check_box_outline_blank zoom_in zoom_out
SSRQ ZH NF I/2/1 60-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer

Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 60-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Vergleich im Konflikt zwischen der Stadt Winterthur und dem Kloster Töss um Wasserzufuhr, Eigenleute, Waldnutzung und Gerichtsstand

1433 Januar 24.

Ritter Hermann von Landenberg von Werdegg, Hermann von der Breitenlandenberg, Konrad Mangolt von Konstanz, Johannes Schwend der Jüngere, Vogt von Kyburg, Martin von Landenberg von Greifensee und Petermann von Hasel handeln einen Vergleich im Konflikt zwischen der Stadt Winterthur und Priorin und Konvent des Klosters Töss aus. Auf Veranlassung des Konvents hatte König Sigmund von der Stadt die Beseitigung aller Schleifen, Sägen und Vorrichtungen an der Eulach gefordert, die den Betrieb der Mühlen des Klosters beeinträchtigten. Angesichts des mit städtischen Geldern finanzierten Ausbaus der Eulach beanspruchen die Winterthurer die Nutzung und bestreiten, dass das Kloster dadurch Einbussen an den von den Mühlen bezogenen Zinsen erleidet. Ein weiterer Streitpunkt stellt das Privileg dar, das der Konvent von dem König wegen der Eigenleute erworben hatte, obwohl sich die Stadt, gestützt auf ein eigenes Privileg, mit dem Kloster über die Handhabung einig war. Der Konvent hat ferner ein Privileg betreffend seinen Wald erworben und entgegen bisheriger Praxis restriktive Bussen festgesetzt. Die Vermittler treffen folgende Übereinkunft: Die Winterthurer sollen die Vorrichtungen an der Eulach überprüfen und bei Bedarf Massnahmen ergreifen, dass niemand einen Nachteil hat (1). Da es wegen der Eigenleute nie zu Auseinandersetzungen gekommen war, sollen beide Seiten bei ihren Rechten und Gewohnheiten bleiben und es so handhaben wie bisher (2). Die Winterthurer sollen ihre Bürger anweisen, im Wald des Klosters keine Schäden zu verursachen. Der Konvent soll die Winterthurer Brennholz nehmen lassen. Benötigt eine Seite Bauholz, soll sie es von der anderen erwerben (3). Da der Konvent und seine Leute anders als früher gegen die Winterthurer und ihre Bürger mit geistlichen Gerichten vorgegangen sind, haben die Vermittler folgende Regelung vereinbart: Der Konvent oder einzelne Klosterfrauen dürfen die Bürger von Winterthur wegen Jahrzeitstiftungen, Leibgedingverträgen, verbriefter Schulden, jährlicher Zinsen von ihren Gütern oder Seelgeräten vor geistliche Gerichte laden. In weltlichen Angelegenheiten, etwa bei Geldschulden, sollen sich die Amtleute des Klosters an den Schultheissen wenden. Bei anerkannten Geldschulden soll der Schuldner zur Bezahlung oder zur Stellung von Pfändern angewiesen werden, die Pfänder können gemäss städtischem Recht nach 14 Tagen verkauft werden. In strittigen Fällen soll der Schultheiss beide Seiten vor den Rat laden, um die Angelegenheit unverzüglich auszutragen (4). Winterthurer Bürger sollen ihre Ansprüche an den Konvent oder dessen Hofleute in weltlichen Angelegenheiten mit dem Amtmann oder Schaffner wie bisher vor dem städtischen Gericht regeln (5). Beide Seiten sollen miteinander versöhnt sein. Die Winterthurer sollen das Kloster und seine Leute als Bürger und guten Freunde behandeln (6). Es siegeln Hermann von der Breitenlandenberg und Konrad Mangolt mit ihren Siegeln auf Seiten der Vermittler sowie Schultheiss, Rat und Bürger mit dem Ratssiegel der Stadt Winterthur.

  • Signatur: StAZH C II 13, Nr. 460
  • Originaldatierung: 1433 Januar 24
  • Überlieferung: Original
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H (cm): 49.0 × 29.0
  • 3 Siegel:
    1. Hermann von BreitenlandenbergPerson: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, gut erhalten
    2. Konrad MangoltPerson: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, abgeschliffen
    3. Rat der Stadt WinterthurOrganisation: , Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, abgeschliffen
  • Sprache: Deutsch
  • Regest

  • Signatur: winbib Ms. Fol. 27, S. 203-207
  • Originaldatierung: Mitte 18. Jh.
  • Überlieferung: Abschrift
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 24.0 × 35.5
  • Sprache: Deutsch

Der Schiedsgerichtsbarkeit kam neben der ordentlichen Gerichtsbarkeit grosse Bedeutung bei der Lösung von Konflikten zu, vor allem wenn die Frage des Gerichtsstands unter den Streitparteien nicht geregelt war. Beide Seiten mussten sich im Vorfeld des Schiedsverfahrens verpflichten, den Urteilsspruch zu akzeptieren. Zu gütlicher Konfliktbeilegung und schiedsgerichtlichen Verfahrensabläufen vgl. Kamp 2001, S. 10, 26-27, 56-57, 180-191, 204-211, 231, 241-244, 257-259; Kornblum 1976, S. 290-294, 304, 308, 312. Nach kanonischem Recht waren für Streitfälle mit Beteiligten geistlichen Standes die kirchlichen Gerichte zuständig («privilegium fori»). Doch in der Praxis liess sich dieser Anspruch oft nur bei rein kirchlichen Angelegenheiten, beispielsweise Auseinandersetzungen um Zehnten oder kirchliches Vermögen, durchsetzen, vgl. Albert 1998, S. 119-121.

König SigmundPerson: hatte dem Kloster TössOrt: Organisation: 1430 zugestanden, dass Eigenleute in keiner Stadt als Bürger aufgenommen werden dürften, und der Priorin die Rückforderung abgewanderter Eigenleute binnen Jahresfrist erlaubt (StAZH C II 13, Nr. 457; Regest: URStAZH, Bd. 5, Nr. 7306). Dagegen bemühten sich die WinterthurerOrganisation: um die Beschränkung der Zugriffsrechte der Leibherrschaft auf Personen, die in der Stadt wohnten und das Bürgerrecht besassen, vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 55-1; SSRQ ZH NF I/2/1 120-1.

Die Frage der Wasserversorgung hatte schon früher zu Auseinandersetzungen zwischen dem Kloster TössOrt: Organisation: und der Stadt WinterthurOrt: geführt. So intervenierte Herzog Albrecht von ÖsterreichPerson: im November 1337 zugunsten der Klosterfrauen (StAZH C II 13, Nr. 226; Regest: URStAZH, Bd. 1, Nr. 73). 1430 beklagte sich der Konvent bei König SigmundPerson: , dass WinterthurerOrt: Bürger den Wasserlauf zur Klostermühle behinderten (StAZH C II 13, Nr. 458; Regest: URStAZH, Bd. 5, Nr. 7307). Einige Monate nach dem vorliegenden Schiedsspruch erlangte die Stadt die Bestätigung ihrer Rechte an der EulachOrt: und am Wald EschenbergOrt: seitens des Königs (SSRQ ZH NF I/2/1 62-1).

Zu diesem Konflikt vgl. auch Däniker-Gysin 1957, S. 34-35; Sulzer 1903, S. 106.

Editionstext


Wir, dis naͧchgenempten Herman1 von Landenberg von WerdeggPerson: , ritter, Herman von der BreitenlandenbergPerson: , Cuͦnratt MangoltPerson: von CostentzOrt: , Hans SwendPerson: , der ju̍nger, vogt
ze KiburgOrt: , Marti von Landenberg von GriffensePerson: und Peterman von HaselnPerson: , verjechent offenlich mit disem brief von soͤlicher stoß und zweyung wegen, so da gewesen sint zwu̍schen
den fromen, wisen, dem schultheissen, dem raͧtOrganisation: und den burgern ze WintterthurOrt: Organisation: eins teils und den erwirdigen geistlichen frowen, der priorinen und dem convent des gotzhus
ze ToͤssOrt: , prediger ordens
Organisation:
, des andern teils, mit namen:
Des ersten von des wegen, als die vorgenvorgenanten frowen von ToͤßOrt: Organisation: geworben haͧnt an den aller durchlu̍chtigosten, hochgepornosten fürsten und herren, her SigmundenPerson: , von gottes gnaden RoͤmschenOrt: etcAbkürzung ku̍ng, das derselb u̍nser allergnedigoster herr, der ku̍ng, von ires gewerbs wegen denselben von WintterthurOrt: in einem sandbrief under
andern dingen geschriben haͧt von des wassers und flusses, der OͤllachOrt: , wegen, daz da den von ToͤßOrt: gienge an ir mu̍linen, namlich daz da die von WintterthurOrt: schaffen soͤlten mit allen iren burgern, so denn
schlifen, segen oder anders dar an gemacht ald gepuwen hetten, daz inen schaden beren moͤchte, dannen zetuͦnt inwendig zwen manottenZeitspanne: 2 Monate, so daz an si ervordert wurdi, und sy zebeliben laͧssen by alten gewonheiten.2 Daz
aber die von WintterthurOrt: ettwas beku̍mbert und beswaͤrt bedunkt und meynten, daz inen soͤlicher gewerb ruͦrty an ir herkomen, denn doch dazselb wasser zuͦ der statt WintterthurOrt: gehoͤry und sy die waͤrint,
so dazselb wasser je waͤlten heringeleyt, kostlich gegraben und gepuwen hetten und noch allweg taͤtin. Da zuͦ so braͤchtint doch die pu̍we, so dar an gemacht waͤrint, inen an ir zinsen der mu̍linen, so sy an
der OͤlachOrt: hetten, deheinen abgang noch schaden. Als denn dieselben von ToͤßOrt: in einem andern brief under des obgnobgenanten u̍nsers herren, des ku̍ngs, mayestaͧt insigel ettwas fryung erworben haͧnt von ir eigen lu̍t wegen,
wie daz denn an im selb ist etcAbkürzung,3 und aber die von WintterthurOrt: meynnen, naͧch dem und sy oͧch gefrygt und mit den von ToͤßOrt: fru̍ntlich herkomen waͤrint, daz sy da nit bedurffen hetten, wider sy ze werben ald sy dar
in mit namen zebegriffen. So denn als si fu̍ro u̍ber ir waͤld und hoͤltzer friheit erworben und dar inne an swaͤr puͦssen verpunden haͧnt, da die von WintterthurOrt: oͧch bedunkt, daz si ald die iren ze streng
ald ze unfru̍ntlich gehalten wurdin, anders denn sy doch uff beider syt langwiriklich, fru̍ntlich herkomen waͤrint und zuͦ beider syt enander in waͤlden und sust guͤtlich genossen hetten.
In die vorgenvorgenanten sachen
wir aber von beider teil wegen geredt und sy mit wissenden dingen fru̍ntlich u̍ber ein braͤcht haben in der wiß und maͧß, alz daz her naͧch an disem brief geschriben staͧt und alz sy oͧch des vormals durch
erber lu̍t zuͦ guͦter maͧß betragen wordenn sint, denn daz ettwas zweitraͤchtikeit dar inne gewesen ist, mitt namen als von ir gerichten wegen, so oͧch her naͧch gelu̍tert staͧt, wie sy daz zuͦ beider syt
nu hin fu̍r gen enander dar inne fuͤren sont, dar umb es da her mit beschliessung der sach nit alz voͤlleklich zuͦ end komen und daher angestanden ist. Und dar umb wir sy umb daz selb stuk von der
gerichten wegen oͧch gericht haben. Und staͧt die richtung und der u̍bertrag aller sachen also:
Des ersten von des wassers der OͤllachOrt: und der pu̍w wegen, so dar an gemacht sint, es syen schlyfen,
segen oder abschleg, daz soͤllent und wellen die von WintterthurOrt: besechen, dazuͦ senden und tuͦn. Und was sy da bedunkt oder nit bedunkt, es sye ze mindren, dannen zetuͦnt oder zebeliben laͧssen
naͧch dem gelichosten, ungevarlich, und daz jederman by gelichen bescheiden sachen und gewonheiten belibe, alles ungevarlich, da by sol es oͧch denn von beiden teiln guͤtlich bestaͧn, gehalten werden und beliben, aͧn gevaͤrd.
So denn von der eignen lu̍t wegen sprechen wir und sint oͧch des vormals mit enander zuͦ beider syt mit wissenden dingen verricht, naͧch dem und sy zuͦ beider syt fru̍ntlich da mit herkomen sint
und von ir eigen lu̍ten wegen deheinen stoß nye gehebt haben, daz oͧch daz noch in soͤlicher maͧß, sy habint jetz eigen lu̍t in der statt ald noch dar in kaͤmint, unvergriffen bestaͧn und jederman dar inne by gelichen
sachen, guͦten gewonheiten und rechten beliben sol, als sy da mit untz her fru̍ntlich unvergriffen herkomen sint, daz deweder teil dem andern dar inne nit gevarlich sach zuͦziechen sol.
So denn von der von ToͤssOrt:
waͤld und hoͤltzer wegen, da soͤllen die von WintterthurOrt: mit den iren schaffen und sy underwisen, daz man inen iro hoͤltzer nit groblich ald gewalteklich wuͤste und daz man der schone. Wol, ob die von WintterthurOrt:
ald die iren ettwenn ungevarlich unschaͤdlich prennholtz da fuͦrttin ald naͤmint, dar inne soͤllen die von ToͤßOrt: die von WintterthurOrt: oͧch nit swarlich beschadgen ald umbziechen. Wol, ob deweder teil in des
andern teils hoͤltzer zimberholtzes ald sust schaͤdliches holtzes bedoͤrffti, daz soͤllen sy allweg vor ze beider syt anenander bringen und daz von enander fru̍ntlich mit guͦtem willen erwerben. Und sont
sich uff beider syt gegen enander unvergriffen und bescheidenlich halten und mit enander lyden, als si untz her fru̍ntlich komen sint, aͧn alle gevaͤrd.
Als denn die vorgenvorgenanten von ToͤßOrt: oder die iren
die von WintterthurOrt: ald die iren je by der wil umb jeklich sach mit geistlichen gerichten fu̍rnement ald beschadgen, anders denn sy uff beider syt herkomen syen, dar umb haben wir sy uff beider syt
oͧch guͤtlich und mit wissenden dingen mit enander gericht und vereynt also: Was gemein gotzhus zuͦ ToͤssOrt: Organisation: ald dehein frowen in ir kloster besunder mitt deheinen der von WintterthurOrt: burger ichtz
ze schaffen hette ald gewinne umb gesatzti jaͧrzit, umb libding, umb verbrieft schulden, umb jaͤrlichWiederholte Zeitspanne: 1 Jahr zins, so sy denn uff iren guͤtern hetten, ald umb selgraͤt, dar umb mugent sy zuͦ den von
WintterthurOrt: und den iren iro geistliche gericht suͦchen, fuͤren und triben, ob sy gern went, als offt und dik inen daz durft beschicht, aͧn gevaͤrd. Was aber die frowen von ToͤssOrt: Organisation: von gemeins gotzhus
wegen oder dehein frow in ir kloster besunder ald jemant uff irem hoff mit deheinen von WintterthurOrt: ander sachen, die nit geistlichem gericht zuͦgehorttin, es waͤri von geltschulden ald ander
weltlichen sachen wegen, zeschaffen hetten ald gewunnint, daz sont sy ze WintterthurOrt: durch ir amptlu̍t usstragen und daz des ersten bringen an einen schultheissen ze WintterthurOrt: , wer der denn je ist,
und der soͤl oͧch denn fu̍rderlich den anspraͤchigen dar umb besenden. Ist er denn der geltschuld und der sach, wor umb es denn je ist, gichtig und anred, so sol er den von ToͤssOrt: ald den iren dar umb fu̍rderlich bezalung und ussrichtung schaffen oder aber zestett darumb pfand schaffen zegeben, damit sy ir schuld und sach bekomen und ussgericht mugen werden, aͧn verziechen, und dar an si habent syen.
Dieselben pfand sol man denn behalten vierzechen tagZeitspanne: 14 Tage, die nechsten, die denn verkoͧffen und da mit gevaren naͧch der statt recht ze WintterthurOrt: , aͧn gevaͤrd. Welher aber nit gichtig und dar inne zweitraͤchtikeit waͤri, so sol ein schultheis zestett beiden teiln dar umb tag setzen fu̍r einen raͧt ze WintterthurOrt: Organisation: , die sach verhoͤren und dem denn aͧn allen fu̍rzug usstrag zegeben, und daz nieman sin sach dar
inne verzogen werdi, denn wo zuͦ jederman gelimpff und recht habe, daz oͦch daz fu̍rderlich volgange, aͧn gevaͤrd.
Was oͧch dehein burger von WintterthurOrt: mit den von ToͤßOrt: ald den iren uff ir hoff ald in ir kloster
zeschaffen hetten ald gewunint weltlicher sachen, dem sont und mugen die von WintterthurOrt: naͧch gaͧn mit ir statt gerichten und iren amptman ald schaffner dar umb fu̍rnemen naͧch ir statt gericht und rechtung,
als sy des denn zuͦ beider syt mit fru̍ntlicher, langwiriger gewonheit mit enander guͤtlich herkomen sint, aͧn gevaͤrd.
Und soͤllen also enander uff beider syt fu̍rderlich und fru̍ntlich sin und also uff
beiden teiln und alle die iren, ald so zuͦ beiden teiln gehoͤrent ald gehafft sint, umb die vorgnvorgenanten stoͤß und vorgangen sach, so sich dar inne durch wort ald werch verloͧffen haͧt, wie daz herlangt, gantz verricht und verschlicht heissen und einer ander guͦt fru̍nd sin als vor. Und sont die von WintterthurOrt: die von ToͤssOrt: hin fu̍r fru̍ntlich halten und handthaben in allen iren sachen als ir burger4 und guͦten fru̍nd.
Des gelich sont sich die von ToͤssOrt: her wider umb gegen den von WintterthurOrt: und den iren oͧch fru̍ntlich und guͤtlich halten und bewisen, als sy oͧch untz her getaͧn haͧnt, aͧn gevaͤrd.
Des alles ze warem
urku̍nd, wan wir denn disen fru̍ntlichen u̍bertrag und richtung zwu̍schen den obgnobgenanten beiden teiln mit wissenden dingen also funden und gericht haben, so haben wir, die egnegenanten Herman von der BreitenlandenbergPerson: und Cuͦnratt MangoltPerson: , u̍nsre insigel von beider teil bett wegen von u̍nser und der egnegenanten u̍nser mitgesellen wegen, so dise richtung mit u̍ns getaͧn, zuͦ gezu̍gnu̍ß, doch u̍ns und u̍nsern
erben aͧn schaden, offenlich gehenkt an disen brieff. Dar uff so verjechent wir, der schultheis, der raͧtOrganisation: und die burger ze WintterthurOrt: Organisation: , daz wir mit den vorgenvorgenanten u̍nsern frowen und guͦten fru̍nden
von ToͤssOrt:
Organisation:
durch die egenegenanten u̍nser herren und guͦten fru̍nd in vorgeschribner wiß und maͧß verrichtet und u̍bertragen sint. Und des zuͦ gezu̍gnu̍ß so haben wir oͧch u̍nser raͧtesOrganisation: insigel
fu̍r u̍ns und u̍nser naͧchkomen offenlich gehenkt an disen brieff, der geben ist uff samstag naͧch sant AgnesenPerson: tag, einer heilgen magt, naͧch der gepurt Cristi vierzechenhundert jaͧr,
drissig jaͧr, dar naͧch in dem dritten jaͧr
Originaldatierung: 24.1.1433
etcAbkürzung.5
[fol. v]Seitenumbruch
[Vermerk auf der Rückseite von Hand des 15. Jh.:]
Der von ToͤßOrt: spruchbrieff
von den von WintterthurOrt:
[Vermerk auf der Rückseite von Hand des 16. Jh.:] Als sich zwüschent denn frowen zuͦ ThoͤsOrt: Organisation: und der stat WinterthurOrt:
von wegen der OͤlachOrt: , der eignen lüt, der hoͤltzernn und gerichtenn spaͤnn gehaltenn, sind sy derenn innhalt dis briefs
betragen.6 Datum uf samstag vor AgnetisPerson: , anno 1433Datum: 24.1.1433.

Anmerkungen

    1. Die Buchstaben r und n sind schwer zu unterscheiden. Für diese Zeit sind nur ein Hermann von Landenberg-WerdeggPerson: und ein Hermann von BreitenlandenbergPerson: belegt, weshalb zu Herman normalisiert wird.
    2. Mandat König SigmundsPerson: vom 20. Dezember 1430 (StAZH C II 13, Nr. 458; Regest: URStAZH, Bd. 5, Nr. 7307).
    3. Privileg König SigmundsPerson: vom 14. Dezember 1430 (StAZH C II 13, Nr. 457; Regest: URStAZH, Bd. 5, Nr. 7306).
    4. Der Konvent ist 1426 im Besitz des WinterthurerOrt: Bürgerrechts belegt (StAZH C V 7.1, Nr. 38; Regest: URStAZH, Bd. 5, Nr. 6772). Zur Verleihung des städtischen Bürgerrechts an kirchliche Institutionen vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 113-1.
    5. Die bis auf diesen letzten Abschnitt gleichlautende, jedoch von anderer Hand geschriebene Ausfertigung seitens des Konvents für die Stadt WinterthurOrt: datiert von demselben Tag (STAW URK 695).
    6. So lautet auch die Überschrift der Abschrift der Urkunde im Kopialbuch des Amts TössOrt: (StAZH F II a 411, fol. 257r).