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SSRQ ZH NF I/2/1 98-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer

Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 98-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Verordnung über die Dienstpflicht in Winterthur

1469 Oktober 27.

Schultheiss und Rat von Winterthur beschliessen, dass jeder, der zu einem Arbeitseinsatz aufgeboten wird, selbst kommen oder einen geeigneten Knecht, jedoch keine Kinder, schicken soll. Stellt jemand eine ungeeignete Person als Ersatz, kann der Baumeister diese fortschicken und einen Knecht auf Kosten des Dienstpflichtigen einsetzen. Sind arme Leute davon betroffen, wird im Einzelfall entschieden.

  • Signatur: STAW B 2/3, S. 107 (Eintrag 6)
  • Originaldatierung: 1469 Oktober 27
  • Überlieferung: Eintrag (A 1)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 23.0 × 34.0
  • Sprache: Deutsch
  • Schreiber: Georg Bappus

  • Signatur: STAW B 2/2, fol. 18r (Eintrag 1)
  • Originaldatierung: 1469 Oktober 27
  • Überlieferung: Eintrag (A 2)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 24.0 × 32.0
  • Sprache: Deutsch
  • Signatur: winbib Ms. Fol. 27, S. 443 (Eintrag 1)
  • Originaldatierung: Mitte 18. Jh.
  • Überlieferung: Abschrift (nach A 2)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 24.0 × 35.5
  • Sprache: Deutsch

Bürger und Hintersassen von WinterthurOrt: mussten nicht nur Wachdienst und Kriegsdienst leisten, sondern wurden auch zu Arbeitseinsätzen herangezogen, wobei sie sich durch eine geeignete Person vertreten lassen konnten. Der Chronist Laurenz BosshartPerson: berichtet beispielsweise im Zusammenhang mit dem Alten Zürichkrieg über Befestigungsarbeiten, die Frauen und Männer an zwei Tagen im Mai 1444 in WinterthurOrt: durchführten (Bosshart, Chronik, S. 30). Beaufsichtigt wurden die Arbeiten durch den städtischen Werkmeister respektive Unterbaumeister (STAW B 2/5, S. 450, zu 1491; STAW AA 4/3, fol. 455v; winbib Ms. Fol. 241, fol. 17v-18r).

Der Stadtschreiber trug den vorliegenden Beschluss in ein weiteres Ratsbuch ein (STAW B 2/2, fol. 18r). Nach dieser Vorlage wurde er unter der Überschrift «Satzung, wie man burger thauwen thun soll» in das von Gebhard HegnerPerson: angelegte Kopial- und Satzungsbuch aufgenommen, das nur in einer Anschrift des 18. Jahrhunderts überliefert ist (winbib Ms. Fol. 27, S. 443).

Editionstext


a–Actum an frytag, vigilia SymonisPerson: et JudePerson: Organisation: ,
anno etcAbkürzung lxixmo
Originaldatierung: 27.10.1469
Auslassung in STAW B 2/2, fol. 18r
–a
[...]Editorisch irrelevant1
[Marginalie am linken Rand:]
Burgerwerch

Item schulthsschultheis b–und klein raͤtTextvariante in STAW B 2/2, fol. 18r: klein und groß raͤt–bOrganisation: sind eins worden von des burgerwerchs
wegen: Wem daran gebotten wirt, der sol ein knecht, der ze werchen
vermoͤg, und nit kind dahin schicken c–ald selbs werchenTextvariante in STAW B 2/2, fol. 18r: als offt bescheͣchen ist. Dan welher ein knecht nit vermag, der sol selbs daran–c. DanAuslassung in STAW B 2/2, fol. 18rd welher
das nit taͤtt und ein dahin schickti, den der buwmeister2 unnu̍ttz Textvariante in STAW B 2/2, fol. 18r: sine
dunckti, den mag er wider heim schicken und einen knecht uff sinen
costen bestellen Textvariante in STAW B 2/2, fol. 18r: angeverdf.
g–Actum ut postquamSprachwechsel: Latein.Auslassung in STAW B 2/2, fol. 18r–g h–Doch ob es als arm lu̍t treͣff, sol angesehen werdenTextvariante in STAW B 2/2, fol. 18r: Ob es arm lu̍t treffen wurd, soll angesehen–h. Textvariante in STAW B 2/2, fol. 18r: Actum in vigilia SymonisPerson: et JudePerson: Organisation: , apostolorum, anno ut postquamOriginaldatierung: 27.10.1469.i

Anmerkungen

  1. Auslassung in STAW B 2/2, fol. 18r.
  2. Textvariante in STAW B 2/2, fol. 18r: klein und groß raͤt.
  3. Textvariante in STAW B 2/2, fol. 18r: als offt bescheͣchen ist. Dan welher ein knecht nit vermag, der sol selbs daran.
  4. Auslassung in STAW B 2/2, fol. 18r.
  5. Textvariante in STAW B 2/2, fol. 18r: sin.
  6. Textvariante in STAW B 2/2, fol. 18r: angeverd.
  7. Auslassung in STAW B 2/2, fol. 18r.
  8. Textvariante in STAW B 2/2, fol. 18r: Ob es arm lu̍t treffen wurd, soll angesehen.
  9. Textvariante in STAW B 2/2, fol. 18r: Actum in vigilia SymonisPerson: et JudePerson: Organisation: , apostolorum, anno ut postquamOriginaldatierung: 27.10.1469.
  1. Es folgt ein Ratsbeschluss betreffend die «stallung», die an Konfliktparteien gerichtete Anordnung, Feindseligkeiten einzustellen.
  2. Der städtische Baumeister war ein Mitglied des RatsOrganisation: , vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 108-1.