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SSRQ ZH NF I/2/1 210-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer

Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 210-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Anstellung des Schlossers Jakob Hoppler als Werkmeister der Stadt Winterthur

1511 November 17.

Schultheiss und Rat von Winterthur stellen den Schlosser Jakob Hoppler mit zweimonatiger Kündigungsfrist als Werkmeister an. Er ist von der Steuerpflicht befreit. Er hat sich eidlich verpflichtet, den Nutzen der Stadt zu fördern und Schaden abzuwenden, die ihm aufgetragenen Arbeiten sorgfältig auszuführen, das ihm gestellte Metall effizient zu verwenden und Reste dem Baumeister zu übergeben. Ferner soll er Verdächtiges dem Schultheissen und Rat melden und alle anzeigen, die Dietriche machen lassen wollen. Er darf nur für vertrauenswürdige Auftraggeber Schlüssel kopieren.

  • Signatur: STAW B 2/7, S. 39 (Eintrag 1)
  • Originaldatierung: 1511 November 17
  • Überlieferung: Eintrag
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 23.0 × 31.0
  • Sprache: Deutsch
  • Schreiber: Josua Landenberg

Die Stadt WinterthurOrt: beschäftigte Zimmerleute, Steinmetze sowie Maurer und Schlosser als Werkmeister, vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 115-1. Oftmals wurden auswärtige Fachleute in dieser Funktion eingesetzt, zum Beispiel ein Schlosser aus RapperswilOrt: (STAW B 2/3, S. 421).

Die Pflichten des Schlosserwerkmeisters, die in der vorliegenden Quelle genannt werden, weichen teilweise vom Wortlaut der Eidformel aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ab. Diese verpflichtete den Stadtschlosser, das ihm gestellte Metall zum Nutzen der Stadt zu verwenden und zu verwahren, ohne Erlaubnis des Baumeisters nichts auszuleihen und seine Arbeiten sorgfältig auszuführen (STAW AA 4/3, fol. 455r-v). Darüber hinaus kontrollierte er Waagen und Gewichte (StAZH A 155.1, Nr. 42).

Editionstext


Actum mentag
post MartiniPerson:
Originaldatierung: 17.11.1511

Item mine herren habent Jacob HoplerPerson: , den schlosser,
zuͦ gmeiner statt werckmeyster angenomen, doch nit
anders, dann das er nun allein stu̍r frig sitzen sol. Und
so er minen herrn nit mer fu̍gklich ist, so sond sy
im das widerumb ij mōnatZeitspanne: 2 Monate zevor abku̍nden.
Uff das
haut er in sinen eid genomen, gmeiner statt nuͦtz
ze fu̍rderenn und schaden zewenden, zum andern alles, das im
von gmeiner statt wegen zemachen bevolhen wirt, dasselbig
zum tru̍wlichisten zemachen, desglichen das ysen und ply
zum nutzlichisten zebruchen, und was daran abgaut, dasselbig
widerumb der statt buwmeyster zuͦ u̍berantwurten und dasselbig in deheinen weg in sinen nutz zebruchen.
Item unnd
ob im ettwas argwenigs fu̍rkaͤme, dasselbig an einen sschultheissen und
raͤte
Organisation:
laussen zelangen. Desglichen ob im dietrich von ettwas
zemachen bevolhen wurde oder sunst zuͦ kaͤmen, die selbigen
einem schulthschultheissen zeleiten.
Desglichen niemand keine abtruckten
schlu̍ssel zemachen, er habe dann guͦt wu̍ssen, das es ōn allen
argwon zuͦ gange.1

Anmerkungen

    1. Auch Schlosser, die nicht in städtische Dienste traten, mussten sich verpflichten, «niemand kein nachschlu̍ssel zemachen» (STAW B 2/5, S. 53, vgl. STAW B 2/6, S. 183).