SSRQ ZH NF I/1/3 73-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die
Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Erste Reihe: Stadt und Territorialstaat Zürich.
Band 3: Stadt und Territorialstaat Zürich II (1460 bis Reformation), da Michael Schaffner
Citazione: SSRQ ZH NF I/1/3 73-1
Licenza: CC BY-NC-SA
Urteil von Bürgermeister und Räten der Stadt Zürich im Streit zwischen Rebleuten und Konstaffel um die Zunftzugehörigkeit von Lohnarbeitern im Rebbau
1503 dicembre 30.
Descrizione della fonte
- Collocazione: StAZH W I 5.3, fol. 40v-41r
- Data di origine: 1540 Tradizione: Abschrift
- Supporto alla scrittura: Papier
- Formato l × a (cm): 22.5 × 33.0
- Lingua: tedesco
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Teiledition
- QZZG, Bd. 1, Nr. 188
Commento
Es handelt sich beim vorliegenden Eintrag um die Abschrift einer nicht erhaltenen Urkunde aus dem Jahr 1503. Bei Anlegung des Kopialbuchs der Zunft zur ZimmerleutenOrganizzazione: wurde sie um das Jahr 1540 in dieses übertragen. Ein zeitgenössischer Entwurf der Urkunde ist erhalten (StAZH B V 2, fol. 132r-v).
Die Bedeutung der KonstaffelOrganizzazione: als Sammelbecken für die nichtzünftige Bevölkerung geht auf deren Zunftbrief des Jahres 1490 zurück (SSRQ ZH NF I/1/3, Nr. 49).
Testo editionale
Wir, der burgermeister, rat unnd der gross rathOrganizzazione: , genant
die zweyhunndert, der statt ZürichLuogo: , thuͦnnd kund mengklichem mit disem brief, das für unns zuͦ recht komen
sind die erberen lüth, unnser lieben gethrüwen, die
räblütOrganizzazione: , so inn unnser statt wonnhafft sind und in der
zimberlüthen zunfftOrganizzazione: dienen unnd gehören, mit den
selben iren meisteren der zimberlüthen zunfftOrganizzazione: eins
unnd am andern teil Beringer SchlygPersona: und FelixPersona: , sin son,
ouch am dritten teil gemeine ConstafelOrganizzazione: , desswägen,
das die räblüthOrganizzazione: in unnser statt vermeinten, das
alle die, so räbwärch bruchtind unnd räben buwtind,
innhalt unnsers geschwornen briefs in der zimberlüthen zunfftOrganizzazione: diennen und gehören sölten, desselben hetten wir unns ouch in ettlichen jaren hievor
erkenndt. Nun über das selbs widertind sich die beid
SchlygenOrganizzazione: des, wiewol sy iren sitz inn der statt hetten
unnd das räbwärch bruchtind, baten und begerten,
das wir sy daran wysen unnd halten welten, das sy
taten unnd in der räblüthen gsellschafftOrganizzazione: dienten als
ir einer. Dagegen dann Beringer SchlygPersona: meint,
er hett wol ein lechen gehept, aber jetz nit me, und
behulffe sich allerley. Er hoffte aber nit, das er
darumb zuͦ inen diennen sölt, sonnder möchte er by
der ConstafelOrganizzazione: sin, ob er welt, da er sich ouch hett lassen
inschryben. So meint der sun, er hett keinen eignen
hußrouch unnd wäre ein dienender gsell und so er jetz
nit dienst hett, werchete er ouch eim hie, dem anderen
dört, und übernacht überkame er villicht aber diennst.
Darumb er nit hoffte, das er zuͦ den räblütenOrganizzazione: sölt dienen.
Darwider vermeint dann die ConstaffelOrganizzazione: , die SchlygenOrganizzazione:
wären nit sölich räblüthOrganizzazione: , das sy sich des allein betrügen, hetten nit eigen räben oder lechen, sonnder
täten sy sunst etwan tagwan inn den räben und huwen [fol. 41r]Interruzione di pagina
holtz durch ir narung willen. Darumb konden sy unnd
annder ir glych nit für räblütOrganizzazione: geachtet werden, sy sölten
unnd möchten ouch wol inn die ConstafelOrganizzazione: diennen, wie dann
von alterhar komen wär unnd der geschworen brief das
erlütterti, das die, so kein zunfft hetten und besonder
holtzhower, in die ConstafelOrganizzazione: sölten diennen. Unnd als sy
das alles beidersydt nach vil me worten, unnot zemelden, zerecht satzten unnd wir darumb den geschwornen
brief erhortten, haben wir unns zuͦrecht erkennt und gesprochen, das es by unnser vor ußgangnen urteil beliben, also das die, so räben zuͦ lechen buwen, ouch die, so
umb lon inn den räben werchent unnd tagwen thuͦnnd,
es sig vil oder wenig, für räblüthOrganizzazione: geachtet werden unnd
in die obgenanten zunfft unnd der räblüthen gselschafftOrganizzazione:
dienen söllen. Welicher aber sin eigen buwt oder
ertagwen tuͦt, das er keinen lon nimpt, das sy denn nit
zuͦersuͦchen haben. Unnd ob die räblüthOrganizzazione: sölicher erkanntnus nach fürspringen, des zuͦ recht gnuͦg ist, das die
SchlygenOrganizzazione: oder annder also räbwärch gebrucht haben, wider dis unnser jetzig unnd vorig erkanntnus, so mögen unnd
söllend die räblütOrganizzazione: die SchlygenOrganizzazione: unnd die anderen uff die
anndern, uff die das fürbracht wirt, zuͦ inen züchen inn
der gsellschafft unnd söllen ouch dannethin mit inen
dienen und tuͦn, als ir einer, der in der gselschafft ist, so
lang sy das räbwärch bruchen und geprucht hand. Diser
unnser erkantnus begerten die räblüthOrganizzazione: eins briefs, den
wir inen zuͦgeben erkennt und daran des zuͦ erkund unser
statt secret innsigel offennlich hencken lassen haben, der
geben ist uff sambßtag vor dem nüwen jars tag, nach Cristus gepurt gezalt fünnffzechenhunndert und vier jareData: 30.12.1503.
Regesto