Wir, der schultheis und der rat zuͦ WintterthurOrt: Organisation: , verjechent offennlich und tuͦnt kunt allermengklichem mit disem briefe:
Als von solicher spenn und
zweytracht wegen, ufferstanden und erwachssen zwu̍schent den erwirdigen herren, gemeinen pfruͦndherren der kilchen sant JacobsPerson: uff dem Heiligen BergOrt: Organisation: , an einem und dem
fromen, vesten Eberharten von BoswilPerson: , dem eltern, an statt und in namen des vesten Hannsen von GachnangsPerson: , sins vettern, des gewalt er in der und andern sachen hatt nach innhalt
eins versigelten gewaltzbrieff, so er darumb vor uns zoͤgt, am andern teil, harruͤrende von der kilchen und kilchensatz wegen zuͦ BuͦchOrt:
etcAbkürzung, derselben spenn und zweytracht sy zuͦ
beidersitt guͦtz willens uff hu̍ttigen tag, geben dis brieffs, fu̍r uns zem rechten komen sint.
Und hant des ersten fu̍r uns bracht mit clag die
obgenantenIn der Vorlage: obgen
herren uff dem Heiligen BergOrt: Organisation:
und durch iren reder ertzelen lassen, wie der durchluchtig, hochgeborn fu̍rst und herre, hern
AlbrechtPerson: , hertzog zuͦ
OͤsterrichOrt: ,
etcAbkürzung, unser gnaͤdiger herre, an statt und innamen des allerdurchlu̍chtigosten fu̍rsten und herren, hern
FriderichsPerson: ,
RoͤmischenOrt: kunigs, sins liebsten herren und bruders, und des durchlu̍chtigen, hochgebornen fu̍rsten und herren, hern
SigmundsPerson: , hertzogen zuͦ
OͤsterrichOrt: , sins lieben vetters, das
gotzhus sant Jacob uff dem Heiligen BergOrt: Organisation: begnadet und begabet hetti mit dem kilchensatz zuͦ
BuͦchOrt: und vaͤtterlichen rechten mit allen und yegklichen zuͦgehorden
1 also, wenn
sy ledig wuͤrde, das sy denn dieselben kilchen besetzen moͤchten und solten durch ir einen oder mit einem andern erbern priester, der dartzu nutz und guͦt weͣre nach lut und sag irs
gabbrieffs, den sy daruff darleytent und verhoͤren liessent, ouch daz sy damitt vollen gewalt hetten, das zuͦ erwerben und zuͦ incorporieren und die nutzung zuͦ niessen und zuͦzefuͤgen, es weͣre
von unserm gnaͤdigen herren von
CostentzOrt: oder andern, daz sy ouch also erfolget hetten von demselben unserm gnaͤdigen herren von
CostentzOrt: nach notdurfft, als denn das ein brief ußwyste,
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den sy ouch ins recht leytent. Und nach dem und derselb kilchensatz und lehenschafft der genanten kilchen zuͦ
BuͦchOrt: dem loblichen
hus OͤsterrichOrganisation: zuͦgehorte und sy also damitt vollemaͤchtticlich begabet und begnadet weͣrent, so hofftent und getru̍wtent sy des im rechten alsverre zuͦgeniessen, das sy by iren brieffen beliben soͤlten.
Dawider aber Eberhart von BoßwilPerson:
durch sinen reder reden und antwurten ließ, wie das unser gnaͤdiger herre, hertzog Fridrich von OͤsterrichPerson: , seliger gedaͤchtnu̍ß, zuͦ den zijten ouch ein regierer diser landen weͣre
von des loblichen huses OͤsterrichOrganisation: wegen, sin fu̍rstlich gnade ein zit vom lande kaͤme und die hochgeborn fu̍rstin, loblicher gedeͣchtnu̍ss, frow Anna von BrunschwigPerson: ,
siner gnaden elicher gemahel, ein verwesere dises landes weͣre und des vollemaͤchttigen gewalt von demselben irem herren und gemahel hett in solicher maͧß, was durch
sy gehandelt wu̍rde, weͣre bißher von allen fu̍rsten und herren und dem loblichen hus OͤsterreichOrganisation: gehalten und dawider nie gerett noch getan. Dieselb, unser gnaͤdige
frow von BrunschwigPerson: , die hette Heinrichen von Gachnang, seligen, genant Mu̍nchPerson: , yetz Hannsen von GachnangsPerson: vatter, von siner diensten wegen, so der dem genanten
unserm gnaͤdigen herren, hertzog FridrichenPerson: , irem gemahel, und iren gnaͧden getan hetti, begnadet in und sin erben mit der kilchen und kilchensatz zuͦ BuͦchOrt: nach lut und
sag eins versigelten briefs, den er ouch in das recht leyt und verhoͤren ließ, da er gott und dem rechten getru̍wte, das sin vetter Hanns von GachnangPerson: by demselben
briefe billich beliben soͤlte. Wann yetz unser gnaͤdiger herre, hertzog AlbrechtPerson: , den herren uff dem Heiligen BergOrt: Organisation: doch nit wyter gelu̍hen hett zuͦ der kilchen und kilchensatz zuͦ BuͦchOrt: ze stand, denn wenn sy ledig wurde, darumb so hoffte er nit, das sinem vetter daz lihen keinen schaden beren noch bringen solt, und die herren wurden
mit recht underwiset, daz sy in daran ungesumpt liessen etcAbkürzung.
Dartzuͦ die herren uff dem Heiligen BergOrt: Organisation: durch iren reder aber liessent reden und sprachent, ir briefe,
damitt sy begaͧbet weren von unserm gnaͤdigen herren, hertzog AlbrechtenPerson: , wyste luter uß, wenn die kilch zuͦ BuͦchOrt: ledig wurde, daz sy die denn lihen solten. Nu
weͣre die kilch ledig, denn der kilchherre, der daruff gewesen, weͣre von todes not abgangen. Weͣre aber sach, daz im rechten erkennt wu̍rde, das sy doch nit hofftent,
das die von GachnangOrganisation: by irem lihen beliben soͤltent, so getru̍wten sy doch nach der begabung unsers gnaͤdigen herren, hertzog Albrechtz von OͤsterrichPerson: , und der bestaͤtnu̍ß
daru̍ber unsers herren von CostentzOrt: , sin gnade ouch solich geistlich nu̍tz zuͦfuͤgen moͤchte und nit leyen, das dieselben nu̍tz, was daru̍ber weͣre, fu̍rer irem gotzhus und inen
zuͦgehoͤren und in iren frommen und nutz kommen solte. Ouch der von GachnangOrganisation: brieff, damitt sy meynten begabet sin, an sinem beschliessen innhetti, das die gnad, den von GachnangOrganisation: geben, u̍nserm gnaͤdigen herren, hertzog FriderichenPerson: , und siner gnaden nachkommen unschadlich und unvergriffennlich sin soͤlte an irem rechten, und aber unser gnaͤdiger
herre, herztog AlbrechtPerson: , nach im kommen weͣre und siner nachkomen gewalt fuͦrte, das denn sin gnad sy wol damitt begnadet hetti moͤgen und sy des im rechten geniessen soͤlten. Und ob die brieff nit recht verstanden weren, so begerten sy die fu̍rer ze verhoͤren. Sy hetten ouch kein bestaͤtnu̍ß der von GachnangOrganisation: briefe nit gesehen
von unserm vorgenanten gnaͤdigen herren, hertzog AlbrechtenPerson: , als sy doch meynten ein notdurfft ze sinde. Darumb sy gott und dem rechten getru̍wten, by irem brieff ze
beliben und das wir uns ouch solichs erkantent. Und satztent das hin zuͦ unser erkantnu̍ß zem rechten.
Daruff der von BoßwilPerson: in namen Hannsen von GachnangsPerson: , sins
vettern, aber durch sinen fu̍rsprechen reden ließ und sprach, er getru̍wte nit, das die kilch und kilchensatz ledig weͣre nach irem furbringen, sunder alle die wyle daz lihen,
als die von GachnangOrganisation: begaͧbet weͣren von unser gnaͤdigen froͧwen von BrunschwygPerson: , nit ußweͣre, so hetten sy die kilchen ze lihen nach lut und sag irs brieffs. Darumb
so getru̍wte er nit, daz das lihen ledig weͣre und ouch mit recht nit erkennt wurde. Ouch als die herren davor gerett hetten, ob wer, das die von GachnangOrganisation: by irem lehen
uß beliben soͤlten, so solte inen doch gevolgen und werden nach der begaͧbung, als sy begaͧbet weren, der u̍bernutz, so davon vallen wurde. Das getru̍wte er dem rechten nit,
das darinn gantz nu̍tzit zuͦ halbteylen were, denn daz sin vetter by sinem briefe beliben soͤlte, nach dem und der von GachnangPerson: denn vormals die kilchen und kilchensatz ze BuͦchOrt: ouch gelu̍hen hetti mit allen nu̍tzen und zuͦgehorden, darinn weder unser gnaͤdiger herre, hertzog AlbrechtPerson: , noch nyemant anders nu̍tzit getragen
hetti. Ouch als die herren uff dem Heiligen BergOrt: Organisation: gemeͣlt hetten, sy hetten von dem von GachnangPerson: kein ernu̍werung von yetz unserm gnaͤdigen herren, hertzog
AlbrechtenPerson: , gesehen, meinte der von BoßwilPerson: nit, daz es ein hantlehen weͣre, das man es von einem herren an den andern ernu̍wern soͤlte, sunder es weͣre ein begabung, und getru̍wte ouch gott und dem rechten, sidmaln und die lihung nit ußweͣre und ouch der von GachnangPerson: vor die kilchen zuͦ BuͦchOrt: mit allen rechten
und zuͦgehoͤrden gelu̍hen hetti, als sich denn dartzuͦ gebu̍rte, die herren uff dem Heiligen BergOrt: Organisation: wurden mit unserm rechtspruch underwyset, daz sy sinen vetter
by sinem brieff beliben und in daran unbeku̍mbert liessen. Und satzt das ouch hin zuͦ unser erkantnuß zem rechten etcAbkürzung.
Also nach clag, antwurt, rede
und widerrede, mit mer worten fu̍r uns gebracht, und nach verhorung der vorgeru̍rten briefen, so sy zuͦ beidersite fu̍r uns leytent und verhoren liessent, ouch
nach dem und der ersam herr Ulrich MuntigelPerson: , lu̍ppriester uff dem Heiligen BergOrt: , an statt und in namen sin selbs und gemeiner pfruͦndherren daselbz uff
dem Heiligen BergOrt: Organisation: und der genant Eberhart von BoßwilPerson: an statt und innamen Hannsen von GachnangsPerson: , sins vetters, by iren guͦten tru̍wen in eydes wyse
geloͧpt und versprochen hant, wes wir uns darumb erkennen und sprechent zem rechten, daby ze beliben und daz ze halten, yetz und hernach, so habent wir
uns erkennt und sprechent zem rechten:
Sidmaln und unser gnaͤdige froͧw von BrunschwigPerson:
Heinrichen von Gachnang, seligen, genant Mu̍nchPerson: , umb die dienst, irem
vorgenanten gemahel und iren gnaden getan, begabet hat, inn und sin erben nach lut und sag des obgemeͣlten brieffs als mit drygenMenge: 3 lehen uff drygMenge: 3 lib ze lihen, da
nu das einMenge: 1 lehen gelu̍hen und uß ist und also noch zweyMenge: 1 vorhannden sint und die ze lihen hant, ouch der von GachnangOrganisation: briefe vast elter ist denn der herren brieff
uff dem Heiligen BergOrt: , das ouch denn der vorgenant Hanns von GachnangPerson: by denselben zweyenMenge: 2 lehen nach innhalt sins brieffs und naͧch sinem nutz ru̍wiclich beliben
sol, ungesumpt derselben herren halb uff dem Heiligen BergOrt: Organisation: . Wenn aber das ist, das die zweyMenge: 2 lehen, so noch vorhanden sint, ußkomment und gelu̍hen werdent, so sol
den yetzgenanten herren uff dem Heiligen BergOrt: Organisation: ir recht zuͦ der kilchen und kilchensatz zuͦ BuͦchOrt: behalten sin nach ußwysung irs gaͧbbrieffs.
Dis unsers spruchs zuͦ
vestem, warem urku̍nd so haben wir, obgenanten
schultheis und rat zuͦ WintterthurOrt: Organisation: , unsers
ratzOrganisation: ingesigel offennlich lassen hencken an disen briefe, der
zwenMenge: 2 glich
geschriben sint und yegklichem teil
einerMenge: 1 geben ist uff
mittwuͦch naͤchst nach sant ThomansPerson: tag, nach Crists geburt viertzechenhundert und in dem nu̍n und
viertzigisten jarenOriginaldatierung: 24.12.1449.
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Regest