check_box_outline_blank zoom_in zoom_out
SSRQ SG III/4 88-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, von Sibylle Malamud

Zitation: SSRQ SG III/4 88-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Schiedsspruch zwischen den Kirchspielen Buchs und Sevelen wegen der gemeinsamen Nutzung der Alpen Imalschüel (Malschüel) und Farnboden

1489 Oktober 20.

Die beiden Kirchgenossenschaften Buchs und Sevelen streiten sich wegen der Alpen Imalschüel und Farnboden. Junker Hans Sonnenberg von Luzern, Landvogt von Werdenberg, einigt die beiden Parteien, die von je vier namentlich genannten Gesandten vertreten werden, folgendermassen:

1. Sevelen und Buchs sollen die Alpen je zur Hälfte nutzen. Treibt eine Partei zu viel Vieh auf die Alpen, sollen die Sennen oder Knechte beider Kirchgenossenschaften herausfinden, wer zu viel Vieh aufgetrieben hat. Für jedes Stück Vieh soll man 1 Schilling Busse bezahlen. Die Bussen werden unter den beiden Kirchgenossenschaften geteilt und die Frevler beim Landvogt angezeigt.

2. Die Einzäunung des Waldes soll von beiden Kirchgenossenschaften bis Mitte Mai erfolgen. Falls eine dies nicht macht, zahlt sie von Mitte Mai an für jeden Tag fünf Schilling Busse. Diese Busse fällt je zur Hälfte an Luzern und an die gehorsame Genossenschaft. Wenn beide nicht zäunen, dann fällt die ganze Busse an Luzern.

3. Das Abschälen der Rinden von Bäumen wird mit drei Schilling pro Baum gebüsst. Die Busse fällt je zur Hälfte an Luzern und an die gehorsame Genossenschaft. Freveln beide Genossenschaften, so fällt die ganze Busse an Luzern und die Frevler werden dem Landvogt angezeigt.

4. Weil Buchs zwei Viertel Alpzins von der Alp Farnboden bezahlt hat und Sevelen nur einen Viertel, soll Sevelen denen von Buchs einen Viertel Schmalz wiedergeben.

5. Die Gerichtskosten werden halbiert.

6. Wegen der Buchen soll Sevelen denen von Buchs für den erlittenen Schaden 12 Gulden bezahlen.

Erbetener Siegler: Hans Sonnenberg von Luzern, Landvogt von Werdenberg.

  • Signatur: StASG AA 3a U 19
  • Originaldatierung: 1489 Oktober 20 (uff den nechsten zinstag nach sant Gallen tag)
  • Überlieferung: Original
  • Beschreibstoff: Pergament
  • Format B × H (cm): 35.5 × 24.5
  • 1 Siegel:
    1. Hans Sonnenberg, Landvogt von WerdenbergPerson: , angehängt an Pergamentstreifen, fehlt
  • Sprache: Deutsch

  • Signatur: OGA Buchs B 00.52, S. 114–119
  • Originaldatierung: 1819
  • Überlieferung: Abschrift, Buch (158 Seiten beschriftet) mit kartoniertem Einband
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 24.5 × 36.5
  • Sprache: Deutsch
  • Schreiber: Johann Vetsch von Grabs

  1. Bereits zu Beginn des 15. Jh.Datum: 1401 – 1425 besitzen die Kirchgenossenschaften von BuchsOrt: und SevelenOrt: die Alp Malschüel (ImalschüelOrt: ) gemeinsam (vgl. SSRQ SG III/4 26-1). Trotzdem versucht Sevelen 1478Datum: 1478 den Buchsern die Rechte an der AlpBegriff: abzusprechen, da die Alp innerhalb der GrenzenBegriff: des KirchspielsBegriff: Sevelen liegt. Am 10. Juni 1478Datum: 10.6.1478 sitzen deshalb fünf von Graf Wilhelm VIII. von Montfort-Tettnang, Herr von WerdenbergPerson: , eingesetzte Richter aus VaduzOrt: , WartauOrt: , SaxOrt: und GamsOrt: im DorfBegriff: BuchsOrt: zu GerichtBegriff: , um im Streit zwischen den beiden Kirchspielen Buchs und Sevelen um die Alp Imalschüel zu urteilen. Da der Streit «in anhangenden rechten lyt, das dann die von BuxOrt: in die alp MartschuͤlenOrt: varen soͤllenn untz zuͤ ußtrag des rechte, wie si und ire vordern vormals darin gevaren sind» (StASG AA 3a U 9).

  2. Als 1533Datum: 1533 die Grenzen zwischen den beiden Kirchspielen Buchs und Sevelen bestimmt werden, werden auch die Grenzen der Alp Imalschüel und die BestossungBegriff: geregelt. Buchs soll den äusseren Teil mit 208 KühenBegriff: bestossen und davon den ZinsBegriff: abliefern, während Sevelen den «disshalb» Teil nutzen und das alte Säss mit 143.5Menge: 143.5 Kühen bestossen darf (vgl. OGA Sevelen U 1533). Die Alp wird damit in zwei Teile geteilt. 1539Datum: 1539 erscheint die Kirchgenossenschaft Buchs als alleinige Besitzerin der Alp Imalschüel. Der auf der Alp lastende Lehenszins von dem Ertrag dreier Tage MilchBegriff: (VogelmahlBegriff: ) wird auf Bitten der Kirchgenossenschaft Buchs vom Werdenberger Landvogt Hans BrunnerPerson: abgelöst durch 36 Werd KäseBegriff: und vier grosse Viertel SchmalzBegriff: ([PA Hilty] Privatarchiv Kopialbuch von Johannes Beusch 1611). 1763Datum: 1763 erneuern die beiden Kirchgenossenschaften Buchs und Sevelen ihre Grenzen, da es viel Steit zwischen den beiden Parteien gab um HolzBegriff: , Feld und Grenzen in Berg und Tal. Dabei werden auch die Grenzen der Alp Imalschüel beschrieben (OGA Buchs U 08).

  3. Zur Alp Imalschüel vgl. auch SSRQ SG III/4 26-1; SSRQ SG III/4 53-1; SSRQ SG III/4 75-1 sowie die Buchser LegibriefeBegriff: . Diese enthalten die NutzungsrechteBegriff: auf den Alpen Imalschüel und Malbun, so z. B. im Legibrief von 1775 (OGA Buchs U 09).

  4. 1666Datum: 1666 werden die Grenzen zwischen der Alp FarnbodenOrt: und der MalbunaalpOrt: neu gesetzt (OGA Sevelen U 1666).

  5. NutzungsstreitigkeitenBegriff: zwischen den Alpen in der Region WerdenbergOrt: (mit Ausnahme von WartauOrt: bzw. besonders PalfrisOrt: ) sind im Vergleich zum SarganserlandOrt: nicht viele vorhanden (zu den Alpen im Sarganserland vgl. die zahlreichen Stücke im SSRQ SG III/2; zu Wartau im Speziellen vgl. auch SSRQ SG III/2, Nr. 236; Nr. 238b; Nr. 332; Nr. 349; Gabathuler 1989, S. 68–70; Gabathuler 2004, S. 15–39; Graber 2005, S. 140–147; Graber, Urkundensammlung; Litscher 1919). Dies könnte in der Überlieferungsgeschichte liegen, d. h. viele Konflikte wurden entweder nicht verschriftlicht oder die Urkunden sind im Laufe der Jahre verloren gegangen bzw. wurden vernichtet. Da es sich in der Region Werdenberg jedoch mehrheitlich um Gemeindealpen handelt, müssten in den Archiven der Ortsgemeinden bzw. in deren Kopialbüchern mehr solcher Konflikte überliefert sein. Die Gemeinden hatten in der Regel grosses Interesse, bei solchen Konflikten ihre Rechte und Besitzansprüche festzuhalten und zu verschriftlichen. Es ist deshalb davon auszugehen, dass es in der Region Werdenberg weniger Alpkonflikte gab. Die geringe Anzahl könnte in der Topographie liegen. Die einzelnen Alpen sind durch steiles Gelände, durch FelswändeBegriff: oder dichte Wälder voneinander getrennt, so dass es weniger zu kollidierenden Rechten kam. SchriftlichkeitBegriff: entsteht vor allem dort, wo unklare Rechte und verschiedene Besitzansprüche aufeinandertreffen. Bei nebeneinanderliegenden Alpen oder von verschiedenen Parteien genutzten Alpen führen die unterschiedlichen Ansprüche und Interessen eher zu Konflikten, so v. a. über Grenzen, ZäuneBegriff: , Zugehörigkeit von Nutzungsflächen oder Holznutzung. Die fehlende Überlieferung könnte aber auch mit der Aufbewahrung der Alpladen im Zusammenhang stehen. Bei der Alp Arin z. B. wurde die Lade von den Alpvögten aufbewahrt und wechselte somit immer wieder den Besitzer. Allerdings ist die Alp Arin eine der wenigen Alpen, die nie einer Gemeinde gehörten (vgl. 2 Verweise im Kopialbuch Johannes Beusch im PA Hilty). Ob die Alpladen der Gemeindealpen ebenfalls von den Alpvögten aufbewahrt wurde, ist nicht mehr auszumachen.

  6. Viele der Nutzungs- und Grenzkonflikte wegen Alpen finden im 15. oder zu Beginn des 16. Jh. statt (vgl. dazu SSRQ SG III/4 77-1; StASG AA 3a U 9; PA Hilty S 006/006; OGA Grabs O 1477-3), also in einer Zeit, in der sich die Besitzverhältnisse und Rechte der einzelnen Gemeinden «auf der Mikroebene territorialisieren». Im 17. und 18. Jh. sind nur vereinzelt solche Konflikte überliefert (vgl. dazu SSRQ-SG-III_4-198-1), so z. B. zwischen SaxOrganisation: und GamsOrganisation: 1620Datum: 1620, 1697Datum: 1697 und 1698Datum: 1695 (PA Hilty S 006/032; OGA Sax 26.11.1697; OGA Sax 2.2.1698). Am häufigsten streiten sich Gams und WildhausOrganisation: wegen der Alpen (StASZ HA.II.407 [1437]; OGA Gams Nr. 153 [1651]; StASZ HA.IV.404, o. Nr. [1776]). Zu Streitigkeiten innerhalb einer Gemeinde um die Nutzung der Alpen vgl. z. B. die Konflikte innerhalb der Gemeinde GrabsOrganisation: im 18. Jh. (SSRQ SG III/4 209-1). Zu den Alpen in der Region Werdenberg vgl. Litscher 1919; die verschiedenen Artikel im Werdenberger Jahrbuch 2/1989; Rüdisühli 1984, S. 120–124; Sonderegger 2003, S. 245–260; Stricker, Urbar, S. 93–97.

  7. Der vorliegende Schiedsspruch ist u. a. auch hinsichtlich der VerteilungBegriff: der Bussen interessant. Je nach Verstoss bzw. Frevler werden die Bussen zur Hälfte unter den beiden Kirchgenossenschaften geteilt oder die Obrigkeit bekommt die Hälfte bzw. die ganze Busse.

Editionstext


Zuͦ wissen sye allermenglichem als von der nachgemelten spenn und irrung wegen, so sich dann gehalten hand entzwischen baider kilchspelBegriff: BuxOrganisation: und SevellenOrganisation: , herrürende von der zwayer alpenBegriff: MarschielOrt:
und VarenbodenOrt: , darumb si dann mer dann ain mal in rechten gestanden und am letsten da dannen uff den fromen und vesten junckher Hansen SonnenbergPerson: , burger und des rauts zu LutzernOrt: , zuͦ
diser zyt irer gnedigen herren von LutzernOrganisation: landtvogt in der grafschafft WerdembergOrt: , in der gütlichaitBegriff: zwischen iro us ze sprechen komen sind. Also, was er zwischen iro machte und ußspraͤch, das welten si baidersit halten und dem getrûwlich nachkomen. Also uff das und si das zu baiden sidten ufgaben mit namen Uͦlrich SennPerson: , Lienhart RorerPerson: , Jos GussentzerPerson: und Anders
Stainhuwil
Person:
, alle vier in BuxeOrt: r kilchspel gesessen, in namen und anstatt ir selbs und von wegen und als vollmächtig gewalthaberBegriff: ains gemainen kilchspels zu BuxOrganisation: . Hans StainhuwilPerson: , Hans RûtnerPerson: ,
Steffan WaibelPerson: und Jacob SpitzPerson: , alle vier in SevellerOrt: kilchspel gesessen, in namen und anstatt ir selbs und von wegen und als vollmaͤchtig gewalthaber ains gemainen kilchspels zu SevellenOrganisation: und klag,
antwurt, red und widerred vollfürten, so hat derselb obgentobgenannter junckher Hans SonnenbergPerson: , landtvogt, ir herr, si bericht und zwischen iro in der guͤtlichait usgesprochen, wie hernach volget:
Des ersten
das SevellerOrganisation: kilchspel die zwo alpen MarschielOrt: und VarenbodenOrt: mit dem halbteilBegriff: , desglich BuxOrganisation: er kilchspel mit dem andern halbtail alle jar jeͣrlichBegriff: nach aller notdurfft und nach billichem
und die zwo alpen ertragen mûgen, besetzen und jetweder tail also den halbtail daran niessen und bruchen soͤllen. Als dann die von BuxOrganisation: vermainen, die von SevellenOrganisation: hetten si mit irem vichBegriff:
übersetztBegriff: , desselben stucks halb söllen jetweders kilchspel die sennenBegriff: oder knechtBegriff: ald ander von jetwederm kilchspel, die soͤlichs bericht syen, hie zwischen und dem neͣchst kunfftigen sonnentagDatum: 25.10.1489 (Termin/Frist) by iren
aiden fraugen und an inen erkennen, was jetweders kilchspel SevellenOrganisation: und BuxOrganisation: mit soͤlicher vorberuͤrter besatzungBegriff: und mit wie vil hoptvichBegriff: si das uͤberfarenBegriff: haben, sol jeglicher von aim
hoptvich ain schilling pfenningWährung: 1 Schilling geben, doch ungevarlich, usgenomen die stierBegriff: , die man dann notdurfftiglich zu den küenBegriff: haben und lassen muͤß. Und was desselben geltz von jeglichem hoptvich
gefallt, dasselb sol jetwederm kilchspel glichlich zuͦhören und das mitainander tailen. Und was also ain kilchspel oder si baide mit irem vich überfaren und nit gehalten hetten, sol man von baiden
kilchspelen dieselben ainem jeden landtvogtBegriff: zu WerdembergOrt: angeben und laidenBegriff: , damit er dieselben umb sölich ir ûberfaren wisse zu rechtvertigen.
Item füro von der zûniBegriff: des waldsBegriff: wegen
als dann die von BuxOrganisation: klagten und mainten, si weͣrn derselben zûni mitainander ains worden, wie jetweder tail die tuͦn solt. Demselben aber die von SevellenOrganisation: nit nachkomen und die nit tǎn hetten. Desselben stucks halb hat er si in der gütlichait entschaiden, das jetweders kilchspel sin zûni tuͤn und machen solle uff mitten maygenDatum: 16. Mai (Termin/Frist). Und welher tail daran sûmigBegriff: wurd, derselb tail sol von demselben tag mitten maygenDatum: 16. Mai (Termin/Frist) fürohin all tag und jeglichs tag insondersWiederholte Zeitspanne: 1 Tag fuͤnff schilling pfenningWährung: 5 Schillinge ze buͦssBegriff: verfallen sin, daran der halbtail iren herren von LutzernOrganisation: und der ander halbtail den gehorsamen,
die dann ir zûni tan hetten, zugehoͤren sol. Und ob ald wie aber beid tail mit der zûni ungehorsam weͣrn, so soͤllen si zu baider sit die bu̍ß gar iren herren, jetweder tail fünff schilling pfeningWährung: 5 Schillinge verfallen
sin.
Item wyter des rindentzBegriff: halb als baid tail darumb ain ainungBegriff: fu̍rgenomen haben umb yeden stummppenBegriff: umb dry schilling pfenningWährung: 3 Schillinge ze buͦß, des stucks halb hat er zwischen iro in der gütlichait
och usgesprochen, das si dieselben aynung zu baidersit halten sollen umb jeglichen stummppen dry schilling pfeningWährung: 3 Schillinge ze buͦß. Und was buͦssen also davon gefallen, daran sol der halbtailBegriff: och iren herren
und der ander halbtail dem gehorsamen tail gefallen. Und ob ald wie aber baid tail darinn ungehorsam wurden, so sol die selb buͦß iren herren Textvariante in OGA Buchs B 00.52, S. 114–119: von Luzerna gar gefallen sin. Wann ob also baid oder ain tail ungehorsam
weͣrn und rindoten, das söllen die aidschwererBegriff: ainem jeglichen landtvogt zu WerdembergOrt: angeben und laiden.
Item wyter des alpzinsBegriff: von des VarenbodenOrt: , och von des gerichtzkostung
und schaͤden wegen, hat er si entschaiden: Diewyl und die von BuxOrganisation: zway fiertalVolumenmass: 2 Viertel Schmalz und die von SevellenOrganisation: ain fiertalVolumenmass: 1 Viertel Schmalz alpzinß gericht haben, das denn die von SevellenOrganisation: denen von BuxOrganisation: das
ain fiertal schmaltzVolumenmass: 1 Viertel Schmalz wider geben söllen.
Und was gerichtzkostungBegriff: sid dem nechstvergangen gerichtBegriff: als uff zinstag vor sant Lutzis tagDatum: 3.3.1489 untzher biß uff datum diser briefZeitspanne: 33 Wochen jetwederm tail
daruff gangen ist, dieselben kostung sol jetweder tail im selbs haben und usrichten.
Item fu̍rbas von der rederBegriff: 1 buͦchenBegriff: wegen, darumb si dann zu baidersit och in recht gestanden sind, und
die von BuxOrganisation: die von SevellenOrganisation: umb kosten und schaden och angelangt hand, darumb sind si entschaiden, das die von SevellenOrganisation: denen von BuxOrganisation: für sölich kosten und schaden zwelff guldinWährung: 12 Gulden geben
und richten sollen hie zwischen und unser lieben frowen tag zu liechtmeßDatum: 2. Februar (Termin/Frist) neͣchst künfftig.
Und hiemit soͤllen die vilgentenvielgenannten baid parthyen der obgerürten irer spenn halb mitenander
gantz gericht, geschlicht haissen, sin und beliben, all arglist und gevaͤrdBegriff: hierinne gantz vermitten und hindan gesetzt.
Und des alles zu warem und offem urkund, so sind diser brief
zwen ungevarlich glich lautend gemacht2 und jetwederm tail von sins begerens und bitt wegen mit des obgemelten junckherr Hansen SonnenbergPerson: s, landtvogt, iro herren anhangendem insigel, im selbs und sinen erben one schaden, besigelt geben uff den neͣchsten zinstag nach sant GallenPerson: tag nach CristiPerson: geburt vierzehenhundert und im nûn und
achtzigisten jaren
Originaldatierung: 20.10.1489
.
|Seitenumbruch
[Vermerk auf der Rückseite von Hand des 15. Jh.:]
Diser brieff zeiget an
von der alp MarschülOrt:
und FarnbodenOrt:
[Vermerk auf der Rückseite von Hand des 18. Jh.:] Dißer brief luttet und berüefft sich uff ein elttern, so zun zitten deß grafen
WilhelmPerson: s ohngefahr eilff jahr3 b vor dissem uff gericht worden aanno 1489 jahr.
Wyßt von dissen zwey alpen MartschüölOrt: und FarnbodenOrt: , habens beide gemeinden
BuxOrt: und SevallenOrt: mit einandern bestoßen, ouch gesprochen wegen rindens und
der zünig halben und der bestoßung. Diß ist geschriben den 10. tag brachet 1702Originaldatierung: 10.6.1702.
[Registraturvermerk auf der Rückseite von Hand des 19. Jh.:] No 13 in copia-buche eingeschrieben, B. N.o 19. 1489

Anmerkungen

  1. Textvariante in OGA Buchs B 00.52, S. 114–119: von Luzern.
  2. Streichung: uff.
  1. Die Auflösung des Lemmas «reder» als «reid» (Idiotikon, reid II 6,587): gekräuselt, wellenförmig gezeichnet, ist unsicher.
  2. Nur noch das Buchser Original ist vorhanden.
  3. 1478Datum: 1478 wurde wegen der Alp Imalschüel bereits ein Urteil gesprochen, siehe dazu den Kommentar.