SSRQ ZH NF II/11 126-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, von Ariane Huber Hernández und Michael Nadig
Zitation: SSRQ ZH NF II/11 126-1
Lizenz: CC BY-NC-SA
Bewilligung des Rats für die Gemeinde Enge, eine bestimmte Anzahl Vieh auf die städtische Allmende im Hard zu führen
1671 April 3.
Stückbeschreibung
- Signatur: StAZH B II 553, S. 92-93
- Originaldatierung: 1671 April 3 Überlieferung: Eintrag
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 11.5 × 33.5
- Sprache: Deutsch
Weitere Überlieferungen
- Signatur: StAZH H I 64, Teil I, fol. 20r-21v
- Originaldatierung: 1671 April 3 Überlieferung: Zeitgenössische Abschrift
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 16.5 × 20.5
- Sprache: Deutsch
- Signatur: StArZH III.E.2., fol. 28r-30r
- Originaldatierung: 1700 Überlieferung: Abschrift
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 18.0 × 23.0
- Sprache: Deutsch
- Signatur: StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22
- Originaldatierung: 18. Jh. Überlieferung: Abschrift
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 19.0 × 24.0
- Sprache: Deutsch
Kommentar
Die Gemeinde EngeOrt: Organisation: besass keine eigene Allmende (vgl. Guyer 1980, S. 22, 24). Der ZürcherOrt: RatOrganisation: erlaubte ihr daher mit dem vorliegenden Entscheid aus Gnade, 17 Stück Vieh auf die städtische Allmende im HardOrt: zu treiben. Zuvor hatte die Gemeinde im Glauben, bis zum Wirtshaus zum SternenOrt: dort weidgangsberechtigt zu sein, einen Grenzstein versetzt, worauf Bürgermeister und Rat von ZürichOrt: Organisation: ihnen am 2. März 1671 eröffneten, dass nicht die Gemeinde EngeOrt: Organisation: , sondern nur die darin wohnenden ZürcherOrt: Bürger weidgangsberechtigt seien und befahlen, den Grenzstein wieder an die ursprüngliche Stelle zu setzen (StAZH B II 553, S. 65-66). So hielt etwa die erläuterte Ordnung der städtischen Allmend im HardOrt: vom 7. März 1657 in Artikel 10 fest, dass weder WipkingerOrganisation: noch HönggerOrganisation: noch andere Benachbarte, welche nicht Bürger seien, ihr Vieh auf die Allmend im HardOrt: bringen dürften (StAZH H I 64, Teil 1, fol. 14r-17r). Die Gemeinde EngeOrt: Organisation: bat den ZürcherOrt: RatOrganisation: daher am 29. März 1671 um die Erlaubnis, Vieh auf die Allmende zu treiben (StAZH B II 553, S. 90), was ihnen trotz der Versetzung des Grenzsteins erlaubt wurde. Eine der Bedingung dafür war, den Beschluss in das Hardbüchlein, eine Sammlung von Allmend- und Weideordnungen für die HardallmendOrt: , einzutragen, was auch geschah. Die Varianten in den Abschriften von 1671 wurden hier angegeben (StArZH III.E.2., fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22), während die Einträge in den Abschriften des Hardbüchleins von 1702 (StArZH III.E.4., S. 31-35) und 1764 (StArZH III.E.5., S. 28-31) nicht berücksichtigt wurden. Am 5. September 1688 wurde die Erlaubnis im Rahmen einer Ordnung für das HardamtOrganisation: bestätigt und die Inhaber der 17 Gerechtigkeiten namentlich aufgeführt (StAZH H I 64, Teil 1, fol. 23r-25r, dort fol. 24r-v).
Auch andere Gemeinden verfügten über keine eigene Allmende. HottingenOrt: wurde deswegen ab 1540 zusammen mit FlunternOrt: die Benutzung der Allmende auf dem ZürichbergOrt: erlaubt (vgl. SSRQ ZH NF II/11 65-1; SSRQ ZH NF II/11 69-1). SchwamendingenOrt: wurde 1629 dagegen die Erhebung eines Einzugsgeldes mit Verweis auf das fehlende Gemeindegut verweigert (SSRQ ZH NF II/11 110-1). Auf der neben der HardallmendOrt: liegenden KreuelallmendOrt: war die Gemeinde WiedikonOrt: Organisation: aus eigenem Recht weidgangsberechtigt (vgl. SSRQ ZH NF II/11 19-1; SSRQ ZH NF II/11 73-1; SSRQ ZH NF II/11 84-1).
Editionstext
a–
Montags, den 3ten aprilisOriginaldatierung: 3.4.1671 (),
prntpresentibus herr burgermeister GrebelPerson: ,
räth und burgerOrganisation: Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: Erlaüterung, was die gemeind EngiOrt: aus gnaden auf gemeine stadt-allment schlahen darff–a
Nach abgelesnerTextvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: abgelaßnerb deemüetiger supplicationSchriftwechsel
und angehörterAuslassung in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22c undertheniger gantz trungenlicher bitt des seckelmeisters, der geschwornen und übriger ußschüssen der gmeind inAuslassung in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22d
EngiOrt: , wylen ungeacht ihres vermeinten
alten possessesSchriftwechsel ihnen uß hiesiger burgerschafftOrganisation: und des spitaalsOrganisation: uraltenTextvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: altene documentenSchriftwechsel,
brieff und siglen klährlich erscheint worden,
daß die jenigen, welche ußert den 3 KöngenOrt:
sesshafft, keine recht- noch befugsamme, ihr vych
f–s hsalvo honoreAuslassung in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22–f uff die weid ins HardOrt: hinab treiben
zu lassen, bittind sie bevorderst höchlich um
verzeihung, daß sie unwüssender wys einen
nöüwen marckstein ussert dem SternenOrt: 1 gesetzt, demnach, daß myn gn hrAbkürzung ihnen uß
lutheren gnaden bewilligen woltend,
daß doch die 17Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: xvii. Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: sibenzeheng alten, mehren theils armen
heüser in disem ußgeschlossnenTextvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: ußgeschossnenh bezirck jede
ein haübtlin vych, der burgerschafftOrganisation: ohne beschwerd und schaden, hinab lassen möchtend,
damit sie nicht eins mahls umb alles kommind etcAbkürzung. WardTextvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: Wari nach reifflicher erduhrung
aller sachen beschaffenheit und sonderlich,
daß ihnen, den interessiertenSchriftwechsel, so lang zugesehen worden, mit recht erkhendt: Es
wollind myn gn hrAbkürzung uß lutheren gnaden
ohne einiche rechtsamme oder schyn rechtens
der gmeind EngiOrt: bewilligen und zulassen,
daß die in bewußtem ußgeschlossnemTextvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: ußgeschossnenj bezirck gesessne 17Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: xvii. Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: sibenzehenk alte hußhaltungen uff
zusehen hin jede ein haubt vych uff den
weidgang ins HardOrt: hinab lassen möge,
allein mit hernach folgenden gedingen:
1. Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Erstlichen:l Daß dise gnad so lang währen solle, als
es mynen gn hrAbkürzung gefellig und einer
ehrsehrsamen burgerschafftOrganisation: unbeschwerlich syn werde.
2. Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Zum anderen:m Daß sie über die bewilligten 17Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: xvii. Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: sibenzehenn haubt
noch einen wucherstier o–in ihrem kostenAuslassung in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22–o erhalten. 3. Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Zum dritten:p Allen weid-pflichten, in erhaltung der gräben, zünungen, und andern
sachen underworffen syn. 4. Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Viertens:q FürohinAuslassung in StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22r s–nichts
merAuslassung in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22–s nebent den burgeren weder zu min[S. 93]Seitenumbruchderen noch zu mehren haben. 5.Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Undt Dise erkantnus Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: solleu in das hard-büechlin2 eingeschriben
und jährlichWiederholte Zeitspanne: 1 Jahr nebent anderen sachen abgelesen
werden solleAuslassung in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22v. Wylen dannethin die
gmeind EngiOrt: in deme, jedoch uß unwüssenheit und vermeinter befuͦgsamme zu weit
gegangen, daß sie hinderrucks der hohen
oberkeit einen solchen marckstein des weidgangs halber ußert dem SternenOrt: zwüschent
dem scheid-weg gesetzt, als sollind sie uß
gnaden w–25 Währung: 25 Pfund Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: zwantzig fünff pfundt–w oder 5 marck silberWährung: 5 Mark zu
buͦß Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: erlegen undx bezahlen und schuldig syn, besagten stein
an diserm orth zu einer weg-leitung
zu machen und uff die einte seiten WedenschwylOrt: Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: WädenschweilOrt: y, uff die andere aber AttlischwylOrt: Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: AttlischweilOrt: z
schreiben zu lassen. Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30rStAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Actum montags, den 3ten aprilis 1671Originaldatierung: 3.4.1671 (), praesentibus herr burgermeister herr Conrad GrebelPerson: , räth und burgerOrganisation: . Unterschreiber cantzleyActum montags, den 3ten aprilis 1671Originaldatierung: 3.4.1671 (), praesentibus herren burgermeister GrebelPerson: , räth und burgerOrganisation: . Underschreiberaa
Anmerkungen
- Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: Erlaüterung, was die gemeind EngiOrt: aus gnaden auf gemeine stadt-allment schlahen darff.↩
- Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: abgelaßner.↩
- Auslassung in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22.↩
- Auslassung in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22.↩
- Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: alten.↩
- Auslassung in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22.↩
- Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: xvii. Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: sibenzehen.↩
- Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: ußgeschossnen.↩
- Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: War.↩
- Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: ußgeschossnen.↩
- Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: xvii. Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: sibenzehen.↩
- Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Erstlichen:.↩
- Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Zum anderen:.↩
- Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: xvii. Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: sibenzehen.↩
- Auslassung in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22.↩
- Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Zum dritten:.↩
- Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Viertens:.↩
- Auslassung in StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22.↩
- Auslassung in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22.↩
- Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Und.↩
- Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: solle.↩
- Auslassung in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22.↩
- Textvariante in StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v: zwantzig fünff pfundt.↩
- Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r: erlegen und.↩
- Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: WädenschweilOrt: .↩
- Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30r; StAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: AttlischweilOrt: .↩
- Textvariante in StArZH III.E.2, fol. 28r-30rStAZH H I 64, Teil 1, fol. 20r-21v; StArZH III.E.3., Teil 1, S. 21-22: Actum montags, den 3ten aprilis 1671Originaldatierung: 3.4.1671 (), praesentibus herr burgermeister herr Conrad GrebelPerson: , räth und burgerOrganisation: . Unterschreiber cantzleyActum montags, den 3ten aprilis 1671Originaldatierung: 3.4.1671 (), praesentibus herren burgermeister GrebelPerson: , räth und burgerOrganisation: . Underschreiber.↩
- Dabei handelt es sich um das Gesellenhaus der Gemeinde EngeOrt: , vgl. SSRQ ZH NF II/11 153-1.↩
- Das Hardbüchlein, eine Sammlung von Allmend- und Weideordnungen für die HardallmendOrt: , ist in mehreren Abschriften erhalten (zum Teil zusammen mit dem Kreuelbüchlein): StArZH III.E.2; StArZH III.E.3; StAZH H I 64 (Abschriften von 1671); StArZH III.E.4 (Abschrift von 1702); StArZH III.E.5 (Abschrift von 1764).↩
Regest