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SSRQ ZH NF I/2/1 254-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer

Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 254-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Anstellung und Eid des Läufers der Stadt Winterthur

1530 Februar 14.

Hans Frank wurde als Stadtläufer von Winterthur angestellt. Er hat geschworen, die Aufträge des Schultheissen und Rats geheim zu halten, gewissenhaft alle Briefe, die ihm der Schultheiss, die Räte, Bürger oder Auswärtige übergeben, ungeöffnet den Adressaten zu überbringen und das ihm anvertraute Geld den Empfängern zu übergeben. Er soll jedem zu Diensten stehen, für eine Strecke von 1 Meile kann er einen Lohn von 3 Schilling Haller verlangen, muss er warten, erhält er 6 Schilling Haller für Lohn und Spesen. Verliert Frank die Läuferbüchse, haftet der Stadtschreiber, der für ihn gebürgt hat.

  • Signatur: STAW B 2/8, S. 135-136
  • Originaldatierung: 1530 Februar 14
  • Überlieferung: Eintrag
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 22.0 × 31.0
  • Sprache: Deutsch
  • Schreiber: Gebhard Hegner

Der Eid, den der Läufer zu leisten hatte, unterscheidet sich von der Eidformel des Stadtboten von WinterthurOrt: , vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 169-1; winbib Ms. Fol. 241, fol. 27v-28r; STAW B 3a/10, S. 79-80. Es mussten nicht zwei Personen für ihn bürgen, seine Aussenkontakte scheinen gering gewesen zu sein, kostspielige mehrtägige Reisen waren offenbar nicht vorgesehen. Daraus lässt sich schliessen, dass der Läufer auf kürzeren Distanzen und für kleinere Aufträge eingesetzt wurde.

Editionstext

Actum mentag, waß ValentineAuffällige SchreibungPerson: ,
anno xxxo
Originaldatierung: 14.2.1530

Mine heren haben Hansen FranckenPerson: das statt loͤifer ampt gelichen. Daruff hatt er geschworen zuͦ gott, alles das, so im von schultheisen und rateOrganisation: in befaͤlch gaͤben wirtt, das er dassaͤlbig in saͤlbs
behalten und gen niemants sich nützett welly losen mercken, dan gen
dem oder denen er das enden und ußrichten soll. Deßglichen soll
er ouch alle die brieff, so im von schultheis und raͤtenOrganisation: oder ande[S. 136]Seitenumbruchren burgeren oder froͤmbden gaͤben und uberantwurtt waͤrden,
getru̍wlich, on alles uffbraͤchen uberantwurten dem oder denen,
dan soͤlich a brieff gehoͤrtt. Ouch alles das gaͤllt, so im je
uffgaͤben wirdtt, soll er alwagen, on alles veraberwanden, an
die ortt und end uberantwurten, dahin dan soͤlich gelt gehoͤrt.

Und ist sin lon von einer mill wagsLängenmass: 1 Meile iij  hallerWährung: 3 Schillinge . Und wan er geschaͤfften halb still ligen muͦß, soll im von dem saͤlben stilligendenn
tag für spis und lon vj  hallerWährung: 6 Schillinge und nitt mer gaͤben waͤrden. Es woͤle
im dan einer guͦts willens ethwas schencken, mag er thuͦn, sunst
soll er nitt mer naͤmen. Uff das soll er also menglichem
umb soͤlichen lon zeluͦffen und zegan gwaͤrtig sin.
Item die
buchs, ob sy FranckPerson: verliederty oder vertaͤt, hat stattschriber
darumb wandell zethuͦn fertroͤst.

Anmerkungen

  1. Streichung: gaͤllt.