überlieferung: Abschrift, Heft (4 Blätter)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 21.0 × 32.0
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: StAZH C III 8, Nr. 8
  • Originaldatierung: 18. Jh.
  • Überlieferung: Abschrift, Heft (6 Blätter)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 21.0 × 33.0
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: StAZH A 1.6, Nr. 37
  • Originaldatierung: 18. Jh.
  • Überlieferung: Auszug (Einzelblatt)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 20.0 × 31.0
  • Sprache: Deutsch

Das für den Gerichtsherrn ausgestellte Original ist nicht erhalten. Der hier edierte Entwurf gibt indessen Aufschluss über den Redaktionsprozess, bei dem sich die Zürcher ObrigkeitOrganisation: selbstbewusst in der ersten Person Plural ansprach und das Dokument somit in eine obrigkeitlich sanktionierte Ordnung transformierte. Grundlage dafür bildete vermutlich das grösstenteils wörtlich übereinstimmende, aber undatierte und nicht vom Zürcher RatOrganisation: ausgestellte Verzeichnis der Rechte in StAZH A 123.4, Nr. 19. Das Datum der ursprünglichen Fassung (10. April 1604) wurde in allen späteren Abschriften weggelassen und lediglich das Ausstelldatum des Zürcher RatsOrganisation: (17. September 1604) übernommen. An den beiden Daten wurde zunächst in GreifenseeOrt: und sodann vor dem Zürcher RatOrganisation: auch der Auskauf der Holzgeldes verhandelt (SSRQ ZH NF II/3 90-1). Wie auf dem betreffenden Aktenstück vermerkt, wurden beide Geschäfte nachträglich auch noch in das als Urbar bezeichnete Kopialbuch der Herrschaft GreifenseeOrt: eingetragen (StAZH F II a 176, S. 187-191 und S. 193-195).

Eine ganze Reihe weiterer Abschriften entstand im Verlauf des 18. Jahrhunderts, als die Gerichtsherrschaft MaurOrt: von der Familie AeppliOrganisation: zunächst an die Familie FüssliOrganisation: , von dieser an den bekannten Kupferstecher David HerrlibergerPerson: und von diesem schliesslich an die Stadt ZürichOrt: gelangt war. In den Jahren 1732/1733 war es nämlich zwischen den Inhabern der Gerichtsherrschaft MaurOrt: und dem Vogt von GreifenseeOrt: erneut zu Streit gekommen, bei dem das nun als «Gerichtsordnung» bezeichnete Dokument von 1604 abgeschrieben und erläutert wurde (StAZH C III 8, Nr. 60, Nr. 66 und Nr. 67, dazu die als Beilage erwähnte Abschrift in StAZH C III 8, Nr. 8; eine weitere Abschrift aus jener Zeit findet sich in StAZH A 123.4, Nr. 20, ein Auszug in StAZH A 1.6, Nr. 37). Bedrängt wurde der Gerichtsherr aber nicht nur von der Zürcher ObrigkeitOrganisation: , sondern zunehmend auch durch seine Untertanen. Im November 1754 hatten sich diese versammelt und von David HerrlibergerPerson: verlangt, dass er ihren «Gemeindebrief» vorlese. HerrlibergerPerson: gab an, dass er nichts von einem «Gemeindebrief» wisse; stattdessen verfüge er über einen «Freiheitsbrief», womit wiederum die Gerichtsordnung von 1604 gemeint war (SSRQ ZH NF II/3 110-1). Wohl als Folge dieses Konflikts erstellte HerrlibergerPerson: 1755 eine Sammlung sämtlicher Rechte und Freiheiten der Gerichtsherrschaft MaurOrt: , die er eigens durch den Zürcher RatOrganisation: bestätigen liess (StAZH F II b 125). Im gleichen Jahr beantragte HerrlibergerPerson: , dass der Rat klar definieren solle, welche Rechte dem Landvogt von GreifenseeOrt: auf dem Gebiet der Gerichtsherrschaft MaurOrt: zustehen (StAZH A 123.7, Nr. 267 und Nr. 269). Eine entsprechende Ausscheidung der Kompetenzen wurde 1760 vorgenommen (StAZH A 123.8, Nr. 17). Nachdem die Gerichtsherrschaft 1775 der Landvogtei GreifenseeOrt: einverleibt worden war, verlangten 1778 die Bewohner von MaurOrt: ihrerseits eine Abschrift der alten Rechte und Freiheiten, um sie in ihrer Gemeindelade zu deponieren (ZGA Maur II A 1; ERKGA Maur IV A 3).

Editionstext

Wir, burgermeister unnd rath der statt ZürichOrt: Organisation: , thuͦnd khundt mengklichem mit disem brief:

Als dann die nidern gricht zuͦ MurOrt: inn unnserKorrektur von anderer Hand am linken Rand, ersetzt: dera herrschafft GryffenseeOrt: , so von alter har das meyer ampt genennt worden, den ÄplinenOrganisation: daselbs zuͦ MurOrt: zuͦgehörend undKorrektur von anderer Hand auf Zeilenhöhe, ersetzt: sob nach luth der alten kauffbriefen von Uͦlrichen von LommißPerson: unnd syner eefrauwen an sy, die ÄplinenOrganisation: , kommen, unnd nun die zyt unnd jar har zwüschent unnserenKorrektur von anderer Hand am linken Rand, ersetzt: denc vögten zuͦ GryffenseeOrt: unnd den ÄplinenOrganisation: von MurOrt: allerley spann unnd missverstandts gewesen, was inen, den ÄplinenOrganisation: , von sollicher nidern grichten wegen zehandlen, zerichten unnd zestraffen zuͦstahn unnd gebüren solle. Streichung mit Textverlust (3 Wörter)d e–Das daruf wir, als die sach an uns gelanget, die frommen, vesten unnd wysen, unsere besonders gethrüwen, liebenIn der Vorlage: g l mittraͤth,Korrektur am linken Rand, ersetzt: f–e Hannßen EscherPerson: unnd h Hannß KambliPerson: , beid seckelmeistere, desglychen i Hans Heinrichen von SchönouwPerson: , alter vogt zuͦKorrektur oberhalb der Zeile, ersetzt: der herrschafftj GryffenseeOrt: , verordnetKorrektur am linken Rand, ersetzt: all dryg deß raths der statt ZürichOrt: Organisation: k, mitt sambt l–dem ersammen, wyßen, unserm lieben burger und jetzigen vogt zuͦ GryffenseeOrt: Hinzufügung am linken Rand mit Einfügungszeichen–l, Hans Heinrichen MeyerPerson: ,m so wol deß schlosses GryffenseeOrt: als auch der ÄplinenOrganisation: urbar, offnungen, alte gewahrsamminen, brief unnd sigel zuͦHinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Handn besichtigen unnd zuͦHinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Hando erdurren unnd nach erkhundigung der alten fryg- unnd gwonheiten eigentlich zuͦHinzufügung am linken Randp erlütheren unnd q mit den ÄplinenOrganisation: ein verglychung zeHinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Handr trëffen s, [S. 4]Seitenumbruch damit ein jeder vogt zuͦ GryffenseeOrt: und unserKorrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: synt undervogt ald weybel zuͦ MurOrt: wie auch die ÄplinenOrganisation: als nidere grichtsherren oder hofmeyer zuͦ MurOrt: sich jederzyt u–inn fürfallenden sachenHinzufügung am linken Rand von anderer Hand mit Einfügungszeichen–u darnach zuͦ verhalten wüssint unnd dardurch spaͤnn unnd irrung vermitten blybindHinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Handv. DesswegenKorrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: Alsow sind vorgenannte unsereHinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Handx geordneten mittraͤthKorrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: herreny, desglychen z–die ehrsammen unsere lieben gethrüwenHinzufügung am linken Rand von anderer Hand mit Einfügungszeichen–z Hannß ÄpliPerson: , diser zyt grichtsherr, item JagliPerson: unnd BartliPerson: die ÄplinenOrganisation: aa–von MurOrt: Hinzufügung oberhalb der Zeile–aa, so diser nidern grichten ald meyer ambts auch genoss sind, ab–kurtz hievorKorrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: uff hütt dato–ab inn unserKorrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: dasac schloss GryffenseeOrt: zesammen kommen, unnd nachHinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Handad besichtigung aller briefen unnd gwahrsamminen, auch uff verhörung ae–unnsers undervogts ald weybels zuͦ MurOrt: Hinzufügung am linken Rand von anderer Hand mit Einfügungszeichen–ae, Heinrichen HottingersPerson: , af desglychen Jeorgen ÄplisPerson: , der grichtsherren bestelten weybels, gegebnen berichts, wie es ag–von altem undHinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Hand mit Einfügungszeichen–ag bißhar zuͦ MurOrt: geübt unnd gebrucht worden syge, ist mitt aller theilen guͦtem wüssen unnd willen ein eigentlicheKorrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: gwüsseah erlütherung und verai–ordnung gemachetKorrektur von anderer Hand am linken Rand, ersetzt: glychung beschechen–ai, wie hernach volget.

[1] Nammlichen: aj–So gehört und dienetHinzufügung auf Zeilenhöhe von anderer Hand–aj inn unnd under diß ak der ÄplinenOrganisation: gericht, so man sontst auch das hofgericht zuͦ MurOrt: nennt, al das dorff MurOrt: , so wyt desselben zwing und bann gadt. Item zuͦ EbmatingenOrt: drüMenge: 3 hüser, mittnammen eins uff LeewerenOrt: , ist dißmaln BartliPerson: unnd HeinrichPerson: der TrübenOrganisation: , das ander ist Hannß WaͤgmansPerson: unnd das drit Jeörg WolgemuͦtsPerson: . Item zuͦ EschOrt: ein huß, [S. 5]Seitenumbruch ist Jagli TrübenPerson: unnd Clauß ÄplisPerson: , unnd uff GuldinenOrt: ein huß, ist RennwartPerson: und PetersPerson: der BrunnerenOrganisation: .

[2] An disen jetztgemelten orten unnd zirck hatt ein grichtsherr zuͦ MurOrt: zerichten mitt synen richteren umb erb unnd eigen. am Was inen zeschwer ist, wysend sy für unnsKorrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: wolgenannt unnser gnedig herren burgermeister unnd rath der statt ZürichOrt: Organisation: an ao–als die recht oberhandtHinzufügung am linken Rand von anderer Hand–ao, für welliche dann auch die appellation von deß grichts urtheilen gadt.

[3] Deß grichtsherren gebott beschechend, das erst an dry schillingWährung: 3 Schillinge , das ander an sechs schillingWährung: 6 Schillinge unnd das dritt an nün schillingWährung: 9 Schillinge . Also hoch unnd nit wyter hatt auch ein grichtsherr zestraaffen.

[4] Inn sollicher gstalt gebürt einem grichtsherrn an syne pott zuͦverbieten unnd zestraaffen, nammlich: Das ops uflaͤsen, nemmen und entragen inn zelgen, infaͤngen und güteren allenthalben. Item zün zerbrëchen unnd holtz daruß nemmen, ouch das holtz inn hoͤltzeren abhouwen unnd hinweg tragen oder sontsten boüm stücken. Item einandern durch die güter zefahren, die eefaden und strassen zemachen, auch staͤg unnd waͤg zebesseren.

[5] Jedoch mit dem underscheidt, was söllicher dingen unnd fraͤflen inn holtz und veld by nacht und naͤbel beschehend, deßglychen [S. 6]Seitenumbruch auch so einer dem andern ufgemachets holtz nemme oder sontsten glych tags gantze boüm abhowen ald boüm schütten unnd mit holtz entragen, biß uff achtMenge: 8 oder zehenMenge: 10 serlen und noch groͤber handlete, oder so glych von den ringern fraͤfflen zuͦreden entsprungen, dessen nimpt sich ein grichtsherr nützit an, sonnder stadt unnsermKorrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: einem oberap vogt von GryffenseeOrt: zuͦ zestraffen, als der luth der offnung umb all freffni zerichten hatt.

[6] Umb den inzug der schulden unnd umb all ander sachen, inn denen man die pott brucht, nimpt man zum ersten die pott von einem grichtsherrn, der erlaupt syne drüMenge: 3 pott einandren nach allwegen ze acht tagenZeitspanne: 8 Tage umb. Wer dann alle drüMenge: 3 pott übersicht, der ist dem grichtsherrn nün schillingWährung: 9 Schillinge buͦss verfallen. Unnd wirt danenthin die sach für ein oberhandt als aq–für unnsernKorrektur von anderer Hand am linken Rand, ersetzt: den–aq vogt zuͦ GryffenseeOrt: gewissen, der erlaupt dann syne pott wyter.

[7] Antreffend das ganten ar–nach hofs rechtHinzufügung oberhalb der Zeile mit Einfügungszeichen–ar hat esKorrektur überschrieben, ersetzt: einas at den bruch, das eins grichtsherrn weybel die güter uff die gandt schlacht. Das stadt dann dry tag und sechs wochenZeitspanne: 6 Wochen 3 Tage, danenthin nimpt der grichtsherr den weybel und einen richter, die zeigend unnsermKorrektur von anderer Hand am linken Rand, ersetzt: dem oberau vogt zuͦ GryffenseeOrt: an, wie wyt die recht volnfürt sygind, alßKorrektur oberhalb der Zeile, ersetzt: daav dann unnserKorrektur von anderer Hand am linken Rand, ersetzt: der oberaw vogt den gantbrief ufrichtet. ax

[S. 7]Seitenumbruch

[8] Deß pfëndens halber ist der bruch, das deß grichtsherrn weibel umb gmein louffend1 schulden pfëndt den grichtsgnossen ohne lohn, ein frömbder aber gibt ime vier hallerWährung: 4 Haller .

[9] Wann nun deß grichtsherren recht umb das ganten oder pfënden gangen sind, hatt er sich darnach wyter nit zuͦbeladen.

[10] Wo auch gült- oder schuldbrief unserKorrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: deray statt ZürichOrt: recht ußwysend unnd die recht durch az–unsere geordnetenKorrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: den–az ingwünner oder radtschryber von ZürichOrt: getriben werdent, lasst es ein grichtsherr darby belyben und hatt sich der sachen nit anzenemmen.2

[11] Was antrifft die besiglung, ist imKorrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: annoba 1552Datum: 1552 jarHinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Hand mit Einfügungszeichenbb darumb ein rechtlicheHinzufügung am linken Rand von anderer Hand mit Einfügungszeichenbc erkhandtnuß unnd erlütherung beschechen, wie inn unsersKorrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: deßbd schlosses GryffenseeOrt: urbar ingeschriben zefinden.3 Nammlich das ein grichtsherr weder manrecht noch kheineHinzufügung am linken Rand von anderer Handbe andere brief, anders dann allein appellationen unnd was vor synem gricht gefergget wird, besiglen sölle. Jedoch bf–ist beredt, dasKorrektur von anderer Hand am linken Rand, ersetzt: mag–bf ein grichtsherr ime selbs, deßglychen auch den anderen ÄplinenOrganisation: , die deß meyer ambts und nidern grichten vechig sind, die schuldbrief, so sy ufrichtend bg, wol besiglen möge.

[12] Unnd soll unnserbh weybel ald undervogt zuͦ MurOrt: , bi–wer der je syn wirt,Hinzufügung am linken Rand von anderer Hand mit Einfügungszeichen–bi inn unnd by allen und jeden der grichtsherren haltenden gerichten sitzen mögen, damit wann etwas sachen fürfiellen, die unns,Hinzufügung am linken Rand von anderer Handbj der hochen oberkeit, zuͦstendig, er, undervogt, deß grichtsherrn stab niderlegen heissen bk–unnd die sach, wie sich gebürt, wyter bringen khönneKorrektur von anderer Hand unterhalb der Zeile, ersetzt: khoͤnne–bk.

bl4

[S. 8]Seitenumbruch

Unnd wann nun oberzelte ordnungen unnd erlütherung unns von den genanten unseren verordneten mittraͤthen bm–hüt datoHinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Hand–bm fürgebracht worden unnd wir inn den selbigen nach gstaltsamme der sachen nützit unzimblichs befinden khönnen, so habent wir unns dieselbigen gefallen lassen unnd bestetigend die hiemit, also dz denen nachgegangen werden sölle, alle geferdt ußgeschlossen, inn chrafft diß briefs, daran wir deß zuͦ urkhundt unser statt ZürichOrt: secret insigel (doch unns unnd unnserm schloss und herrschafft Gryffensee an unnseren fryheiten, recht und grechtigkeiten ohne schaden) offentlich hencken unnd genannten ÄplinenOrganisation: uff ir begeren solchen brief zuͦstellen lassen, der geben ist den sibenzechenden tag herbstmonats, von der geburt Christi, unnsers lieben herren, gezalt sechszehenhundert unnd vier jareOriginaldatierung: 17.9.1604 ().

[Vermerk auf der Rückseite von Hand des 17. Jh.:]
Erlütherung der ÄplinenOrganisation: zuͦ MurOrt: nidern grichten halber
Item der ußkauff deß holtzgelts zuͦ GryffenseeOrt: , 1604Datum: 1604Hinzufügung auf Zeilenhöhe von anderer Handbn
Ist abgehört unnd beide sachen bestetiget worden mentags, den 17ten septembris anno 1604Originaldatierung: 17.9.1604 (), presentibusIn der Vorlage: pnt herr burgermeister GroßmanPerson: und beid rethOrganisation: .

Anmerkungen

  1. Korrektur von anderer Hand am linken Rand, ersetzt: der.
  2. Korrektur von anderer Hand auf Zeilenhöhe, ersetzt: so.
  3. Korrektur von anderer Hand am linken Rand, ersetzt: den.
  4. Streichung mit Textverlust (3 Wörter).
  5. Korrektur am linken Rand, ersetzt: f.
  6. Streichung der Hinzufügung am linken Rand mit Einfügungszeichen: Ist die sach kurtz hievor für myn gnedig herren burgermeister und verordnete g rechenherrenOrganisation: an unns gelanget unnd von denselben angesechen unnd geordnet worden, das jungkherr.
  7. Streichung mit Unterstreichen: herr.
  8. Streichung mit Unterstreichen: jungkherr.
  9. Korrektur oberhalb der Zeile, ersetzt: der herrschafft.
  10. Korrektur am linken Rand, ersetzt: all dryg deß raths der statt ZürichOrt: Organisation: .
  11. Hinzufügung am linken Rand mit Einfügungszeichen.
  12. Streichung der Hinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Hand: burger ZürichOrt: unnd jetziger zyt vogt zuͦ GryffenseeOrt: .
  13. Hinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Hand.
  14. Hinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Hand.
  15. Hinzufügung am linken Rand.
  16. Streichung Von anderer Hand: erkhennen söllint.
  17. Hinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Hand.
  18. Streichung Von anderer Hand: söllint.
  19. Korrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: syn.
  20. Hinzufügung am linken Rand von anderer Hand mit Einfügungszeichen.
  21. Hinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Hand.
  22. Korrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: Also.
  23. Hinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Hand.
  24. Korrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: herren.
  25. Hinzufügung am linken Rand von anderer Hand mit Einfügungszeichen.
  26. Hinzufügung oberhalb der Zeile.
  27. Korrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: uff hütt dato.
  28. Korrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: das.
  29. Hinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Hand.
  30. Hinzufügung am linken Rand von anderer Hand mit Einfügungszeichen.
  31. Streichung mit Unterstreichen von anderer Hand: unnserer gnedigen herren von ZürichOrt: jetzig undervogts ald weybels.
  32. Hinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Hand mit Einfügungszeichen.
  33. Korrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: gwüsse.
  34. Korrektur von anderer Hand am linken Rand, ersetzt: glychung beschechen.
  35. Hinzufügung auf Zeilenhöhe von anderer Hand.
  36. Streichung: ze.
  37. Streichung mit Unterstreichen von anderer Hand: gehört unnd diennet.
  38. Streichung der Hinzufügung am linken Rand von anderer Hand: Auch umb staͤg und waͤg.
  39. Korrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: wolgenannt unnser gnedig herren burgermeister unnd rath der statt ZürichOrt: Organisation: .
  40. Hinzufügung am linken Rand von anderer Hand.
  41. Korrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: einem ober.
  42. Korrektur von anderer Hand am linken Rand, ersetzt: den.
  43. Hinzufügung oberhalb der Zeile mit Einfügungszeichen.
  44. Korrektur überschrieben, ersetzt: ein.
  45. Streichung: grichtsherr das recht.
  46. Korrektur von anderer Hand am linken Rand, ersetzt: dem ober.
  47. Korrektur oberhalb der Zeile, ersetzt: da.
  48. Korrektur von anderer Hand am linken Rand, ersetzt: der ober.
  49. Streichung: Und h.
  50. Korrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: der.
  51. Korrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: den.
  52. Korrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: anno.
  53. Hinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Hand mit Einfügungszeichen.
  54. Hinzufügung am linken Rand von anderer Hand mit Einfügungszeichen.
  55. Korrektur von anderer Hand oberhalb der Zeile, ersetzt: deß.
  56. Hinzufügung am linken Rand von anderer Hand.
  57. Korrektur von anderer Hand am linken Rand, ersetzt: mag.
  58. Streichung mit Unterstreichen von anderer Hand: und darinnen kheine underpfand sind.
  59. Streichung mit Unterstreichen von anderer Hand: er gnedigen herren von ZürichOrt: .
  60. Hinzufügung am linken Rand von anderer Hand mit Einfügungszeichen.
  61. Hinzufügung am linken Rand von anderer Hand.
  62. Korrektur von anderer Hand unterhalb der Zeile, ersetzt: khoͤnne.
  63. Streichung mit Unterstreichen von anderer Hand: Actum den 10ten aprilis anno 1604Originaldatierung: 10.4.1604 ().
  64. Hinzufügung oberhalb der Zeile von anderer Hand.
  65. Hinzufügung auf Zeilenhöhe von anderer Hand.
  1. Schmid 1963, S. 314, liest loüff und.
  2. Das Betreibungsverfahren der Stadt ZürichOrt: ist geregelt in SSRQ ZH NF I/1/3 113-1. Vgl. hierzu Malamud/Sutter 1999.
  3. Gemeint ist das Urteil bezüglich Besiegelung von Mannrechtsbriefen in der Gerichtsherrschaft MaurOrt: vom 11. Mai 1552 (SSRQ ZH NF II/3 70-1), von dem sich eine Abschrift in dem als Urbar bezeichneten Kopialbuch der Herrschaft GreifenseeOrt: findet (StAZH F II a 176, S. 87-88).
  4. Diese Datierung kommt nur im vorliegenden Entwurf vor; sie fehlt in sämtlichen weiteren Fassungen und dementsprechend auch in der Edition bei Schmid 1963, S. 312-315.