SSRQ ZH NF I/2/1 169-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer
Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 169-1
Lizenz: CC BY-NC-SA
Einsetzung des Stadtboten von Winterthur
1497 Mai 29.
Stückbeschreibung
- Signatur: STAW B 2/6, S. 14 (Eintrag 1)
- Originaldatierung: 1497 Mai 29 Überlieferung: Eintrag
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 24.0 × 33.0
- Sprache: Deutsch
Kommentar
Zu den Aufgaben der vereidigten Boten einer Stadt gehörte die Überbringung von mündlichen und schriftlichen Mitteilungen, Geldbeträgen, Geschenken und dergleichen, wobei sie in der Regel zu Fuss unterwegs waren. Sie erfüllten nicht nur Aufträge von Amts wegen, sondern durften ihre Dienstleistungen auch Privatleuten anbieten, vgl. Hübner 2007, S. 305-308; Heimann 1992, S. 265-266. Neben ihrer Amtskleidung legitimierte die Läuferbüchse die amtlichen Boten, vgl. Heimann 1992, S. 281-284.
Diese Bestimmungen entsprechen weitgehend dem Wortlaut der Eidformel des Stadtboten, die in den ältesten Eidbüchern von WinterthurOrt: aus dem 17. Jahrhundert überliefert ist (winbib Ms. Fol. 241, fol. 27v-28r; STAW B 3a/10, S. 79-80). Auf kürzeren Distanzen und für kleinere Aufträge wurde offenbar ein einfacher Läufer eingesetzt, vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 254-1.
Editionstext
Actum mentag post UrbaniPerson: , anno etcAbkürzung lxxxx vijoOriginaldatierung: 29.5.1497
Statbott
Item mine herren habend Hennsli AltorfPerson: zuͦ gmeiner statt botten
angenomen. Der hāt geschworn, die botschaften, so im von
gmeiner statt oder den burgern in sonder bevolhen wurden,
ze enden, soͤlchs zum tru̍chlichisten ze werben und alle
heimlichait, so im bevolhen wirt, zuͦ verschwigen, ouch alles
gelt und anders, das im uffgeben wirt, tru̍wlich denen, so das
zuͦ gehoͤrt, zuͦ u̍berantu̍berantwurten. Und niemands usserthalb lands
froͤmbder sachen mit worten noch wercken ōn eins schulthschultheissen
und rautzOrganisation: sonder bevelch sich nit annemmen noch zuͦ beladen. Und
was er zuͦ ziten vernēme, so wider ein rauteOrganisation: und gmeine statt
dienete, soͤlchs allwegen einem schulthschultheissen und rauteOrganisation: zuͦ
eroffnen, ōn geverde. Uff das haben Hanns
BoͤniPerson: und Heini SultzerPerson: fu̍r in vertroͤst also: Wō er gelt oder
anders, das im uffgeben wurde, denen, so das zuͦ gehoͤrte, nit u̍berantwurte oder den wirten usserthalb nit bezalung taͤtte oder
die silbri bu̍chs vertaͤtte, das sy dann soͤlchs abtragen soͤllen.
Es wēre dann, das im soͤlch guͦt mit gewalt genommen und
sich das warlich erfunde, darumb solten sy in disem fal
diser trostung nit gepunden sin.
Regest